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Veröffentlicht am 10.08.2023

Sara Linton muss sich ihrer Vergangenheit stellen um einen Vergewaltiger dingfest zu machen

Die letzte Nacht
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Sara Linton arbeitet aushilfsweise in der Notaufnahme des Grady-Hospitals in Atlanta, als eine junge Frau nach einem Verkehrsunfall eingeliefert wird. Sara versucht alles, aber Dani Cooper stirbt. Doch ...

Sara Linton arbeitet aushilfsweise in der Notaufnahme des Grady-Hospitals in Atlanta, als eine junge Frau nach einem Verkehrsunfall eingeliefert wird. Sara versucht alles, aber Dani Cooper stirbt. Doch zuvor flüstert sie Sara zu, was wirklich geschehen ist. Und nimmt ihr das Versprechen ab, den Täter seiner gerechten Strafe zuzuführen. Drei Jahre später kommt es zum Prozess gegen Tommy McAllister – weiß und ein Mitglied der obersten Oberschicht. Saras Aussage könnte entscheidend sein, aber die andere Seite ist nicht nur mächtig – sondern auch Sara wohlbekannt. Denn die Eltern sind ebenfalls Ärzte und es gibt gemeinsame Verbindungen … damals, vor fünfzehn Jahren, als Saras Leben eine entscheidende Wendung nahm. Zusammen mit Ihrem Verlobten, Special Agent Will Trent und dessen Partnerin Faith Mitchell – beide beim GBI, dem Georgia Bureau of Investigation – beginnen sie mit verdeckten Ermittlungen. Und es ist Sara die sich ihren schlimmsten Dämonen stellen muss. Denn die Todesumstände von Dani Cooper ähneln denen, als Sara vor fünfzehn Jahren vergewaltigt wurde …
Meine Meinung: Man kennt Sara Linton und Will Trent aus vielen Büchern der „Grant-County-Reihe“ und der „Will-Trent-Reihe“, sie sind einem im laufe der Jahre ans Herz gewachsen. Die privaten Hintergründe werden oftmals zwar angerissen, aber das Buch liest sich schon intensiver, wenn man die vorigen Bände auch gelesen hat. So kann man dieses Buch zwar auch einzeln lesen, sollte man aber nicht. Die Story war mir mitunter etwas langatmig, das Finale dann wieder furios. Ich mag die Bücher von Karin Slaughter und habe alle gelesen – dies ist eines der schwächeren. Das ist „jammern auf hohem Niveau“, daher reicht es auch immer noch für vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Spannende Fortsetzung des Thrillers aus den 90ern in Buchform

Heat 2
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Für mich ist HEAT in der Regie von Michael Mann, besetzt mit Robert de Niro und Al Pacino, einer der besten Action-Thriller die ich gesehen habe. Das Zusammenspiel von Cop = Guter und Gangster = Böser ...

Für mich ist HEAT in der Regie von Michael Mann, besetzt mit Robert de Niro und Al Pacino, einer der besten Action-Thriller die ich gesehen habe. Das Zusammenspiel von Cop = Guter und Gangster = Böser ist dermaßen brilliant in Szene gesetzt, das ich diesen Film schon bestimmt zwei Dutzend mal gesehen habe und ihn immer noch gerne sehe. Dies als einläutende Bemerkung um auf die Bedeutung des FILMS für mich hinzuweisen. Umso elektrisierter war ich, als ich mitbekommen habe, dass es davon jetzt auch eine Fortsetzung als Buch gibt. Und gleichzeitig besorgt: wird ein BUCH das halten können, was der Film verspricht?
Nun - nach 557 Seiten (Angabe im Tolino) muss ich feststellen: die Hürde des Films ist gerissen, aber es ist trotzdem ein spannendes Buch...
Das Buch beginnt mit dem Ende des Films: Chris (im Film gespielt von Val Kilmer) ist nach dem Raubüberfall schwer verletzt, er muss flüchten. Vincent Hanna (Al Pacino) hat Neil (Robert de Niro) erschossen und steht in dessen Wohnung. Ab diesem Punkt beginnt die neue Handlung, und die besteht aus Dingen die im Anschluss geschehen und aus Rückblenden. Somit lesen wir zwar eine Fortsetzung = Heat 2, aber doch ein eigenständiges Buch. Und das ist einerseits die Schwäche, und andererseits die Stärke dieses Buchs. Denn Mann und seine Mit-Autorin erzählen eine spannende Geschichte über Gut und Böse. Und durch den Film hat man immer die Schauspieler vor seinem geistigen Auge - was die Identifikation mit den Personen ungemein erleichtert. Andererseits ist die Geschichte aber so universell, dass sie genauso gut funktionieren würde, wenn die Protagonisten Meier und Schulze heißen würden. Das Buch biedert sich also an den Film an, bedient sich seiner Personen, seiner Sprache, seinen uns bekannten Schemata, hat das aber gar nicht nötig, weil es aus sich selbst heraus spannend ist. Das Buch hat ein paar Längen, die muss man "überstehen", aber es ist rasant und überwiegend spannend und atmosphärisch dicht. Ich vergebe daher gerne vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2022

1 Million Euro Vorschuss für ein Buch gegen das Leben eines kleinen Mädchens ...

Schreib oder stirb
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Pia, ein siebenjähriges Mädchen - entführt, verschleppt und seit Wochen wie vom Erdboden verschwunden. Carl Vorlau, ein mysteriöser Insasse einer psychiatrischen Klinik mit einem besonderen Angebot. Und ...

Pia, ein siebenjähriges Mädchen - entführt, verschleppt und seit Wochen wie vom Erdboden verschwunden. Carl Vorlau, ein mysteriöser Insasse einer psychiatrischen Klinik mit einem besonderen Angebot. Und David Dolla, erfolgreicher Literaturagent der unfreiwillig in Geschehnisse hineingezogen wird, die er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht hätte vorstellen können. Das sind drei der Protagonisten in einem ungewöhnlichen Thriller von dem die Autoren behaupten, so was hätte es zuvor noch nicht gegeben. Denn die Autoren sind einerseits Sebastian Fitzek - der wahrscheinlich führende deutsche Thriller-Autor - und andererseits Micky Beisenherz, Comedy-Autor, Talkshow-Gastgeber und Gagschreiber für mehrere TV-Formate. Und was sie da auf die Beine gestellt haben, ist eine Mischung aus einem ziemlich gut durchdachten Thriller mit einigen unerwarteten Wendungen und einen spannenden Finale das ich mal wieder nicht vorhergesehen habe ... und einer gehörigen Prise von - teilweise schwarzem - Humor den Beisenherz eingestreut hat. Das ist anfangs... insbesondere wenn man weiß, dass man einen Fitzek-Thriller in der Hand hat - ungewohnt und dem Lesefluss nicht förderlich. Doch nachdem die Story dann Fahrt aufgenommen hat, tritt der Humoranteil zu gunsten der Spannung zurück und dann wird es doch noch ein richtig guter Thriller... der von mir in Summe vier von fünf Sternen bekommt.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Düsterer Sci-Fi-Roman über eine Welt in der NICHTS mehr privat ist

Every (deutsche Ausgabe)
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Erst war da "The Circle" - die weltgrößte Suchmaschine und gleichzeitig Social-Media-Anbieter. Dann wurde auch noch der weltgrößte Online-Händler, benannt nach einem südamerikanischen Dschungel, geschluckt. ...

Erst war da "The Circle" - die weltgrößte Suchmaschine und gleichzeitig Social-Media-Anbieter. Dann wurde auch noch der weltgrößte Online-Händler, benannt nach einem südamerikanischen Dschungel, geschluckt. Die Fusion ergibt "Every" ein allumfassender Monopolist der seine Marktmacht rücksichtslos ausspielt und für seine Zwecke einsetzt. Delaney Wells heuert bei Every an, zusammen mit ihrem Freund Wes Kavakian. Gemeinsam wollen sie Every von innen erkunden und Schwachstellen herausfinden. Denn sie sind technikkritisch und wollen Every zu Fall bringen. Ihr Plan: immer neue Ideen für "helfende Anwendungen", die so abstrus sind und so viele Freiheiten einschränken, dass irgendwann die Menschen sich gegen Every auflehnen und sich von Every lösen und selbst befreien. Doch die Menschheit ist träge und lässt sich von jeder neuen App begeistern die ihnen vermeintlich lästige Entscheidungen annimmt. Und so stellt sich Delaney irgendwann die Frage, ob sie einen Kampf gegen Windmühlenflügel kämpft, oder sie sich nicht besser anpasst und doch auch ein kleines Rädchen im großen Machtgetriebe wird...

Meine Meinung: das Every eine Fortsetzung ist ("Der Circle") habe ich erst während des Lesens mitbekommen. Da ich das nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob man es gelesen haben sollte um dieses Buch vielleicht noch besser zu verstehen. Für mich ist Every eine sehr düstere Dystopie über eine Welt in der die Menschheit sich aus Bequemlichkeit freiwillig in die Hände eines monopolartigen Weltkonzerns begibt, der einem ALLE Entscheidungen abnehmen will. Auf den ersten Blick sind diese kleinen Helferlein vielleicht sinnvoll und mit guter Intention gemacht um die Welt lebenswert zu erhalten. Doch auf den zweiten Blick versklaven sie die Menschheit und machen sie uniform und absolut gläsern. Und so liest man von immer weiteren Ideen Delaneys, von denen sie hofft, jetzt sei der Zeitpunkt erreicht an dem sich jemand gegen Every zur Wehr setzen muss - ohne Erfolg. Dabei ist die Geschichte plausibel aufgebaut und spannend erzählt. Mit 592 Seiten ist das Buch ein bisschen dick geraten - und das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt: mit einer etwas gestrafften Seitenzahl hätte es wahrscheinlich fünf Sterne bekommen. So sind es wegen einiger Längen immerhin gute vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Neuer Band aus der Lehmann-Reihe und dem Berliner Mikrokosmos

Glitterschnitter
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Da ist er wieder, dieser wilde Mikrokosmos aus Herrn Lehmann (der jüngere Bruder), dem Café Einfall, der ArschArt-Gallerie, den Bekloppten und Durchgeknallten, wie es sie wohl nur in Berlin geben konnte ...

Da ist er wieder, dieser wilde Mikrokosmos aus Herrn Lehmann (der jüngere Bruder), dem Café Einfall, der ArschArt-Gallerie, den Bekloppten und Durchgeknallten, wie es sie wohl nur in Berlin geben konnte und in den 80er-Jahren auch gegeben hat. Und wie das in einem "Herr-Lehmann-Roman" von Sven Regener so ist, so sprüht auch dieses Buch vor abstrusen Situationen und Geschichten: H.R., der Künstler der für eine Ausstellung ein Bild malen soll, aber lieber bei Ikea ein Musterzimmer kauft um es sich 1:1 Zuhause einzurichten. Herr Lehmann, der sich im Café Einfall an der Milchaufschäumfunktion versucht um endlich mit der Konkurrenz gleichzuziehen. Die neu formierte Band Glitterschnitter, die mit der Bohrmaschine auf der Bühne für die richtige Dröhnung sorgen will. Sie alle und noch einige mehr bevölkern diese Ansammlung von Geschichten, die eigentlich gar keinen richtigen Anfang und Ende haben, die aber ihren Zweck erfüllen: sie unterhalten den Leser mit Wortwitz und sorgen für breites grinsen. Ich habe das Buch jedenfalls relativ zügig durchgelesen und vergebe daher gerne vier von fünf Sternen.

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