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Veröffentlicht am 10.08.2017

Absolutes Highlight!

Pearl – Liebe macht sterblich
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Zweihundert Jahre lang habe ich die Liebe gesucht, wollte sie mehr als alles andere - nie hat sie sich meiner erbarmt. Ich habe noch nie geliebt. Wurde noch nie geliebt.
- Seite 11






Inhalt:
Pearl ...

Zweihundert Jahre lang habe ich die Liebe gesucht, wollte sie mehr als alles andere - nie hat sie sich meiner erbarmt. Ich habe noch nie geliebt. Wurde noch nie geliebt.
- Seite 11






Inhalt:
Pearl ist eine Suchende. Ihre Sehnsucht nach Liebe ist so groß, dass sie selbst im Tod keine Ruhe gefunden hat und zur Unsterblichkeit verdammt ist. Sie hat nur eine Möglichkeit, erlöst zu werden: Sie muss die wahre, aufrichtige Liebe erfahren. Aber der, den sie endlich lieben kann, stellt sich als ihr größter Feind heraus. Wird er ihre Gefühle erwidern und sie befreien oder wird er ihr Schicksal auf ewig besiegeln?

Meine Meinung:
Julie schafft es jedesmal wieder mich zu fesseln!

Mit "Pearl" ist ihr wie auch zuvor mit "Bannwald" ein Meisterwerk gelungen und das auf so vielen Ebenen!
Metaphorisch... Philosophisch... Ja, inhaltlich natürlich auch.

Trotz der wechselnden Erzählperspektiven schafft Julie es durch verschiedene Sprachformen den Leser sofort wissen zu lassen, wer erzählt. Dies schaffen ja leider bei weitem nicht alle Autoren.

"Man darf ruhig träumen, wenn man dadurch die Hoffnung nicht verliert. Wer träumt, hat Hoffnung."
- Seite 206

Was ich persönlich an Julies Geschichte mag, ist die Tatsache, dass sie mich zum Ende hin immer an eine andere meiner Lieblingsautorinnen erinnern: Jodi Picoult.
Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Julies Geschichten einem zwar einen Schrecken einjagen, aber dennoch am Ende zu verkraften sind. Das Herz bleibt kurz stehen, scheint zu brechen und dann heilt der Riss wieder.
Bei Picoult wird das Herz am Ende meist in tausend Teile gerissen, auch wenn diese Enden ebenfalls etwas ganz besonderes sind und auf eine gewisse Art sogar schön...
Dennoch sind mir die schmerzhaften Happy Ends von Julie lieber, als nur Schmerz...

Ich liebe dieses Mitfiebern einfach sehr und bedanke mich bei Julie sehr dafür, dass sie diese Schockmomente, die mir bereits in der Bannwald-Trilogie sehr gefallen haben, auch in "Pearl" eingearbeitet hat.

Die Geschichte um die Suchenden ist umgeben von einer großen Portion Melancholie und Sehnsucht. Damit verbunden geht auch einiges an Schmerz einher. Doch das besondere ist die Hoffnung, die immer wieder ans Tageslicht gelangt und zumindest für Pearl hier eine große Rolle spielt.
Toll ist auch, dass es für Julie nicht nur eine Art von Liebe im Buch gibt. Sondern auch hier das Spektrum von der normalen Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau erweitert wurde.

Zur Beziehung zwischen Noah und Pearl möchte ich nicht zu viel verraten, da es eine unglaubliche Freude war herauszufinden, welche Richtung die beiden jeweils einschlagen werden.
Die Personen waren alle authentisch, aufrichtig und komplex gestaltet.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich ja Pearls sogenannte Familie: Damien und Alexa, ebenfalls Suchende.
Damien ist ein total lieber Kerl und würde ziemlich alles für Pearl tun!
Alexa ist durch ihr Alter und ihre damit schwindende Hoffnung auf Liebe ein interessanter Gegenpol zur Sehnsucht und Hoffnung auf Liebe der anderen. Und wie sie ihr eigenes Happy End bekommt, hat mich besonders gefreut.

Ich könnte hier noch viel mehr schreiben und euch erzählen, wie großartig "Pearl" ist. Wie witzig die Unterhaltungen und wie spannend der Showdown zwischen Suchenden und den Jägern von diesen noch wird, aber dann bräuchtet ihr das Buch ja gar nicht mehr lesen...

Also meiner Meinung nach ein absolutes Highlight in diesem Jahr, dass man gelesen haben sollte!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Ich liebe Ryder :D

Ein unmöglicher Gentleman
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Grundgütiger, sie war... Das Wort, das ihm in den Sinn kam, war stark. Eine Droge, die die Macht hatte, ihn schier wahnsinnig zu machen vor Verlangen und Leidenschaft.
- Seite 292




Inhalt:
Miss Mary ...

Grundgütiger, sie war... Das Wort, das ihm in den Sinn kam, war stark. Eine Droge, die die Macht hatte, ihn schier wahnsinnig zu machen vor Verlangen und Leidenschaft.
- Seite 292




Inhalt:
Miss Mary Alice Cynster hat ein Ziel: Nachdem ihre Schwester unter der Haube ist, will auch sie endlich den passenden Ehemann finden. Und sie weiß genau, wie er sein soll – nämlich keinesfalls so wie Ryder Cavanaugh, Marquess of Raventhorne! Dummerweise hat ausgerechnet dieser berüchtigte Charmeur ein Auge auf sie geworfen und umgarnt sie nach allen Regeln der Kunst. Mary würde natürlich nicht im Traum daran denken, diesen Schurken zu heiraten, auch wenn seine Küsse noch so verführerisch auf ihrer Haut prickeln …

Meine Meinung:
Da der Schreibstil immer zwischen ihrer Perspektive und seiner hin und her wechselt, erzeugt die Autorin einen angenehmen und dynamischen Lesefluss, der auch mit genug Witz und Spannung versehen ist.

Ich hatte mich auf eine typische Regency-Epochen Liebesgeschichte eingestellt. Einerseits wurde ich nicht enttäuscht, andererseits war das Ganze doch etwas mehr.

Das typische Geplänkel im Ballsaal war sehr unterhaltsam vor allem deshalb weil Mary sich nicht wie ein verschüchtertes Mädchen benimmt, dass unbedingt einen Ehemann braucht. Sie nimmt die Dinge lieber selbst in die Hand.
Ryder, der das alles ähnlich sieht, ist hier ein mehr als starker Gegenpol.

Und dann sind beide durch unglückselige Umstände plötzlich miteinander verlobt, was Ryder in die Karten spielt und Mary ziemlich gegen den Strich geht, egal wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlt.

Eine spannende Szene jagt die nächste, sei es durch gefährliche Spannung voller Blut und Angst oder die eher seichtere, wer von beiden nun den nächsten Schlagabtausch gewinnt.
Dabei passen die beiden perfekt zueinander, was sie nur noch selbst merken müssen.

Auch die typischen Intrigen zwischen den Mitgliedern der gehobenen Schicht kommen zur Sprache und bald geht es für Mary und Ryder um Kopf und Kragen.

Einzig zu bemängeln ist hier, dass es sehr vorhersehbar war, wer die Fäden zieht.

Ich kann euch die Geschichte nur empfehlen, denn es geht ans Herz, ist spannend und die Sexszenen sind auch ganz interessant hust ;)

Veröffentlicht am 29.05.2017

Auch Band 2 überzeugt perfekt.

Das Herz des Verräters
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Obwohl das große Geheimnis darum, wer Attentäter und wer Prinz ist, gelüftet ist, hat es Mary E. Pearson wieder geschafft mich ans Buch zu fesseln. Vieles davon verdankt sie ihrem großartigen Schreibstil ...

Obwohl das große Geheimnis darum, wer Attentäter und wer Prinz ist, gelüftet ist, hat es Mary E. Pearson wieder geschafft mich ans Buch zu fesseln. Vieles davon verdankt sie ihrem großartigen Schreibstil und der Tatsache, dass sie uns als Leser sofort wieder mitten hinein in die Geschichte wirft.
Band 2 setzt genau dort wieder ein, wo Band 1 endete. So sind wir gleich wieder mitten drin in der Spannung! Da wir nun in Venda sind, wechseln natürlich nicht nur die Orte, sondern es kommen auch viele neue interessante Personen hinzu. Allen voran natürlich der gefürchtete Komizar, der mich von Anfang an fasziniert hat, da ich ihn nicht gleich einzuschätzen wusste. Gerade deshalb war er das ganze Buch über eine der interessantesten Personen.

Erzählt wird auch dieses Mal wieder aus den verschiedenen Perspektiven von Lia, Kaden und Rafe, aber auch Pauline kommt zu Wort und das obwohl sie sich ja meilenweit entfernt von Lia befindet.
Auch durch diese Wechsel schafft es die Autorin den Spannungslevel kontinuierlich aufrecht zu erhalten und so die Leser dauerhaft an die Geschichte zu fesseln.

Lia selbst hat sich nicht wirklich verändert. Sie ist sympathisch, mutig, taff und man merkt ihr doch immer mehr die Prinzessin an. Sie ist einfach großartig!

Aber gemein ist auch dieses Mal der mehr als fiese Cliffhanger… so kann ich nun nur innerlich vor Sehnsucht vergehen, während ich auf den nächsten Band warte…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.05.2017

Der Weg zu sich selbst...

Vergessene Kinder
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Vergessene Kinder
Luna Darko

„Ja, es ist mir egal, dass ihr mich nicht kennt. Ja, vielleicht ist auch irgendwas bei mir kaputt, weil ich mich nicht für euch und eure Leben interessiere, aber wieso sollte ...

Vergessene Kinder
Luna Darko

„Ja, es ist mir egal, dass ihr mich nicht kennt. Ja, vielleicht ist auch irgendwas bei mir kaputt, weil ich mich nicht für euch und eure Leben interessiere, aber wieso sollte ich es vorheucheln, nur damit es euch besser geht?“
- Seite 39

Pia möchte keine 18.Jahre alt werden… Sie möchte nicht erwachsen sein… So steht ihr Entschluss sich das Leben zu nehmen und ihrem besten Freund Momo zu folgen eigentlich schon fest, als sie Tom kennen lernt, der so anders ist als alle anderen, die sich bloß an Oberflächlichkeiten klammern…
Sie beginnen zu reden und Pia hat zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, sich nicht verstellen zu müssen… sie selbst sein zu können…

Aber wer ist sie überhaupt…?
Hat sie sich vielleicht schon längst selbst verloren…?

„Niemand weiß, wer ich wirklich bin, ich selbst am wenigsten.“
- Seite 81

Meine Meinung:
Luna Darko schafft hier kein Buch und keine einfache Geschichte, sondern ein Kunstwerk in Buchform… Die Geschichte an sich - voller Abgründen und Schönheit - wird immer wieder von Zeichnungen, Fotos, Bildern, Songs und handschriftlichen Notizen unterbrochen… Die Starrheit und Gradlinigkeit eines normalen Buches werden durchbrochen.

Die Geschichte an sich überzeugt durch Schwermut, außergewöhnliche und doch wahre Gedanken… Man verliert sich niemals ganz… es braucht nur die richtigen Menschen, die richtige Situation um sich selbst wieder zu finden… um die Freiheit des Lebens wieder schmecken zu können.

Während des Lesens lernen wir sowohl Pias als auch Toms Gedanken kennen. Wir springen zwischen Toms und Pias Köpfen hin und her und landen zwischen durch sogar in Pias Tagebuch.

Man kann schwer beschreiben, welchen Eindruck dieses Kunstwerk in einem hinterlässt… Man erfährt einiges über sich selbst und über die eigene Umwelt. Man beginnt über manche Dinge nachzudenken, die man bisher als normal hingenommen hat… Aber was ist eigentlich normal…?

Dieses Buch ist der Weg zu sich selbst… zumindest für Pia… und Tom…

„Um einen anderen Menschen lieben zu können, muss man sich selbst erst lieben lernen. So sagt man doch, nicht? Aber was, wenn man sich nicht ausstehen kann? Oder was, wenn man nicht mal weiß, ob man sich selbst mag, weil man überhaupt keine Ahnung hat, wer man ist, oder wie man herausfinden soll, wer man ist?
>>Kennst du das, wenn man in sich hineinhören will, aber keine Stimme da ist?<<“
- Seite 112

Veröffentlicht am 14.05.2017

Ein wichtiger Stein im Weg gegen das Vergessen

Der Fotograf von Auschwitz
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„Warum?“
Mit diesen Worten begannen, seit seiner Ankunft in Auschwitz, fast alle Fragen von Wilhelm Brasse.
„Warum werden Menschen hier so gedemütigt?“
„Warum werden sie geschlagen?“
„Warum greift niemand ...

„Warum?“
Mit diesen Worten begannen, seit seiner Ankunft in Auschwitz, fast alle Fragen von Wilhelm Brasse.
„Warum werden Menschen hier so gedemütigt?“
„Warum werden sie geschlagen?“
„Warum greift niemand ein?“
„Warum macht man uns zu Opfern?“
(S.17)

Wilhelm Brasse, geboren am 3. Dezember 1917 in Żywiec, überlebte das Konzentrationslager Auschwitz aufgrund seines Berufes. Der aus Polen stammende junge Mann war gelernter Fotograf und hatte umfassende Deutschkenntnisse. Und so arbeitete er vier Jahre lang im Erkennungsdienstes des Lagers.
Dabei sah Brasse nicht nur in die Gesichter der abgemagerten und meist auch völlig hoffnungslosen Lagerinsassen, sondern er kam auch in Kontakt mit hochrangigen SS-Größen. Zu registrieren, dass diese Menschen Leute systematisch dem Tode übergeben, und dennoch lächelnd und ungezwungen plaudernd durch die Gegend laufen konnten, war für Brasse unbegreiflich.

Immer wieder bekam der junge Mann Dinge zu sehen, die ihn verzweifeln ließen. Doch er hatte gar nicht großartig die Zeit, um zu verzweifeln, denn der Hungernde denkt nur ans Essen. Und Hunger den hatte Wilhelm oft genug.
Oft sah er den Satz, mit dem Auschwitz ihn 1940 begrüßte, bestätigt: „Die einzige Möglichkeit, dem Konzentrationslager zu entkommen, ist die durch den Schornstein!“ (S.29)
Doch schlimmer als die hungernden Gesichter, die er fotografieren musste, waren die Bilder, die die Mediziner von ihm verlangten.
Mengele, Wirths und Entress verlangten von Brasse, dass er ihre grausamen Experimente dokumentierte. Hunger-Experimente, Sterilisationen und Operationen musste Wilhelm Brasse mit seiner Kamera festhalten.
Da war es kein Wunder, dass er später, als das Grauen beendet war, die Bilder dennoch nicht aus seinem Kopf verbannen konnte, und den Beruf des Fotografen aufgab. Wilhelm Brasse fasste nie wieder eine Kamera an.

„Mit meinem Beitrag möchte ich aufzeigen, was passiert ist, damit sich so etwas Schreckliches nicht noch einmal wiederholt.“
(S.161)

Wilhelm Brasse starb am 23.Oktober 2012 in seiner Heimatstadt Żywiec, kaum 50 Kilometer von Auschwitz entfernt.

Bis zu seinem Tod hielt er immer wieder Vorträge in Auschwitz für deutsche Personengruppen. Dann begann er von dem Glück zu reden. Dem Glück Freunde getroffen bzw. gefunden zu haben. Dem Glück Aufseher gehabt zu haben, die ihn nicht permanent geschlagen haben. All das sah Wilhelm Brasse als eine Anhäufung von glücklichen Zufällen an.
Und bis zu seinem Tod hat er immer wieder betont, er würde die Deutschen nicht hassen. „Schon gar nicht die in der heutigen Zeit, nur weil sich damals ein Führer zu einem Verführer der Massen entpuppt hat.“ (S.161)

Reiner Engelmann hat aus Gesprächen mit Wilhelm Brasse dessen Leben nach erzählt. Die Geschichte des Häftlings Nr. 3444 zeigt deutlich die zwei Gesichter der treuen Nazis. Als KZ-Insasse musste man vor jedem Aufseher Angst haben und war sich der Gefahr nur allzu bewusst. Gerade deshalb ist es noch bewundernswerter, dass Brasse 1945 die Anordnung, die Fotos zu verbrennen, um Beweismaterial zu vernichten, missachtete. Durch Wilhelm Brasse lernt der Leser die verschiedenen Persönlichkeiten des Lageralltags kennen. Von hochrangigen SS-Männern bis hin zu Kapos und sogar zu Widerstandskämpfern, die sich einschleusten und denen später die Flucht gelang. Umso trauriger ist es zu erfahren, dass deren Bemühungen nichts gebracht haben.

Das Buch ist ergänzt durch Kurzbiographien der betreffenden SS-Männer wie Boger, Aumeier und Höß. Sowie mit meinem Glossar zu wichtigen Begriffen, die man zwar oft schon mal gehört hat, aber oft nicht genau zu ordnen kann.

Oft hat man Punkte bei Tätern, an denen man denkt, sie wären doch noch menschlich, aber kann man das nach solchen Taten noch glauben:
„Einmal kam ein Transport mit vielen Kindern aus Litauen in Birkenau an. Dr. Mengele hatte einen Rahmen in der Höhe von 1,40m anfertigen lassen und ihn an der Rampe aufgestellt. Die Kinder wies er an, hindurchzugehen. Alle diejenigen, die ohne anzustoßen den Rahmen passieren konnten, waren für die Gaskammer bestimmt und wurden noch am selben Tag ermordet.“