Packender Grusel-Thriller um ein altes Herrenhaus und sein dunkles Geheimnis
Die Toten von St.JamesBei ihrem Debüt gelingt der Autorin Julia Herne gleich ein packender Grusel-Thriller, der mich zwar nicht komplett überzeugen, aber dennoch sehr gut unterhalten konnte.
Als Jared Marcus seinen Posten ...
Bei ihrem Debüt gelingt der Autorin Julia Herne gleich ein packender Grusel-Thriller, der mich zwar nicht komplett überzeugen, aber dennoch sehr gut unterhalten konnte.
Als Jared Marcus seinen Posten als neuer Sheriff der scheinbar so beschaulichen Kleinstadt St. James in West Virginia antritt, will er in erster Linie die Hektik seiner letzten Arbeitsstelle hinter sich lassen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit kauft er sich ein altes und seit langem leerstehendes Herrenhaus, um sich in St. James endgültig eine neue Heimat zu schaffen. Doch schnell wird er mit der dunklen Geschichte dieses Hauses konfrontiert und muss dessen Geheimnis aufdecken, das auch für ihn schnell zu einer echten Bedrohung wird.
Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sich zu Beginn viel Zeit, um Land und Leute ausführlich vorzustellen. Doch schnell zieht auch eine zunächst unterschwellige Bedrohungslage in die Geschichte ein, die dann einen immer größeren Raum einnimmt und schlussendlich in einem krachenden Showdown mündet, der keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Tiefe hätten vertragen können.
Abgerundet wird das Buch am Ende durch einige kurze Bonuskapitel, die die weiteren Geschehnisse nach dem Prolog aus dem Jahr 1902 noch einmal vertiefen. Diese Kapitel hätte man durchaus auch als eingestreute Rückblenden in die Hauptgeschichte einbauen können, sie funktionieren aber auch so.
Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Grusel-Thriller steht, wird hier insgesamt gut und spannend bedient.