Der Reiseschriftsteller
Wie ein Reiseschriftsteller kommt er sich vor, denkt der Autor, der wieder einmal als Chronist für den Privatermittler Hawthorne fungiert. Über drei Bücher hat er den Vertrag abgeschlossen. Ob Hawthorne ...
Wie ein Reiseschriftsteller kommt er sich vor, denkt der Autor, der wieder einmal als Chronist für den Privatermittler Hawthorne fungiert. Über drei Bücher hat er den Vertrag abgeschlossen. Ob Hawthorne ihm so sympathisch ist, er ist unsicher.. Und schließlich hat er beim letzten Mal alles falsch aufgefasst und ist dann noch fast umgebracht worden. Nun ist ein Anwalt tot aufgefunden worden und Hawthorne wird als Berater der Polizei engagiert. Nicht, dass die Beamten darüber erfreut wären. Der Autor, gleichzeitig Produzent einer Fernsehserie, hat mit eben dieser Produktion gibt es Probleme.
Das ist schon eine super Idee, wenn ein Autor sich selbst quase als Dr. Watson in seinen Roman hineinschreibt. So bekommt man einen kleinen Einblick in die Produktion der hervorragenden TV-Serie „Foyle’s War“, die wohl nicht im frei empfänglichen deutschen Fernsehen gelaufen ist. Doch man kommt auch einen Eindruck, wie der Ermittler Hawthorne den Autor vereinnahmt und dieser sich auch vereinnahmen lässt. Auch in dem Autor, wie vielleicht in jedem wohn ein kleiner Ermittler, der wissen will, wie es zu einer Tat kommen konnte, wer ein Motiv hatte und die Gelegenheit und was man sonst noch herausfinden muss, um die Täter zu überführen. Wenn es sich bei dem Privatdetektiv dann noch um einen ehemaligen Polizisten handelt, ist diese beinahe überflüssig.
Bei diesem zweiten Teil um den Ermittler Hawthorne handelt es sich um einen englischen Detektivroman. Der Ermittler erweist sich dabei als gewitzt und schlauer als die dumpfe Polizeibeamtin. Der Autor tritt als Chronist auf, der seine Aufzeichnungen akribisch führt und gerne selbst ermitteln würde. Er hat ein gewisses Talent, mit seinen Gedanken falsch zu liegen. Auch wenn die Untersuchung eher behäbig abläuft, so ist das Setting besonders und es zeichnet sich wahrscheinlich durch einiges an Authentizität aus, schließlich ist der Autor tatsächlich auch Produzent, verheiratet und hat zwei Kinder. So wird die Illusion der wahren Erzählung auf unterhaltsame Weise aufrecht erhalten. Der Fall ist gut konstruiert und man hechelt dem schlauen Daniel Hawthorne in den Schuhen des Autors gerne hinterher.