Cover-Bild Falladas letzte Liebe
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 15.11.2021
  • ISBN: 9783351038946
Michael Töteberg

Falladas letzte Liebe

Roman

Hans Falladas letzte Jahre in Berlin – ein literarisches Kabinettstück und eine faszinierende neue Sicht

Die Studentin Christa Wolf tippt in ihrer Leipziger Wohnung einen Brief. Sie interessiert sich für die autobiographischen Züge in Falladas Werk – und bekommt von dem Dichter und Funktionär Johannes R. Becher, der sich zuletzt aufopfernd um den alkohol- und morphiumsüchtigen Autor gekümmert hat, nur eine ausweichende Antwort. An welche Tabus hatte ihre Frage gerührt?

Michael Töteberg gibt eine literarische Antwort auf den Brief der jungen Wolf und erzählt von Falladas Stunde null zwischen zwei Frauen, von alten Dämonen und neuen Horizonten und von der unvergleichlichen Kraft der Literatur. Eine herzzerreißende Geschichte von universeller Gültigkeit über die menschlichen Abgründe – und eine Liebe, die dagegen ankämpft.  

Mit den bislang unveröffentlichten Briefen von Hans Fallada an seine zweite Frau

»Ein spannender neuer Ansatz. Töteberg erzählt romanhaft, als wäre Fallada seine eigene Romanfigur ... ein lebendiges Bild des kulturellen Berlin der Nachkriegszeit.« Süddeutsche Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2022

Im Stile Falladas

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Michael Töteberg ermöglicht mit "Falladas letzte Liebe" einen detaillierten Blick auf das Leben des Autors. Er verwendet eine Sprache, die sehr an den Stil Falladas erinnert und katapultiert mich als Leserin ...

Michael Töteberg ermöglicht mit "Falladas letzte Liebe" einen detaillierten Blick auf das Leben des Autors. Er verwendet eine Sprache, die sehr an den Stil Falladas erinnert und katapultiert mich als Leserin direkt in eine andere Zeit, ein anderes Leben und lässt mich direkt in einem von Falladas Romanen wähnen.
Ich kenne nur "Kleiner Mann, was nun?" und "Jeder stirbt für sich allein", habe aber beide Romane mit Begeisterung gelesen. Mit dem Autor Fallada als Mensch hatte ich mich bisher nicht beschäftigt. Nachdem ich nun um seine Morphinsucht und Getriebenheit, seine Familienbezogenheit und seine Vergnügungssucht weiß, sehe ich auch seine Romane in einem anderen, deutlicheren Licht.
Michael Töteberg ist eine vielschichtige, atmosphärische Romanbiografie gelungen, die ich jedem, der Fallada gelesen hat, nur ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Ein ganz großer Autor, bis heute unvergessen

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Wer war „Falladas letzte Liebe“? Der Autor Michael Töteberg schildert die letzten Jahre Falladas in Berlin mit seiner Ehefrau Ursula. Die Freundschaft zu Johannes R. Becher und die schreckliche Sucht nach ...

Wer war „Falladas letzte Liebe“? Der Autor Michael Töteberg schildert die letzten Jahre Falladas in Berlin mit seiner Ehefrau Ursula. Die Freundschaft zu Johannes R. Becher und die schreckliche Sucht nach Alkohol und Morphium. Wer war dieser getriebene Mann, der doch so eindrückliche Romane schrieb?

Hans Fallada war ein Familienmensch. Auch während der Ehe mit Ulla wollte er nicht ohne seine Kinder sein. Dass das nicht gut für den Nachwuchs sein konnte, lässt sich nachvollziehen. Fallada und seine Frau mussten in regelmäßigen Abständen eine Klinik aufsuchen. Beide hingen an der Nadel und wenn der Entzug zu heftig war, wurde Fallada aggressiv und laut. Vielleicht hätte das Ehepaar dauerhaft geheilt werden können, wenn sie getrennt worden wären. Aber da beide abhängig waren, kamen sie für gegenseitige Hilfe nicht in Frage.

Für mich ein herausragendes Buch in angenehmer und gehobener Sprache. Sehr beeindruckend für mich war die Schilderung, dass Fallada in den letzten Lebenswochen noch den Roman „Jeder stirbt für sich allein“ schrieb. Der Mensch Hans, der eigentlich ja Friedrich Ditzen hieß, ist mir beim Lesen sehr nahe gewesen. Seine schlimme Zeit als Bürgermeister und der Druck während der Zeit des Nationalsozialismus haben gewiss dazu beigetragen, dass er seine Probleme mit der Hilfe von Suchtmitteln zu vergessen suchte. Das Buch ist die unterhaltsame Biographie eines ganz großen Mannes.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Wer Fallada liebt, muss Töteberg lesen!

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REZENSION – Wer Fallada liebt, muss Töteberg lesen; wer Fallada nicht kennt, erst recht. Auf den knapp 340 Seiten seiner im November im Aufbau Verlag erschienenen Romanbiografie „Falladas letzte Liebe“ ...

REZENSION – Wer Fallada liebt, muss Töteberg lesen; wer Fallada nicht kennt, erst recht. Auf den knapp 340 Seiten seiner im November im Aufbau Verlag erschienenen Romanbiografie „Falladas letzte Liebe“ über die knapp zwei letzten Lebensjahre des vor allem in der Weimarer Republik überaus erfolgreichen Autors fasst Michael Töteberg (71) unter Verwendung umfangreichen Archivmaterials alles zusammen, was Hans Fallada (1893-1947) in seinen Stärken und Schwächen als Mensch und vor allem als Schriftsteller so besonders macht.
Ausgehend von einem als Prolog vorgeschalteten Brief der damals 24-jährigen Literatur-Studentin Christa Wolf (1929-2011) an den langjährigen Präsidenten des Kulturbundes Johannes R. Becher zur Person Falladas, beantwortet nun 70 Jahre später Michael Töteberg in seinem Buch jene Fragen Wolfs, die Becher ihr sechs Jahre nach Falladas Tod verweigerte, „da ich Fallada erst 1945 kennengelernt habe“. Tatsächlich hatte Becher den berühmten Schriftsteller in dessen letzten Monaten sehr genau kennengelernt. Immerhin war er es, der Fallada ab Ende 1945 als Hausnachbar und Geschäftspartner zur Seite gestanden, ihn in seinem Kulturbund als „Aushängeschild“ aufgenommen und ihm die ersten Aufträge nach dem Krieg bis hin zum letzten Roman „Jeder stirbt für sich allein“ vermittelt hatte, dessen Erscheinungstermin sich jetzt zum 75. Mal jährt. Ausschließlich Becher mit seinen breit gestreuten Kontakten zu deutschen Kulturschaffenden im In- und Ausland hatte es Fallada zu verdanken, überhaupt eine Zuzugsgenehmigung nach Berlin und Lebensmittelkarten für sich und seine zweite Ehefrau Ulla zu bekommen. „Becher glaubte an den Autor Fallada. Mehr als dieser an sich selbst.“
Kaum jemand anderer als Michael Töteberg dürfte nach Jahren als Mitarbeiter des Rowohlt Verlags, in dem Falladas Romane vor dem Krieg erschienen waren, sowie nach Jahren intensiver Beschäftigung mit Falladas Gesamtwerk und als Herausgeber des Buches „Hans Fallada. Ewig auf der Rutschbahn. Briefwechsel mit dem Rowohlt Verlag“ besser berufen sein, über diesen an Alkohol und Morphium zugrunde gegangenen Schriftsteller zu schreiben. Als Vorsitzender der Hans-Fallada-Gesellschaft hat Töteberg zudem direkten Zugriff auf Archivmaterial jenseits der Romane Falladas, nämlich auf persönliche Aufzeichnungen und die Privatkorrespondenz des fleißigen Briefschreibers.
„Falladas letzte Liebe“ schildert keineswegs nur dessen letzte Lebensjahre 1945 und 1946 im zerstörten Berlin, wo Fallada mit Bechers Hilfe einen Neustart versucht, der ihm mit der Veröffentlichung neuer Kurzgeschichten in der „Täglichen Rundschau“ auch halbwegs gelingt. „Berlin, das war nach zwölf Jahren Carwitz noch einmal ein neues Leben gewesen. Ein Lebensabschnitt, sein letzter, das spürte Fallada.“ Von der Alkoholsucht befreit, ist der einst gefeierte Schriftsteller zu schwach, dem Morphium zu widerstehen, zumal er an Ehefrau Ulla, die selbst stark morphiumsüchtig ist, keinen Halt findet, wie er ihn früher bei Ehefrau Suse hatte, an die er voller Selbstmitleid und Selbsterkenntnis schreibt: „Ich bin wie ein Lahmer, der bisher geführt wurde, der aber jetzt nicht nur allein gehen muss, sondern auch einen Blinden führen muss.“
Fast wirkt Tötebergs „Falladas letzte Liebe“, als sei das Buch mit seiner umfassenden Sammlung von Rückblenden auf Falladas Leben, Erinnerungen an dessen Werke und vielen Zitaten aus Falladas Briefen ein Zusammenschnitt dessen Lebens, als liefe alles unweigerlich auf diese letzten zwei Jahre zu und fände mit dem frühen Tod des Schriftstellers den unvermeidbar tragischen Abschluss. Wer Fallada bisher nicht kannte, lernt diesen begnadeten Schriftsteller in Tötebergs Buch als tragische, zwiegespaltene Persönlichkeit kennen. „Es gab immer zwei Falladas. Der eine liebte das Familienleben. Der andere wollte allein sein, unbelästigt von aller Realität.“ Fallada erscheint wie eine Figur seiner eigenen Romane. Tatsächlich steckte ja auch in jedem Fallada-Roman ein Stück von ihm selbst, wie Töteberg aufzeigt. Dies und vielmehr erfahren wir aus Tötebergs literaturwissenschaftlich höchst interessanten, trotz aller Fachkunde leicht lesbaren Romanbiografie. „Falladas letzte Liebe“ macht Appetit auf die Neuausgaben der Werke Falladas, die glücklicherweise seit einigen Jahren im Aufbau Verlag erscheinen.