Tolles Wohlfühlbuch mit Tiefe
Highland Hope 3 - Eine Destillerie für Kirkby„Eine Destillerie für Kirkby“ ist der dritte Band der Highland Hope Reihe von Charlotte McGregor. Auf 438 Seiten nimmt uns die Autorin wieder mit in das lebhafte Dorf Kirkby in den Highlands.
Im dritten ...
„Eine Destillerie für Kirkby“ ist der dritte Band der Highland Hope Reihe von Charlotte McGregor. Auf 438 Seiten nimmt uns die Autorin wieder mit in das lebhafte Dorf Kirkby in den Highlands.
Im dritten Teil geht es um Shona, das Küken der Fraser Familie. Die lebensbejahrende junge Frau eröffnet ihre eigene Destillerie im Dorf was alle Dorfbewohner mit einer Eröffnungsparty mit viel Gin und Whisky gebührend geiern. So bekommt auch keiner mit, dass Shonas Alpaka Nessie ausbüxt und ausgerechnet dem neuen Landtierarzt Kendrick McIntosh ins Auto läuft. Nach den ersten geladenen Zusammentreffen zwischen Shona und Kendrick, stellen die beiden fest, dass da noch mehr zwischen ihnen ist als Zorn…
Der Schreibstil ist wie in den ersten beiden Bänden bereits wieder herrlich locker und einfach, so dass man nur so durch die Seiten fliegen kann. Bereits nach der ersten Seite war ich wieder in der Geschichte drin und konnte gar nicht aufhören zu lesen. Bis auf eine kleine Länge im Mittelteil, gab es für mich auch immer einen guten Spannungsbogen, der sich bis zum Ende durchgezogen hat.
Es war schön auch wieder auf alte Bekannte zu treffen und zu erfahren, wie sich das Leben von Alex und Collen, sowie Isla und John weiterentwickelt hat. Aber auch die anderen Dorfbewohner lernen wir wieder ein Stückchen näher kennen (und lieben!).
Shona und Kendrick waren tolle Charaktere. Besonders gut hat mir gefallen, dass man bei beiden eine richtige Entwicklung miterleben konnte. Shona, die zu Beginn zwar beruflich höchst organisiert, privat jedoch eher chaotisch vor sich hin lebt, beginnt, nachdem ihr ihre Cousinen mal ordentlich den Kopf gewaschen haben, ihr Leben zu ordnen. Diese Entwicklung war für mich besonders beeindruckend, denn mir ging es als Leser hier wie Shona selbst; Man hat gar nicht richtig mitbekommen, dass in ihrem Privatleben vielleicht nicht alles so läuft, wie es bei einer 27 jährigen laufen sollte. Mit dem Weckruf ihrer Cousinen hat sich mein Bild von Shona erstmal ganz schön gewendet und ich wollte sie umso mehr unterstützen alles wieder in den Griff zu bekommen. Kendrick, der zunächst noch nicht richtig in Kirkby angekommen zu sein scheint und aus seiner Heimat ein großes Päckchen mitbringt, taut immer mehr auf und öffnet sich gegenüber den Dorfbewohnern. Mit seiner liebevollen Art hat er sich schnell in mein Herz geschlichen.
Die Atmosphäre und die Beschreibungen in der Geschichte waren mal wieder herrlich. Alle, die nach diesem Buch nicht nach Kirkby reisen und mit den Dorfbewohnern eine Gin trinken wollen kann ich nicht verstehen. Alles ist sehr autentisch und nahbar beschrieben, so dass man sich stets in die Szene hineinversetzen und mitfühlen kann. Alle Tierliebhaber werden in diesem Band auch auf ihre Kosten kommen, spiele doch viele Vierbeiner hier eine große Rolle.
Besonders hat mir auch wieder gefallen, dass jedes Kapitel mit einer kleinen passenden Überschrift versehen war und das Buch wieder mit einem liebevollen Anhang gestaltet ist. Neben einem, sehr hilfreichen, Figurenregister erwartet und noch ein Rezept für eine Whisky-Schokoladentorte und ein kleiner Beitrag zum „Wasser des Lebens“.
Mein einziger Kritikpunkt liegt in den letzten beiden Kapiteln. Hier ging mir dann doch alles ein wenig zu schnell und es war für mich leider nicht mehr ganz so realistisch. Vorallem die letzte Szene. Um Spoiler zu vermeiden möchte ich aber an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.
Nichts destotrotz freue ich mich riesig auf dem vierten Teil, in dem es um Shonas Bruder und die Ärztin Annabell gehen wird. Bisher hat Lennox keine große Rolle gespielt und Anna war nur in einigen kleinen Szenen beteiligt, weshalb ich mich umso mehr freue die beiden kennenzulernen.
Ihr seht: Ich bin auf von Band 3 wieder mehr als begeistert und kann es euch nur ans Herz legen. Für die schnelle Abwicklung am Ende und die kleine Länge in der Mitte der Story ziehe ich einen halben Stern ab.