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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2022

Wichtiger Inhalt schräg verpackt

Tick Tack
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Tick Tack handelt abwechselnd aus der Perspektive von Almette, die versucht hat, sich umzubringen, und Jo, der von der Uni geschmissen wurde und seitdem im Internet lebt.

Der Klappentext des Buchs führt ...

Tick Tack handelt abwechselnd aus der Perspektive von Almette, die versucht hat, sich umzubringen, und Jo, der von der Uni geschmissen wurde und seitdem im Internet lebt.

Der Klappentext des Buchs führt in die Irre: Hier findet man nicht die Geschichte über eine Jugendliche vor, die ihr Leben in Frage stellt und mit allem hadert, hier findet man die Entstehungslegende von Querdenkern. Für die falsche Person ist das Buch Dynamit für blühende Fantasien und kranke Verschwörungstheorien.

Der Schreibstil ist auch dann sehr anstrengend, wenn man internetaffin ist. TikTok und Likes sind hier das Maß aller Dinge, je nach Generation ist der Inhalt für Leser kaum erfassbar.

Der Gedanke, die Manipulation in den modernen Medien aufzuzeigen, ist ziemlich gut, die Umsetzung ist allerdings sehr zweifelhaft. Dennoch habe ich die 250 Seiten sehr schnell durchgelesen, auch wenn ich bei den ersten 20 Seiten dachte, dass ich abbrechen muss.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Sammelsurium an versuchtem Sarkasmus

New York und der Rest der Welt
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New York und der Rest der Welt hat mich in erster Linie durch sein echt cooles Cover und in zweiter Linie durch den mir versprochenen Sarkasmus gelockt. Nun, das Cover find' ich nach wie vor ...

New York und der Rest der Welt hat mich in erster Linie durch sein echt cooles Cover und in zweiter Linie durch den mir versprochenen Sarkasmus gelockt. Nun, das Cover find' ich nach wie vor toll, der Sarkasmus ist allerdings weniger sarkastisch als einfach nur nicht witzig.

Das Buch besteht aus einer Reihe vollkommen zusammenhangsloser Kapitel. Einen roten Faden hat das Werk nicht, positiv daran ist, dass man auch einzelne Kapitel für einen kurzweiligen Spaß schmökern kann – wenn man denn daran Spaß hat. Mein Eindruck vom Buch ist: Fran Lebowitz hatte gerade niemanden, der ihr zuhören wollte oder konnte, und hat beschlossen, den ganzen Schmarrn, der in ihrem Kopf herumspukte, dann einfach aufzuschreiben. (Erstmal eine tolle Idee.) Dann hat sie das allerdings auch noch, vermutlich nach zig Versuchen, den Witz schärfer und die Sprache intellektueller zu machen, das Ganze binden und als Buch veröffentlichen lassen. (Gar keine so tolle Idee.) Als Leser fühlt man sich die ganze Zeit so, als würde man einem selbstverliebten und weltfremden Menschen, der glaubt, ein Kosmopolit zu sein, bei einem nicht enden wollenden Monolog zuhören zu müssen.

Vielleicht wäre der Inhalt geeigneter für eine Bühnenshow, bei der man mit den passenden Sprechpausen, Betonung, Mimik und Gestik sicherlich mehr aus den Witzen herausholen könnte. Als Buch jedoch würde ich den Inhalt nicht empfehlen, denn ganz ehrlich: Es ist einfach nicht witzig, der Sarkasmus ist unausgereift, es fehlen für den Nicht-New-Yorker-Leser zu viele Hintergrundinformationen und vielleicht muss man auch einfach ein Fan der Frau sein, um ihr Geschreibsel gut zu finden.

Veröffentlicht am 26.01.2022

Zu konstruiert

Der Herzgräber
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"Der Herzgräber" hat seine positiven und seine negativen Seiten. An sich ist das Buch durchaus spannend und bietet einige Wendepunkte, die man nicht direkt kommen sieht. Vieles ist allerdings auch leider ...

"Der Herzgräber" hat seine positiven und seine negativen Seiten. An sich ist das Buch durchaus spannend und bietet einige Wendepunkte, die man nicht direkt kommen sieht. Vieles ist allerdings auch leider vorhersehbar und die gesamte Geschichte wirkt wie auf Biegen und Brechen konstruiert. Letztendlich bleiben einige offene Fragen, bei denen man sich als Leser nicht so richtig vorstellen kann, dass Menschen so irrational handeln können.
Der Schreibstil ist ganz okay, wenn auch oft etwas einfallslos flach. Schlimm finde ich, dass es zumindest in der ersten Auflage noch so einige Tippfehler, doppelte Wörter und sogar Grammatikfehler gab. In der Menge darf es bei einem veröffentlichten Buch wirklich nicht sein.
Was ich an der Geschichte nicht leiden kann, ist (abgesehen von der unglaubwürdigen Konstruktion), dass die Hauptprotagonistin ein ziemlich dummer Mensch zu sein scheint. Bei vielen Dingen, die geschehen sind, hätte jeder halbwegs normale Mensch mal einem Polizisten davon erzählt.
Auch die reingezwungene "Liebes"geschichte in diesem Buch halte ich für total daneben.
Insgesamt würde ich sagen: Wer gerade nichts Besseres zu tun hat, kann das Buch durchaus mal lesen, allerdings gibt es viele, viele deutlich bessere Thriller.

Veröffentlicht am 20.12.2021

Gewollt und nicht gekonnt

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Das Buch handelt von Jane Austens Leben und versucht, die Autorin hinter den bekannten Werken wie Stolz und Vorurteil etwas näher zu bringen.

Das Buch weist viele Zeitsprünge auf, die insgesamt gesehen ...

Das Buch handelt von Jane Austens Leben und versucht, die Autorin hinter den bekannten Werken wie Stolz und Vorurteil etwas näher zu bringen.

Das Buch weist viele Zeitsprünge auf, die insgesamt gesehen keinen Mehrwert bieten und lediglich Verwirrung stiften. Eine stringente Handlung wäre deutlich besser gewesen.

Die Charaktere sind teils stark an den Charakteren aus Jane Austens Werken angelehnt, was vielleicht passt, da Miss Austen sich vielleicht von ihrer Familie inspirieren ließ. Es lässt sich allerdings wenig über die Entwicklung von Charakteren sagen, da der Fokus mal auf dem einen und mal auf dem anderen liegt und die einzelnen Charaktere meist irgendwann spurlos aus der Handlung verschwinden. An vielen Stellen wirkt das lieblos und hätte, da das meiste des Buchs sowieso nur an die Realität angelehnt ist, durchaus viel besser ausgeschmückt werden können.

Viele Passagen aus Jane Austens Werken werden hier seitenweise (!) übernommen. Für jemanden, der die Werke kennt, ist das eine Qual, den eloquenten Schreibstil Miss Austens direkt neben dem doch recht platten Schreibstil der Autorin selbst zu sehen.

Insgesamt kein Buch, das ich weiterempfehlen würde

Veröffentlicht am 26.07.2021

Mittelmäßig schlecht

Sag mir, wer ich bin
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"Sag mir wer ich bin" handelt von Sally, die als 16jährige ein Märtyrium durchstehen muss, das sie auch noch viele Jahre später verfolgt und im Leben einschränkt. Sie entwickelt viele unangenehme Marotten ...

"Sag mir wer ich bin" handelt von Sally, die als 16jährige ein Märtyrium durchstehen muss, das sie auch noch viele Jahre später verfolgt und im Leben einschränkt. Sie entwickelt viele unangenehme Marotten und traut sich im Grunde genommen nichts. Ihre Umgebung versucht, sie aus ihrem Leid herauszuholen, doch sie arbeitet nicht mit und flüchtet sich immer mehr in ihre Verrücktheit.

Der Roman hat aus meiner Sicht viele Schwächen. Die Charaktere wirken inkonsistent und irrational und als Leser erhält man kaum Zugang zu ihnen. Merkwürdige Geschlechterrollen werden unreflektiert propagiert, was vielleicht zu den 80ern passt, ich weiß es nicht. Der Versuch, eine spannende psychologische Hintergrundgeschichte aufzubauen ist nie wirklich gelungen, alles erscheint konstruiert und unverständlich. Der Schreibstil ist eintönig und nichts Besonderes. Alles in allem ein mittelmäßiges Buch, das eine Triggerwarnung tragen sollte.