Ein starker und spannender Teil
Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg (Die Henkerstochter-Saga 5)Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg ist der fünfte Teil der Henkerstochter-Geschichten. Nun habe ich aus Versehen den falschen Band gelesen. Nun ja, jetzt ist es ebenso. Also zuerst Band 5 und ...
Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg ist der fünfte Teil der Henkerstochter-Geschichten. Nun habe ich aus Versehen den falschen Band gelesen. Nun ja, jetzt ist es ebenso. Also zuerst Band 5 und zur gegebenen Zeit dann Band 4 der Henkerstochter-Geschichten.
Worum gehts?
Der Scharfrichter von Schongau, Jakob Kuisl, wird von seinem jüngeren Bruder Bartholomäus, der Scharfrichter zu Bamberg ist, zu dessen Hochzeit nach Bamberg eingeladen. Obwohl die beiden ungleichen Brüder so gut wie keinen Kontakt haben, macht sich die komplette Schongauer Henkersfamilie, zu der auch Simon Fronwieser gehört, auf den Weg. Es ist durchaus eine besondere Hochzeit, denn der Bamberger Scharfrichter durfte damals eine Braut ehelichen, die einem anderen Stand als dem eigenen angehörte. Was war da los in Bamberg?
Schon während der Ankunft geschehen seltsame Dinge in Bamberg und kaum angekommen, befinden sich die Kuisl’s auch schon in den Fall verwickelt. Es wird gemunkelt, daß ein Werwolf in Bamberg sein Unwesen treiben, was Jakob Kuisl stark bezweifelt. Doch die Fakten sprechen erst einmal gegen Jakobs Meinung.
Der Autor schafft es wieder einmal, die historischen, sehr gut recherchierten Fakten in seinen Roman spannend einzuarbeiten. Dabei spannt er von Anfang an, den Spannungsbogen zum Bersten und ich habe auch nach kurzer Zeit einen Verdacht. Wäre da nicht der Autor, der mit Wendungen an den richtigen Stellen mich als Leser erstmal auf eine falsche Fährte lockt. Dies gelingt ihm bravurös.
Es kommen wirklich viele Charaktere im Roman vor, von denen allerdings kein Einziger auch nur ansatzweise langweilig erscheint. Spannend erzählt Oliver Pötzsch die Geschichte und fesselt mich, sodass ich kaum aufhören kann, weiterzulesen. Der einzige Wermutstropfen ist die Brutalität im Buch. Aber wahrscheinlich war das Leben um 1667 alles andere als ein Zuckerschlecken. Und unter diesen Umständen geht das am Ende in Ordnung. Wirklich gut gefallen hat mir die Darstellungen der einzelnen Charaktere, vor allem der drei Kirchenoberhäupter, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Natürlich gelingt am Ende die Aufklä des Falles, allerdings mit Wendungen, welche ich nicht erwartet hatte und einem guten Finale, das mich überraschte.
Wieder ein empfehlenswerter und spannender Henkerstochter-Teil.