Unglaublich spannende Geschichte mit tollen Charakteren
Das Cover ist eigentlich wirklich schön mit dem satten Dunkelgrün und den goldenen Elementen, die wirklich perfekt zum Buch passen, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob es mir in der Buchhandlung direkt ...
Das Cover ist eigentlich wirklich schön mit dem satten Dunkelgrün und den goldenen Elementen, die wirklich perfekt zum Buch passen, dennoch bin ich mir nicht sicher, ob es mir in der Buchhandlung direkt ins Auge gesprungen wäre und bin umso glücklicher, dass ich es trotzdem gelesen habe.
Die Geschichte ist nämlich wirklich spannend: Avery Grambs hat einen klaren Plan für ihr Leben, sie will die Highschool mit guten Noten beenden, dann ein Stipendium bekommen und einen Platz am College zu bekommen, um bloß nie wieder in Armut leben zu müssen oder in ihrem Auto, wenn ihre Schwester sich mal wieder von ihrem Freund schlagen lässt. Doch dann erfährt sie, dass sie im Testament des Milliardärs Tobias Hawthorne bedacht wurde und nahezu die Alleinerbin seines riesigen Vermögens ist, dabei kennt Avery ihn überhaupt nicht. Der Harken ist, dass sie für ein Jahr in Hawthorne House verbringen muss, zusammen mit den gerade erst enterbten Familienmitgliedern des Verstorbenen. Bald findet sie sich in einer Welt voller Intrigen und Geheimnisse wieder und muss sich entscheiden, wem sie überhaupt vertrauen kann.
Ich habe zuvor schon einiges über das Buch gehört, ich war mir aber dennoch nicht ganz sicher, was ich von ihm zu erwarten hatte, vielleicht war genau das auch der Grund, warum es mir letztlich so unglaublich gut gefallen hat. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der es schafft zu fesseln und zu unterhalten. Ich bin nahezu durch das Buch geflogen und wollte unbedingt wissen, was genau passiert ist. Vor allem dieser leise Humor, der so perfekt zu Avery passt, hat den Schreibstil so besonders und lesenswert gemacht.
Zum Glück steht die Geschichte diesem in Nichts nach. Ich fand schon die Idee gut, dass ein ganz normales Mädchen (auch wenn Avery natürlich überdurchschnittlich intelligent und taff ist) plötzlich ein Vermögen erbt und sich mit den verschmähten Erben auseinandersetzen muss. Dennoch habe ich in letzter Zeit oft Bücher gelesen, deren Ideen herausragend waren, die Umsetzung aber nicht, sodass ich hier ein wenig skeptisch war. Zum Glück aber vollkommen zu Unrecht, weil ich ab den ersten Seiten von der Geschichte gefesselt war.
Das hatte sehr viel mit der Gestaltung der Charaktere zu tun. Avery habe ich direkt in mein Herz geschlossen, obwohl sie zunächst vielleicht ein wenig kühl und abweisend wirkt. Das ist aber vollkommen nachvollziehbar, schließlich konnte sie sich nie auf jemand anderen als auf sich selbst verlassen, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Zwar liebt sie ihre Schwester aufrichtig, aber diese ist leider oft viel zu gutgläubig, sodass ich sie an manchen Stellen gerne geschüttelt hätte und Avery kann ihr nicht immer vollkommen vertrauen. Ich mag einfach, dass sie sich nie unterkriegen lässt, sondern immer für ihre Überzeugungen und Werte eintritt, selbst wenn es scheint, als wären alle gegen sie. Aber auch die Hawthorne Jungs haben es alle auf ihre Art in mein Herz geschafft, die einen sofort, die anderen langsamer, aber jetzt liebe ich sie alle und kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Normalerweise finde ich es dumm und unrealistisch, wenn Protagonistinnen plötzlich auf mehrere heiße Typen treffen und nahezu freie Auswahl haben, aber hier hat es mich erstaunlicherweise nicht gestört. Vielleicht weil sie zwar alle unterschiedlich sind, aber auf ihre Art dennoch liebenswert und man nicht genau absehen kann, wem man trauen kann und wer für Avery überhaupt in Frage kommen könnte. Zudem spielt die Liebesgeschichte zwar eine nicht unwichtige Rolle, aber das Geheimnis um das Vermögen von Tobias Hawthorne und warum sie als Erbin eingesetzt wurde, im Vordergrund steht. Ich habe es geliebt, mit den Figuren mitzurätseln, immer wieder neue Hypothesen aufzustellen, nur um sie in der nächsten Minute zu verwerfen. Ich liebe sowas einfach, ich mag, wenn ich nicht so genau weiß, in welche Richtung sich ein Buch entwickelt, wenn es aber gleichzeitig einen roten Faden hat, dem man folgen kann und deswegen nicht zwischen den Seiten verloren geht.
Alles in allem habe ich das Buch sehr geliebt und freue mich schon riesig im zweiten Teil diese liebgewonnen Charaktere wiederzutreffen, schon alleine weil ich unbedingt wissen will, was hinter dem Erbe letztlich steckt und für welchen der Jungs ihr Herz wirklich schlägt (obwohl ich natürlich eine gewisse Tendenz habe).