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Sophia_J

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2022

Sprunghafte und facettenreiche Geschichte

Das Vorkommnis
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Zuerst möchte ich sagen, dass ich die Aufmachung des Buches sehr schön finde. Das Cover spiegelt irgendwie die Geschichte wieder es ist vielschichtig, irgendwie melancholisch, nicht ganz leicht zu durchblicken ...

Zuerst möchte ich sagen, dass ich die Aufmachung des Buches sehr schön finde. Das Cover spiegelt irgendwie die Geschichte wieder es ist vielschichtig, irgendwie melancholisch, nicht ganz leicht zu durchblicken aber auch bunt und fröhlich.
Das Buch selbst habe ich im Hardcover Format gelesen und gefällt mir sehr gut.
Ich finde man erkennt schon am Cover das es sich bei dem Buch um keine leichte Lektüre handelt.
Sehr interessant war für mich, dass die Hauptcharaktere die ganze Geschichte über namenlos und auch insofern charakterlos bleiben, als dass man sich ihre Charakterzüge nur über ihre Handlungen und Gedanken erschließen kann. Es wird einem diesbezüglich nichts in den Mund gelegt. Auch die Nebencharaktere haben oftmals keine Namen. Interessant war für mich, dass ich trotz der Namenlosigkeit keine Probleme hatte die verschiedenen Figuren auseinanderzuhalten.
Die Handlung der Geschichte ist sehr sprunghaft es passiert in der eigentlich recht kurzen Geschichte sehr viel und ich habe das Gefühl, das ich trotz des sehr aufmerksamen Lesens meinerseits viele Aspekte der Geschichte irgendwie verpasst habe und vermutlich würde ich auch nach mehrmaligem Lesen immer wieder auf neue Dinge stoßen würde.
Ich bin der Geschichte gegenüber irgendwie zwiegespalten einerseits hat mich die Abstraktheit beim Lesen total gefesselt andererseits war mir die Geschichte auch teilweise zu abstrakt.
Alles in allem überwiegen für mich jedoch die positiven Aspekte und ich denke, dass ich das Buch in einigen Jahren nochmals lesen werde und bin jetzt schon gespannt, wie meine Meinung dann sein wird.

Ich würde das Buch all jenen empfehlen, die auf der Suche nach einer etwas anspruchsvolleren Geschichte sind und auch dazu bereit sind sich ganz auf die Geschichte einzulassen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2022

Sehr bewegende Geschichte

Endstation U-Bahnhof Kottbusser Tor
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Bevor ich zur Bewertung komme, muss hier jedenfalls eine Triggerwarnung ausgesprochen werden: In dem Buch geht es um Suizid und selbst verletzendes Verhalten. Menschen die mit diesen Themen selbst zu kämpfen ...

Bevor ich zur Bewertung komme, muss hier jedenfalls eine Triggerwarnung ausgesprochen werden: In dem Buch geht es um Suizid und selbst verletzendes Verhalten. Menschen die mit diesen Themen selbst zu kämpfen haben oder auch sonst nichts darüber lesen mögen sollten dieses Buch lieber nicht lesen!

Die Geschichte, insbesondere das Ende des Buches, hat mich wirklich sehr berührt. Es war erschreckend so direkt mit diesen sehr schwierigen Themen konfrontiert zu werden und an manchen Tagen war mir die Thematik einfach zu schwer. Nichtsdestotrotz finde ich es sehr wichtig, dass es auch Bücher über diese Themen gibt.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, das Buch lässt sich die meiste Zeit sehr flüssig lesen. Das einzige was ich am Aufbau der Geschichte etwas bemängeln würde sind die kurzen Kapitel mit den Einblendungen von Personen die sonst in der Geschichte kaum oder auch garnicht vorkommen. Der Sinn dieser Einblendungen hat sich mir bis zum Ende hin nicht ganz erschlossen.

Ich finde es schön, dass ich ein Buch lesen durfte, dass sich mit dem Leben von Migranten in Berlin beschäftigt und durfte viel daraus lernen. Die Identitätskrise in der sich viele Menschen, die in Deutschland oder auch in anderen Ländern leben, befinden war mir zwar irgendwie bewusst jedoch war mir die Tiefe neu.

Ich bin lange Zeit leider mit keinem der Charaktere richtig warm geworden.
Ich hätte mir gewünscht, dass Ferhat die Entwicklung die er am Ende des Buches durchlebt zumindest in Teilen schon früher durchlebt hätte. Er war mir lange Zeit zu starr auf seinen Positionen fixiert und wurde dadurch für mich eher unsympathisch. Das hat sich zum Ende hin fast ganz aufgelöst. Ich hätte mich aber gefreut, wenn dies früher passiert wäre.
Wie Frauen in den Augen von Ferhat angesehen werden finde ich leider sehr schwierig und hat mich zeitweise auch sehr gestört. Diesbezüglich gab es für mich auch zu wenig einen Wandel. Da für mich sein Frauenbild bis zum Ende hin gleich geblieben ist bzw. es gab für mich diesbezüglich leider keinen erkennbare Entwicklung.

Alles in allem hat mir die Geschichte jedoch sehr gut gefallen. Ich würde das Buch auch weiterempfehlen. Ich finde es sehr wichtig, dass ein Buch eine Message hat und das hat dieses Buch aufjedenfall . Ich konnte viel neues bei der Lektüre lernen.

Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen.

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