Bewegendes Krimi-Drama um einen Journalisten und das große Geheimnis seines toten Vaters
Die Schreie am Rande der StadtMit diesem Buch legt der Autor Stefan Barz eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Als Martin Tesche im ...
Mit diesem Buch legt der Autor Stefan Barz eine gelungene Mischung aus Krimi und Drama vor, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Als Martin Tesche im Jahr 1993 die Wohnung seines kürzlich verstorbenen Vaters Johannes auflöst, stößt er auf ein altes Tagebuch mit einer verwirrenden Eintragung. Hat sein Vater im Jahr 1933 einen Menschen ermordet oder war zumindest an einer solchen Tat beteiligt ? Um Gewissheit zu erlangen, stürzt sich der Journalist in die mühseligen Recherchen. Wird es ihm gelingen, das große Geheimnis seines Vaters zu lösen ?
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Die Recherchen des Journalisten bilden dabei eher die Rahmenhandlung, Kern der Geschichte ist der Erzählstrang aus dem Jahr 1933, in dem Johannes und seine Freunde mit den aktuellen politischen Entwicklungen konfrontiert werden und sich mit ihren Folgen auseinandersetzten müssen. Dies stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe und setzt eine Entwicklung in Gang, die unweigerlich in der Katastrophe endet. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch die Stadt Wuppertal und seine nähere Umgebung spielen in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, besonders dem Konzentrationslager in einer Putzwollfabrik im Ortsteil Kemna fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Auch wenn die Geschichte und die Figuren des Buches fiktiv sind, hält sich der Autor doch eng an die tatsächlichen Begebenheiten der damaligen Zeit, ein Nachwort am Ende gibt dann auch Auskunft über Dichtung und Wahrheit und rundet dieses bewegende Buch damit auf gelungene Art und Weise ab.
Wer auf spannende und dramatische historische Krimis mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.