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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2022

Spannende Zeit, spannende Story ...

Im Schatten der Wende
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Das Cover des Buches hat mich nicht wirklich angesprochen, aber der Name "Frank Goldammer" steht einfach für super Geschichten und so hab ich trotzdem zugegriffen. Das hat sich als gute Wahl herausgestellt ...

Das Cover des Buches hat mich nicht wirklich angesprochen, aber der Name "Frank Goldammer" steht einfach für super Geschichten und so hab ich trotzdem zugegriffen. Das hat sich als gute Wahl herausgestellt ...

Im Mittelpunkt steht der junge Polizist Tobias Falck, den wir während einer sehr spannenden Zeit kennenlernen dürfen, nämlich inmitten der Wirren der DDR-Grenzöffnung im Jahr 1989.
Tobias ist ein sehr sympathischer Protagonist, aber neben ihm gibt es noch weitere Figuren, die man schnell ins Leserherz schließt.
Genau so lebendig und authentisch wie die Handelnden beschreibt der Autor auch seine Schauplätze. Generell ist der Schreibstil wirklich mitreißend und bestens zu lesen. Er fängt auch die Stimmung in dieser besonderen Zeit sehr glaubhaft ein. Emotionales wird hier auch groß geschrieben, nicht nur Spannung und gelegentliche Action - eine absolut gelungene Mischung.

Besonders gefallen hat mir neben der glaubwürdigen Szenerie auch die fesselnde Story, die mit einigen Überraschungen und Wendungen sehr spannend zu lesen ist. Etwas Humor zwischendurch fehlt auch nicht.
Es geht nicht allzu blutig zur Sache, so dass auch Leser mit schwächerem Magen zugreifen dürfen.
Eine gut durchdachte Geschichte zwischen Ost und West, die für einige Stunden bester Leseunterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Eine starke Frau ...

Der Teepalast
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Das Buch ist wirklich dick, aber trotzdem möchte man es fast in einem Rutsch durchlesen, wenn man mal richtig in der Story drin ist. Und das dauert nicht lange, denn es ist praktisch von der ersten Seite ...

Das Buch ist wirklich dick, aber trotzdem möchte man es fast in einem Rutsch durchlesen, wenn man mal richtig in der Story drin ist. Und das dauert nicht lange, denn es ist praktisch von der ersten Seite an extrem fesselnd und spannend. Man merkt einfach, dass hier eine erstklassige Krimiautorin am Werk ist.
Natürlich handelt es sich beim „Teepalast“ nicht um einen Krimi, aber deshalb liest es sich nicht weniger mitreißend. Wir dürfen eine sehr starke junge Frau auf ihrem gesamten Lebensweg begleiten, der alles andere als gewöhnlich und eintönig ist.

Lene Vosskamp wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf und als Frau hat sie im Jahr 1834 sowieso keine rosige Zukunft vor sich. Die Welt wird von Männern dominiert und diese missbrauchen ihre Überlegenheit auch nicht selten. Durch einen Zufall erhält Lene eine wertvolle Silbermünze, deren Bedeutung ihr zunächst nicht bewusst ist.
Erst im Lauf der Geschichte erfährt sie, welch großer Schatz ihr da in die Hände gefallen ist. Die Münze berechtigt den Besitzer zum Handel mit Tee, allerdings am anderen Ende der Welt: in China. Der Weg dorthin ist ohne Geld und vor allem als Frau eigentlich nicht zu schaffen. Doch das scheinbar Unmögliche hält Lene niemals davon ab, ihr Glück zu versuchen. Wenngleich sie auf ihrem Weg extrem viele Rückschläge hinnehmen muss, lässt sie sich nicht beirren.

Es gibt viele sympathische Figuren in dieser Geschichte, die es einem leicht machen, wirklich mitzufiebern. Elisabeth Herrmann hat sich eine wundervolle Besetzung ausgedacht und auch ihre Schauplätze wirken stets lebendig und authentisch. Der Schreibstil ist mitreißend, krimispannend, manchmal humorvoll und oft emotional – immer perfekt auf die Situation abgestimmt. Eine rundum gelungene Mischung für einige Stunden beste Leseunterhaltung.
Ganz nebenbei erhält man noch einen tollen Einblick in die damalige Lebenssituation, dank der sorgfältigen Recherchen fühlt man sich wie auf einer Zeitreise.

Mir hat es sehr gefallen, Lene bei ihren aufregenden Abenteuern zu begleiten. Auch nach 650 Seiten hatte ich das Gefühl, noch weiterlesen zu wollen. Dieses Buch kann ich nur empfehlen, es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Sehr aufwühlend ...

Im Auge des Zebras
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Der dritte Teil der "Boesherz"-Reihe ist also irgendwie auch der erste Teil einer neuen Serie, in der die junge Kommissarin Olivia Holzmann die Hauptrolle spielt.
Olivia ist eine sympathische und ehrgeizige ...

Der dritte Teil der "Boesherz"-Reihe ist also irgendwie auch der erste Teil einer neuen Serie, in der die junge Kommissarin Olivia Holzmann die Hauptrolle spielt.
Olivia ist eine sympathische und ehrgeizige Frau, die sich nicht immer an die Vorschriften hält, um so schneller ans Ziel zu kommen. Die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden hat sie auch zu einem großen Teil ihrem Kollegen Severin Boesherz zu verdanken, der die Fälle oft schon mit fast hellseherischer Logik zu lösen weiß.

Der Schreibstil ist wie gewohnt mitreißend und immer sehr anschaulich. Auch die Figuren fand ich sehr gut gezeichnet und realitätsnah.
Es sind viele sympathische Akteure dabei, mit denen man gerne mitfiebert ... interessant ist hierbei vor allem, dass dies nicht immer die "Guten" sind, sondern dass die Grenzen zwischen diesen und den "Bösen" häufig verschwimmen. Es ist ein facettenreicher Thriller, der wirklich fesselt und bestens unterhält.
Eine gelungene Mischung aus Action, Spannung und Emotionen, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Die Thematik ist nicht nur erschreckend, sondern auch allgegenwärtig und wird trotzdem oft verdrängt. Kindesmissbrauch wird immer noch zu wenig verfolgt, bestraft und öffentlich behandelt. Aber man kann und darf es nicht verdrängen, denn für jedes einzelne Opfer ist es eine lebenslange Tragödie, die nicht wiedergutzumachen ist.
Neben dem Aufgreifen dieser Missstände haben mir auch die Thesen einer Figur über die "Unsicheren" und die "Mündigen" extrem gut gefallen ... gut verpackte Kritik, die ich so gern unterschreibe.

Der Thriller hat mir bestens gefallen: eine spannende Story mit einigen Wendungen und Überraschungen, die jetzt schon Lust auf eine Fortsetzung macht!

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Action à la Francaise ...

Zara und Zoë - Die Tochter des Paten
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Das ist bereits der dritte Teil einer absolut empfehlenswerten Thrillerreihe, die in meinem geliebten Südfrankreich angesiedelt ist.

Nicht nur die Landschaft, sondern auch die Figuren sind einfach toll. ...

Das ist bereits der dritte Teil einer absolut empfehlenswerten Thrillerreihe, die in meinem geliebten Südfrankreich angesiedelt ist.

Nicht nur die Landschaft, sondern auch die Figuren sind einfach toll. Im Mittelpunkt stehen zwei ungleiche Zwillingsschwestern, die so nach und nach wieder zueinander finden. Deshalb ist es auch interessant, die Reihe komplett zu lesen, denn die Beziehung entwickelt sich.
Action und Spannung kommen nicht zu kurz bei dieser fesselnden Story, in der zwei Mafiabosse ihre Rivalitäten austragen. Mittendrin sind Zoe und Zara, die eine auf der Seite der Mafia und die andere bei der Polizei - und trotzdem mit dem gleichen Ziel. Die Emotionen kommen auch nicht zu kurz.

Der fesselnde Schreibstil und die vielen liebenswürdigen Figuren machen das Lesen zu einem Vergnügen, ich freu mich schon auf Teil 4.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Zeitreise in eine dunkle Ära ...

Feuerbach
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Das Äußere dieses Buches ist recht harmlos und nichtssagend, wenn man bedenkt, was sich für eine Geschichte zwischen den Deckeln befindet.
Es ist keine Story für zartbesaitete Leser mit schwachem Magen, ...

Das Äußere dieses Buches ist recht harmlos und nichtssagend, wenn man bedenkt, was sich für eine Geschichte zwischen den Deckeln befindet.
Es ist keine Story für zartbesaitete Leser mit schwachem Magen, aber wer gerne fesselnde Geschichten mag, der wird mit diesem Buch sehr glücklich sein.

Ein junger Mann verlässt den elterlichen Einöd-Bauernhof, um in München seine Bestimmung zu finden ... was recht beschaulich beginnt, wird bald zu einem Krimi, der so eindrücklich und real daherkommt, dass man sich der Story nur schwer entziehen kann.
Durch den eher ruhigen Anfang habe ich schon einige Seiten benötigt, um so richtig mit den Figuren warm zu werden, aber dann konnte ich das Buch nur noch schwer aus der Hand legen. Das Tempo steigert sich rasant und die Morde kommen Schlag auf Schlag, so dass kaum noch Zeit zum Durchatmen bleibt.
Wir nehmen teil am Geschehen durch die lebendigen Erzählungen der Protagonisten selbst in Tagebuch- und Briefform. Das Ganze wird untermalt von diversen Zeitungs- oder Polizeiberichten Manche Schlagzeilen sind real und spiegeln die damalige Zeit sehr anschaulich wider.
So fühlt sich das Lesen an wie eine Zeitreise nach 1922/23 und wir bekommen einen kleinen Einblick in eine dunkle Ära von bitterer Armut, Inflation und Umsturz. Der Autor hat ausführlich recherchiert und das spürt man auch beim Lesen, da alles sehr authentisch wirkt. Diese Zeit "zwischen den Kriegen" war wirklich hart und meine eigenen Großeltern sind in diesen Jahren geboren. Manche Verhaltensweisen versteht man im Nachhinein vielleicht besser, wenn man sich näher mit der Historie befasst.

Die Geschichte ist mitreißend und oft auch sehr emotional. Wir dürfen an den Gefühlen und Gedanken der Handelnden teilhaben, so wird alles noch greifbarer. Die Jagd nach dem Mörder ist extrem spannend und von vielen Rückschlägen gezeichnet.
Das Ende fand ich so rührend, dass ich sogar einige Tränchen verdrückt habe, einfach nur schön und sehr gelungen.

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