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Veröffentlicht am 28.01.2022

authetische Einsichten

Der Erinnerungsfälscher
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Rezension zu „Der Erinnerungsfälscher“ von Abbas Khider
Abbas Khider hat mit „Der Erinnerungsfälscher“ einen eindringlichen, kurzweiligen Roman geschrieben.
Der Autor erzählt aus dem Leben Said Al-Wahids, ...

Rezension zu „Der Erinnerungsfälscher“ von Abbas Khider
Abbas Khider hat mit „Der Erinnerungsfälscher“ einen eindringlichen, kurzweiligen Roman geschrieben.
Der Autor erzählt aus dem Leben Said Al-Wahids, der aus Bagdad nach Deutschland geflohen ist. Eindrücklich beschreibt der Autor die Zerrissenheit, die Said erfahren muss. Immer wieder stößt er trotz deutschem Pass auf Widerstände, die ihm das Leben erschweren. Dann muss er auch noch nach Bagdad zu seiner im Sterben liegenden Mutter. Auf dem Weg dorthin erzählt er immer wieder vom Verlassen dieser Stadt in früheren Jahren und teilt seine Gedanken zu seinem Heimatland. Mit jeder Erzählung wird das Bild vollständiger. Immer deutlicher wird sichtbar, wie unsicher und fern Bagdad ist, aber auch wie schwer es ist, in Deutschland als Deutscher wahrgenommen zu werden, der er nach seiner Einbürgerung ist.
„Der Erinnerungsfälscher“ ist eine gute Empfehlung für alle, die sich für den östlichen/arabischen Raum interessieren und die gerne authentisch über Heimat, Flucht und Schicksale in diesem Zusammenhang lesen.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

kurzweilig und inspirierend

Die Frau, die den Himmel eroberte
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Rezension zu „Die Frau, die den Himmel eroberte“ von Vanessa Giese
Vanessa Giese erzählt die Geschichte von Katharina Paulus. Sie berichtet überraschend kurzweilig und einnehmend von einer jungen Frau, ...

Rezension zu „Die Frau, die den Himmel eroberte“ von Vanessa Giese
Vanessa Giese erzählt die Geschichte von Katharina Paulus. Sie berichtet überraschend kurzweilig und einnehmend von einer jungen Frau, die sich durchsetzt. Katharina ist ein realer Charakter der fasziniert. In einer Zeit, in der Frauen nichts zu sagen haben, kämpft sie für ihren Traum, das Fliegen. Dabei erlebt sie viel Schönes und hat so manches Mal Glück, doch auch schwere Schicksalsschläge bestimmen ihr Leben. Das ist es, was die Geschichte dieser besonderen Frau nie langweilig macht. Es ist schwer hier viel zu schreiben, ohne zu verraten, welchen Lauf ihr Leben nimmt. Daher nur soviel: Liebe und Trauer, Freude und Unglück begleiten sie ihr Leben lang. Sie fällt und steht auf und das in ungewöhnlichen und aufwühlenden Zeiten. Vanessa Giese lässt geschickt die Konventionen des Kaiserreichs durchscheinen und verdeutlicht die Schrecken, Entbehrungen und Hoffnungen des Ersten Weltkrieges und die Zwiespältigkeit der Gesellschaft, wie sie tatsächlich belegt ist. Mittendrin die reale Figur Käte Paulus. Dies und ein gut recherchierter historischer Hintergrund machen die Geschichte authentisch. Schnell wird klar: Käte Paulus ist eine ganz besondere Frau, die zeigt, wie wichtig es ist für sich selbst und seine Träume einzustehen. „Die Frau, die den Himmel eroberte“ ist ein inspirierender Roman, der auch mit spannenden Wegbegleitern Kätes aufwarten kann. Käte Paulus ist zwar ein Kind ihrer Zeit, aber mit Träumen, die sehr fortschrittlich waren und mit einem scharfen Verstand gesegnet. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Krimi mit Charme

Schwarzer August
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Rezension zu „Lost in Fuseta – Schwarzer August“ von Gil Ribeiro
Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Reihe und das hat auch dieser vierte Band nicht geändert – im Gegenteil. Gil Ribeiro entführt seine ...

Rezension zu „Lost in Fuseta – Schwarzer August“ von Gil Ribeiro
Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Reihe und das hat auch dieser vierte Band nicht geändert – im Gegenteil. Gil Ribeiro entführt seine Leser mit angenehmem Schreibstil und tollen Beschreibungen wieder einmal nach Portugal. Er schafft es, den Charme der Algarve und seiner Charaktere mit einem spannenden Kriminalfall zu verbinden. Dies ist es, was die Bücher ausmacht. Man ist mittendrin in der Urlaubsregion Algarve und fühlt sich wohl, bis die Situation immer brenzliger wird. Neben dem Kriminalfall selbst sorgen auch die Charaktere für Spannung. Die Protagonisten Leander Lost, Graciana und Carlos, die auch die Hauptermittler sind, ergänzen sich wunderbar. Leander als Autist bemerkt Aspekte, die den anderen entgehen, Graciana hält den Laden zusammen und Carlos ist mit seiner mürrischen, aber dennoch freundlichen Art und seinem ständigen Hunger absolut liebenswert. Allerdings muss man als Krimileser dafür Krimis mögen, die auch eine Handlung auf der Beziehungsebene verfolgen. War es in den ersten drei Teilen vor allem die Beziehung zwischen dem Protagonisten Leander Lost und Gracianas Schwester, so sorgt hier die Protagonistin Graciana selbst für interessante Szenen. Zu diesen Figuren gesellen sich einige Nebencharaktere, die ebenfalls toll ausgearbeitet sind und mit ihren Eigenarten den besonderen Charme dieser Krimireihe verstärken.
Wer also Krimis mit einem ganz besonderen Charme mag, bei dem auch die Figuren eine Rolle spielen und eben nicht nur der Fall an sich, dem sei nicht nur „Schwarzer August“, sondern die ganze Reihe ans Herz gelegt.

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Veröffentlicht am 14.10.2019

klug, gesellschaftskritisch, lehrreich

Das Ting
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Rezension zu „Das Ting“ von Artur Dziuk

Zunächst ein Hinweis zum Klappentext: Artur Dziuk erzählt in seinem Roman vor allem, wie das Ting auf seine Träger wirkt. Er bezieht sich dabei auf die gesellschaftlichen, ...

Rezension zu „Das Ting“ von Artur Dziuk

Zunächst ein Hinweis zum Klappentext: Artur Dziuk erzählt in seinem Roman vor allem, wie das Ting auf seine Träger wirkt. Er bezieht sich dabei auf die gesellschaftlichen, moralischen Aspekte. Es handelt sich hierbei nicht um eine Dystopie, in dem Sinne, dass das Ting breite Massen beeinflussen würde. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Erprobung des Tools.

„Das Ting“ ist das Debüt des Autors Artur Dziuk. Der Erzählstil lässt sich flüssig lesen, ist aber keinesfalls zu seicht, sondern die Ausdrücke sind kurz und prägnant. So wirkt der Stil intelligent, ohne gewollt literarisch oder kompliziert daherzukommen. Zu bedenken ist, dass die Kapitel sehr lang sind (ca. 50 Seiten) und dass die Geschichte aus vier Perspektiven erzählt wird. Wer diese vier Personen sind, möchte ich ungern verraten, da es einen ersten Überraschungseffekt nehmen würde, von denen es einige gibt in diesem Buch.

Linus wird ja bereits im Klappentext erwähnt. Er ist einer der Gründer des Start-Ups. Wie seine Mitgründer, ist sein Charakter schön ausgearbeitet. Durch die langen Kapitel hat der Leser die Chance, alle Charaktere vielseitig kennenzulernen. So offenbaren sich ihre Stärken und Schwächen, die dem Roman eine gewisse Spannung verleihen. Auch, weil das Ting genau diesen Charakter später beeinflusst und sich der Leser stets fragen muss, ob oder wie weit sich die Figuren aufgrund des Tings oder unabhängig von ihm entwickeln.

Zum Team gehören weiterhin eine Expertin für die technische Seite, ein Marketing-Chef sowie ein Geschäftsführer. Linus übernimmt die Schnittstelle zwischen der biologisch-medizinischen Seite und der Technik, also den Codes. Die Figuren sind so unterschiedlich, dass jeder Leser einen anderen „Liebling“ finden wird, mit dem er mitleidet.

Das Ting fand ich persönlich von Beginn an unheimlich, es gibt aber sicher auch Leser, die es eher fasziniert und so eine Technik gerne wenigstens ausprobieren würden.

Wenn ich „Das Ting“ mit drei Worten beschreiben müsste, würde ich sagen „klug, gesellschaftskritisch, lehrreich“.

Es lehrt, was geschieht, wenn Selbstoptimierung zum obersten Ziel wird, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Und dass macht dieses Buch, unter anderem, so wertvoll: es lässt am Ende Platz für Spekulation und gibt keine fest eingemeißelte Meinung vor, sondern lässt dem Leser genug Raum für eigene Gedanken zur Funktion des Ting. Wie stark beeinflusst es seinen Träger? Inwiefern beachtet es Macht, Erfolg, Karriere, privates Glück? Arbeitet es als geschlossenes System oder für jeden Träger inividuell? Wie stark sollen/dürfen wir uns überhaupt beeinflussen lassen? Und welche Macht/welche Daten haben Konzerne hinter den Apps eigentlich über uns?

Auch wenn die ein oder andere Szene etwas übertrieben wirkt (ich beziehe mich da vor allem auf eine Partyszene), ist die Geschichte unterhaltsam und sie bringt ihre Leserschaft zum Nachdenken, auch, weil eben nicht alle Fragen beantwortet werden. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der gerne gesellschaftskritische Geschichten liest, die Raum für eigene Gedanken und eine eigene Positionierung lassen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Spannender Folgeband

Glamour Girl 2. Giftige Wahrheit
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Rezension zu „Glamour Girl – Giftige Wahrheit“ von Evelyn Uebach
Mit „Glamour Girl – Giftige Wahrheit“ ist endlich der zweite Band zur Glamour Girl – Reihe erschienen. Für jeden, der Band 1 nichts zeitnah ...

Rezension zu „Glamour Girl – Giftige Wahrheit“ von Evelyn Uebach
Mit „Glamour Girl – Giftige Wahrheit“ ist endlich der zweite Band zur Glamour Girl – Reihe erschienen. Für jeden, der Band 1 nichts zeitnah gelesen hat, lohnt es sich in den Anhang zu sehen. Dort befindet sich ein Personenverzeichnis, welches den Einstieg in den zweiten Band ungemein erleichtert, weil man alle Figuren ganz anders präsent hat.
Der Einstieg insgesamt ist gut gewählt. Der Leser wird direkt mitten ins Geschehen geworfen, gut angeknüpft an das Ende des ersten Bandes. Wie schon der erste Band lässt sich auch dieses Buch schnell und flüssig lesen.
Die Figuren entwickeln sich interessant weiter. Vicky steht nach wie vor im Zentrum des Geschehens. Zu Beginn ist sie etwas anstrengend, später fügt sie sich besser in die Geschichte und verstrickt sich in so allerlei aufgrund ihrer Impulsivität, die wir schon aus dem ersten Band kennen. Interessant ist Clea. Bleibt sie zunächst undurchschaubar, erfährt man im Laufe der Geschichte immer mehr über sie und lernt sie zu verstehen. Evelyn Uebach hat auch in diesem Band wieder interessante Wendungen eingebaut, die hier unerwähnt bleiben sollen, um die Spannung nicht vorwegzunehmen. Toll ist, dass man endlich mehr über verschiedene Figuren wie Cyan und Saya sowie Prisca erfährt. Vor allem Cyan hat mich begeistert. Er ist ein toller Charakter, der auch eine eigene Geschichte verdient hätte.
Da kommt so einiges ans Licht, was die Geschichte spannend macht und je mehr man erfährt, desto mehr Fragen werden aufgeworfen. Evelyn Uebach versteht es durch diese Fragen die Spannung aufrechtzuerhalten und den Leser zu fesseln. Diese Fragen löst sie geschickt nach und nach auf und der Leser kann miterleben, wie verschiedene Figuren an ihren inneren Schranken verzweifeln und sie eventuell überwinden. Wer Band 1 mochte, wird auch am Nachfolger seine Freude haben. Besonders schön ist, dass beide Bände unglaublich spannend sind, aber doch anders. Im ersten Band habe ich wesentlich häufiger gelacht, wegen der kuriosen Gesellschaft und ihrer Sitten und Bräuche, während ich im zweiten Band eine deutlich höhere Spannung wahrgenommen habe. In jedem Fall spreche ich eine Leseempfehlung für diese Reihe aus.