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Veröffentlicht am 23.01.2022

Ein Mord in der Nachkriegszeit

Die letzte Schuld
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Die junge, bei der US-Army akkreditierten Reporterin Billa Löwenfeld recherchiert in einer Stadtrandsiedlung von München in Sachen Nazi-Verbrechen. Dann wird eine Tote aufgefunden. Es handelt sich um Gundl, ...

Die junge, bei der US-Army akkreditierten Reporterin Billa Löwenfeld recherchiert in einer Stadtrandsiedlung von München in Sachen Nazi-Verbrechen. Dann wird eine Tote aufgefunden. Es handelt sich um Gundl, die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung. Am Tatort trifft Billa auch den Mordermittler Emil Graf wieder. Beide wollen herausfinden, was geschehen ist. Dabei führen auch Spuren ins Haus der Kunst.
Dieser Roman ist der zweite Teil der Krimi-Reihe um Emil Graf. Ich habe den Vorgängerband „Das doppelte Gesicht noch nicht gelesen. Obwohl es Hinweise auf die Vorgeschichte gibt und nicht unbedingt etwas fehlt, ist es doch wohl sinnvoll, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
Ich habe bereits eine ganze Reihe Roman von heidi Rehn gelesen und mag ihren wundervollen Schreibstil. Die Gegebenheiten in der Nachkriegszeit sind gut dargestellt. Während in der Innenstadt noch eine Trümmerlandschaft vorherrscht, ist am nördlichen Stadtrand nicht viel von den Kriegsauswirkungen zu sehen. Wenn es da nicht die Schlangen vor der Ausgabestelle der Lebensmittelkarten gäbe, könnte man den Krieg fast vergessen. Doch dass man nun zuvor erst einen Fragebogen mit 131 Fragen zur jüngsten Vergangenheit ausfüllen muss, um Bezugsscheine zu erhalten, sorgt für Aufregung.
Bei den Ermittlungen gibt es Hinweise auf gefälschte Leumundszeugnisse, Kunstwerke aus mysteriösen Quellen und natürlich dem Mord. Doch welche Rolle spielen dabei der ehemalige Blockwart Ignaz und seine Frau Gundl und Korbinian, der Freund von Ignaz?
Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Emil Graf wird von Joe Simon unter die Fittiche genommen und unterstützt. Dabei hat Emil wegen der Vergangenheit Schuldgefühle, die er einfach nicht ablegen kann. Er geht bei den Ermittlungen ganz andere Wege als Billa, die mit kleinen Geschenken manche Leute zum Reden bringt. Nachdem sie einige Unstimmigkeiten ausgeräumt haben, tauschen sie sich immer wieder aus. Welche Interessen verfolgt aber Fritz Graf, der Bruder von Emil, der des Öfteren bei Billa auftaucht? Aber auch Lieutenant Bob Macintosh ist ziemlich umtriebig.
Ich war mir die ganze Zeit über nicht sicher, wohin die Ermittlungen führen würden, doch am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser spannende Kriminalroman vor historischem Hintergrund sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Hardy ermittelt in eigener Sache

Der blutrote Teppich
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Eigentlich hatte Hardy Engel nach seinem letzten Fall die Nase von der Filmbranche und der Ermittlertätigkeit voll. Inzwischen konnte er aber selbst die Miete nicht mehr zahlen. Dann hat der bekannte Regisseur ...

Eigentlich hatte Hardy Engel nach seinem letzten Fall die Nase von der Filmbranche und der Ermittlertätigkeit voll. Inzwischen konnte er aber selbst die Miete nicht mehr zahlen. Dann hat der bekannte Regisseur William Desmond Taylor einen Auftrag für ihn. Als Hardy ihn aufsucht, liegt Taylor erschossen in seinem Wohnzimmer. Natürlich gerät Hardy ins Visier der Ermittler. Daher bleibt ihm keine Wahl, als selbst den wahren Täter zu finden.
Mir hatte schon der Vorgängerband „Der Mann, der nicht mitspielt“ gut gefallen und Hardy Engels zweiter Fall konnte mich auch wieder überzeugen. Der Autor Christof Weigold hat auch dieses Mal wieder einen realen Mordfall aus der Vergangenheit aufgegriffen und darum eine Geschichte gesponnen. Man trifft in dem Buch auf viele bekannte Namen aus der Filmbranche in den Zwanziger Jahren. Der Schreibstil ist lebendig, ein wenig lakonisch und sehr gut zu lesen.
Der Deutsche Reinhard Engel hat auf eine Karriere als Schauspieler gehofft, doch da das nicht so recht funktioniert, betätigt er sich nebenbei auch als Privatermittler. Doch in Hollywood wird mit harten Bandagen gekämpft. Keiner gönnt dem anderen etwas und man wird leicht zum Spielball derer, die das Sagen haben. Auch in diesem Fall weiß Hardy nie so genau, wem er trauen kann, denn es wird manipuliert und integriert. Aber Hardy zieht sein Ding durch, auch wenn er sich mit einigen mächtigen Leuten anlegen muss. Ich mag Hardy, auch wenn er nicht unbedingt ein Sympathieträger ist.
Immer wieder gibt es neue Wendungen, welche die Spannung hochhalten.
Mir hat auch dieser Roman wieder viel Spaß bereitet. Ich kann ihn empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Ein Eichhörnchen im Weihnachtszimmer

Der Baum gehört mir!
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Das Eichhörnchenmädchen Lona hat den schönen Spitznamen „Die mit der Nuss tanzt“. Lona lebt in einer Edeltanne und fühlt sich dort sehr wohl. Doch dann passiert etwas. Es ist Weihnachtszeit und Waldarbeiten ...

Das Eichhörnchenmädchen Lona hat den schönen Spitznamen „Die mit der Nuss tanzt“. Lona lebt in einer Edeltanne und fühlt sich dort sehr wohl. Doch dann passiert etwas. Es ist Weihnachtszeit und Waldarbeiten fällen schön gewachsene Tannen. Lonas Wohnbaum allerdings graben sie mit Wurzeln aus und pflanzen ihn in einen Kübel um. Dieser Baum soll der Weihnachtsbaum bei Familie Parmakoski werden. Das kann Lona nicht akzeptieren. Lona krallt sich fest und kommt so in das Wohnzimmer der Familie, wo es ein ganz besonderes Weihnachtsfest erlebt.
Es ist eine schöne Geschichte, die kindgerecht erzählt ist. Die wunderschönen Illustrationen passen sehr gut dazu. Das Buch eignet sich sowohl zum Vorlesen, als auch für Leseanfänger zum Selberlesen.
Lona ist ein Eichhörnchen und weiß natürlich nicht, wie Menschen so leben. Daher ist alles sehr fremd und aufregend für Lona, als das Eichhörnchen bei den Parmakoskis einzieht. Aber es ist auch neugierig und freundet sich mit den Menschen an.
Die Geschichte ist unterhaltsam und mach viel Spaß.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Nichts, wie es scheint

Das Loft
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Sarah und Marc leben endlich zusammen. Aus finanziellen Erwägungen wohnt Henning, Marcs bester Freund, mit ihnen zusammen im Loft. Alles könnte so gut sein, wenn da nicht ein schreckliches Blutbad in ihrer ...

Sarah und Marc leben endlich zusammen. Aus finanziellen Erwägungen wohnt Henning, Marcs bester Freund, mit ihnen zusammen im Loft. Alles könnte so gut sein, wenn da nicht ein schreckliches Blutbad in ihrer Küche und Henning spurlos verschwunden wäre. Was ist geschehen? Die Spuren deuten auf Sarah und Marc als Täter. Bei den Vernehmungen erzählen sie ihre Sichtweisen, die aber stark voneinander abweichen. Wer lügt? Wessen Geschichte ist wahr?
Der Autor Linus Geschke erzählt hier eine sehr spannende Geschichte, die bis zum Schluss gefangen nimmt, denn nichts ist so, wie es aussieht. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man zwar nah dran ist, aber nie sicher sein kann. Die handelnden Personen sind mir nicht sonderlich sympathisch gewesen.
Bei den Vernehmungen durch die ermittelnde Kommissarin Rakow erinnern sich Sarah und Marc an ihren Aufenthalt in Nicaragua. Während wir viel über die Vergangenheit erfahren, auch wenn es da große Diskrepanzen gibt, so bleibt die Gegenwart doch ziemlich verschwommen. Trotzdem kommen vieles ans Tageslicht, was die Personen lieber für sich behalten hätten.
Es gibt so viele Unstimmigkeiten, dass man als Leser gespannt darauf ist, was nun wirklich passiert ist. Ich habe viel herumspekuliert, war mir aber nie sicher. Am Ende wurde ich dann wirklich überrascht.
Ein gut konstruierter Psycho-Thriller, der mich wirklich gepackt hat.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Eine komplexe und dramatische Geschichte

Finsterbusch
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Heinrich Tenbrink hat sich eigentlich in seinem Ruhestand eingerichtet, als er von seiner Schwippschwägerin Gertrud um einen Gefallen gebeten wird. In ihrer Verwandtschaft gab es einen Selbstmord und der ...

Heinrich Tenbrink hat sich eigentlich in seinem Ruhestand eingerichtet, als er von seiner Schwippschwägerin Gertrud um einen Gefallen gebeten wird. In ihrer Verwandtschaft gab es einen Selbstmord und der tote Oliver soll seine Ex-Freundin getötet haben. Olivers Mutter glaubt aber nicht an einen Suizid. Heinrich kann nicht ablehnen und macht sich widerwillig an die Ermittlung, die ihn zu einer Künstlerkommune in einer alten Ziegelei führt. Aber auch Maik Bertram ermittelt offiziell in dem Fall. Dann gibt es noch einen weiteren Toten.
Ich verfolge diese Reihe seit dem ersten Band und mag die Stöbereinsätze von Heinrich Tenbrink, der inzwischen pensioniert ist. Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Heinrich Tenbrink und Maik Bertram, die ehemaligen Kollegen, leben inzwischen in einer Art Wohngemeinschaft, in der jeder seinen Raum hat. Aber sie helfen und ergänzen sich gut, denn Maik hat es als alleinerziehender Vater der kleinen Ella nicht leicht, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen. Heinrich ist ein typisch westfälischer Sturkopp und da er es vorzieht zu grollen, statt mit seiner Brigitte zu reden, macht ihm Liebeskummer zu schaffen. Er weiß aber auch genau, wie er die Menschen nehmen muss, um an Informationen zu kommen. Obwohl Maik und er in dem Fall auf unterschiedliche Art ermitteln, tauschen sie sich auch schon mal abends beim Bier aus.
Der Fall ist komplex und führt Tenbrink zurück in die Vergangenheit. Reden hilft und manches wäre wohl anders verlaufen bei mehr Offenheit. So aber gibt es immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten und das Ende offen.
Ich mag die spannenden Münsterland-Krimis mit den eigenwilligen Charakteren und bin schon auf den nächsten Fall gespannt.

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