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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Das Schicksal und seine miesen Taten

Esthers Verschwinden
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Eli Rosen und sein Sohn Isaak werden von den Amerikanern 1945 im KZ Buchenwald befreit. Anschließend werden sie in ein Lager für sogenannte „DP’s“ – Displaced Persons- verbracht. Diese Auffanglager für ...

Eli Rosen und sein Sohn Isaak werden von den Amerikanern 1945 im KZ Buchenwald befreit. Anschließend werden sie in ein Lager für sogenannte „DP’s“ – Displaced Persons- verbracht. Diese Auffanglager für Juden, die aus den KZ’s befreit worden sind, entstehen nach dem 2.Weltkrieg an verschiedenen Stellen in Deutschland. Von dort aus hoffen sie, wie viele andere Juden, auf eine Ausreise in die USA oder nach Israel. Doch leider wird ihr Überleben getrübt vom Verlust ihrer Frau und Mutter Esther Rosen. 1942 verliert sich jegliche Spur von ihr.
Der Roman beginnt zu 3 unterschiedlichen Zeiten die Geschichte aufzunehmen und somit auch die Spur zur vermissten Esther. Die eigentliche Geschichte beginnt 1939 mit der Besetzung Polens durch die Wehrmacht. Eli Rosen und sein Vater, die eine Baufirma führen, leben in Lublin und können noch lange Zeit gegenüber den Nazis standhalten, da sie für „nützlich“ befunden werden. Esther wird schon zeitig zur Zwangsarbeit als Näherin verpflichtet. Als Eli längere Zeit abwesend ist, um in Lippmannstadt eine Baufirma aufzubauen, verschwindet Esther – und niemand kann ihm sagen wohin. Die 2.Erzählspur beginnt 1946. Mittlerweile leben Eli und Isaak in dem DP-Lager Föhrenwald und warten auf ihre Zukunft und suchen Esther. Der 3. Erzählstrang beginnt 1965 in Chicago. Mittlerweile sind die Rosens in den USA angekommen. Doch ihre Vergangenheit verfolgt sie bis dorthin.
Alle Stränge sind wunderbar zusammen verknüpft worden vom Autor Ronald H. Balson, von dem ich bisher noch nichts gelesen habe. Balson hat eine fiktive Geschichte aufgrund von historischen Gegebenheiten erschaffen. Der schnelle und kurzweilige Wechsel der Kapitel und der Zeit, über welche berichtet wird, ist dabei am auffälligsten und hält die Spannung sehr hoch. Am Anfang neugierig und leicht verwirrt, begab ich mich als Leserin auf eine sehr interessante und facettenreiche Zeitreise und mein Interesse war geweckt, wie alles miteinander zusammenhängt. Ich finde das ist dem Autor großartig gelungen. Auch die detaillierten Beschreibungen der damaligen Zeit sind geglückt und ebenfalls die Stimmung der Protagonisten, die sich stets einfangen lässt. Bedrückend erscheint der Zeitraum 1939 bis 1943, leicht hoffnungsvoll und dennoch völlig desorientiert der Zeitraum 1946-47 und im neuen Leben angekommen und die Schatten der Vergangenheit noch nicht losgeworden der Zeitraum 1965. Sprachlich ist der Roman dabei stets ausgewogen, modern und gut verständlich erzählt. Das Cover des Buches ist für mich „klassisch“ für eine gezeigte jüdische Familie und wie man sich diese eben vorstellt.
Mich als Leserin hat das Buch sehr gefesselt, aber auch berührt. Im Buch wird durch das Aufgreifen des Holocaust natürlich eine der größten Gräueltaten der Nazis aufgezeigt. Ich bin immer wieder fasziniert von solchen Büchern und Geschichten, warum vermag ich nicht zu sagen, vermutlich ist es das Grauen zu welch abscheulichen Handlungen Menschen fähig sein können. Auch der Erzählstrang des Jahres 1965 beweist das eindeutig, wenn auch auf andere Art und Weise. Noch dazu wird eindrücklich geschildert, wie gut Kriegsgewinnler immer wieder durch das Leben kommen bzw. immer wieder auf die Füße fallen – auch zu anderen Zeiten. Die Protagonisten an sich waren mir dabei die ganze Zeit sehr sympathisch und ich habe mit gefiebert.
Mein Fazit: Es ist eine äußerst lesenswerte, großartige Geschichte, bei der man viele Aspekte aus der NS-Zeit lernen kann und auch auf historische Gegebenheiten/Persönlichkeiten trifft. Ich fand das Zusammenspiel aus Roman und historischen Fakten brillant und unterhaltsam. Für mich ein sehr gelungener Roman und damit eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Persönliche Einblicke von Simon Schempp in den Biathlon-Zirkus

Zieleinlauf
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Mehrfach habe ich vom Buch gehört und gelesen und als Biathlon-Fan (die ebenfalls Podcasts dazu verfolgt) war mir klar: Das ist mal etwas anderes und das musst du lesen. Simon Schempp gehört zu den erfolgreichsten ...

Mehrfach habe ich vom Buch gehört und gelesen und als Biathlon-Fan (die ebenfalls Podcasts dazu verfolgt) war mir klar: Das ist mal etwas anderes und das musst du lesen. Simon Schempp gehört zu den erfolgreichsten deutschen Biathleten und seine Geschichte bzw. seinen Werdegang hier schwarz auf weiß lesen zu können, war nicht nur informativ, sondern auch sehr unterhaltsam, da er sehr kurzweilig und flott seine Gedanken niedergeschrieben hat.
Das Buch beginnt zunächst mit seinem Rücktritt als aktiver Biathlet, um dann zurück zu seinen Anfängen zu gehen. Detailliert schildert Schempp seine ersten Schritte auf dem Weg zum Biathleten sowie seine ersten Erfolge und die spätere Etablierung in der Weltspitze. Doch auch Krisen und Rückschläge schildert er anschaulich und äußerst persönlich. Besonders beeindruckt haben mich seine Schilderungen zum Leistungsdruck im Profisport und seinem Umgang damit, um weitere mentale Stärke aufzubauen. Aber auch die Schilderungen zum Ablauf von Training und Wettkampftagen besonders zu den Olympischen Spielen, sind realistisch und aus der Sicht des Sportlers (nicht nur des Fernsehzuschauers) wahnsinnig spannend und zeigen den harten Job eines Profisportlers. Abgerundet wird das ganze durch weitere persönliche Ausführungen zu Vorbildern, seiner Partnerin und seinen Freunden, Trainern und Wegbegleitern. Der kleine Bildteil in der Mitte des Buches zu herausragenden Momenten und Erinnerungen finde ich sehr schön.
Ich fand das Buch darüber hinaus sehr spannend und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Seine persönliche Art zu schreiben und seine Sichtweise zu schildern und sich dabei auch noch selbst zu reflektieren und stets auch Demut zu zeigen, finde ich mutig und beeindruckend. Für Biathlon-Fans ein sehr gelungenes Buch!

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Sehr gelungene Fortsetzung

Keltenschwur
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Nachdem sich in Band 1 „Keltensonne“ die Wege der Protagonisten Rowan, eine junge Keltin, und Caius, ein Römer, wieder getrennt haben und es ungewiss erscheint, wie ihrer beider Zukunft weiter gehen mag, ...

Nachdem sich in Band 1 „Keltensonne“ die Wege der Protagonisten Rowan, eine junge Keltin, und Caius, ein Römer, wieder getrennt haben und es ungewiss erscheint, wie ihrer beider Zukunft weiter gehen mag, führt das Schicksal sie doch wieder zusammen. Es treffen wieder die Kelten und Römer aufeinander und damit Welten. Können sie ihre Freundschaft sichern und ausbauen und was hält die Zukunft für beide persönlich bereit?
Das Buch „Keltenschwur“ stammt von den Zwillingsschwestern Heike Beardsley und Ulrike Vögl. Das Besondere an der Geschichte ist: Die Schwestern haben jeweils unabhängig die Geschichte ihrer Protagonisten weiterentwickelt und ihre Geschichte später zusammengefügt. Dieses Prinzip hat sich bereits im 1.Buch bewährt und führt jetzt ebenfalls zu kurzweiligem Lesevergnügen, immer damit verbunden, dass der Leser wissen muss, wie es wohl weiter geht. Im Kapitelwechsel erfahren wir somit wieder etwas zu Rowan als auch zu Caius. Das Cover des Buches ist erneut schlicht gehalten, macht aber trotzdem neugierig und hat meiner Meinung nach für eine Buchreihe einen hohen Wiedererkennungswert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kann sehr schnell lesen. Durch den Wechsel der Kapitel wird die Geschichte zügig vorangebracht. Erneut finde ich die historischen Aspekte sehr gut ausgearbeitet und gut miteinander verknüpft. Wieder ist es sehr informativ, sowohl zum Leben der Römer als auch der Kelten etwas zu erfahren. Das Glossar am Ende des Buches erklärt außerdem verwendete Fremdwörter bzw. alte Bezeichnungen, sodass man als Leser dazulernen kann. Man taucht erneut in eine Zeit ein, die eigentlich in Romanen nicht allzu häufig thematisiert wird und damit umso spannender und lehrreicher ist. Es fiel mir wieder unendlich schwer das Buch aus der Hand zu legen, sodass ich es fast an einem Stück gelesen habe. Besonders Rowans Schicksal ist doch zum Mitfiebern geeignet – sie ist bereits für damalige Verhältnisse eine starke junge Frau, die sich absolut nicht unterkriegen lässt. Für mich begeisterungswürdig ist aber ebenfalls, dass die Kelten und Römer aufeinander zugehen und sogar Handel betreiben und somit einen Teil zur Völkerfreundschaft beitragen, als sie merken, dass ihre Völker und Verhaltensweisen teilweise gar nicht so verschieden sind. Das finde ich doch äußerst löblich. Das offene Ende des 2.Buches macht neugierig auf die Geschehnisse im bereits angekündigten 3.Buch.
Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr genossen und dies ist wieder ein historischer Roman, wie ich ihn einfach liebe: Voll von historischen Begebenheiten, Liebe, Freundschaft und kleinen Wirrungen. Daher gibt es klare 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Schnell zu lesender und spannender historischer Roman

Keltensonne
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Wir lernen zwei unterschiedliche Protagonisten kennen, Rowan und Caius, ca. 100 v. Chr. Sie ist eine junge Keltin, er ein Römer. Damit gehören sie zwei verschiedenen Völkern an, die sich nicht unbedingt ...

Wir lernen zwei unterschiedliche Protagonisten kennen, Rowan und Caius, ca. 100 v. Chr. Sie ist eine junge Keltin, er ein Römer. Damit gehören sie zwei verschiedenen Völkern an, die sich nicht unbedingt in Freundschaft gegenüberstehen. Es wird spannend, als sich ihre Wege kreuzen…
Das Buch „Keltensonne“ stammt von den Zwillingsschwestern Heike Beardsley und Ulrike Vögl. Das Besondere an der Geschichte: Die Schwestern haben jeweils unabhängig voneinander die jeweiligen Protagonisten entworfen und ihre Geschichte später zusammengefügt und kreuzen lassen. Wir lernen daher im Kapitelwechsel sowohl Rowans als auch Caius Geschichte kennen, bis sie aufeinandertreffen. Das Cover des Buches ist schlicht, macht aber trotzdem neugierig, auch, was es mit dem Begriff „Keltensonne“ auf sich hat und wie diese sich im Buch sprichwörtlich zusammenfügt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kann sehr schnell lesen. Durch den Wechsel der Kapitel wird die Geschichte zügig vorangebracht und als Leser habe ich mich oft erwischt, dass ich mit beiden Seiten sympathisiert habe und doch sollte die Kelten und Römer eigentlich eine tiefe Feindschaft verbinden? Ich finde die historischen Aspekte sehr gut ausgearbeitet und gut miteinander verknüpft. Außerdem erhält man durch verschiedene Ansatzpunkte viele Einblicke in die damalige Gesellschaftsordnung aber auch viele persönliche Empfindungen der Protagonisten. Besonders interessant fand ich, dass es mal kein „Mittelalterroman“ ist, sondern das zeitliche Setting bereits noch einige Jahre vor unserer Zeitrechnung stattfindet.
Ursprünglich bin ich zunächst auf den 2.Teil der Geschichte aufmerksam geworden. Das Buch „Keltenschwur“ ist gerade neu erschienen. Als ich dann gesehen habe, dass es bereits der 2.Teil ist, habe ich somit schnell vorher „Keltensonne“ gelesen und wurde nicht enttäuscht. Es fiel mir unendlich schwer das Buch aus der Hand zu legen, sodass ich es fast an einem Stück gelesen habe. Der Roman wird an keiner Stelle langweilig, dafür ist in der zügigen Handlung keine Zeit.
Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr genossen und es ist ein historischer Roman, wie ich ihn mir einfach wünsche. Das erste Buch macht bereits neugierig auf dessen Fortsetzung, da das Ende sehr offengehalten wird. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Dramatisch und äußerst berührend

Diana (Ikonen ihrer Zeit 5)
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Diana, die Princess of Wales, ist wohl eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Dieses Buch führt uns in fiktiver Romanform dorthin zurück, wie es alles begonnen haben könnte. ...

Diana, die Princess of Wales, ist wohl eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Dieses Buch führt uns in fiktiver Romanform dorthin zurück, wie es alles begonnen haben könnte. Die 16jährige Diana lernt 1977 Charles kennen und verliebt sich sofort in ihn. Als sie ihn 1980 wiedertrifft und ein Wochenende mit der königlichen Familie verbringt, wo sie auf Herz und Nieren geprüft wird und ihr Name daraufhin in den Medien erscheint, weckt dass das starke öffentliche Interesse an ihr und auch der Palast ist nicht abgeneigt sie schließlich mit Charles zu vermählen. 1981 folgt dann die Traumhochzeit. Doch vieles scheint schöner zu sein, als es tatsächlich ist und schon bald befindet sich Diana in einem Strudel aus komplizierter Ehe, Neid, Missgunst, Medienjagd, Untreue und völligem Unverständnis. Doch sie beginnt nach und nach ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Das Buch „Diana“ ist ein Roman von Julie Heiland. Die Autorin kannte ich vorher nicht, aber ihr Roman hat mich sehr begeistert. Obwohl wir es nicht mit genauen biographischen Hintergründen zu tun haben, sondern die Autorin insgesamt die Fiktion hinsichtlich vieler Ereignisse und der Dialoge ihrer Protagonisten betont, so meint man doch als Leser zu ahnen, dass sich Dianas Geschichte tatsächlich so zugetragen haben könnte. Die Autorin schildert uns insbesondere aus Dianas Sicht alle verschiedenen Facetten ihrer eigenen Persönlichkeit und ihrer Entwicklung bzw. Unterdrückung als auch viele Vorkommnisse mit anderen Königshausmitgliedern, die nicht gerade dazu beitragen, dass Diana sich wohler in der Familie gefühlt hat. Die Autorin benutzt dabei eine zeitgemäße und authentische Sprache und so manches Mal bleibt der Leser erstaunt zurück. Ganz schnell ist klar, dass man sich als Leser natürlich auf die Seite der sympathischen Diana stellt, die als sehr gefühlsbetonter und emotionaler Mensch charakterisiert wird. Aber man lernt auch starke Seiten von ihr kennen genauso wie ihre Träume, Hoffnungen und Wünsche sowie ein Stück weit ihre Naivität zu Beginn der Ehe. Die kurzweiligen Kapitel laden dazu ein, immer weiterzulesen. Ebenso finde ich das Cover sehr ansprechend und passend gewählt, denn so stellt man sich eben die Stilikone Diana vor. Im zweiten Teil des Buches beginnen wir überwiegend im Jahr 1991 – dem Jahr, in dem Diana beschlossen hat ihre eigene Version der Geschehnisse und Ereignisse aus ihrem Leben und ihrer Ehe zu veröffentlichen. Während sie dazu Tonbandaufnahmen anfertigt, springt sie in ihren Erinnerungen immer wieder in den Jahren zurück, als sie manche Begebenheit schildert. Diese Rückblicke sind der Autorin Julie Heiland ebenfalls äußerst gut gelungen und sie halten meiner Meinung nach den Spannungsbogen immer oben.
Ich habe das Buch sehr zügig und flüssig gelesen bzw. „verschlungen“, da mich Dianas doch recht schwierige Geschichte sehr interessiert. Ich wurde beim Lesen sehr mitgerissen und nicht nur einmal tat mir Diana in ihrem goldenen Käfig wahnsinnig leid. Dass sie es geschafft hat, sich davon zu befreien und einen Neuanfang zu wagen, ist umso erstaunlicher. Leider, bei aller Tragik der gesamten Geschichte, wissen wir natürlich, dass ihre Freiheit nicht ewig gewährt hat.

Mein Fazit: Bei diesem Buch hatte ich nach längerer Zeit endlich das Gefühl, dass hier alles perfekt zusammenpasst und das natürlich 5 Sterne sind. Die Geschichte ersteht durch die spritzigen Dialoge und die Einblicke in die Gefühlswelten regelrecht auf und wird lebendig. Wer sich für Diana interessiert, dem sei dieser Roman wirklich sehr empfohlen.

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