Über endliche Kindheit, Entropie und eine futuristische Raumfahrtmission
Auch wenn die Protagonistin Nedda im Klappentext als elfjähriges Mädchen vorgestellt wird, ist das fast 450 Seiten starke Buch definitiv kein Kinderbuch! Es geht zwar auch um die sich wandelnden Beziehungen ...
Auch wenn die Protagonistin Nedda im Klappentext als elfjähriges Mädchen vorgestellt wird, ist das fast 450 Seiten starke Buch definitiv kein Kinderbuch! Es geht zwar auch um die sich wandelnden Beziehungen des Mädchens sowohl zu ihrem Vater als auch zu ihrer Mutter - aber um dieses Buch zu mögen, sollte man wohl nicht „nur“ an einer Coming-of-age-Geschichte interessiert sein, sondern auch offen für SciFi sein und Verständnis für Entropie haben… (meine Güte, sind meine Thermodynamik-Vorlesungen lange her 🙈) ohne Faible für Physik & Chemie lässt sich manches wahrscheinlich schwer nachvollziehen - aber vielleicht kann man es dann einfach als futuristischen Roman hinnehmen 😊 mir hat diese Mischung auf jeden Fall sehr gefallen und mich mal zum Schmunzeln gebracht („Radioaktive Isotope im Keller waren verboten.“ (S. 38) oder „Maschine, die aussah, als hätten ein Kühlaggregat und ein Traktor ein Baby bekommen.“ S. 355 ) und oft nachdenklich gestimmt - der Wandel im Verhältnis zu ihren Eltern und ihre Gedanken darum sind sehr nachvollziehbar beschrieben… wie Nedda ihre Mutter Betheen nur so lange schrecklich vermisst, bis sie tatsächlich da war (S. 76) und ihre Reaktion, als sie die Beweggründe ihres Vaters für das alles verändernde Experiment versteht… auch die Zukunftsvisionen des auf zwei Zeitebenen handelnden Romans stimmen nachdenklich und wirken oftmals sogar beklemmend…
Ein Roman, in dem die Welt nicht so funkelt wie das Cover, aber der definitiv fesselt - den Namen der Autorin merke ich mir!