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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine Welt unter vielen

Die unsichtbare Bibliothek
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Auch wenn mir das Ende dieser sehr interessanten Geschichte etwas zu „fantastisch“ erzählt wurde, hat mir die Story um die eloquente und loyale Bibliothekarin Irene Winters sehr gut gefallen.

Das Cover ...

Auch wenn mir das Ende dieser sehr interessanten Geschichte etwas zu „fantastisch“ erzählt wurde, hat mir die Story um die eloquente und loyale Bibliothekarin Irene Winters sehr gut gefallen.

Das Cover ist in leichtem Gelb gehalten. Man erkennt in schwarzer Farbe eine Stadt aus der Vogelperspektive. Die unsichtbare Bibliothek ragt dabei in einem aufgeklappten schwarzen Buch heraus.

Der Klappentext ist sehr kurzgehalten und könnte dem Leser etwas mehr Kontext für den Lesestart gewähren. In der Story geht es um die junge Bibliothekarin Irene Winters, welche in einer ganz besonderen Bibliothek arbeitet. Diese Bibliothek gewährt den Zugang zu den verschiedensten Zeitebenen an differenzierten Orten auf der Welt und beherbergt dabei die seltensten Bücher. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung erhält sie von ihrer Chefin immer Aufträge zur Beschaffung seltener Bücher. Diese Aufträge sind dabei sehr gefährlich und verlangen ihr alles ab. In dem aktuellen Auftrag geht es um eine seltene Version der Grimm´schen Märchen, welche sie in eine dem „viktorianischen“ London ähnelnde Welt führt. Dabei stößt sie auf ein gefährliches Geheimnis, welches ihr alles abverlangt.

Die Hauptprotagonistin ist eine starke Persönlichkeit, welche versucht ihre Gefühle und Empfindungen für sich zu behalten. Einzig allein der Schutz der Bibliothek und Bücher steht in ihrem Vordergrund. Durch diese Verhaltensweise wirkt sie manchmal etwas pragmatisch und unterkühlt in ihrem Charakter. Doch im Laufe der Zeit entwickelt sie ein Gespür für Empfindungen, welche sie in ihrem Einsatz einzusetzen weiß. Als Nebendarsteller kommen ihr „Auszubildender“ Kai sowie Vale ein Detektiv im alternativen London zur Hilfe. Lord Silver der Botschafter von Lichtenstein und Alberich ein früherer leitender Bibliothekar, welcher nun in dunkle Machenschaften verwickelt ist spielen ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle. Mir hat dabei Vale sehr gut gefallen, erinnert er ein bisschen an einen typischen „Detektiv“ ähnlich Sherlock Holmes, welchen ich mir sehr gut im viktorianischen London vorstellen konnte. Aber auch Kai hat mir gut gefallen, beherbergt er doch einige Geheimnisse, welche im Laufe der Erzählung immer mehr an das Tageslicht kommen.

Die Spannung der Erzählung wird im Laufe der Geschichte sukzessive aufgebaut und findet erst in den letzten Kapiteln ihre Auflösung. Die Autorin schreibt dabei sehr detailliert und lässt den Leser sehr gut in die Geschichte und den Handlungsort eintauchen. Ein großes Lob gilt der deutschen Übersetzung, welche hervorragend gelungen ist. Dabei kommt die bildhafte schön ausformulierte Sprache sehr gut zur Geltung. Die Logik der Erzählung ist meiner Meinung gut nachvollziehbar. Nach einer kurzen Einführung wird der Leser sehr gut in die unterschiedlichen Reisen der Bibliothekare eingeführt.

Als Zielgruppe kommen alle Anhänger von Fantasyliteratur, aber auch Freunde von schön erzählten Geschichten in Frage. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich war beeindruckt von der detailgenauen Erzählung. Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte einfinden und werde die Fortsetzung der Reihe mit Spannung weiterverfolgen

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Ein sympathisches Dorf voller Geheimnisse

Das Dorf in den roten Wäldern
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Mit diesem Debütroman einer spannenden Krimireihe aus Kanada hat die Autorin einen Volltreffer bei mir gelandet. Mir hat die Geschichte um Chief Inspector Armand Gamache im verträumten Dorf Three Pines ...

Mit diesem Debütroman einer spannenden Krimireihe aus Kanada hat die Autorin einen Volltreffer bei mir gelandet. Mir hat die Geschichte um Chief Inspector Armand Gamache im verträumten Dorf Three Pines sehr gut gefallen. Das Cover ist sehr bunt gedruckt. Man erkennt im Vordergrund das Antlitz eines Dorfes mit einer weißen Kirche im Mittelpunkt. Im Hintergrund ist ein dichter Wald zu erkennen. Der Klappentext ist sehr informativ und bereitet den Leser gut auf das Handlungsgeschehen vor. In der Geschichte geht es um die ehemalige Lehrerin und Künstlerin Jane Neal welche durch einen Jagdpfeil getötet wurde. Armand Gamache der Chefinspektor aus dem nahegelegenen Montreal wird mit seinem Team zu diesem Fall in die Provinz gerufen. Schnell merkt dieser, dass dieses Dorf seinen Charme bzw. seine eigenen Regeln oder Verhaltensweisen an den Tag legt. Armand Gamache ist ein erfahrener Kommissar in den 50igern und verheiratet. Er hat sehr viel Erfahrung und seinen eigenen Ermittlungsstil mit seinem Team um den Kommissar Beauvoir sowie deren Assistentinnen. Armand Gamache bleibt immer ruhig und ist sehr sachlich. Trotz allem hat er auch den Sinn für das Zwischenmenschliche und wirkt dabei durchaus sympathisch beim Leser. Bei den zahlreichen Nebendarstellern haben mir Clara die beste Freundin vom Opfer Jana Neal sowie die Dichterin Ruth Zardo am besten gefallen. Clara ist von Beginn überzeugt, dass ihre Freundin heimtückisch ermordet wurde und ist durch ihren unerbittlichen Einsatz wie eine „Kollegin“ von Gamache. Sie lässt sich nicht beeindrucken und gibt nie auf bis sie die Wahrheit dann auch herausfindet, welche sie erschüttern lässt. Ruth Zardo eine ältere Dichterin ist mit ihrer spitzen Zunge über das Dorf hinaus bekannt. Gamache ist ein großer Anhänger ihrer Dichtkunst, welches sie jedoch unbeeindruckt lässt. Insgesamt sind es die vielreichen sehr unterschiedlichen Darsteller, welche der Geschichte eine unheimliche Gemütlichkeit verleiht. Die Spannung der Geschichte wird immer wieder aufs Neue belebt und erst am Ende der Erzählung lässt sich der Fall in seinem Ganzen aufklären. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine größeren Zeitsprünge erkennbar. Der Fall spielt in den 90 iger Jahren im französisch sprechenden Teil Kanadas. Mir haben die verschiedenen kulturellen Details bwz. Hinweise zwischen dem englischen sowie dem französischen Teil dieses Landes sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und dialogorientiert. Dabei taucht der Leser sehr gut in die Landschaft und ihrer Umgebung ein. Die Übersetzung ins deutsche scheint dabei sehr gut gelungen zu sein. Als Zielgruppe des Romans kommen Krimifreunde aller Altersklassen in Frage. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend mit guten differenzierten Charakteren versehen ist dieser Krimi mir ans Herz gewachsen. Ich werde auch die Nachfolgebände um das mysteriöse Dorf Three Pines lesen und kann diesen Roman allen Krimifreunden nur wärmsten ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Krönender Abschluss

Die Wunderfrauen
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„Träume ende nie, aber Taten, die zu Wundern werden, helfen den Träumen in die Wirklichkeit. (Seite 423) der letzte Satz der Wunderfrauen-Trilogie hat es in sich. Eine wichtige Botschaft an uns alle, ...

„Träume ende nie, aber Taten, die zu Wundern werden, helfen den Träumen in die Wirklichkeit. (Seite 423) der letzte Satz der Wunderfrauen-Trilogie hat es in sich. Eine wichtige Botschaft an uns alle, so dass ich mit ihm einfach meine Rezension beginnen möchte.

Träume sind so immens wichtig für unser Leben, denn sie geben diesem Richtung und Hoffnung. Was wäre unser Leben ohne Träume?

Das Cover hat einen hohen Wiedererkennungseffekt, auf dem Cover erkennen wir die vier Freundinnen, welche im Stil der 70er gekleidet sind.

Diesmal verlassen wir mit Ihnen Starnberg und machen eine große Reise, welche die Freiheit der damaligen Zeit symbolisiert, es geht nicht nur nach München, sondern auch nach Paris, Münster und Berlin. Es geht um die deutsche Geschichte und ihre Vergangenheit, die DDR und die Aufarbeitung der Taten des 2. Weltkrieges von den Nationalsozialisten.

Luise hat mit ihrem kleinen Laden zu kämpfen, die neuen Selbstbedienungs-Supermärkte laufen ihr den Rang ab. Zudem ist es um ihre Ehe nicht sonderlich gut bestellt. Annabel von Thaler begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und muss erkennen, dass die Familie für Schreckliches verantwortlich ist. Helga ist als Ärztin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, doch dann kommt alles anders und sie muss ihre Prioritäten neu setzen. Marie geht in ihrer Arbeit mit den Pferden auf, aber es kommt der Zeitpunkt, wo sie sich der Realität stellen muss.

Vier Freundinnen, vier Schicksale aber ein gemeinsames Ziel, die eigene Freiheit und die eigenen Träume nicht aufzugeben. Nicht einfach in einer Zeit, in der die Gesellschaft im Umbruch ist.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert, er wird wieder abwechselnd aus den vier Perspektiven der Freundinnen erzählt. Das Feeling der Zeit kommt wunderbar rüber und ich konnte noch vieles lernen, sehr hilfreich ist auch die Spotify-Playlist, die mit den Hits der Zeit das Lebensgefühl noch einmal unterstreicht. Der Roman ist leicht und gut lesbar. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die vier Freundinnen auf ihrem Weg zu begleiten. Ein Personenverzeichnis und eine ausführliche Danksagung runden den Roman ab. Aufgrund der vier weiblichen Hauptfiguren ist dieser Roman sicherlich in erster Linie für Frauen geschrieben worden, aber sicherlich auch für alle anderen Interessant, die gerne mehr über die 70er Jahre in der BRD und DDR erfahren möchten. Der gelungene Abschluss einer zeitgeschichtlichen Saga, welche ich gerne allen empfehle, die gerne mehr über die Jugend ihrer Mütter und /oder Großmütter erfahren möchten.

Vielen Dank, liebe Stephanie Schuster für die schönen Lesestunden.

9/10 P.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Auch Totengräber können sympathisch sein

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Düster, kurzweilig und ungemein spannend, so lässt sich dieser historische Kriminalroman gut zusammenfassen. Ich bin sehr gut unterhalten worden und habe dabei auch noch so einiges über die Entwicklung ...

Düster, kurzweilig und ungemein spannend, so lässt sich dieser historische Kriminalroman gut zusammenfassen. Ich bin sehr gut unterhalten worden und habe dabei auch noch so einiges über die Entwicklung der Kriminaltechnik erfahren.

Das Cover ist sehr dunkel gestaltet. Man erkennt ein großes weißes Kreuz, welches auf einem Grabhügel steht. In einem sehr verkleinerten Maßstab kann man unterhalb des Kreuzes den Stephansdom von Wien erkennen. Der Klappentext ist sehr informativ, bereitet einen als Leser gut auf das Handlungsgeschehen vor und hält dabei die entscheidenden Informationen trotzdem geschickt zurück.

In der Story geht es um den jungen aufstrebenden Inspektor Leopold von Herzfeldt aus Graz, welcher in Wien eine neue Stelle antritt. Recht bald wird dieser mit einer ungewöhnlichen und brutalen Mordserie konfrontiert. Zusammen mit dem Totengräber Augustin Rothmayer erfährt er nach einigen Recherchen teils perverse und abartige Details, welche ihn an den Rand seiner Leistungsfähigkeit bringen werden.

Der Protagonist ist ein sehr selbstbewusster und technikaffiner junger Inspektor. Dabei ist er manchmal zu sehr von sich eingenommen und macht sich mit seiner nicht immer diplomatischen Art nicht sehr viele Freunde. Leider trägt auch das damalige Gesellschaftsbild gegenüber Menschen jüdischen Glaubens, zu denen er gehört, nicht dazu bei, ihn wesentlich diplomatischer werden zu lassen. Als wesentliche Nebendarsteller der Geschichte treten der Totengräber Augustin Rothmayer, die junge Telefonistin Julia Wolf, die Kommissare Paul Leinkirchner und Erich Loibl, sowie der junge Inspektor Andreas Jost auf. Dabei haben mir die Figuren Augustin Rothmayer und Paul Leinkirchner sehr gut gefallen. Augustin Rothmayer ist eine Figur wie der Tod auf Sonntag und trotz seines kauzigen Verhaltens legt er ein Gefühl und eine Bildung zu Tage, welche man als Leser dieser Figur gar nicht zugetraut hätte. Paul Leinkirchner ist dagegen der Prototyp eines selbstgefälligen eingefahrenen Kommissars, welcher seine Abneigung gegen Menschen anderer Nationalitäten und Glaubensrichtungen (insbesondere Juden) deutlich zeigt. Des Weiteren ist er ein sehr provokativer und altmodischer Mensch. Trotz allem zeigt er in entscheidenden Situationen jedoch, dass er seinen Beruf beherrscht und doch Charakter zeigen kann.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Geschichte spielt im Wien des Jahres 1893 und ist für den Leser gut einordbar. Die Spannung der Geschichte ist bis zum Ende sehr hoch und die Seiten fliegen für den Leser nur so dahin.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, dialogorientiert und gut und verständlich lesbar. Als Besonderheit des Romans ist anzumerken, dass der Autor im Nachwort sehr detailliert erklärt hat, warum er sich mit dem Thema Tod, Friedhöfe und dem damaligen Beruf des Totengräbers auseinandergesetzt hat.

Der Roman richtet sich an alle Krimifreunde sowie Anhänger historischer Kriminalgeschichten. Das Fazit ist sehr positiv. Ich habe mich nicht nur sehr gut unterhalten gefühlt, sondern konnte gleichzeitig sehr viel über die historische Entwicklung der Kriminalgeschichte erfahren. Gerade um das Jahr 1900 hatte es einen Entwicklungssprung in den technischen Ermittlungsmöglichkeiten gegeben, welche ich so noch nicht vorher wusste.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Gegen das Vergessen

Das Buch der vergessenen Artisten
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In sehr dunklen Zeiten würde der Mensch am liebsten alles Negative vergessen. In diesem Buch geht es aber gerade um Menschen, welche aufgrund des widerwärtigen Handelns der politischen Elite so oft von ...

In sehr dunklen Zeiten würde der Mensch am liebsten alles Negative vergessen. In diesem Buch geht es aber gerade um Menschen, welche aufgrund des widerwärtigen Handelns der politischen Elite so oft von der Gesellschaft „vergessen“ wurden. Mich hat das Buch nachdenklich gemacht und gleichzeitig musste ich an der ein oder anderen Stelle ganz schön schmunzeln.

Das Cover ist eher dunkel gestaltet. Der Leser erkennt im dunklen Hintergrund die Berliner Siegessäule, welche innerhalb eines goldenen Rahmens abgebildet wird. Der Klappentext informiert die Leser kurz und prägnant, ohne den Inhalt komplett preiszugeben.

In der Geschichte, welche auf zwei Zeitebenen spielt, geht es um Mathis und seine Partnerin Meta, welche als Künstler ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dabei werden sie im Jahr 1935 mit den schrecklichen politischen Ereignissen in Deutschland um den Nationalsozialismus konfrontiert. Beide Hauptprotagonisten weisen dabei unterschiedliche Charakterzüge auf, welche ich sehr sympathetisch fand. Mathis in früheren Jahren aufgrund seiner schmächtigen Statur in seiner alten Heimat oft gehänselt erfährt bei einem Jahrmarktbesuch seine wahre Berufung und geht mit dem Röntgenkünstler Mister Bo auf große Tournee. Dabei erfährt der Leser nach und nach mehr über die Wesenszüge von Mathis.

Meta ist als Kraftfrau sehr selbstbewusst und leistet Widerstand, wo sie nur kann. Sie fühlt sich für Mathis als auch ihren „geistig eingeschränkten“ Bruder, genannt Ernsti verantwortlich. Neben den Hauptfiguren haben mir die Figur des Mister Bo als Nebenfigur am besten gefallen. Sehr mürrisch und mit dem Leben unzufrieden weist er unbewusst Mathis den Weg vor und eröffnet diesem ganz unbewusst den Eintritt in das „Künstlerleben“. Ein weiterer prägender Nebendarsteller ist Ernsti. Als Metas Bruder füllt er einen wesentlichen Teil von Metas Leben aus. Aufgrund seiner oft schwachsinnigen und aggressiven Verhaltensweise ist er jedoch die tragische Figur in der Handlung.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und für den Leser gut nachvollziehbar. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen um das Jahr 1900, sowie in den Jahren 1935 bis 1937 und sind aufgrund der abwechselnden Erzählweise der Autorin für den Leser sehr gut nachvollziehbar.

Der Schreibstil der Autorin ist locker, dialogorientiert, sowie in einigen Passagen der Erzählung humorvoll und manchmal sarkastisch. Mir haben gerade die spitzen Kommentare um die „Menschenschauen“ im Panoptikum sehr gut gefallen. Die Autorin nimmt damit Bezug auf ein weiteres dunkles Kapitel dem „Ausstellen von Menschen anderer Rassen oder körperlicher Besonderheiten“. Auch dies passt sehr gut in den Kontext zum menschenverachten Handeln der Nazis in die Erzählung hinein.

Als Besonderheit im Buch ist ein Verzeichnis historischer Persönlichkeiten am Ende des Buches zu nennen. Die Autorin hat dabei sowohl historische Persönlichkeiten als auch „fiktive“ Personen für die Erzählung gewählt. Mir hat gerade die Vermischung von historischen Fakten und fiktiven Ereignissen, sowie Handlungen von Personen sehr gut gefallen.

Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Es ist ein Buch gegen das Vergessen. Deswegen sind die Geschichten und Erzählungen, welche gegen das Vergessen erinnern wichtig. Schon allein damit sich „diese Geschichte in unserem Lande“ nie mehr wiederholt

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