Ein gelungener Jugendroman mit spannenden Krimielementen!
Ein Todesfall an einem Gymnasium und eine Newcomerin mit einem dunklen Geheimnis
Neue Stadt, neue Schule, neues Glück: Adi ist froh über den Wechsel nach Sonderberg. Sie will ihre Vergangenheit hinter ...
Ein Todesfall an einem Gymnasium und eine Newcomerin mit einem dunklen Geheimnis
Neue Stadt, neue Schule, neues Glück: Adi ist froh über den Wechsel nach Sonderberg. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Doch gleich am Tag ihrer Ankunft beobachtet sie einen Trauerzug: Ahmet, ein Junge an Adis neuer Schule, ist zu Tode gekommen. Selbstmord, sagen die einen, ein Unfall, meinen die Behörden. Adi findet sich bald im Freundeskreis von Ahmet wieder; vor allem Ben, Ahmets bester Freund, fasziniert sie. Doch Ahmets Tod lässt ihr keine Ruhe: Was ist mit Ahmet wirklich passiert?
"Forever, Ida – Und raus bist du" ist der erste Band der Forever-Ida-Reihe von Alex Pohl und dem cbt-Verlag, der am 8. März 2021 erschienen ist. Ich kenne und mag die Thriller und Krimis von dem Autor sehr gerne, die er unter anderem auch unter L.C.Frey veröffentlicht hat. Da mich seine Spannungsliteratur für Erwachsene jedes Mal fabelhaft unterhalten hat, war ich auf diesen Jugendroman mit Krimielementen sehr gespannt. Der erste Band seiner Forever-Ida-Reihe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Geschichte ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet, ich als Erwachsene wurde aber ebenfalls bestens unterhalten. Es gibt Momente zum Miträtseln und einiges an Raum für Spekulationen, denn die Frage wie Ahmet tatsächlich ums Leben gekommen ist, lässt die Schüler in Sonderberg weiterhin spekulieren, obwohl die Ermittlungen abgeschlossen sind. Besonders Adi, die Ahmet gar nicht kannte, fallen immer mehr Ungereimtheiten auf. Wie sie an die ganze Sache rangeht gefiel mir gut, denn sie ist nicht aufdringlich. Überhaupt fand ich ihre ganze Entwicklung im Laufe der Handlung sehr positiv.
Der Plot ist vielfältig, unterhaltsam, gut durchdacht, modern, authentisch und an einigen Stellen für mich leicht spannend. Ich denke, dass jüngere Leser diese Spannung intensiver wahrnehmen werden. Langweilig wird es hier zu keiner Zeit, denn es wird abwechselnd aus verschiedenen Ich-Perspektiven der Schüler erzählt. Dazu kommen zwischendurch immer separat Auszüge aus dem Vernehmungsprotokoll der Polizei und psychologische Sitzungen der Schulpsychologin vor, wo verschiedene Schüler ihre Sicht und Meinung schildern. WhatsApp-Verläufe wurden ebenfalls eingebaut. So konnte ich einige Charaktere besser kennenlernen, besonders Adi, Ben, Julia, Lizzy und Kris. Ganz am Anfang werden die Jugendlichen, die wichtigsten Lehrer und einige Nebenprotagonisten separat kurz vorgestellt, sodass man am Anfang mit den ganzen Namen nicht durcheinander kommt und den Durchblick nicht verliert. Nach und nach konnte ich dank dem Ich-Erzählstil die Charaktere besser kennenlernen und dessen Handlungen und Gedanken besser verstehen und nachvollziehen. Rückblenden aus der Vergangenheit, also kurz vor Ahmets' Tod kamen vor, denn die Geschichte fängt direkt mit seiner Beerdigung an. Zusammen mit Adi habe ich so seinen Charakter etwas kennenlernen können, denn nicht nur seine Leidenschaft fürs Gebäudesprayen hat ihn fasziniert. Sein Verhältnis zu seinem Freund Ben wurde oft erläutert. Dessen plötzlich komisches Verhalten nach Ahmets' Tod konnte ich lange nicht richtig deuten und es wurden oft Andeutungen von verschiedenen Protagonisten gemacht, mit denen ich zuerst nichts anfangen konnte. Aber nach und nach hat Alex Pohl dem ganzen einen super Durchblick verschafft.
Ich hatte kurze Einblicke aus der Vergangenheit von Adi, die in Sonderberg mit ihren Eltern neu anfangen möchte. Durch kursiv geschriebene Kapitel konnte ich ihre Probleme aus der Vergangenheit verstehen und ihr jetziges Verhalten gut nachvollziehen. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch, aber auch von ihren Eltern habe ich gerne gelesen. Denn gerade ihre Mutter war sehr fürsorglich, dessen Gründe für mich als Mutter absolut nachvollziehbar waren und ich sie deshalb verstehen konnte. Die Gespräche zwischen den Eltern haben mir gut gefallen, denn sie wurden wie die restlichen Charaktere sehr gut dargestellt.
Die Kapitel sind alle schön kurz und wie gesagt sehr abwechslungsreich. Deshalb konnte ich mich immer schwer von dem Buch trennen. Der Schreibstil ist super flüssig, leicht verständlich und modern, genau auf die heutige Jugendsprache ausgerichtet. Außerdem kommt die gesamte Geschichte von Anfang an authentisch rüber und bildlich konnte ich der Handlung super folgen. Das wichtige Thema Mobbing wird aufgegriffen und es wurde gut eingearbeitet. Die Anmerkungen vom Autor am Ende finde ich klasse, denn dort sind wichtige Telefonnummern und Adressen angegeben, falls seine Leser/innen anonym über Probleme sprechen möchten.
Insgesamt ist dies ein toller Jugendroman mit einer guten Portion Spannung und einer Prise Romantik, indem wichtige Themen des Alltags für Jugendliche eingebaut wurden. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung, denn dieser Band endet mit einem Cliffhanger, der mich auf jeden Fall sehr neugierig gemacht hat!