Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2022

Anstrengend, aber lohnend

MTTR
0

Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich mit der Geschichte und deren Protagonistin Teresa überhaupt annähernd warm werden konnte (mit der Tatsache, dass hier die Anführungszeichen bei wörtlicher Rede fehlten ...

Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich mit der Geschichte und deren Protagonistin Teresa überhaupt annähernd warm werden konnte (mit der Tatsache, dass hier die Anführungszeichen bei wörtlicher Rede fehlten und zudem andauernd 1- oder 2-Wortsätze vorkamen, klappte das bis zum Ende nicht. Letzteres mag ein Kunstgriff gewesen sein, um die Zerrissenheit Teresas zu verdeutlichen oder LeserInnen zum Langsamlesen zu zwingen - mich störte es erheblich im Lesefluss, was dann auch zu Punkteabzug führen musste!).

Teresa ist schwanger von Erk (kein sehbehinderungsbedingter Schreibfehler, er heißt - wenn auch nur mit "Spitznamen" - wirklich so!), ist sich aber zunächst nicht sicher, ob sie das Kind überhaupt austragen will. Ihre Zweifel wurzeln vermutlich in der Beziehung zu ihren übergriffigen Eltern. Als sie sich in letzter Minute für das Kind entscheidet, kommen ihre Eltern erst richtig zum Zuge, auch Erks Eltern sind da keinen Deut besser - gut gemeint ist nicht gleich gut getan. In Erk selbst hat sie nur bedingt Unterstützung.

Im Krankenhaus werden ihre Vorstellungen von einer liebevollen Geburt nicht erfüllt, Missverständnisse, überlastetes oder schlecht ausgebildetes oder gelauntes Personal und andere Missstände treiben sie fast in dien Wahnsinn,

Das Schlimme an der ganzen Geschichte war/ist, dass viele Handlungsweisen und vor allem Worte einem selbst auch von der eigenen Familie her vertraut sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2022

Starke Frau im viktorianischen England

Die Kunstschätzerin
0

Bereits die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe von Sandra Byrds historischem Roman "Die Kunstschätzerin", welcher durch Brigitte Hahn in die deutsche Sprache übersetzt wurde, überzeugte mich, ...

Bereits die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe von Sandra Byrds historischem Roman "Die Kunstschätzerin", welcher durch Brigitte Hahn in die deutsche Sprache übersetzt wurde, überzeugte mich, dass dieses Buch genau in mein "Beuteschema" passt.

Es beginnt im September 1866 in Watchfield House in der Grafschaft Oxfordshire in England, wo wir die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eleanor ("Ellie") Sheffield kennen lernen. Mit ihrem Onkel Lewis und dem Angestellten Mr. Clarkson arbeitet sie mit großem Engagement in ihrem renommierten Familienunternehmen, wo wertvolle Sammlerstücke restauriert und private Kunstsammlungen betreut werden. Zum privaten Umfeld zählen auch ihre gute Freundin und gelegentliche Anstandsdame Marguerite Newsome sowie die Haushälterin, Mrs. "Orchie" Orchard. Regelmäßig besucht Eleanor Gefangene im Frauengefängnis und spendet ihnen Trost. Überhaupt ist in diesem Roman häufig ein religiöser Unterton spürbar.

Geschickt werden hier eine Liebesgeschichte, kriminelle Geschehnisse und Intrigen mit interessanten Informationen über sowohl Antiquitäten als auch politische Ereignisse im damaligen Italien miteinander verbunden.

Die geschilderte Atmosphäre in der Arbeiter- und der Bürgerklasse sowie dem Adel in England um die Mitte des vorvergangenen Jahrhunderts erscheint recht glaubhaft.

Ein "Nachwort der Autorin" nimmt zu den Punkten "Sammeln aus Leidenschaft", "Historische Persönlichkeiten" und "Kriege um die Einheit Italiens" Stellung und rundet damit das erzählte Geschehen weiter ab.

Das eine nach der Mode der damaligen Zeit gekleidete Dame aufweisende Cover passt gut..

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2022

Jede Menge Vorurteile und relative viele product placement

Wir sind schließlich wer
0

ach "Wir sind doch Schwestern" und "Sei mir ein Vater" war "Wir sind schließlich wer" mein drittes Buch von Anne Gesthuysen. Die sympathische Protagonistin Frau Doktor. Anna von Betteray, geschieden, ...

ach "Wir sind doch Schwestern" und "Sei mir ein Vater" war "Wir sind schließlich wer" mein drittes Buch von Anne Gesthuysen. Die sympathische Protagonistin Frau Doktor. Anna von Betteray, geschieden, vom katholischen zum evangelischen Glauben konvertiert, entspricht nicht den Vorstellungen ihrer dünkelhaften Verwandtschaft und trifft in ihrer vertretungsweisen Anstellung als Pastoren in einem rechtsrheinischen Dörfchen ebenfalls auf Vorurteile.

Mit Humor und Eloquenz erzählt Anne Gesthuysen eine teilweise spannende Geschichte, die mich aber wegen zu häufiger Wiederholungen immer der gleichen Klischees auf Dauer doch etwas zum gelegentlichen Querlesen verleitete. Trotzdem war mir ziemlich bald klar, wer hinter dem Verschwinden eines 11-Jährigen stecken müsste. Auch fielen mir Fehler auf wie beispielsweise der Name eines von iAnnas Mutter präferierten Heiratskandidaten, der im ersten Teil "Anholt", im letzten hingegen "Anhalt" genannt wird. Und die Einordnung eines Gebetes würde ich allenfalls als "kindlich", nicht jedoch als "kindisch" ansehen.

Spaß hatte ich besonders mit dem Goldendoodle "Freddy" und Tante Ottilie.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2022

Familiengeschichte

Der Gutshof im Alten Land
0

Wir schreiben das Jahr 1919 in der Nähe von Hamburg. Der 1. Weltkrieg, welchen man in der Nichterwartung eines zweiten damals noch "den großen Krieg" nannte, war seit einigen Monaten vorbei, zeigte seine ...

Wir schreiben das Jahr 1919 in der Nähe von Hamburg. Der 1. Weltkrieg, welchen man in der Nichterwartung eines zweiten damals noch "den großen Krieg" nannte, war seit einigen Monaten vorbei, zeigte seine unterschiedlichsten Auswirkungen in Form von Schäden nicht nur an Geld und Gut sondern vor allem an Körper, Geist, Seele und Herz noch immer deutlich.

Ein im Sterben liegender Gutsherr, zwei verschollene Erben, ein gieriger Möchtegern-Erbe, eine nicht erbberechtigte Tochter und zwei weitere junge Frauen mit amourösen Ambitionen bieten mit viel Lokal- und Zeitkolorit gespickte unterhaltsame Lesestunden.

Das Cover passt gut und gefällt mir. Allerdings habe ich von dieser Autorin auch schon Besseres gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2021

Kindersachbuch überzeugt nur bedingt

Was uns schmeckt
0

Das für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 5 Jahren konzipierte Sachbuch von Laura Gladwin "Was uns schmeckt - Ein Atlas der Köstlichkeiten" enthält 1144 Illustrationen von Zoe Barker, erschien unter ...

Das für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 5 Jahren konzipierte Sachbuch von Laura Gladwin "Was uns schmeckt - Ein Atlas der Köstlichkeiten" enthält 1144 Illustrationen von Zoe Barker, erschien unter dem Originaltitel "Feast your eyes on food" und wurde von Ursula Heinzelmann aus der englischen Sprache ins Deutsche übersetzt.
Text und Abbildungen sind altersangemessen und enthalten viele auch für altersmäßig deutlich oberhalb der angesprochenen Zielgruppe liegende Lesende überaus interessante Information.
Von allgemeinen Ratschlägen zu Gesundheit, Ernährung und Lebensmittelgruppen an sich über einige an Rezepte erinnernde Verarbeitungsmöglichkeiten-Tipps und Erläuterungen zu Umwelt, Nachhaltigkeit und Vegetarismus bis hin zu Backzutaten, Konservierung und Vorratshaltung werden viele Dinge angesprochen - teilweise wie z. B die Lebensmittelgruppen betreffend wirklich überaus interessant aber für meinen Geschmack alles in allem ein wenig zu unstrukturiert.
Sehr oft hätte ich mir Riesenbilder und Riesenüberschriften etwas kleiner gewünscht und statt dessen die kleinste Schriftvariante lieber eine Nummer größer gehabt.
Auch wäre ein Inhaltsverzeichnis von Vorteil gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung