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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2017

Gegensätze ziehen sich an

Hope & Despair 1: Hoffnungsschatten
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Meine Meinung:
In letzter Zeit habe ich mir doch häufiger an Impress die Finger verbrannt, weswegen ich mittlerweile mit einer gewissen Skepsis an diese Bücher herangehe. Ganz die Finger davon zu lassen ...

Meine Meinung:
In letzter Zeit habe ich mir doch häufiger an Impress die Finger verbrannt, weswegen ich mittlerweile mit einer gewissen Skepsis an diese Bücher herangehe. Ganz die Finger davon zu lassen schaffe ich dann aber auch nicht. Zum Glück, denn Hope & Despair hat mich gut unterhalten können.

12 kleine Alienbabys werden als dank für die Hilfe der Amerikaner bei einer Bruchlandung der Sensianer zur Erde geschickt. 6 Mädchen und 6 Jungs. Sie sollen jeweils eine gute Eigenschaft verkörpern und diese bei den Menschen verstärken. Doch die Jungs werden entführt und statt auf Tugenden wurden sie auf die gegenteiligen Sünden trainiert.
Diese Idee an Anlehnung an die 7 Tonsünden und den 7 Tugenden finde ich sehr interessant. Ist eindeutig mal etwas anderes.

Was die Umsetzung angeht, so frage ich mich ob man es noch als Jugendbuch Bezeichnen kann, ich würde es eher in die allgemein Fantasyecke stecken, da es doch sehr brutale Szenen und allerhand Kraftausdrücke gibt, die für jugendliche Leser unter 16 wohl kaum geeignet sind.
Mich persönlich hat es nicht gestört. Ich finde man kann das Verhalten der Jungs in Anbetracht ihrer Vergangenheit ganz gut nachvollziehen (Hate mal ausgenommen) und daher finde ich die derbe Ausdrucksweise nicht störend, kann aber verstehen, dass sie einigen Lesern nicht gefallen wird. Von den Flüchen aber abgesehen ist die Sprache sehr jugendlich und flüssig zu lesen.

Hope als Protagonistin war mir trotz einiger Naivität sehr sympathisch. Und auch Despair mochte ich. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht den Umgang er beiden miteinander zu verfolgen und finde ihre Beziehung gut gelungen. Der Übergang von Feind zu Liebe ist war nicht der subtilste, aber da habe ich schon viel rabiatere Übergänge gelesen.
Was die anderen Probas angeht, so blieben die etwas blass, aber das schiebe ich auf ihre unglückliche Situation, da konnte man ja nicht viel über sie erfahren und ich hoffe, dass das im zweiten Band nachgeholt wird. Auch hoffe ich, dass sich mir im Folgeband der Sinn von Viktoria erschließt.

Der einzige Punkt, den schon viele angesprochen haben und der auch mich massiv störte waren das dargestellte Rollenbild von Mann und Frau. Schon allein der Satz Der Mann ist immer stärker als die Frau hat mich auf die Palme gebracht. Ich denke (oder hoffe) dass die Autorin hier eine physikalische Überlegenheit meinte, die sich ja nun mal nicht abstreiten lässt, aber das kann man anders ausdrücken! Auch die männlichen Charakteren haben ein sehr klischeehaftes Bild der Frau. Das hätte ich ja noch gelten lassen, wenn die Protagonistin da anders drauf reagiert hätte, denn sie sagt zwar etwas dazu, das machte auf mich aber eher einen halbherzigen Eindruck. Ich hätte mir gewünscht, dass sich da energischer einsetzt und auch selbst nicht so ins Erstauen über einen kochenden Mann gerät.

Fazit
Trotz einiger Rollenklischees, die mich nervten, konnte mich die Geschichte rund um Hope und Despair sehr gut unterhalten und ich werde die Reihe sicher weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 15.05.2017

Anders als erwartet, aber sehr gut dabei

Hagerstown
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Meine Meinung:
Als ich Hagerstown entdeckte rechnete ich mit einem apokalyptischen Thriller. Genpflege Endzeitstimmung und Auseinandersetzungen mit der Regierung, doch schon beim lesen der ersten 50 Seiten ...

Meine Meinung:
Als ich Hagerstown entdeckte rechnete ich mit einem apokalyptischen Thriller. Genpflege Endzeitstimmung und Auseinandersetzungen mit der Regierung, doch schon beim lesen der ersten 50 Seiten wurde klar: Hagerstown spielt nach ganz anderen Regeln. Was nicht schlimm ist, denn ich bekam einen sozialkritischen, mit Witz versehenden und spannenden Schi-Fi Triller der mich positiv überraschte.

Amerika in der Zukunft. Den Wissenschaftlern sind bedeutende Fortschritte in der Genetik gelungen und so ist es mittlerweile möglich das Erbgut der Menschen zu verändern. Sei es um sie hübscher, stärker oder schneller zu machen. Hinzu kommen noch allerhand mechanische Gadgets und Implantate, die diejenigen de es sich leisten können zu wahren Cyborgs machen. Zwar sind ein Großteil der Menschen immer noch sogenannte Unveränderte, doch in den Machtetagen hat längst eine Elite von Veränderte Platz genommen.

Das diese Konstellation für einiges an Spannung zwischen den beiden Gruppen sorgt, kann sich jeder denken und Edward Ashtons schafft es gekonnt mit diesem Konfliktpotenzial zu spielen. Die Katastrophe die in Hagerstown geschieht ist war schrecklich und auch ein wesentlicher Bestandteil der Handlung, aber eigenhändig ist sie nur der sprichwörtliche Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt. Eigentliche erzählt der Roman von dem der Auseinandersetzung der Veränderten und Unveränderten und das auf eine spannende und amüsante Art und Weise. Dabei greift er aber auch die ein oder andere wichtig ethische Frage auf z.B: Bei wie viel Genmanipulation ist ein Mensch noch ein Mensch oder ab wann sind Maschinen intelligenter als wir?

Das klingt jetzt vielleicht etwas trocken und ja es wird auch an einigen Stellen gefachsimpelt, dass es dennoch nicht langweilig ist, dafür sorgen der flüssige und leicht verständliche Schreibstil des Autors (selbst die Computer bezogenen Erläuterungen versteht man auch als Laie problemlos), sowie die sehr interessant gestalteten Charaktere.
Es gab zwar ein paar Charaktere die ich nicht mochte aber keinen, wo ich gesagt hätte, dass er langweilig und flach wäre.Einige wie Anders Gary, Inchy und Terry habe ich richtig ins Herz geschlossen. Ich fand sie alle auf ihre Art faszinierend und auch sehr unterhaltsam, denn auch wenn es in erster Linie natürlich ein Thriller ist und auf Spannung setzt, gibt es doch auch viel Humor und witzige Dialoge.

Mein kleines Manko: Vielleicht hätte an manchen Stellen das Tempo der Handlung noch etwas angezogen werden können und ein paar Fragen bleiben am Ende offen. Da ich aber schon gelesen habe, dass der Autor einen weiteren Teil schreibt, der 6 Jahre später spielt, hoffe ich dass dort die offenen Fragen beantwortet werden.

Fazit:

Hagertown überzeugt als ein gelungener sozialkritischer Sci-Fi Thriller, der mich vor allem mit seinen vielfältigen Charakteren und einer überraschenden Prise Humor begeistern konnte.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Ein Fantasievolles und magisches Buch, auch wenn ich vom Hype her etwas mehr erwartet hätte

Caraval
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Die junge Frau Scarlett und ihre Schwester Donatella werden von ihrem brutalen Vater tyrannisiert. Als kleines Mädchens schrieb Scarlett an den sagenumwobenen Legend, dem Master von Caraval und bat darum, ...

Die junge Frau Scarlett und ihre Schwester Donatella werden von ihrem brutalen Vater tyrannisiert. Als kleines Mädchens schrieb Scarlett an den sagenumwobenen Legend, dem Master von Caraval und bat darum, dessen einzigartige Vorstellung zu besuchen. Mittlerweile ist dieser Traum ausgeträumt und Scarlett bereitet sich auf ihre bevorstehend Hochzeit vor, von der sie sich die Flucht vorm Vater erhofft, als unverhofft eine Antwort von Legend eintrifft: Scarlett und Donatella sind zum magischen Spiel Caraval eingeladen!. Zusammen mit dem geheimnisvollen Seeman Julian fliehen sie von der Isnel, doch als sie die Welt von Caraval betreten müssen sie feststellen, dass hinter der glitzernden Fassade ein düsteres Geheimnis lauert.


Meine Meinung:

Nach all den begeisterten Rezensionen und den super interessantem Klapptext habe ich mich so wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Das Buch hat mcih gut unterhalten, auch wenn ich nicht ganz auf den Begeisterungszug aufspringen konnte

Caraval ist ohne Frage ein farbenprächtiges, fantasievolles und magisches Leseerlebnis. Sobald Scarlett das magische Spiel betritt entfaltet sich sowohl vor ihr, als auch vorm Leser eine mysteriöse und geheimnisvolle Welt voller Farben, Gerüche und Gefühlen. Passend dazu verwendet die Autorin oft Farben um Gefühle auszudrücken und auch sonst ist der Schreibstil reich an Metaphern und Verbildlichungen.

Doch trotz dieser Fantasie und Vielfalt hatte och in der ersten Hälfte des Buches doch meine Probleme in die Geschichte reinzukommen. Ich denke das lag vor allem an Scarlett. Sie ist ein sehr vorsichtiger und ängstlicher Mensch, der kein Risiko eingeht. Ihr Denken und Handeln ist von ständigem Zweifel jeglicher Art, Selbstvorwürfe und Angst geprägt. Zwar kann man sehr gut nachvollziehen warum sie so geworden ist,d denn ihr Vater ist wirklich ein Despot wie er im buche steht, das ändert jedoch nichts daran, dass das ewige Zögern und die ellenlangen Diskussionen einem auf Dauer auf die Nerven gehen. An sich war mir Scarlett gleich sympathisch aber dieses ständig hin und her in Gedanken und in ihren Aussagen belasteten doch meinen Lesefluss.

Aus diesem Grund fand ich auf den ersten 200 Seiten Donatella, Julian und die Spieler von Caraval viel interessanter. Besonders Julian empfinde ich als einen gut gelungenen Charakter. Er hat etwas düsteres. Ein „Bad Boy (Gott wie ich dieses Wort hasse) der wirklich mal auf lange Strecken des Buches ein solcher ist und nicht schon nach den ersten 100 Seiten zu einem hörigen ach so fürsorglichen Sunnyboy mutiert. Nein Auch wenn er durchaus sanftere Seiten durchblicken lässt, hat er bis fast zum Ende eine gewisse verschlagene „Aura“

In der zweiten Hälfte wurde ich dann auch zunehmend wärmer mit Scarlett, die an Selbstvertrauen und Mut gewinnt. Von da an zog mich Caraval komplett in seinen Bann. Das Ende empfand ich zwar als interessant,a aber auch als ein wenig überfüllt. So viele Plottwist. Plottwist everythere! Dennoch hat es mir viel Spaß gemacht und der Epilog macht neugierig auf Band zwei.


Fazit:
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit der Protagonistin konnte mich Caraval ab der zweiten Hälfte in seine farbenprächtige und magische Welt ziehen. Wer durchhält wird belohnt!

Veröffentlicht am 05.05.2017

Besser als sein Vorgänger

Die Saat der Schatten
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Die Pforte der Schatten hatte mich zwar gut unterhalten, aber nicht absolut vom Hocker reißen können. Grund dafür waren vor allem einige zähe Passagen und da bei den meisten Trilogien der zweite Band die ...

Die Pforte der Schatten hatte mich zwar gut unterhalten, aber nicht absolut vom Hocker reißen können. Grund dafür waren vor allem einige zähe Passagen und da bei den meisten Trilogien der zweite Band die schlecht Angewohnheit hat der schwächste zu sein blicke ich mit gemischten Gefühlen auf diese Fortsetzung. Glücklicherweise haben sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitet.

Die Saat der Schatten beginnt nahtlos da, wo die Pforte der Schatten aufgehört hat. Das war schon mein erster positiver Eindruck, denn ich kam wieder gut in die Geschichte rein, ohne mit zu viel Wiederholungen genervt zu werden. Conolly schafft es hier genau das richtige Maß zwischen Auffrischung und langweiligen Wiederholungen zu finden.
Auch was die gesamte Handlung angeht, so hat der Autor offenbar hinzu gelernt. Es finden sich diesmal keine langweiligen Passagen, Es wird das erzählt, was relevant ist. Die Geschichte beginnt sehr rasant und hält ihr Tempo auch gut durch, sodass ich von Anfang bis Ende neugierig und interessiert dabei war.

Allerdings muss ich sagen, dass diesmal mir die Cazia Kapitel etwas besser gefallen haben als die von Tejohn. Ich mag ihn als Charakter zwar nach wie vor , aber bei Cazia passiert einfach viel mehr. Ihre abenteuerliche Reise durch das Qorrtal fand ich sehr spannend. Die drei Mädels Cazia, Ivi und Kinz stellen ein sehr dynamisches und interessantes Trio dar, dass sowohl für Spannung und Konflikt, als auch für rührende Momente der Freundschaft sorgt.
Tejohns Reisegefährten fand ich hingegen etwas nichtssagend bisher. Er ist ganz nett, aber nichts was mir im Gedächtnis bleiben würde. Das Gleiche kann ich auch nur von Tejohns bisherige Reise sagen (mal abgesehen von einer sehr berührenden Szene mit Grunzeropfern).
Alles in allem ist die Handlung in diesem zweiten Band aber wesentlich interessanter und ohne die langen Stellen, mit dem sein Vorgänger zu kämpfen hatte.

Was ich auch sehr schön finde ist, dass diesmal die Karte ebenfalls übersetzt wurde. Ich hatte ja meiner Rezension angemerkt, dass ich es doof fand die Ortsnamen im Text zu übersetzten, die Karte aber nicht. Ganz oder gar nicht halt. Ich war sehr erfreut, dass dies nun im zweiten Band behoben wurde.

Fazit:
Der Zweite Band vom Strahlenden Weg hat mir deutlich besser gefallen als sein Vorgänger. Zwar war Tejohns Handlungsstrang diesmal etwas schwächer, aber insgesamt ist die Handlung wesentlich spannender und das Buch auf alle fälle lesenswert.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Wieder etwas anderes

Faunblut
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Umso mehr ich von Nina Blazon lese, umso mehr werde ich ein wahrer Fan von ihr. Zwar konnte mich Faunblut nicht so restlos überzeugen wie Ascheherz, aber ich kann dennoch ohne schlechten Gewissens sagen, ...

Umso mehr ich von Nina Blazon lese, umso mehr werde ich ein wahrer Fan von ihr. Zwar konnte mich Faunblut nicht so restlos überzeugen wie Ascheherz, aber ich kann dennoch ohne schlechten Gewissens sagen, dass Blazon hier wieder ein gelungenen Fantasyroman liefert.

Das Buch spielt in der selben Welt wie Ascheherz, wobei Faunblut c.a 10-20 Jahre zuvor spielt. Wobei ich mir bei der Größe der Welt doch eine Karte gewünscht hätte. Wir lernen gleich Jade und ihr Leben im Hotel Larima kennen. Auch treffen wir gleich zu Beginn die geheimnisvollen Echos. In gewohnter Blazon Manier wird man also mitten ins Geschehen geworfen.
Die Stadt in der Jade mit ihrem Vater lebt wird von Lady Mar tyrannisch beherrscht und noch dazu töten die Echos immer wieder Menschen. Es gibt also von Anfang an so einiges an Konfliktpotenzial. Das Leben in der Stadt und der Aufbau der Welt mit der toten Stadt, den Flussleuten oder den Winterpalast sind wieder sehr schön beschrieben und ausgearbeitet. Ich hatte alles sehr genau vor meinem inneren Auge.

Auch die Charaktere sind wieder sehr individuell. Jade war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist eine starke, wenn auch manchmal sehr dickköpfige junge Frau. Sie steht zu ihren Entscheidungen, das hat mir besonders an ihr gefallen. Auch die Nebencharaktere konnten überzeugen (allen voran Moira, die auch in Ascheherz wieder ihren Auftritt hat) Lediglich Faun blieb etwas blass. Was sehr schade ist, immerhin geht es ja um Jade und Faun.

Die Liebesgeschichte ist auch der gravierendste Punkt, warum ich nicht die volle Punktzahl gebe. Faun und Jade können sich zunächst nicht ausstehen. Sie hassen sich! Und auf einmal, ohne ersichtlichen Grund, ohne Erklärungen küssen sie sich und es ist die ganz große Liebe. Diesen Verlauf als holprig zu bezeichnen ist noch eine Untertreibung. Ich finde das sehr schade, denn eigentlich (als es denn magischerweise soweit war) ist die Beziehung zwischen Faun und Jade sehr süß und aufrichtig. Sie kam mir einfach nur zu schnell. Sie entwickelte sich nicht, sondern war einfach da.

Im Gegensatz zu diesen plötzlichen Umschwung, verläuft die Handlung in Faunblut etwas langsamer, an manchen Stellen auch etwas schleppend. Noch nicht so weit, dass es langweilig gewesen wäre (dafür machten verschiedene Geheimnisse viel zu neugierig), aber ein wenig mehr Tempo, hätte dem Buch doch gut getan, denke ich.
Alles in Allem ist es aber Meckern auf hohem Niveau. In seiner Gesamtheit ist Faunblut durchaus gelungen, nur eben, wie ich finde, nicht der beste Blazon Roman.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Fantasyroman, der zwar ein wenig in der Liebesgeschichte schwächelt, aber trotzdem zu empfehlen ist.