authentischer Spiegel der Wendezeit
Im Schatten der Wende1988: Tobias Falck ist Obermeister der Volkspolizei, in Dresden. Es sind unruhige Zeiten, immer mehr Menschen versuchen über Ungarn in den Westen zu gelangen. Friedliche Demonstrationen der Bürger (Montagsdemos) ...
1988: Tobias Falck ist Obermeister der Volkspolizei, in Dresden. Es sind unruhige Zeiten, immer mehr Menschen versuchen über Ungarn in den Westen zu gelangen. Friedliche Demonstrationen der Bürger (Montagsdemos) und Rufe nach Reise- und Meinungsfreiheit werden immer lauter. Und Falck soll sich mit seinen Polizeigenossen entgegenstellen? Zur Not auch mit Gewalt?
Ich finde, dass Frank Goldammer die Hauptfigur >Tobias Falck< ganz wunderbar entwickelt hat. Am Anfang seine Angst sich mit den Demonstranten auseinanderzusetzen, dann seine Unsicherheit beim „Umhören“ unter den sich neu gebildeten jugendlichen Gruppen, das konnte ich absolut nachvollziehen. Ost hatte er sehr gute Denkansätze, traute sich aber nicht, diese laut auszusprechen – einmal seiner Unerfahrenheit wie auch seinem noch geringen Selbstvertrauen geschuldet. Später beim KDD Dresden bewies Tobias immer wieder, dass er sich Gesichter und Sachverhalte gut merken kann, Zusammenhänge erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen kann. Eine Tatsache der sich auch sein neuer Chef, Hauptmann Edgar Schmidt, nicht lange entziehen kann. Die geschichtlichen Fakten: Montagsdemos, Stürmung der Stasizentrale, die Freude beim Mauerfall, aber auch die Ernüchterung danach – all das hat mich wieder an die damalige Zeit erinnern lassen.
Für mich ist dieser Krimi absolut gelungen, so dass 5 Lese-Sterne dafür ein MUSS sind.