Ist das Leben wie Schach?
Das Damengambit ist ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, welche in einer Männerdomäne sich erfolgreich etabliert. Leider hat mich diese Geschichte insgesamt nicht ganz so fesseln können.
Das Cover ...
Das Damengambit ist ein Buch über eine außergewöhnliche Frau, welche in einer Männerdomäne sich erfolgreich etabliert. Leider hat mich diese Geschichte insgesamt nicht ganz so fesseln können.
Das Cover ist bunt gedruckt. Der Leser erkennt das Konterfei einer jungen Frau, welche sich über ein Schachbrett beugt auf dem neben den Figuren auch einige Flaschen alkoholischer Getränke stehen. Dabei schaut sie den Leser direkt an. Der Klappentext gibt einen guten Überblick über das Handlungs-geschehen und hält dennoch die entscheidenden Passagen der Story geschickt zurück. In der Geschichte geht es um die Geschichte des Waisenkindes Elisabeth, genannt „Beth“, Harmon, welche durch eine zufällige Begegnung mit dem Schachspiel vertraut wird. Sie ist fasziniert von den Möglichkeiten des Spiels und taucht ein in eine Welt die so viel anders als ihr trübseliger Alltag als „Heimkind“ ist. Dabei gerät sie in einen Strudel aus Ehrgeiz, Alkohol und Beruhigungspillensucht getrieben mit dem Verlangen die beste Schachspielerin des Landes bzw. der Welt zu werden. Die Grundidee der Story hat mir sehr gut gefallen allerdings hätte ich mir mehr emotionale Tiefe bei der Ausarbeitung gewünscht. Die Hauptprotagonistin ist ein stereotypisches Heimkind, welches nicht sehr an emotionale menschliche Bindungen interessiert bzw. gewöhnt ist. Sie ist sehr selbstverliebt und das Schachspiel gibt ihr die Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen. Die emotionale Kühle, welche die Hauptdarstellerin ausstrahlt, hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen und ich konnte leider keine Bindung zu ihr aufbauen. Die prägendsten Nebendarsteller der Geschichte sind der Hausmeister Mr. Shaibel, die Adoptivmutter Mrs. Wheatley, der Schachspieler Benny sowie ihre beste Freundin Jolene. Jolene hat mir dabei am besten gefallen. Auch wie Beth im Heim groß geworden hat, sie ihren Weg gefunden und ist Beth eine entscheidende Stütze im späteren Leben, um nicht zu sehr vom Lebensweg abzukommen. Der Aufbau der Geschichte ist immer wieder durch kleine Zeitsprünge gekennzeichnet. Mir ist die Geschichte in manchen Passagen zu ausführlich in anderen zu kurz beschrieben worden. Der Schreibstil des Autors ist dialogorientiert und insgesamt aber gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger des Schachspiels sowie Freunde einer starken Persönlichkeit in Frage. Das Fazit ist bei mir eher durchwachsen. Mir persönlich hatte Beth eher maskuline als feminine Verhaltensweisen an den Tag gelegt. Ich konnte mich mir ihr und der Geschichte nicht so ganz identifizieren. Aber dies sollte euch nicht davon abhalten selbst in die Geschichte einzutauchen und eure eigene Meinung zu bilden.