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Veröffentlicht am 15.02.2018

Gegen das Vergessen, etwas misslungen...

Meine Nachmittage mit Eva
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Wir werden hier mit einer Sprache umschmeichelt, die im starken Kontrast zu den Schrecken und Gedanken steht, die sich zwischen den Seiten befinden. Metaphorisch und weich berichtet Bärbel Schäfer von ...

Wir werden hier mit einer Sprache umschmeichelt, die im starken Kontrast zu den Schrecken und Gedanken steht, die sich zwischen den Seiten befinden. Metaphorisch und weich berichtet Bärbel Schäfer von ihren eigenen Gedanken und Evas Erfahrungen. Dieser Gegensatz erscheint einem so unpassend und doch macht grade er deutlich, dass wir selbst niemals das fühlen können, was Eva als 11-jähriges Mädchen fühlte...

Eva ist das Mädchen, das ohne Familie die Hölle überlebte.
- Seite 25


Auch werden wir nie nachempfinden können, was sie heute denkt und fühlt, wenn sie an diese Zeit zurückdenkt. Wir wissen nicht, wie sich der Schmerz im Herzen der 85-jährigen Frau anfühlt, die hier auf der anderen Seite des Buches auf uns wartet.

"[...] Ich bin das Kind, das immer stark sein musste. Dabei war ich nie stark. Ich war lange eine Träumerin, eher zart und schüchtern. Ich wurde erst stark in Auschwitz. Ich musste stark werden durch den Verlust der Liebe." (Eva Szepesi)
- Seite 49


"Dort habe ich alles verloren. Für diesen Verlust gibt es kein Fundbüro. Meine Kindheit. Meine Würde.
Mein Menschsein.
Mein Leben.
Mein Urvertrauen in Menschen." (Eva Szepesi)
- Seite 43


Und doch bricht der Schmerz immer mal wieder durch und brennt sich in unsere Herzen. Doch durch die Vermischung, die Vergleiche die Bärbel Schäfer zu ihrem Leben, ihren Verwandten zieht, brechen diese erdrückenden Gefühle in sich zusammen.
Jedes Mal, wenn man gespannt an Evas Lippen hängt, darauf wartet, ja innerlich drängt, weiter zu berichten, haut die Autorin hier dazwischen.
Die Ausführungen von Bärbel sind zwar sehr interessant, doch für mich waren sie zu massiv. Eva ging schon fast ein wenig unter, fand ich. Sie rückte etwas sehr in den Hintergrund...

Ich drehte die Schachtel in meiner Hand.
Das hier war echt. Kein Geschichtsbuch.
Das war nah, und das tat weh.
Das war meine Familie.
Jetzt waren es nicht mehr die anderen.
- Seite 19


Natürlich ist die Betrachtungsweise der Autorin durchaus interessant und auch das was sie berichtet, doch mir geht es hier im ersten Sinne doch um Eva, weshalb ich mit dem Buch in dieser Form leider nicht wirklich warm werden konnte. Und das trotz der wirklich tollen sprachlichen Umgebung zwischen den Wörtern.

Und doch liefert uns Eva ehrliche und wahre Worte. Gefühle, die wir nur bruchstückhaft erfassen können.
Bärbel zeigt uns ihre Welt, ihren Umgang mit dem "Vergessen" der älteren Generation.
Beide zeigen uns, dass nicht alles selbstverständlich ist...

"War der Schnee auch mal dein Freund, Eva?"
"Nur am Tag der Befreiung. Wie in Zeitlupe sehe ich noch heute, wie mich der Soldat in das Wintersonnenlicht trug. Zurück ins Leben. Zwischen Leben und Tod. Leicht wie eine Feder. Damals hat er mir Schnee unter die Nase gehalten, ich habe ihn vorsichtig gegessen."
- Seite 37


Veröffentlicht am 10.08.2017

Für mich passte hier vieles leider nicht...

Das Glück hat vier Farben
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Nach 50 Seiten, dachte ich: Wird das Ganze noch interessant...?

Zu diesem Zeitpunkt war einzig Flannerys Mutter - da ein wenig verrückt - interessant. Wenn auch durch ihre Art eher Flannery die Verantwortung ...

Nach 50 Seiten, dachte ich: Wird das Ganze noch interessant...?

Zu diesem Zeitpunkt war einzig Flannerys Mutter - da ein wenig verrückt - interessant. Wenn auch durch ihre Art eher Flannery die Verantwortung über die Familie zu tragen scheint (bspw. für Rechnungen, Miete etc.).

Irgendwann kam dann die Frage auf: Wer nennt sein Kind Flannery???
Alle anderen im Buch haben völlig normale Namen...

Und auch der Erzählstil der Autorin machte es mir lange schwer, richtig ins Buch hineinzufinden...
Durch die ständige Erwähnung der Nachnamen, war für mich zu Beginn eine große Distanz zwischen den Personen spürbar, was das Lesen nicht grade angenehm macht, wenn es nicht zur Situation passt.

Als ich kurz davor war aufzugeben, wurde das Buch dann doch etwas interessanter und ich konnte mich doch endlich ein wenig in Flannery hineinversetzen. Vielleicht hatte ich mich auch endlich an den Erzählstil gewöhnt.

Was ich dem Buch dennoch zugutehalten muss, ist der angenehme, flüssige Schreibstil an sich, wenn er auch am Anfang in starkem Kontrast zum Erzählstil steht.
Auch die Emotionen der Personen werden an sich ganz gut rübergebracht.

Aber durch die großen Startschwierigkeiten zu Beginn ist es leider keines meiner Lieblingsbücher geworden.


Obwohl das Ende wirklich überraschte! Mit viel Gefühl und wunderschön fürs Herz!

Ich denke, hier muss wirklich einfach jeder mal reinlesen, ob der Stil ihm gefällt und dann könnte das Buch auch wirklich überzeugen.
Für mich passte hier leider vieles einfach nicht.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Emotionsloser Schreibstil

Zwischenlandung
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Klappentext:
Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger – weil er ein Spaßvogel ist und ...

Klappentext:
Wenn Gregor einen Raum betritt, scheint die Sonne heller und die Welt dreht sich ein wenig langsamer. Mit ihm ist alles strahlender, intensiver und lustiger – weil er ein Spaßvogel ist und ein Frauentyp. Dass er zwar alle Mädchen bekommt, aber nur Mira will, kann er ihr jedoch nicht mehr sagen: Denn ausgerechnet in dem Moment, als er ihr seine Liebe gestehen will, wird Gregor von einem Golfball am Kopf getroffen und ins Wachkoma befördert.
Als Gregor nach vielen Wochen die Welt langsam wieder wahrzunehmen beginnt, sitzt Mira an seinem Bett. Die zauberhafte, wild gelockte Mira, der er doch nicht ganz egal zu sein scheint. Und da beschließt Gregor zu kämpfen für das ganz große Glück. Wird es ihm gelingen, die unsichtbare Mauer zu durchbrechen, die ihn von Mira und der Welt dort draußen trennt?

Meine Meinung:
Nach 70 Seiten habe ich das richtige Lesen aufgegeben, da ich mich nur durch die Seiten quälte. Danach überflog ich den Rest der Geschichte und fühlte mich immer mehr in meiner Meinung bestätigt.
Das eigentlich doch sehr interessante Thema, war für mich in eine langweilige Rahmenhandlung eingesetzt. Es fehlte die Spannung! Ich fand keine wirklichen Höhepunkte…
Hinzukam das Gefühl, mit welchem Recht der Autor überhaupt über dieses Thema schreibt. Woher er weiß, wie Gregor sich fühlt...? Vermutlich wäre dieses Gefühl nicht aufgekommen, wenn mehr Emotionen bei mir angekommen wären.
Auch der Schreibstil weckte bei mir kein großes Interesse. Viele einfache Sätze machten das Lesen langweilig. Auf der anderen Seite habe ich auch überlegt, ob diese Sätze vielleicht Absicht waren, weil Gregor selbst vielleicht durchs Koma bedingt nur so denken kann, doch leider hatte das bei mir dann nicht den gewünschten Erfolg. Die Sätze waren teilweise auch einfach sehr verdreht und ließen mich als Leser manchmal orientierungslos zurück…
Auch war die Ich-Perspektive sehr anstrengend, da ständig die Personen wechselten, aber es nicht sofort ersichtlich war, wer grade sprach, da alles in der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Ich vermute mal, es wäre spannender und interessanter für mich gewesen, wenn es nur eine einzige Perspektive gewesen wäre, vorrangig Gregors. Dann hätte ich auch nicht das Gefühl gehabt, dass er in der Therapie gequält werden würde. Durch die wechselnden Blickwinkel bekommt man aber auch mit, wie die anderen Gregor auslachen, weil es etwas nicht hinbekommt oder albern dabei aussieht.
Ungünstig waren leider auch die gewählten Überschriften… Denn die dort aufgeführten Wörter verrieten bereits den gesamten Inhalt des folgenden Kapitels. Das Kapitel schmückte nur die Überschrift aus. Also übertrieben gesagt, hätte es gereicht, die Überschriften zu lesen…

Ihr merkt, das Buch konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Was wohl hauptsächlich am für mich emotionslosen und langweiligen Schreibstil lag. Schade, da das Thema wirklich sehr interessant klang.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Die Geschichte tritt leider auf der Stelle

Nonna stirbt
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Sprachlich tänzeln Stil und Anspruch elegant umeinander herum und versinken letztendlich im Geiste des Lesers in einer innigen seeligen Umarmung.

Das war mein erster Eindruck des Buches...
Und sprachlich ...

Sprachlich tänzeln Stil und Anspruch elegant umeinander herum und versinken letztendlich im Geiste des Lesers in einer innigen seeligen Umarmung.

Das war mein erster Eindruck des Buches...
Und sprachlich ist es auch wirklich eine Perle...!

Aber entweder war es für mich der falsche Zeitpunkt dieses Buch zu lesen oder wir verstehen uns trotz der sprachlich perfekten Form einfach nicht.

Nach etwas mehr als 50 Seiten habe ich den Versuch dieses kleine Büchlein zu lesen aufgegeben.

Was nach einer interessanten und schönen Geschichte klang, war für mich leider mehr als langweilig...

Auch die wirklich toll eingeflochtenen Anspielungen auf Religion und alle möglichen Themen konnten daran leider nichts ändern...

Für mich fehlte glaube ich das Gefühl beim Lesen irgendwo anzukommen... der Gedanke, dass die Geschichte irgendwann auf etwas bestimmtes hinausläuft...

So war die Geschichte sprachlich zwar ganz schön, aber trat beim Lesen für den Leser irgendwie auf der Stelle.
So ging es mir zumindest...

Veröffentlicht am 08.04.2017

Trauriger und schwacher Abschluss der Trilogie

Die Töchter der Elfe. Rachepakt
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Der Schreibstil des Buches ist angenehm wie eh und je. Nicole Boyle Rødtnes lässt und auch sofort wieder in die Geschichte einsteigen. Gefällt mir ja immer sehr, da ich diese langen Wiederholungen zu Beginn ...

Der Schreibstil des Buches ist angenehm wie eh und je. Nicole Boyle Rødtnes lässt und auch sofort wieder in die Geschichte einsteigen. Gefällt mir ja immer sehr, da ich diese langen Wiederholungen zu Beginn von Büchern immer ziemlich nervig finde.
Leider war das aber auch schon fast das einzige positive am Anschlussband der Trilogie.

Zum Inhalt an sich sage ich jetzt nichts, da ich euch sonst doch sehr viel verraten würde, da man Band 1 und 2 zwingend gelesen haben muss.

Traurig ist leider, dass der erste Band sehr stark vorgelegt hat, und die anderen beiden Bände einfach nicht mithalten konnten.

Die Protagonisten sind viel leichter zu durchschauen, als in den vorherigen Bänden. Und das vorherrschende Gefühl in diesem Buch scheint Eifersucht zu sein. Wobei Birke ihre eigenen Gefühle nicht mal wirklich registriert... wodurch das Buch sich leider sehr in die Länge zieht und die Spannung fehlt... Es wirkt einfach nicht mehr glaubhaft...
Leider hat das Grundniveau insgesamt noch weiter abgenommen. Der zweite Band war bereits nicht so gut, wie der erste und der dritte hier ist leider noch etwas unter dem zweiten...

Der Einzige, den ich weiterhin mag, ist Aske... Aber naja... auch der hübsche Elfenjunge reist das Ruder nicht herum.

Und das Ende... Ich kann nur sagen: Ich hasse es...
Ich heule immer noch...
Wenn ich euch sage, warum spoiler ich euch zu sehr...
Aber ehrlich ich mag es absolut nicht...