Feminismus ist nichts zum Lachen
Pointierte Abrechnung mit der Gesellschaft und ihren Frauen.
Man kennt sie als Stimmungskanone auf diversen Bühnen. Offensiv, sarkastisch und selbstironisch nimmt sie Männer und Frauen gleichermaßen auf ...
Pointierte Abrechnung mit der Gesellschaft und ihren Frauen.
Man kennt sie als Stimmungskanone auf diversen Bühnen. Offensiv, sarkastisch und selbstironisch nimmt sie Männer und Frauen gleichermaßen auf die Schippe. Aber Comedy ist bei Weitem nicht alles, was Carolin Kebekus zu bieten hat.
Als engagierte Feministin setzt sie sich detailliert und treffsicher mit den Problemen der Frauen in unserer Gesellschaft auseinander. In ihrem Buch “Es kann nur eine geben” zeigt sie auf, welche Hürden sie in der Gesellschaft aber auch in der Einstellung jeder Frau sieht. Was hindert uns daran, echte Gleichberechtigung und Gleichstellung zu erlangen?
Ich durfte das Hörbuch, gesprochen von der Autorin selbst, genießen. Der Ton ist dabei ähnlich, wie bei einem Bühnenprogramm von Carolin Kebekus. Etwas laut, direkt und mit dem richtigen Witz, an der richtigen Stelle. Es werden Situationen und Problematiken beschrieben, die viele von uns (egal welchen Geschlechts) sicherlich schonmal im Alltag erlebt haben. Bei einigen macht man sich garnicht bewusst, dass sie massiv diskriminierend und frauenfeindlich sind. Wir empfinden sie, leider Gottes, einfach als normal. Insofern hat dieses Buch nicht nur einen großen Unterhaltungswert. Es öffnet einem auch die Augen.
Dabei taucht ein (scheinbarer) Fakt immer wieder auf: Eine Frau reicht, mehr brauchen wir nicht.
Ich würde mich selbst nicht unbedingt als Feministin bezeichnen. Aber auch ich bemerke immer wieder, dass nicht alle Menschen gleich sind. Und da ich die Art, wie Carolin Kebekus ihre Bühnenprogramme präsentiert, sehr mag, war ich neugierig auf dieses Buch.
Ich habe sehr viel gelernt. Vor allem, dass ich selbst all die Jahre sehr viel nicht bemerkt habe, und was ich tun kann um eine kleine Veränderung zu bewirken. Der Ton des Buches hat mich total überzeugt. Und dass hier nicht nur mit den Männern oder der Politik abgerechnet wird, sondern mit Film und Fernsehen, Märchen und auch den Frauen selbst, hat mir besonders gut gefallen.
Fazit:
Der Ton ist sicher nicht jedermanns/-fraus Sache. Doch das Thema ist aktueller den je und sollte viel öfter auf diese Art behandelt werden. Auch oder vor allem für Leser, die bisher wenig mit Feminismus am Hut haben, dringend lesenswert!