Ein gefühlvoller Roman über eine ganz besondere Liebe
Beschreibung
„Du erinnerst mich an morgen“ ist ein in sich abgeschlossenes Buch der Autorin Katie Marsh. Für mich persönlich war es nach „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ mein zweites Buch der Autorin ...
Beschreibung
„Du erinnerst mich an morgen“ ist ein in sich abgeschlossenes Buch der Autorin Katie Marsh. Für mich persönlich war es nach „Die Liebe ist ein schlechter Verlierer“ mein zweites Buch der Autorin und soviel bereits vorab: beide Bücher habe ich mit jeweils 5 Sternen bewertet. Mir haben bei beiden Büchern der gefühlvolle Schreibstil, die authentischen Charaktere und die relevante Thematik gefallen.
Katie Marsh hat ein Händchen für wichtige Thematiken in Kombination mit einer wunderschönen, authentischen und zutiefst berührenden Geschichte. Was beim Lesen der ersten Kapitel an einen Liebesroman erinnert, ist eigentlich ein emotionaler Roman über die Beziehung von Mutter und Tochter. Aus der Perspektive der Mutter Gina, erfahren die Lesenden anhand von Briefen zu Geburtstagen an ihre Tochter Zoe mehr über die Vergangenheit. Doch diese war nicht immer besonders positiv, denn obwohl die ersten Jahre die wohl schönsten, fröhlichsten und wertvollsten Jahre beider waren, verändern sich Mutter und Tochter mit dem Alter zusehends und entfernen sich schließlich ganz voneinander. Erst durch eine Erkrankung von Gina, nimmt Zoe wieder Kontakt zu ihrer Mutter auf. Dabei ist es für Zoe gar nicht so einfach die Vergangenheit zu vergessen und auf ihre kranke Mutter einzugehen.
Dabei erfasst die Autorin die Erkrankung Alzheimer sehr gut und zeigt die Symptome anhand von Gina authentisch auf. Die Geschichte wird jedoch nicht von der unheilbaren und traurigen Erkrankung überschattet, sondern findet immer wieder etwas positives und sogar immer wieder viel Humor. Dies zeigt auf, wie wichtig es ist Alzheimer auch aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Katie Marsh schildert wie wichtig es auch für die Angehörigen ist, sich abzugrenzen und das eigene Leben nicht vollkommen zu vernachlässigen. Durch das Buch wird deutlich, wie belastend Alzheimer für die Bekannten sind.
Von Zoe erfahren wir aus der Gegenwart viele persönliche Details und nehmen an ihren Gedanken teil. Sie macht eine große Entwicklung mit und wir von einer ernsten, starken, organisierten Frau zu einer lebensfrohen, starken Frau die gelernt hat zu lieben, zu vergessen und zu verzeihen. Sie hat ihr Leben reflektiert und sich öffnen können.
Als Leserin konnte ich die Erfahrungen und Gefühle der Autorin spüren. Dadurch gewann die Handlung an Glaubwürdigkeit. Katie Marsh schreibt die Handlung sehr bewegend und berührend. Mich hat die Geschichte abgeholt und absolut gefesselt. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe mit Gina und ihrer Familie mitgefühlt und mitgelitten.
Das Cover des Buches finde ich sehr anschaulich und für das Buch gut gewählt. Es weißt weder auf den Inhalt hin noch ist es zu trübsinnig. Durch die bunten Farben wirkt es fröhlich und hinterlässt beim Zuschlagen des Buches ein wohliges, warmes Gefühl. Leider passt es nicht so ideal zu den anderen Büchern der Autorin, mal abgesehen von den schönen bunten Farben.
Fazit
Für mich ein gefühlvoller und emotionaler Roman, der für Tränen in den Augen gesorgt hat, der mich zum Schmunzeln gebracht hat und mein Herz hat schwer werden lassen. Mir hat das Buch aufgezeigt wie stark die Liebe zwischen Mutter und Tochter sein kann und dass es nie zu spät ist, sich zu entschuldigen. Ich konnte einen ganz wichtigen Punkt für mich mitnehmen, nämlich dass das Leben viel zu kurz ist, um sich zu streiten und voneinander abzuwenden. Dass man mit anderen Menschen vorsichtig und empathisch umgehen sollte und wie wichtig es ist, seine Ungeduld zurück zu schrauben. Zoe und ihre Mutter haben mich nicht nur zutiefst berührt, sondern wurden hinsichtlich ihrer Stärke und der vielen positiven Charakterzüge Vorbilder für mich. Hier hat von vorne bis hinten alles gestimmt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung!