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Veröffentlicht am 16.05.2017

Buch mit Überraschungen...

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
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Als der Vater von Riley McPherson stirbt ,ist bei seinem Nachlass auch ein Schlüssel für ein Postfach. Doch das Postfach lautet seltsamerweise nicht auf den Namen ihres Vaters, sondern auf einen ihr unbekannten ...

Als der Vater von Riley McPherson stirbt ,ist bei seinem Nachlass auch ein Schlüssel für ein Postfach. Doch das Postfach lautet seltsamerweise nicht auf den Namen ihres Vaters, sondern auf einen ihr unbekannten Namen. Bruder Danny kann ihr auch nicht weiter helfen, denn er hat genug mit sich selber zu tun. Als Riley beim Ausräumen des Hauses auch noch auf Zeitungsartikel fällt, rückt Danny mit der Wahrheit heraus. Riley und Danny hatten eine ältere Schwester, die sich umgebracht hatte als Riley 2 Jahre alt war. Sie soll ihren ehemaligen Musiklehrer ermordet haben und hat sich mit dem Selbstmord der Strafe entzogen.

Sehr schnell ist man in diesem Buch mitten drin im Geschehen. Was als Familiengeschichte beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einer spannenden Story. Die Geschichte beleuchtet erst die Geschwisterbeziehung und zeigt wie eine Familie versucht mit dem Selbstmord von Tochter und Schwester fertig zu werden und versucht irgendwie weiter zu leben.

Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile. Der erste Teil spielt vorwiegend im Jetzt, man lernt Riley und ihren Bruder kennen, sieht ihr zu wie sie das Nötige nach dem Tod des Vaters organisiert.Hier habe ich unterschwellig immer wieder gespürt, dass noch was Ueberraschendes kommt. Der Autor hat diese Spannung neben einem eher ruhigen Start sehr gut rüber gebracht. Was ist wirklich geschehen? Dies Frage hat mich durch diesen Teil getrieben.

Dann kommt der zweite Teil und abwechselnd wird im Jetzt mit Riley im Mittelpunkt und in der Vergangenheit erzählt. Einige überraschende Wendungen in der Vergangenheit machen die Story sehr spannend und immer wieder habe ich mich gefragt, was denn noch kommen wird? Durch diese Rückblenden fallen stückweise die Puzzleteile an ihren Platz und das Resultat ist ein fantastischer , genialer und durchdachter Plot. Sehr gefallen hat mir ,dass einerseits Riley Dinge aus der Vergangenheit der Familie heraus findet und man als Leser im Kapitel danach genau diese lesend erlebt.

Den dritten Teil muss ich leider spoilern um zukünftigen Lesern nicht vorzugreifen. Nur so viel.Das Ende empfand ich als logisch und sehr schlüssig und alle meine Fragen wurde beantwortet. Auch hier warten noch einige überraschende Wendungen auf den Leser!

Der Schreibstil ist toll, einige Male etwas zu detailliert, Dies vor allem wenn es um die Hausräumung geht. Da hätte etwas gestrafft werden dürfen.

Die Figuren empfand ich als authentisch und gelungen. Da eine der Figuren eine musikalische Hochbegabung hat, spielt die Musik eine beträchtliche Rolle in diesem Buch. Gerade die Liebe zu ihrem Instrument ist gut beschrieben und gerade die Passagen, wenn sie völlig in der Musik aufgeht haben mir sehr gefallen .

Veröffentlicht am 15.05.2017

...wie eine warme Decke...

Apfelkuchen am Meer
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Merle Krüger ist reif für die Insel. Nachdem sie sich von ihrem eifersüchtigen Freund getrennt hat , nimmt sie kurzerhand einen Job in einem Café auf Juist an. Auf der Insel lebt auch ihre Oma Enna, die ...

Merle Krüger ist reif für die Insel. Nachdem sie sich von ihrem eifersüchtigen Freund getrennt hat , nimmt sie kurzerhand einen Job in einem Café auf Juist an. Auf der Insel lebt auch ihre Oma Enna, die nach Jahren in Amerika nun wieder in das Haus der Familie zurück gekehrt ist. Auf die Idee mit Juist kommt Merle, weil eine Freundin ihr vorschwärmt wie gut die Apfeltorte war, die sie beim Urlaub auf Juist gegessen hatte. Und genau die Apfeltorte ist ein altes Geheimrezept in Merles Familie. Ihre Tante, die vor Jahren im Meer ertrunken ist, mochte diese sehr gerne. Auf Juist angekommen entdeckt Merle, dass nicht nur rund um die Apfeltorte Geheimnisse wabern....

Dieses Buch ist wie eine warme Decke, in die man sich kuschelt und sich so richtig wohl fühlt. Was als Beziehungs und Familiengeschichte beginnt , wird stellenweise fast zum Krimi. Zwar für mich etwas vorhersehbar in einigen Details hat mich das Buch doch hervorragend unterhalten. Sehr gefallen hat mir, wie liebevoll die Figuren gezeichnet wurden. Merle steht mit beiden Beinen auf der Erde, ist eine sehr begabte Konditorin und man muss sie einfach gerne haben. Auch die Bevölkerung der Insel ist sehr gut und sympathisch beschrieben. Die Dorfgemeinschaft hält zusammen, was ich toll finde... nur den Dorfklatsch, den müsste ich nun nicht unbedingt haben...

Liebe, Eifersucht, Familien und ihre Beziehungen , aber auch Freundschaft und Kuchen...ganz viel selbst gebackener Kuchen, werden hier thematisiert. Merle und ihre Freundinnen backen und verkaufen im Café Kuchen, die Arbeiten dafür sind so bildlich beschrieben, dass einem das Wasser im Mund zusammen läuft. Die Apfelrosentorte auf dem Cover, um die sich viel in der Geschichte dreht, ist als Rezept enthalten!

Die Stimmung auf Juist wird sehr authentisch beschrieben, man bekommt regelrecht Lust auf Urlaub auf der Insel!

Sehr angenehm zu lesen ist der Schreibstil, flüssig und locker, aber auch mit ernsten Zwischentönen , die nachdenklich machen. Eine Geschichte zum Abtauchen , den Alltag vergessen und geniessen!

Veröffentlicht am 13.05.2017

Hervorragender und würdiger Abschluss!

Fall
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Detectiv Frank Benett hat eine stressige Zeit. Die Frauen in seinem Leben fordern ihn ganz schön. Da ist erst mal seine Freundin Imogen, die als Polizeipsychologin arbeitet und als Hobby vermisste Kinder ...

Detectiv Frank Benett hat eine stressige Zeit. Die Frauen in seinem Leben fordern ihn ganz schön. Da ist erst mal seine Freundin Imogen, die als Polizeipsychologin arbeitet und als Hobby vermisste Kinder aufspürt. Dann seine Partnerin Eden Hades, bei der er nicht sicher sein kann ob sie nicht gerade wieder einen Psychopathen umbringt. Und zu guter Letzt noch Amy „Hooky“ Hookes, das 17 jährige Computergenie, das Frank ins Herz geschlossen hat. Und alle drei sind sich nicht grün und eifersüchtig auf die Gunst von Frank , die die anderen geniessen.Als auch noch Joggerinnen in den Parks in Sydney umgebracht weren, weiss er nicht mehr wo ihm der Kopf steht vor lauter Sorgen und Arbeit.

Dies ist nach „Eden „ und „Hades“ der dritte Teil der Triologie. Meiner Meinung nach sollte man unbedingt erst die beiden ersten Teile lesen um die Zusammenhänge hier verstehen zu können.Andres als in der ersten beiden Bänden, rücken Eden und Hades, etwas in den Hintergrund. Hier hat Frank Benett seinen Auftritt. Er ist auch der Einzige, der in ich Perspektive erzählt und so hat er doch jede Menge Präsenzzeit. Man bekommt dadurch einen guten Einblick in seine Gefühle, Träume und Aengste. Dies auch in Bezug zu den drei Frauen in seinem Leben.

Benett ist nach wie vor nicht über den Mord an seiner ehemaligen Freundin hinweg , und er muss in eine Selbsthilfegruppe. Wir bekommen als Leser einen Einblick in diese Selbsthilfegruppe...sehr authentisch !Von Beginn weg hat die Autorin neben dem „Frank Benett „ Strang auch Kapitel aus dem Leben der Person, die die Frauen ermordet , eingebaut.Diese sind sehr einfühlsam und psychologisch durchdacht geschrieben und haben mich nachdenklich gemacht. Wird ein Mensch durch seine Lebensgeschichte und Kindheit zum Mörder gemacht oder ist das eine Frage der Gene ? Man ahnt sehr schnell die Gründe für die Taten, gegen Mitte Buch wird auch zur Gewissheit, dass dieser Strang der Täter in den Mittelpunkt rückt.Doch die Geschichte hat dadurch keineswegs an Spannung abgenommen, im Gegenteil. Man fragt sich immerzu, wie...wann ...das Ermittlerteam den Täter überführt!

Für mich ist „Fall“ fast noch besser als seine Vorgänger,denn hier hat mich gerade der Täter emotional stark beschäftigt. Ich muss gestehen, dass ich Mitgefühl empfunden habe.

Der Schreibstil ist wieder absolut toll, die Autorin weiss , wie man Leser fesselt und hat dies durch „Gänsehaut-Situationen“ und hervorragend ausgearbeitete Figuren wunderbar umgesetzt!

Veröffentlicht am 07.05.2017

Das ist Thriller!

Der Näher
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Martin Abel unterrichtet am kriminaltechnischen Institut des BKA junge Polizisten in Fallanalyse...und langweilt sich zu Tode. Sein Chef und fast Schweigervater versetzt ihn nach Gummersbach bei Düsseldorf. ...

Martin Abel unterrichtet am kriminaltechnischen Institut des BKA junge Polizisten in Fallanalyse...und langweilt sich zu Tode. Sein Chef und fast Schweigervater versetzt ihn nach Gummersbach bei Düsseldorf. Dort soll er zwei Fälle, so genannte Cold Cases,aufklären. Zwei junge Frauen sind spurlos verschwunden, doch der dort zuständige Hauptkommissar Thomas Borchert ist überzeugt, dass die Frauen untergetaucht sind. Da findet eine Joggerin, die von einem fremden Mann verfolgt wird, in einem Erdloch ein Skelett . Und was bei diesem Skelett gefunden wird, lässt den Ermittlern das Blut in den Adern gefrieren.

„Der Näher“ ist der dritte Teil rund um Fallanalytiker Martin Abel.Obwohl ich die beiden ersten Teile noch nicht gelesen habe (etwas , das ich nun ganz sicher nachholen werde) , hatte ich keinerlei Probleme in die Geschichte rein zu kommen. Zwar wird ab und zu die Vergangenheit von Abel angesprochen, doch wohl dosiert und ohne,dass ich das Gefühl hatte, aussen vor zu sein.

In diesem Buch hatte ich noch keine zwei Seiten gelesen und die Gänsehaut hat sich eingestellt und die Story mich gefesselt. Eine verfolgte Frau und ein Leichenfund baut sofort Spannung auf. Man fragt sich immerzu ,was denn bei der Leiche noch gefunden wird ,da der Autor immer wieder Andeutungen macht. Als er endlich die Bombe platzen lässt, war ich komplett baff und auch schockiert!!!

Viele Passagen habe ich in diesem Buch atemlos und nägelkauend gelesen,so sehr hat mich die Story gefesselt. Der Autor schafft, was nicht viele erreichen, den Leser das ganze Buch über zu fesseln und den Spannungsbogen konstant hoch zu halten. Immer wieder liest man , was die Opfer erleiden und erdulden müssen.Der Täter ist ein Psycho wie er im Buche steht(!) und absolut abstossend seine Taten und Gründe dafür.Immer wieder steht er im Mittelpunkt, sehr gruselig!Das ist zwar harte Kost, doch schliesslich steht auf dem Cover auch Thriller drauf. Und endlich mal wieder ein Buch, das diese Genreeinteilung verdient und zu 100 % überzeugt.

Kommissar Martin Abel polarisiert, ich finde ihn schlichtweg genial gezeichnet. Er liefert sich harte Kämpfe mit Thomas Borchert, das schon an Kompetenzgerangel grenzt. Mich hat dieses Gerangel amüsiert ,gibt der Story Pfiff und zusätzlich empfand ich es als wohltuend „ normal“ neben all dem Grauen, das einem in diesem Buch begegnet.

Sehr authentisch und interessant die Szenen, in denen die Pathologie im Mittelpunkt stehen.Erschreckend real die pathologischen und medizinischen Details!

Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und empfehle es allen Lesern, die Thriller, in denen nichts beschönigt und es blutig zur Sache geht, mögen.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Berührend!

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
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Karla Jenner-Garcia hat Krebs und wird sterben. Alle Therapien hat sie abgebrochen,in ein Hospiz zu gehen ,lehnt sie ab. Da wird Fred Wiener, der Sterbende begleitet,zu ihr geschickt. Doch Karla will ...

Karla Jenner-Garcia hat Krebs und wird sterben. Alle Therapien hat sie abgebrochen,in ein Hospiz zu gehen ,lehnt sie ab. Da wird Fred Wiener, der Sterbende begleitet,zu ihr geschickt. Doch Karla will nicht über ihre Krankheit oder das Sterben sprechen,Karla will am liebsten alleine sein. Familie hat sie keine, mit ihrer Schwester Gudrun ist sie zerstritten. Doch so schnell gibt Fred nicht auf. Er besorgt seinem 13 jährigen Sohn Phil einen Job bei Karla und lädt sie zu einer Weihnachtsfeier ein. Durch den Ueberraschungsgast geht die Feier jedoch gründlich in die Hose.

Ohne grosse Einführung in die Personen wird man zu Beginn von dieser Geschichte sofort in Freds Gedankenwelt hineinkatapultiert. Sehr schnell spürt man, die Unsicherheit ,die Zweifel die er für sich und seinen ersten Job als Sterbebegleiter hegt. Erst war ich unsicher, ob Fred mir gefällt. Man denkt ja automatisch, ob man denn selbst in so einer emotionalen Situation jemanden wie Fred als Begleiter haben möchte? Doch Fred hat mich positiv überrascht. Je länger, je sympathischer wurde er mir. Und schlussendlich musste ich mir eingestehen, dass er wohl für Karla die ideale Person als Sterbebegleiter ist. Gerade die Figur „Fred“ empfand ich als hervorragend ausgearbeitet und gezeichnet. Ebenfalls überzeugend und sehr authentisch ist Karla.

Abwechselnd und kapitelweise wurden Fred, Karla, ihre Schwester Gudrun und Phil, der Sohn von Fred, in den Mittelpunkt gerückt. So geht es zwar hauptsächlich um die lebensbedrohende Krankheit, das Sterben und die Begleitung. Doch auch Erinnerungen um die Beziehung der Schwestern und die Vater- Sohn Beziehung werden thematisiert. Etwas, dass dieses Buch sehr abwechslungsreich gemacht hat. Sehr berührt haben mich, die immer wieder eingeschobenen Listen, die Karla anfertigt. Darauf notiert sie Menschen, Situationen, Dinge etc. die sie sehr mag oder ablehnt, und man erkennt als Leser sehr schnell wie sich die Prioritäten verschieben.

Den Schreibstil habe ich als ausdruckstark empfunden. Sätze, Wörter ,ganze Passagen haben mich sehr nachdenklich gemacht und auch sehr berührt.

Der Autorin ist eine Geschichte gelungen, die sehr authentisch Einblick in die letzten Wochen vor dem Tod, aber auch die Begleitung der Sterbenden ,gibt. Gleichzeitig ist die Story nicht nur schwer und traurig, sondern zeigt auch wie eine Sterbende beim „Sonnenuntergang ihres Lebens „(O-Ton Buch ) versucht ,ihre Würde und vor allem ihre Entscheidungsfreiheit zu behalten.