Schöne Idee, aber langweilig umgesetzt
Ich mag Spielbücher und war erfreut, in diesem Buch eines mit historischem Bezug zu finden. Die Idee „Spanische Armada“ klingt vielversprechend, jedoch bin ich von der Umsetzung etwas enttäuscht.
Zunächst ...
Ich mag Spielbücher und war erfreut, in diesem Buch eines mit historischem Bezug zu finden. Die Idee „Spanische Armada“ klingt vielversprechend, jedoch bin ich von der Umsetzung etwas enttäuscht.
Zunächst einmal gefiel es mir, dass hier die Zufallskomponente durch einfache Spielwürfel abgebildet wird. So muss man nicht immer zu einer Zufallstabelle blättern. Die gibt es nur für den Fall, dass man keine Würfel hat.
Als ich dann über die verschiedenen Fertigkeiten gelesen habe und dass man dafür Fähigkeitspunkte vergeben soll, insgesamt 50 Punkte auf 7 Fertigkeiten verteilt – jeweils zwischen 2 und 12 –, war ich ebenfalls erfreut.
Allerdings stellte ich beim Spielen schnell fest, dass man einige davon kaum braucht, während andere unabdingbar sind. Zum Teil kann man sich das vorher aus gesundem Menschenverstand zusammenreimen, zum Teil jedoch leider nicht.
Stärke sollte möglichst hoch gewählt werden, also 11 oder 12, weil davon die Lebenspunkte abhängen. Maximum sind 6 Lebenspunkte. Es gibt immer aufgerundet halb so viele Lebenspunkte wie Stärkepunkte.
Ich habe das Buch zweimal gespielt und zwar beide Male als Engländer. Beim ersten Mal bin ich schnell am Würfelpech gescheitert, beim zweiten Mal bin ich durchgekommen. Allerdings fand ich es zwischendurch langweilig, weshalb ich keine Lust hatte, die andere Variante, ein Spiel als Spanier, auch noch auszuprobieren.
An vielen Stellen gibt es Entscheidungen derart: Machst du mit oder schonst du dich? Kämpfe werden ausgewürfelt, immer abwechselnd für mich und für den Gegner. Je nach Stärkepunkten sind die Wahrscheinlichkeiten für Treffer unterschiedlich.
Es gibt wohl keinen Weg, der vom Zufall unabhängig ist und stattdessen allein von richtigen Entscheidungen abhängt. Außer ab und zu mal würfeln, mit dem Schiff von A nach B fahren und auf andere treffen und kämpfen, gibt es nichts. Keine besonderen Gegenstände und keine Knobelaufgaben.
Manche Illustrationen im Buch wiederholen sich. Das ganze Buch macht mir den Eindruck, als sei es schnell zusammengeschustert worden.
Dass die historischen Hintergründe am Anfang noch erklärt werden, ist ganz nett, aber ziemlich trocken.
Mein Fazit: Schöne Idee, aber langweilig umgesetzt.