Leider fehlten mir Leidenschaft und Tiefgründigkeit!
Und wir tanzen über den FlüssenMeine Meinung:
Nachdem ich bei den ersten beiden Bänden der „Love Is Love“-Reihe von Sophie Bichon zuvor gemischte Gefühle verspürte (Band 1 erhielt 4 Sterne, Band 2 übersprungen), wollte ich dennoch ...
Meine Meinung:
Nachdem ich bei den ersten beiden Bänden der „Love Is Love“-Reihe von Sophie Bichon zuvor gemischte Gefühle verspürte (Band 1 erhielt 4 Sterne, Band 2 übersprungen), wollte ich dennoch gerne dem dritten und zugleich auch finalen Teil die Chance einräumen mich zu überzeugen. Dies gelang ihm im Großen und Ganzen eigentlich recht gut.
Ihren poetischen sowie detaillierten Schreibstil präsentierte uns Sophie Bichon ja bereits in den ersten beiden Teile der Trilogie. Was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig war, mit dem arrangierte man sich nach und nach.
Die Autorin achtete die gesamte Zeit über auf eine respektvolle sowie authentische Darstellung eines „kontroversen“ Themas. Die Polyamorie wird sicherlich nicht bei jedem auf Verständnis oder gar Akzeptanz stoßen. Es handelt sich um ein „heikles“ Thema, dass die Autorin jedoch mit der Absicht „Toleranz und Aufgeschlossenheit“ zu thematisieren scheint, um somit zu einer Enttabuisierung beizutragen. Sicherlich finden viele diese Lebensweise nicht sonderlich prickelnd, dennoch geht es auch gar nicht darum sie zu mögen sondern ihre Existenz in erster Linie zu tolerieren. Es scheint nun eben manche Menschen zu geben, die ihr Herz an mehr als eine Person verschenken können. Die Devise „Leben und leben lassen“ beschreibt es ganz gut!
Während ich mit Kian und Ash relativ schnell „warm“ wurde, machte es mir June wirklich schwer. Ihre Persönlichkeit strahlte stellenweise sehr negative Vibes aus, worunter für mich auch die Handlung manchmal litt. Die Art und Weise wie sie mit den Jungs umging und nicht nur mit ihnen sondern vor allem mit ihren Gefühlen spielte, fand ich alles andere als schön! Ich sah es stellenweise sogar als sehr respektlos und kindisch an. June‘s Verhalten ließ mich manchmal wirklich an ihrer geistigen Reife zweifeln.
Zu der Konstellation, die wir in diesem Roman vorfinden, möchte ich folgendes anmerken: Ich tat mir wirklich etwas schwer dabei allen Beteiligten ihre Gefühle füreinander zu 100% abzukaufen, was vermutlich auch daran gelegen haben könnte, dass mir diese „intensive“ Dreierbeziehung bisher so nicht bekannt war. Diese Art von Beziehungen kannte ich bisher eher in der Konstellation, dass einer in seine beiden Partnern verliebt war und die anderen beiden Personen ein freundschaftliches Verhältnis zueinander pflegten.
Die Leidenschaft sowie auch die Tiefgründigkeit vermisste ich zudem auch. Die Handlung nahm mich nicht in vollem Maße für sich ein, es glich viel eher einer Autofahrt mit angezogener Bremse. So wirklich gefesselt hat mich die Story nicht und ich befand mich während des Lesens auch nicht auf der Achterbahnfahrt der Gefühle.
Für meinen Geschmack hätte es auch die Theaterszenen und andere Momentaufnahmen nicht zwingend gebraucht. Ich empfand die Geschichte dadurch stellenweise wirklich langatmig. Das Weglassen dieser Szenen hätte der Handlung sowie auch dem Lesefluss auf keinen Fall geschadet.
Fazit: Auch wenn es von meiner Seite ein paar kleine Kritikpunkte gab, möchte ich dem Roman dennoch keinesfalls den Unterhaltung- sowie Mehrwert absprechen. Die Autorin versuchte ihre Leserschaft für ein in der Gesellschaft meist tabuisiertes Thema zu sensibilisieren, was ich an sich wirklich gut fand!
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken. Diese Tatsache beeinflusste meine Meinung jedoch keinesfalls!