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Veröffentlicht am 27.02.2022

Was bedeutet Mensch zu sein?

Über Menschen
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Leise und melancholisch, dann wieder sinnlich und gleichzeitig in der harten Realität verankert lässt dieser Roman den Leser nachdenklich zurück. Der Autorin ist ein wundervoller Roman gelungen, welcher ...

Leise und melancholisch, dann wieder sinnlich und gleichzeitig in der harten Realität verankert lässt dieser Roman den Leser nachdenklich zurück. Der Autorin ist ein wundervoller Roman gelungen, welcher sich mit dem menschlichen Wirken auseinandersetzt. Es stellt sich zwangsläufig die Frage: Sind wir alle die Menschen, welche wir glauben zu sein oder sind wir Lebewesen, welche von außen dazu gemacht werden, diese zu sein?

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Hinter einem weißen Hintergrund erkennt man eine Straße auf derer ein Hund in bequemer Haltung liegt. Mir viel Fantasie könnte es sich um die Hündin, Jochen der Rochen, handeln. Der Klappentext ist sehr ausführlich formuliert und gibt den Handlungsrahmen vor. In der wesentlichen Handlung geht es um die Marketingangestellte Dora, welche in Berlin lebt und nach ihrer Trennung von ihrem Lebensgefährten Robert in Bracken ein altes Haus gekauft hat. Dabei merkt sie schnell, dass gerade der „Sprung“ von der Stadt in das Landleben hinein eine Herausforderung ist. Schnell merkt sie, dass die Menschen hier ganz anders ticken, und erfährt eine Reise, welche sie verändern wird.

Die Hauptprotagonistin Dora ist eine selbstbewusste moderne Frau, welche jedoch von Selbstzweifeln gepeinigt wird. Sie hinterfragt oft ihr handeln und hadert mir ihrer Vergangenheit. Gleichzeitig übernimmt sie Verantwortung und stellt sich neuen Herausforderungen. Sie durchlebt eine Charakteränderung, welche sie auf eine besondere Weise verändert. Die wesentlichen Nebendarsteller der Geschichte sind Gote, ein sonderbarer Nachbar von Dora, seine Tochter Franzi, Steffen und Tom, die „Dorfgärtner“ von Bracken, Jochen der Rochen, der Hund von Dora sowie Jojo, Doras Vater. Am vielfältigsten überrascht hat mich Gote, der oft betitelte, „Dorfnazi“. Er stellt das Sinnbild eines alkoholtrinkenden „Rechtsradikalen dar“, welcher als typisches Feindbild taugt. Doch tief in seinem innersten versprüht Gote „Gefühle“, welche man ihm gar nicht so zugetraut hätte.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nur ein paar Zeitsprünge erkennbar. Die Geschichte spielt im Deutschland der 2020-iger Jahre zur Corona Zeit und ist damit für die Leser sehr gut einordbar. Die Spannung der Geschichte speist sich aus den Begegnungen und ihren Entwicklungen und Konflikten.

Der Schreibstil der Autorin ist malerisch, bildhaft und nur bedingt dialogorientiert, was mir sehr gut gefallen hat. Gerade die vielen verschiedenen Themen, welche die Menschen im aktuellen Zeitgeschehen sehr bewegen hat die Autorin sehr gut aufgegriffen.

Was ist Freiheit? Was ist Angst? Es gibt so viele Textpassagen, welche hier als Sinnbild dafür aufgeführt werden könnten. Ich möchte einen besonderen hier nochmals hervorheben. Auf Seite 25 schreibt die Autorin zum Corona Phänomen: „Immer mehr Begriffe machten die Runde. Lockdown, shutdown, flattening the Curve. Mortalität, Morbidität, Triage. Die Panik stieg als wären Krankheit und Tod neu erfunden worden.“ Dieser Satz bezeichnet sinnbildlich die Lage, wie unterschiedlich Menschen mit Gefahren umgehen. Sind wir alle Schwarmgesteuert? Oder ist das Individuum nicht in der Lage Gefahren einzuschätzen. Bedarf es eines Kollektivs, um Probleme zu lösen? Alle diese Fragen verbunden mit dem „Verlust der Kontrolle“ heraus hat mir sehr imponiert. Auch die Fragestellung „Sind in der Stadt alle liberal? Sind auf dem Land viele Nazis?“ Dabei ist ein weiterer Aspekt, welcher hier nahezu zieltreffend beschrieben wird sehr klar definiert. Bin ich liberal und sozial, weil ich gegen konservativ und asozial bin? Ist es andersrum oder liegt die Wahrheit in der Mitte? Ist Diversität eine Eigenschaft oder eine Bezeichnung?

Das Fazit ist sehr positiv. Die Autorin schreibt „Über Menschen“ und das in all seinen Facetten. Sie zeigt die Menschen auf ihre menschlichste, aber auch herzloseste Seite. Außen hart und innen zart; sind einzelne Charaktere nicht mit Verständnis gepaart. Eine klare Leseempfehlung für alle Leserinnen und Leser, welche am menschlichen Sein interessiert sind.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Eine Frau wächst über sich hinaus

Die Dunkelheit der Welt
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Auch mit dem dritten Band überzeugt Veronika Rusch. Spannend bis zur letzten Seite und dramatisch kommt auch der Abschlussband der Trilogie um Josephine Baker daher.

Das Cover ist gut gestaltet und reiht ...

Auch mit dem dritten Band überzeugt Veronika Rusch. Spannend bis zur letzten Seite und dramatisch kommt auch der Abschlussband der Trilogie um Josephine Baker daher.

Das Cover ist gut gestaltet und reiht sich nahtlos in die Reihe ein, der Wiedererkennungseffekt ist sehr hoch. Wir erkennen die Gestalt eines Mannes auf einer Seine-Brücke, im Hintergrund der Eiffelturm. Das Cover ist gänzlich in schwarz und Weiß gehalten. Lediglich der Schriftzug des Titels ist in Gold gedruckt. Diesmal spielt der Roman nach Berlin (Band 1) und Wien (Band 2) in Paris und in Nordafrika.

Der Roman setzt zeitlich 1942 ein, die Nationalsozialisten sind in Frankreich und damit auch in Paris einmarschiert. Tristan ist mit seiner Frau Helene und seiner Tochter Pauline ebenfalls in Paris. Eigentlich vor den Nationalsozialisten geflohen, sehen sie sich nun wieder mit den alten Schatten konfrontiert. Es gibt auch ein Wiedersehen mit Tristans Onkel, dem Grafen Henry von Seidlitz. Ich mochte die Familienszenen immer ganz besonders gerne.

Aber auch der ärgste Widersacher von Tristan hat den Weg nach Paris gefunden und hat die „alte Rechnung“ noch nicht ad acta gelegt. Auch in diesem Band wird es wieder hoch dramatisch und man möchte das Buch gar nicht zur Seite legen. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir sehr viel über die Résistance lernen. Hier konnte ich definitiv ein paar Lücken schließen.

Der Roman ist in drei Akte gegliedert und wird stringent chronologisch erzählt. Es sind nur kleine Zeitsprünge zu erkennen. Zeit- und Ortsangabe vor den jeweiligen Kapiteln ermöglichen eine gute Orientierung. Die verschiedenen Erzählperspektiven ermöglichen es, den Personen sehr nah zu kommen umso ein detailliertes Bild der gesamten Handlung zusammen setzen zu können.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Sprache ist der Zeit angepasst und gerade die französischen Begriffe und Passagen verleihen dem Roman Authentizität.

Der Roman und auch die Trilogie bekommen am Ende ein würdiges Ende. Es bleiben keine Fragen offen.

Abschließend sei erwähnt, dass nicht nur ein Nachwort, sondern auch Anmerkungen zum historischen Hintergrund, der Lebenslauf von Josephine Baker, eine Danksagung und ein Literatur- und Quellenverzeichnis den Roman abrunden.

Als Zielgruppe des Romans kommen alle in Frage, die gerne gute und spannende historische Unterhaltung mögen.

Eine wirklich gute Trilogie, bei der ich noch viel gelernt habe (z.B. über die Résistance, die deutsche Besetzung Frankreichs). Josephine Baker ist für mich mehr als die Tänzerin und Sängerin geworden. Eine beeindruckende Frau, welche ihren eigenen Kopf hat und das eine oder andere Mal über sich hinauswächst. Eine Frau, welche zu Recht im Pantheon aufgenommen wurde

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Aufbruchstimmung nach schrecklichen Ereignissen

Töchter der Hoffnung
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Maria Nikolai ist einfach ein Garant für herausragende Unterhaltung, der Auftakt der Bodensee-Saga ist ihr besonders gut gelungen. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Das Cover ...

Maria Nikolai ist einfach ein Garant für herausragende Unterhaltung, der Auftakt der Bodensee-Saga ist ihr besonders gut gelungen. Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Das Cover ist sehr edel und romantisch gestaltet, es passt sehr gut, denn zum einen geht es um das den alten Gasthof „Lindenhof“ der zu einem Grandhotel werden soll, wenn es nach den Träumen von Helena, der ältesten Tochter, der Lindner geht. Zum anderen versteckt sich in diesem Roman nicht nur eine feine Liebesgeschichte, sondern zu Ende hin auch ein halber Krimi.

Auf dem Cover ist der alte Gasthof zu sehen und eine Frau am See im Vordergrund, aber auch die Apfelbäume, welche im Roman noch eine Rolle spielen werden, sind zu erkennen.

Es geht in diesem Roman um mehr als nur um den Gasthof und eine Liebesgeschichte. Der Roman spielt 1917 bis 1919, wir erleben so die letzten Tage des ersten Weltkrieges, und neuer Aufbruchsstimmung in einem gebeutelten Land.

Aber auch die Malerei nimmt in dem Roman Raum ein, ebenso der russische Adel, der von dem Bolschewiken flüchten muss. Einigen gelingt dies nicht und sie müssen ihr Leben lassen, die Gesellschaft ist im Umbruch. Immer mehr Frauen halten die Gesellschaft am Laufen und Fordern ihre Rechte ein.

Helena Lindner ist eine sehr sympathische Hauptfigur, welche ich direkt ins Herz geschlossen habe. Eine solche große Schwester hätte ich mir auch gewünscht und habe ein klein wenig ihre jüngeren Schwestern Lilly und Katharina beneidet. Größtenteils wird der Roman aus Helenas Perspektive erzählt. Maxim, ein russischer Adliger, der einen schweren Überfall überlebt hat, im Gegensatz zu seiner Frau und seinen Kindern ist die zweite große Stimme in diesem Roman. Er bringt uns die russische Denk- und Lebensweise ein klein wenig näher.

Bedeutsame Nebenfiguren sind neben Helenas Schwestern, ihr Vater und ihre Stiefmutter, Elisabeth, welche allerdings ihre eigenen persönlichen Interessen vertritt. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Käthe die patente Köchin vom Lindenhof und Pater Fidelis, welcher mit seiner einen oder anderen Aussage zum Schmunzeln beigetragen hat.

Der Roman gliedert sich in vier große Teile, insgesamt umfasst der erzählte Zeitrahme knapp zwei Jahre. Die Geschichte ist sehr intensiv, größere Zeitsprünge gibt es nicht. Der Fokus der Geschichte liegt auf Helenas Schicksal, ihrem Traum und ihrer Vergangenheit. Die Wurzeln eines Menschen sind genauso wichtig, wie seine Träume.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und gut zu lesen. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, der Dialekt von Pater Fidelis und die lateinischen Ausdrücke haben den Roman bereichert. Maria Nikolai hat eine sehr bildhafte und schöne Sprache, in die man wunderbar eintauchen kann.

Die Atmosphäre in dem Roman ist sehr dicht, so dass man sehr nah an den Gefühlen der handelnden Figuren ist.

Wie immer in Marias Romanen begegnen wir auch einigen historischen Persönlichkeiten, diesmal sind es Wassily Kandinsky, die Malerin Kasia von Szadurska und indirekt Annette von Droste-Hülshoff.

Thematisch spielt noch die Entwicklung des Bodensee-Raums zum Tourismus-Magnet eine Rolle, ebenso das Ende des 1. Weltkrieges und die Deutsche Revolution 1918/19 sowie die spanische Grippe.

Mir hat dieser Auftakt sehr gut gefallen und deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle die gerne Familien-Sagas zu Beginn des 20. Jahrhunderts lesen.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eine ganz besondere Kraft

Der Gesang der Flusskrebse
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Malerisch eingebettet in die Kraft der Natur fließt dieser Roman wie das Wasser daher. Ich habe dieses Buch genossen und war tief von der Geschichte um das Marschmädchen Kya berührt. Das Cover ist bunt ...

Malerisch eingebettet in die Kraft der Natur fließt dieser Roman wie das Wasser daher. Ich habe dieses Buch genossen und war tief von der Geschichte um das Marschmädchen Kya berührt. Das Cover ist bunt gestaltet. Man erkennt eine Sumpflandschaft, welche typisch für den Landesteil von North Carolina ist. Im Hintergrund des Bildes ist ein Boot, sowie ein Steg erkennbar. Der Klappentext gibt eine kurze Inhaltsangabe für den Hintergrund, ohne den entscheidenden Inhalt bereits zu spoilern. In der Story geht es um das junge Mädchen Kya Clark, welche aufgrund verschiedener Schicksalsschläge innerhalb ihrer Familie allein im Hinterland in einer einsamen Hütte lebt. Sie versucht weitestgehend isoliert von der Zivilisation zu leben und vermeidet jeglichen Kontakt, welcher sich auf z.B. notwendige Einkäufe reduziert. Im Laufe der Zeit begegnet sie zwei jungen Männern, welche ihr Leben auf dramatische Weise beeinflussen bzw. verändern. Kann Kya ihr geliebtes Leben weiterleben oder wird sie sich ihrem Schicksal stellen müssen? Die Protagonistin ist eine auf den ersten Blick zarte und verletzliche Persönlichkeit, welche jedoch aufgrund der einzigen wahren Liebe zu der Natur einen immensen Überlebensdrang entwickelt hat. Stets mit dem notwendigen zufrieden schafft sie es allen Problematiken der Isolation, sowie des ausgeliefert sein mit der Natur zu trotzen. Trotz etlicher Schicksalsschläge gibt sie die Hoffnung niemals auf, weil sie nur eines im Leben möchte, im Einklang mit ihrer Heimat dem Marschland zu leben. Als wesentliche Nebenfiguren tauchen der junge Mann Tate, der junge Mann Andrew Chase sowie ihr Bruder Jodie, sowie der Ladenbetreiber Jumpin auf. Mir hat Jumpin in diesem Roman am besten gefallen. Stets auf der Seite von Kya trotz der üblen Nachrede innerhalb der Gemeinde hilft er ihr, wo er nur kann, obwohl es auch um ihn gerade finanziell und auch aufgrund seiner eigenen ethnischen Herkunft sehr schlecht bestellt ist. Seine Fürsorge und Unterstützung für Kya fand ich sehr bewegend und er ist mein zweiter Held neben Kya in diesem Buch. Die Erzählung findet auf zwei Zeitebenen statt und wechselt sich von Kapitel zu Kapitel dabei immer wieder ab. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und die Zeitsprüngen sind für den Leser meiner Meinung nach sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte entwickelt sich im Laufe der Erzählung und erfährt eine dramatische Wendung. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, verspielt manchmal etwas verträumt und sehr gut lesbar. Hier haben die beiden deutschen Übersetzer Ulrike Wasel und Klaus Timmermann ganze Arbeit geleistet. Als Besonderheit ist noch eine Karte der wesentlichen Handlungsorte zu nennen, welche sich im Buchdeckel befindet. Der Roman richtet sich an alle Leserinnen und Leser, welche an einer wunderschönen Geschichte von Menschen und Natur interessiert sind. Mit einer Verschmelzung eines Menschen mit der Natur ist der Autorin ein wundervolles Erstlingswerk gelungen. Ich habe mich ein wenig an den Film Avatar erinnert gefühlt, in dem ein Volk auf einem anderen Planeten im Einklang und im Geiste mir ihrer Umwelt gelebt haben. Die Frage die sich mir dabei stellt. Was ist Heimat? Was ist Natur? Kya hat sie mir eindrucksvoll beantwortet. Ich habe noch viel nach Beendigung des Buches über Kya und die Marschlandschaft nachgedacht. Mein Fazit ist ich wäre gerne auch ein Tag mal ein Kind der Natur.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Three Pines im Schnee

Tief eingeschneit
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Mit einer großen Portion Schnee und einer Wohlfühlatmosphäre die plötzlich gestört wird, ist der Autorin erneut ein großer Wurf gelungen. Mir hat der Zweite Fall von Gamache erneut sehr gut gefallen. Das ...

Mit einer großen Portion Schnee und einer Wohlfühlatmosphäre die plötzlich gestört wird, ist der Autorin erneut ein großer Wurf gelungen. Mir hat der Zweite Fall von Gamache erneut sehr gut gefallen. Das Cover ist bunt gedruckt. Man erkennt eine winterliche Landschaft von schneebedeckten Bäumen sowie ein kleines Haus im Vordergrund. Im unteren Teil des Covers sind die typischen roten Ahornblätter, das Symbol Kanadas aufgezeichnet. Der Klappentext ist sehr ausführlich und man weiß am Ende sehr geschickt Spannung aufzubauen. In der Geschichte geht es um einen spektakulären Mord während des traditionellen alljährlichen Curling-Wettbewerbes. Ein Mord welcher sehr außergewöhnlich und diffizil durchgeführt wurde. Angeblich hat keiner etwas bemerkt oder gesehen. So wird erneut Inspektor Armand Gamache aus Montréal beauftragt diesen mysteriösen Mordfall aufzuklären. Der Hauptdarsteller besticht, wie im ersten Band durch seine Ruhe und seine Liebe zum Detail. Er sagt immer wieder, dass er den Menschen immer nur zuhört? Diese erzählen so viel so dass irgendwann sich die Details wie ein Puzzle zusammensetzen. Seine Ruhe ist symbolisch für das gemütliche Dorf, welches ansonsten unbemerkt in Kanada seinem ruhigen Leben nachgeht. Neben Gamache tauchen wieder einige Nebenfiguren aus dem ersten Band auf. Da ist zum einen sein Assistent Jean Guy Beauvoir, welcher seinem Chef nur ungern von der Seite weicht, sowie die tragische Figur Isabelle Lacoste, jene Kommissarin, welche bereits im ersten Band in jedes Fettnäpfchen hereingetreten ist. Des Weiteren tauchen wieder Peter und Clara, die ominöse Dichterin Ruth Zardo, sowie die Gasthofbetreiber Oliver und Gabri auf. Die weiteren Nebendarsteller werden im Laufe des Buches vorgestellt und geben der Geschichte eine dramatische Wendung. Die Frage, die sich stellt: Wer ist der Mörder? Oder die Mörderin? Eine bekannte Person oder doch eine noch unbekannte?

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Spannung der Geschichte ist durch den ganzen Roman stetig hoch und bekommt gegen Ende Wendungen, mit denen der Leser so nicht rechnen konnte. Dies hat mir sehr gut gefallen und ich konnte das Buch vor Spannung kaum weglegen. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, lebendig, dialogorientiert, pointiert und manchmal auch sehr humorvoll. Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen.

Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Männer als auch Frauen aller Altersgruppen in Betracht. Das Fazit ist sehr positiv. Trotz Spannung schafft es die Autorin eine „Gemütlich Atmosphäre“ mit ihrem fiktiven Ort Three Pines zu schaffen. Ideal vor dem Kamin mit einem Heißgetränk lässt sich diese Geschichte sehr genießen. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans mit Suchtfaktor!

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