Eine wunderschöne und dramatische Reise nach Madagaskar
Ein bewegender Jugendroman von einer hochkarätigen Autorin, der die Leser*innen nach Madagaskar entführt.
Madagaskar mit seinen Traumstränden, exotischen Tieren und Blütenmeeren – das reinste Paradies für Emma! Hier kann sie endlich all die Einschränkungen vergessen, die ihre Herzkrankheit mit sich bringt. Doch als Emma die Madegassin Fy kennenlernt, erfährt sie von Armut, Gewalt und einem schrecklichen Geheimnis, den Schattenseiten des Paradieses.
Eine berührende Geschichte über eine besondere Freundschaft
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Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Dieses Buch hat mich sehr berührt, sodass ich ...
Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Dieses Buch hat mich sehr berührt, sodass ich einige Taschentücher brauchte. Emma ist seit ihrer Geburt Herzkrank. Mit sechzehn ist sie mit Elise die achtzig Jahre alt ist und ihre Urgroßmutter ist, nach Madagaskar geflogen. Emmas erster Satz im Buch war: Es ist so schön hier. Dieser Satz hat mich sehr berührt, denn ich weiß wie dieses junge Mädchen empfindet, denn auch ich bin krank. Wir wollen nur normal sein und am liebsten nicht krank. Emma sieht nur die schönen Dinge auf der Insel und erfreut sich an ihnen, bis sie Fy kennenlernt. Fy zeigt ihr all das schreckliche, das die Touristen nicht sehen. Wenn sie kleine Kinder mit Eimer voller Krabben haben, spielen sie nicht, sondern sie arbeiten in dem sie die Krabben den Restaurants verkaufen anstatt zur Schule zu gehen. Auf dieser wunderschönen Insel geschehen Dinge, die man sich nur sehr schwer vorstellen möchte und Emma versuchte zu helfen wo sie konnte. Bei Emmas Tod habe ich geweint wie um ein eigenes Kind.
Dieses Buch sollte wirklich jeder Mensch lesen, denn es zeigt auf, wie schwer es manche Leute dort haben. Wenn man all das liest, ist man froh und dankbar hier zu sein. Ich finde sogar, dass man dieses Buch vierzehnjährigen Schülern in der Schule zu lesen geben sollte. Dieses Buch hat mich wie kein zweites berührt und beschämt. Jeder sollte dieses Buch gelesen haben. Holt es euch und ihr werdet es nicht bereuen, ihr tut sogar noch etwas Gutes beim Kauf dieses Buches, denn es wird 1€ an den "Kinder für die Zukunft E.V." gespendet. Eine volle Kauf und Leseempfehlung gibt es für dieses Buch von mir.
"Weil wir träumten", welches heute seinen Erscheinungstermin feiert, ist in vielerlei Hinsicht ein hervorstechender Roman, der in mir alle möglichen emotionalen Extreme hervorgerufen und mich so fertig ...
"Weil wir träumten", welches heute seinen Erscheinungstermin feiert, ist in vielerlei Hinsicht ein hervorstechender Roman, der in mir alle möglichen emotionalen Extreme hervorgerufen und mich so fertig zurückgelassen hat, dass ich auch nach Tagen noch keine Rezension schreiben konnte. Nun wage ich einen ersten Versuch, meine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mit der Geschichte in Worte zu fassen und will mit einer Liebeserklärung an das Cover beginnen.
"Ich sah Kraken in ihren Höhlen, ich sah zwei Wale, eine Mutter und Kalb. Wir tauchten zu ihnen hinab und wir schwammen mit ihnen und ich wusste, wer sie waren, ich musste nicht fragen. Zwei andere junge Wale stießen zu uns, einer hatte Wunden auf seinem Rücken, tiefe Striemen. Doch sie hatten bereits begonnen zu heilen. "Die Mitte des Lebens", sage ich, "wir sind da. Dies ist die Mitte des Lebens."
Auch wenn ich die beiden Gesichter (das sommersprossig-blasse von Emma und das dunkel strahlende von Fy) und den Leuchtturm vor dem ausgeblichenen blau-grauen Hintergrund für eine sehr gute Wahl für diese Geschichte halte, ist es der dunkelblaue Aufkleber, für den ich meine Begeisterung aussprechen will. Dieser verkündet nämlich, dass mit dem Kauf eines Exemplars von "Weil wir träumten" 1€ an den "Kinder für die Zukunft E.V." gespendet wird. Wenn das noch kein Grund genug ist, sich den Roman zuzulegen folgt nun eine ausführliche Liebeserklärung an diese Geschichte, die hoffentlich verdeutlicht, warum ich finde, dass jeder "Weil wir träumten" gelesen haben sollte!
Erster Satz: "Es ist so schön hier.
Mit diesem ersten Satz entführt uns Antonia Michaelis in ein wunderschönes, paradiesisch anmutendes Setting: eine madagassische Insel voller Leben mit unberührtem Urwald, weißem Strand, bunten Muscheln, gewaltigen Walen und französisch sprechenden Piraten. Die schiere Schönheit dieses Ortes, an dem die herzkranke, 16jährige Emma zusammen mit ihrer Urgroßmutter Elise versucht, ein wenig Frieden zu finden und sich lebendig zu fühlen, da er in krassem Gegensatz zu den sterilen Krankenhauszimmern steht, in denen sie sonst lebt, erscheint einem dabei wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte. Antonia Michaelis schnörkeliger, bildhafter Schreibstil gleicht dem Stil eines Märchens, in dem alles irgendwie magisch und auf unwirkliche Weise schmerzlich schön erscheint. Manche Passagen lesen sich dabei wie Lyrik - "Mondlicht strömte herein wie Wasser. Der geschnitzte Delfin und die Meerjungfrau, die aus dem Mittelbalken ragten, regten sich, bereit, nach draußen zu entkommen - doch sie waren gefangen, steckten im Holz fest: unglückliche Geister." oder "Eine Tasse Milchkaffee, weiße Baumorchideem mit hellgrünen Blättern dazwischen: ein Stillleben. Elise hatte ein paar Muscheln dazugelegt. Und in der Ferne floss das Meer türkisblau in den Horizont." - und zergehen beim Lesen geradezu auf der Zunge. So war ich schon nach wenigen Kapiteln komplett verzaubert, was der zweite Grund ist, weshalb ich "Weil wir träumten" liebe.
"Darin sind sie alle wie Kinder: Sie sehen immer nur das Schöne. Niemals hindurch."
Leider steht der verträumte, wunderschöne Schreibstil der Autorin der harter Realität, die sie damit verschleiert, in einem krassen Gegensatz gegenüber. Denn der wunderschöne Schleier, der zu Beginn über Madagaskar liegt, wird nach und nach gelüftet, während die sechzehnjährige Madagassin Fy uns und Emma ihre Geschichte erzählt. Antonia Michaelis hat für "Weil wir träumten" zwei spannende Erzählperspektiven gewählt. Sie erzählt abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Emma, die ihre Erlebnisse auf Madagaskar in einem Tagebuch niederschreibt, und in einer Art Gedankenstrom von Fy, die in "Du"-Form mit ihrem Kind Onja spricht. Zwischen touristischen Abenteuern auf der Insel und Begegnungen mit dem jungen Weltreisenden Luc wird die Freundschaft zwischen Fy und Emma tiefer und wir erfahren bruchstückhaft, wie Fy - als minderjährige Mutter - auf dieser vermeintlichen Trauminsel gelandet ist. Fys Geschichte zu hören ist dabei wie Aufwachen: erst langsam und dann immer schneller werden wir mit der grausamen Realität konfrontiert und ist man dann erstmal wach, kann man nicht mehr zurück in den süßen Taumel des Schlafs und die Welt mit denselben Augen sehen.
"Ich dachte überhaupt nicht mehr nach als andere Leute. Ich hatte nur das Glück gehabt, dass Fy mir Dinge erzählt hatte. Oder das Pech. Sonst wäre ich für immer blind geblieben. Sonst wäre der weiße Sand, in dem meine Zehen einsanken, für immer nur schön geblieben. Sonst hätte ich nicht geahnt, dass die Kinder, die mir mit Eimern voller Krabben entgegenkamen, nicht spielten, sondern arbeiteten. Dass sie die Krabben an Restaurants verkauften, statt zur Schule zu gehen. Sonst hätte ich beim Geruch von Vanille weiter an Pudding gedacht."
Auch Emma hat eine Geschichte zu erzählen, die sie erst im letzten Drittel mit den LeserInnen teilt. Genau wie Fys ändert auch diese Erzählung das Bild, das man von der Protagonistin hatte. Während man zu Beginn noch dachte, Emma würde verantwortungslos handeln, ihr Wohlergehen aufs Spiel setzen und sich gedankenlos treiben lassen, verstehen wir auch sie im Verlauf der Handlung besser und können tief im eigenen Herzen nachfühlen, wie sie die Suche nach purem Leben, Intensität, Liebe, Sinn und Bedeutung innerlich zerreißt. "Weil wir träumten" hat mich bewegt, berührt, ganz tief erreicht und mich genau wie Emma an meine Ideale erinnert, an den tiefen Wunsch, die Welt zu verändern, hinauszuziehen und etwas zu bewirken, Menschen zu treffen, hinter Fassaden zu blicken und Schicksale zu verändern. Wünsche, die ich als Kind hatte, beim Erwachsenwerden aber vergessen habe und von denen ich hoffe, dass ich sie nicht mehr verliere.
Und auch dafür liebe ich diesen Roman!
"Schlaf gut, Emma", flüsterte Elise. "Ich werde hier sitzen bleiben. Ich passe auf dich auf." Aber wer passt auf die anderen auf?, dachte ich. Auf die, die im Winter ihr Zimmer mit den Ratten teilen?"
Doch selbst nachdem die Autorin den schönen Schleier gelüftet hat und wir sehen, was sich darunter verbirgt, bleibt der Traum ganz dem Titel entsprechend ein wichtiges Motiv der Handlung und das unwirkliche Gefühl, das durch die leicht entrückte Atmosphäre entsteht, begleitet die Geschichte bis zum Ende. Aufrechterhalten wird diese dadurch, dass Träume, in denen Figuren zu Wale werden, mit Toten sprechen oder Visionen einer besseren Zukunft herbeiträumen, zwischen die bittere Realität gemischt werden. Bedrohungen werden durch Geister, Flüche oder Figuren wie der Herzenssammler der Realität entrückt und viele heftige Szenen sprachlich eingetrübt, sodass das Lesen erträglicher gemacht wird, ohne sie zu verharmlosen. Das sollte theoretisch nicht ganz zusammenpassen, trägt aber auf sehr stimmige Art und Weise zum Verständnis der Figuren und deren innersten Wünschen bei und sorgt dafür, dass man es überhaupt aushält, diese Geschichte zu lesen.
"Langsam nahm ich Umrisse in der Dunkelheit wahr - Umrisse von Blättern aller Formen vor dem Himmel, der hoch oben hing und ein wenig Mondlicht auf mich träufelte, Mondlicht wie Medizin. Da war sie wieder, die Schönheit - jedes Blatt ein Ornament. Ehe ich gehe, eines Tages, möchte ich Blätter sehen."
Denn auch wenn "Weil wir träumten" ohne Triggerwarnung daherkommt und offiziell für LeserInnen ab 14 Jahren empfohlen wird, kann ich nur nochmal betonen, dass wir es hier mit einem Drama zu tun haben, das tiefste Abgründe zeigt. Hier geht es um Zwangsprostitution, Gewalt, Armut, Hunger, Krankheit, Tod, Mord, Gefängnis, Missbrauch und Kinderarbeit. Besonders unter die Haut geht das Geschilderte, dadurch, dass die Autorin zwei Jahre lang vor Ort war und mit ihrer Familie eine Schule und ein Kinderhaus aufgebaut hat. Dadurch, dass sie in dieser Zeit sowohl aus eigener Erfahrung als auch durch Erzählungen von echten Schicksalen Einblicke in das Leben der Madagassen erhielt, kann sie Emmas und Fys Perspektiven so authentisch wiedergeben, dass man meinen könnte, es sei eine echte Geschichte. Und das macht sie sich zunutze: Antonia Michaelis zeigt wie düster ein schönes Land, wie zerstörerisch verzweifelte Menschen und wie blind eine ganze Gesellschaft sein können. Dabei macht sie keine Kompromisse und treibt uns LeserInnen über Grenzen hinaus. Sie beschreibt Dinge, die man nicht lesen will, aber man folgt ihr dennoch auf diese Reise, man kann gar nicht anders. Denn trotz all der emotionalen Arbeit, wärmt es das Herz, wie die Geschichte Schönheit im Hässlichen und Hässlichkeit im Schönen findet.
"Emma hat es selbst gemerkt: Zuerst sieht man nur die schönen Dinge an der Oberfläche, die Dinge, die Besucher sehen sollen. Dann, irgendwann, sieht man die Hässlichkeit darunter, und erst danach sieht man das wahrhaft Schöne unter dem Hässlichen: die Sonne auf einem Abwasserkanal. Eine Blume im Müll. Das Lächeln der Menschen in ihren abgerissenen Kleidern. Die Hoffnung in ihren Augen. Das Lachen, das niemals ganz verschwindet. Ja, mein Land ist schön. Aber nicht wegen der Palmen, der Muscheln, der Lemuren."
So kommt es, dass auch die Liebe einen großen Teil des Romans in Beschlag nimmt. Anhand der Hauptfiguren und den ebenso liebevoll und detailliert ausgearbeiteten Nebenfiguren werden alle Facetten der Liebe beschrieben und zum Leben erweckt. Die zwischen einem Jungen und einem Mädchen. Zwischen Bruder und Schwester. Zwischen Eltern und Kind. Enkelin und Uroma. Zwischen Freundinnen. Zwischen Schicksalsgefährten. Zwischen einer Madagassin und ihrer Heimat. Zwischen einer Leserin und ihren Protagonisten....
Wegen genau dieser Liebe und Nähe zu den Figuren ist "Weil wir träumten" eines der traurigsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Es hat einen solchen Schmerz in mir hervorgerufen, dass ich es kaum ausgehalten habe, es zu Ende zu lesen, dass ich an mehreren Stellen "bitte nicht, bitte nicht" geflüstert habe und an noch viel mehr Stellen in Tränen ausgebrochen bin. Doch obwohl es schmerzlich grausam war, war es auch das schönste Buch, das ich seit Langem gelesen habe. Ich habe selten eine so intensive Geschichte gelesen, die die Schönheit des Lebens so feiert, wie "Weil wir träumten". Und ich habe auch selten ein Buch gelesen, bei dem ich schon in der Hälfte wusste, dass es mir für immer im Gedächtnis bleiben wird. In kurz: ICH LIEBE ES! LEST DIESES BUCH!
"Ich war hier, weil ich gedacht hatte, ich könnte alle retten, ganz leicht, nur weil ich aus Europa kam, aber im Grund dachte ich, im Grund, hatten sie mich gerettet. Diese Menschen. Sie hatten etwas bewirkt, was kein Medikament bewirken kann. Etwas in mir ausgelöst. Ein Gefühl von Glück."
Fazit:
Diese Mischung zwischen Traum und Wachen, zwischen Realität und Übersinnlichem, Schönheit und Grausamkeit, Traurigkeit und Freude hat mich berührt, bewegt und beschämt wie lange kein Buch mehr. In "Weil wir träumten" erzählt Antonia Michaels auf absolut atemberaubende und authentische Art und Weise von Freundschaft, Liebe und den Schattenseiten der Mitte des Lebens: Madagaskar.
Weil wir träumten von Antonia Michaelis
erschienen bei Thienemann
Zum Inhalt
Madagaskar mit seinen Traumstränden, exotischen Tieren und Blütenmeeren – das reinste Paradies für Emma! Hier kann sie endlich ...
Weil wir träumten von Antonia Michaelis
erschienen bei Thienemann
Zum Inhalt
Madagaskar mit seinen Traumstränden, exotischen Tieren und Blütenmeeren – das reinste Paradies für Emma! Hier kann sie endlich all die Einschränkungen vergessen, die ihre Herzkrankheit mit sich bringt. Doch als Emma die Madegassin Fy kennenlernt, erfährt sie von Armut, Gewalt und einem schrecklichen Geheimnis, den Schattenseiten des Paradieses.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Das Cover dieses Buches zeigt die beiden Mädchen, die in dieser Geschichte die Protagonistinnen sind. Am Anfang eines jeden Kapitels findet der Leser eine gezeichnete Hibiskusblüte, was nicht nur schön aussieht, sondern auch eine Rolle in der Story spielt. Erzählt wird diese in der ersten Person aus zwei Perspektiven. Emma schildert die Ereignisse dabei in einem Reisetagebuch, Fy erzählt sie einem für sie ganz besonderen Menschen.
Emma ist gerade sechzehn Jahre alt, aber schon ewig eine Außenseiterin. Grund dafür ist ihre Herzkrankheit, die sie öfter zu Krankenhausaufenthalten und zur Vorsicht zwingt. Auch sonst kann sie nicht alles machen, was Teenager in dem Alter so tun. Sie ist immer eingeschränkt und das nervt das Mädchen verständlicherweise. Die Reise nach Madagaskar ist quasi wie ein Befreiungsschlag für Emma. Sie sieht nicht nur die Schönheiten der Insel, sondern auch eine Menge an Freiheit. Außerdem findet Emma in Fy ihre erste richtige Freundin.
Fy lebt ein komplett anderes Leben als Emma. Natürlich leidet Emma an einer Herzkrankheit, aber Fys Leben ist bestimmt von Armut und dem Kampf für ein besseres Leben. Es prallen hier zwei Welten aufeinander, die nicht verschiedener sein könnten. Auch ohne Krankheit wäre der Unterschied enorm. Mir gefielen beide Mädchen sehr gut, waren sie doch authentisch dargestellt und ihre Lebensgeschichten berührten mich sehr.
Antonia Michaelis hat mit diesem Buch etwas Besonderes geschaffen. Sie schildert nicht nur den krassen Unterschied zweier Mädchen aus verschiedenen Welten, sondern lässt auch ein Gefühl für die Natur und den Glauben an Schicksal oder vielleicht auch Geister zu. Emmas Geschichte ist wirklich tragisch und ich konnte mir beim Lesen sehr gut vorstellen, wie ausgeschlossen sie sich oft fühlen muss. Trotzdem hat sie das Glück, in einem Land aufzuwachsen, in dem das Gesundheitssystem sehr gut ist und sie nicht unweigerlich an einer Herzkrankheit sterben muss. In Madagaskar sieht nicht nur das Gesundheitssystem anders aus, sondern das ganze Leben eines Teenagers. Das Recht auf Bildung zum Beispiel ist ein großes Thema, das auch hier aufgegriffen wird. Ich bin immer wieder entsetzt, dass Schulbildung nicht überall auf der Welt automatisch „vorgesehen“ ist … Emma erlebt das erste Mal in ihrem Leben eine unbändige Freude, geht Risiken ein und hat Freunde. War wunderschön mitanzusehen. Die Geschichte handelt von Mut und ist teilweise wirklich bewegend, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Ich denke, dass die Autorin einfach die glasklaren Fakten in diese Story gepackt hat, da sie selbst mit Madagaskar verbunden ist. Das sieht man auch in dem Nachwort, in dem es einen Überblick auf die Schulsituation und die betreuten Projekte gibt. Ein großartiges Buch mit einem unerwarteten Ende. Dicke Leseempfehlung!
Zum Autor
Die studierte Medizinerin, Weltenbummlerin und vierfache Mutter Antonia Michaelis lebt heute als engagierte Autorin mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre zahlreichen Bücher sind durchweg ungewöhnlich und bewegend. Sie wurde mit ihrem Jugendroman "Der Märchenerzähler" für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Für ihre Romane hat sie zahlreiche Ehrungen erhalten. Antonia Michaelis schreibt für Erwachsene, für Jugendliche und für Kinder. Im Herbst 2019 baute sie auf Madagaskar mit ihrer Familie eine Schule und ein Kinderhaus auf – für Kinder, die niemanden haben, der sich um sie kümmert. Das Projekt wächst und sucht immerzu Paten: www.les-pigeons.net.
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Antonia Michaelis entführt uns erneut nach Madagaskar, dieses Mal erst einmal auf die Île aux Nattes. Die Autorin hat zwei Jahre in Madagaskar gelebt und gearbeitet und auch eine Schule dort aufgebaut ...
Antonia Michaelis entführt uns erneut nach Madagaskar, dieses Mal erst einmal auf die Île aux Nattes. Die Autorin hat zwei Jahre in Madagaskar gelebt und gearbeitet und auch eine Schule dort aufgebaut und unterstützt dort Hilfsprojekte. Die Protagonistinnen Emma und Fy sind zu Beginn neidisch auf das, was die andere vermutlich hat oder hatte, doch nach und nach zeigt sich, dass der erste Eindruck täuscht und die beiden so unterschiedlichen Mädchen kommen sich näher. Emma ist eine Touristin aus Deutschland, die mit ihrer Uroma Elise Urlaub macht, weil sie nach einer Doku über Madagaskar Sehnsucht nach diesem Paradies hatte. Emma ist schwer herzkrank und hat deswegen vieles in ihrem Leben verpasst, kennt mehr Verbote als Gebote, aber zumindest einmal in ihrem Leben möchte sie sich normal fühlen. Fy hingegen hat mit ihren ebenfalls 16 Jahren bereits eine 3 Monate alte Tochter und muss für ihren Lebensunterhalt sorgen und sehnt sich nach ihrem Zwillingsbruder und weiteren Familienmitgliedern. Was zuvor geschehen ist, wird nach und nach von den beiden erzählt. Der Blick auf Madagaskar ändert sich mit fortschreitender Lektüre und man entdeckt mehr die verborgene Schönheit, aber vor allem die Brutalität und die Armut dieses Landes. Antonia Michaelis spricht wieder ganz viele Gefühle an und schockiert uns auch ein ums andere Mal. Ein unglaublicher Schreibstil, eine bewegende Geschichte, ein wunderbares, aber auch schreckliches Buch.
Obwohl Antonia Michaelis schon sehr viele Bücher geschrieben hat, ist dies das erste von ihr, welches ich gelesen habe. Es wird jedoch nicht das letzte gewesen sein, denn ich mag ihren Schreibstil und ...
Obwohl Antonia Michaelis schon sehr viele Bücher geschrieben hat, ist dies das erste von ihr, welches ich gelesen habe. Es wird jedoch nicht das letzte gewesen sein, denn ich mag ihren Schreibstil und ihre Art, auf Missstände in der Welt aufmerksam zu machen.
Mir war die Geschichte um Emma und Fy ehrlich gesagt manchmal etwas "too much".
Von Emma war ich des Öfteren einfach nur angenervt. Mir kam in Bezug auf sie immer wieder der Gedanke, dass sie ein "White Savior" ist. Da kommt eine Weiße daher und meint, den Madegassen helfen zu müssen / können. Ihre Aktionen sind dumm, naiv und sogar lebensgefährlich! Für mich ist sie daher leider keine positive Persönlichkeit, auch wenn ihr Schicksal natürlich nahe geht.
Fy als Charakter hingegen hat mich absolut überzeugt. Ihre Welt wird authentisch dargestellt und ich hatte großes Mitleid mit ihr. Was sie und ihre Familie erleben müssen, geht unter die Haut. Ich glaube, ich könnte nun nie nach Madagaskar reisen, ohne ihr Schicksal im Hinterkopf zu haben.
Die Autorin schafft es, durch mehrere Wendungen den Spannungsbogen bis zum Schluss oben zu halten. Auch wenn ich mir einige Ereignisse bereits vorher zusammenreimen konnte, gibt es doch auch Punkte, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.
Gerade der Schluss ist sehr emotional. Obwohl ich das Ende habe kommen sehen, hat es mich doch getroffen. Da laufen einfach noch mal ein paar Fäden zusammen und bilden eine Einheit.
Von mir bekommt "Weil wir träumten" eine Leseempfehlung. Zwar vergibt der Verlag eine Altersempfehlung ab 14, doch ich neige eher dazu, diese auf 16 hoch zu setzen - oder in engen Kontakt mit den Lesenden zu sein, da es schon ein paar heftige Szenen gibt, die nicht so leicht verdaulich sind.