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Veröffentlicht am 28.01.2022

Spannendes Setting, wie ein gutes Puzzle

Eure Leben, lebt sie alle
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Die Geschichte wird aus fünf verschiedenen Perspektiven erzählt: Marianne ist Jonas‘ Mutter, Ellen, Freddy, Luise und Johanna waren alle auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunden.
Auch wenn Jonas ...

Die Geschichte wird aus fünf verschiedenen Perspektiven erzählt: Marianne ist Jonas‘ Mutter, Ellen, Freddy, Luise und Johanna waren alle auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunden.
Auch wenn Jonas früh bei einem Unfall verstorben ist, sind die fünf Frauen trotz völlig unterschiedlichen Lebenssituationen immer noch in Kontakt und miteinander verknüpft.
Wir begleiten die fünf durch eine kurze Zeitspanne in ihrem jeweiligen Alltag und können so das Puzzle der Geschichte zusammensetzen.


Meine Meinung:
Ich fand den Roman unglaublich lebendig, weil man durch die unterschiedlichen Perspektiven immer wieder andere Ausschnitte kennenlernt und aus der Sicht der Frauen sehr authentisch, oft etwas schnodderig und immer unterhaltsam erzählt wird.
Gerade die unterschiedlichen Lebensentwürfe und Phasen, in denen sich die handelnden Personen befinden, geben der Geschichte genau die richtige Würze. Es sind alles sehr starke Charaktere mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten in der Mitte ihres Lebens – Geldsorgen, Affäre, kleine und große Sorgen um Kinder, Sorgen um Eltern, Beziehungen, Themen mit dem eigenen Körper… Irgendwie sind viele doch noch nicht angekommen, machen aber im Laufe der Handlung eine gewisse Entwicklung durch.

Neben den sehr glaubwürdigen Familiengeschichten hat mir gut gefallen, dass man sich Dinge aus der Vergangenheit von Jonas – der ja alle Frauen verbindet – gut zusammensetzen kann, wenn man die einzelnen Geschichten wie Puzzleteile zusammensetzt.

Dank des launigen Erzählstils fliegen die Seiten nur so dahin.


Fazit:
Eine insgesamt gelungene Geschichte mit interessanten Denkanstößen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Netter Schmöker zum Wohlfühlen

Unsere Zeit ist immer
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Minnie wurde am 1.1.1990 geboren, hat aber den Preis für das erste Baby der 1990er Jahre knapp verloren, weil Quinn wenige Minuten vor ihr geboren wurde und das Preisgeld abgesahnt hat.
Seitdem meint sie, ...

Minnie wurde am 1.1.1990 geboren, hat aber den Preis für das erste Baby der 1990er Jahre knapp verloren, weil Quinn wenige Minuten vor ihr geboren wurde und das Preisgeld abgesahnt hat.
Seitdem meint sie, an Silvester und Neujahr unter einem Fluch zu leiden, während Quinn das Glück für sich gepachtet haben muss.
Als sie auf ihrem gemeinsamen 30. Geburtstag zufällig Quinn begegnet, scheint sich der Fluch wieder zu zeigen. Doch sie fühlt sich zu Quinn gleich hingezogen und so entwickelt sich zwischen ihnen im Laufe der Zeit eine besondere Beziehung…


Meine Meinung:
Das Buch wurde beworben mit den Worten „wie eine Umarmung“. Diese Einschätzung kann ich nach der Lektüre tatsächlich bestätigen, denn ich habe die schöne Geschichte mit den liebevoll und warmherzig angelegten Personen sehr gerne gelesen.
Minnie und Quinn waren mir beide direkt sympathisch und ich fand es schön, über ihre Begegnungen zu lesen.
Tatsächlich haben beide ihr Päckchen zu tragen und entwickeln sich im Laufe der Handlung beide signifikant weiter. Dabei ist diese Entwicklung aber immer stimmig und glaubwürdig beschrieben und aus meiner Sicht nicht überzogen.

Der Roman ist sehr geschickt erzählt, denn er spielt auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen und bringt immer wieder sehr erhellende Rückblenden, die der Handlung zusätzliche Tiefe geben.

Neben der romantischen Geschichte hat der Roman auch viele lustige Elemente und einen tollen Humor, so dass ich bei manchen Szenen laut lachen musste.
Außerdem werden auch ernste Themen wie Depression und psychische Erkrankungen feinfühlig und passend angeschnitten.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr rund und stimmig und ich habe es genossen Zeit mit Minnie und Quinn zu verbringen.


Fazit:
Der Roman ist wirklich das ideale Buch für unterhaltsame und emotional ansprechende Stunden auf dem Sofa bei einer schönen Tasse Tee.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Hochwertig gestaltetes Büchlein zur Herkunft der Zahlen und weiterer mathematischer Konzepte

Wie die Mathematik in die Welt kam
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Eins, zwei, viele – woher kommen die Zahlen? Wie kann man Handel betreiben? Wie kann man Häuser bauen und Flächen ausmessen?
In launigen Reimen werden wesentliche Punkte zur Entstehung der Mathematik erzählt. ...

Eins, zwei, viele – woher kommen die Zahlen? Wie kann man Handel betreiben? Wie kann man Häuser bauen und Flächen ausmessen?
In launigen Reimen werden wesentliche Punkte zur Entstehung der Mathematik erzählt. Dabei gibt es auf den farbenfroh gestalteten Seiten mit vielen Bildern auch begleitend sehr viel zu entdecken.


Meine Meinung:
Das Buch bietet einen schönen Überblick über wichtige Meilensteine bei der Entwicklung der Mathematik. Es wird plastisch beschrieben, warum und wofür die ganzen Zahlen entwickelt wurden. Es beginnt mit Konzepten wie „eins, zwei, viele“. Sehr interessant fand ich auch die Beschreibungen zur Geometrie, die zum Bauen von Häusern gebraucht wird (Stichwort „rechter Winkel“).

Das Buch ist unglaublich hübsch gestaltet mit vielen bunten Bildern und witzigen Zeichnungen, so dass es großen Spaß macht, es durchzublättern.

Die Art der Erzählung in Reimform fand ich erst einmal etwas ungewöhnlich, aber man gewöhnt sich im Laufe des Lesens daran.

Einschränkend muss ich nur sagen, dass ich das Buch, das ab 6 Jahren empfohlen ist, für diese Altersklasse etwas zu anspruchsvoll finde. Ich kannte mich mit dem Thema schon aus und habe das Buch daher sehr gerne gelesen. Für Kinder ist die Art der Erzählung meines Erachtens jedoch zu kompliziert, es kommen zu viele schwierige Wörter und Namen vor. Diese werden zwar in einem Glossar am Ende des Buches erklärt, aber es stellt sich doch nicht immer ein Lesefluss ein, wenn man neu im Thema ist.


Fazit:
Das Buch ist meines Erachtens für Mathematik-Liebhaber zu empfehlen, die diese Zusammenfassung gerne lesen werden.

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Spannender historischer Roman in der aufregenden Welt der schönen Dinge

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Sarah wächst in London in sehr einfachen Verhältnissen mit vielen Geschwistern und einem gewalttätigen Familienoberhaupt auf. Erst als sich kurz vor dem ersten Weltkrieg die vermögende Lady Sudbury ihrer ...

Sarah wächst in London in sehr einfachen Verhältnissen mit vielen Geschwistern und einem gewalttätigen Familienoberhaupt auf. Erst als sich kurz vor dem ersten Weltkrieg die vermögende Lady Sudbury ihrer annimmt und ihr eine fundierte Ausbildung zukommen lässt, ändert sich ihr Leben komplett.
Sie macht Karriere in einem bekannten Auktionshaus, doch damit ruft sie auch Feinde auf den Plan…


Meine Meinung:
Der Roman zeichnet sich besonders durch eine sehr fundierte Recherche bzw. Detailwissen in der Welt der Auktionshäuser, der Kunst, Antiquitäten, Schmuck etc. aus. Ich fand es sehr spannend in diese Welt einzutauchen und habe es sehr genossen, die Schilderungen der schönen Dinge, der Recherchen etc. zu lesen.
Dabei begleitet man als Leserin die engagierte Sarah, die sich unglaublich schnell in diese Welt einarbeitet. Ihre Entwicklung wird sehr glaubwürdig und fundiert dargestellt, so dass es mir Freude gemacht hat, sie dabei zu begleiten.
Gerade auch Sarahs Herkunft in ärmlichen Verhältnissen wird sehr authentisch beschrieben, so dass ich mir auch diese Welt in London vor und während des ersten Weltkriegs gut vorstellen konnte.

Außerdem ist auffallend, dass einfach sehr viel im Roman passiert. Es geht teilweise sehr emotional und auch sehr dramatisch zu mit Unfällen, Straftaten etc. und es bleiben auch einige Fragen am Ende des Romans offen, die erst im zweiten Teil beantwortet werden sollen.


Fazit:
Ich habe diesen spannenden Roman gerne gelesen und sehr viel Neues über eine mir nicht gut bekannte Welt gelernt! Es bleibt spannend bis zum zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Kommt nicht ganz an die früheren Anne Hertz-Bücher heran

Bis ans Ende aller Fragen
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Maxi ist Anfang 40, Cafébetreiberin in Hamburg und frisch getrennt. Sie findet ihr altes Tagebuch aus Teenagerzeiten wieder und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
Nicht nur stehen mehrere Männer ...

Maxi ist Anfang 40, Cafébetreiberin in Hamburg und frisch getrennt. Sie findet ihr altes Tagebuch aus Teenagerzeiten wieder und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.
Nicht nur stehen mehrere Männer bei ihr auf der Matte, sondern es winkt auch noch ein neuer Job an einem anderen Ort.
Es sieht aus, als würde sich für sie wirklich ALLES ändern.


Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Anne Hertz und habe mich riesig gefreut, dass nach so einer langen „Durststrecke“ endlich einmal wieder ein Roman des Autorinnenpaares erschienen ist.
Von Anfang an war ich auch wieder von dem gewohnt flüssigen und locker-leichten Schreibstil begeistert. Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt und einige unterhaltsame Stunden genossen.

Ein kleiner Wermutstropfen war bei dem Lesevergnügen leider dabei: Die Hauptfigur Maxi ist trotz ihres Alters von Anfang 40 leider sehr unreif und kindisch aufgetreten. So hat sie sich immer weiter in Lügengeschichten verstrickt, anstatt diese aufzuklären. Manchmal hätte ich sie einfach nur schütteln können. Dadurch haben sich in der Geschichte auch einige sehr unvermittelte, unmotivierte Entwicklungen ergeben, bei denen ich mir eine etwas sanftere und weniger plötzliche Anmoderation gewünscht hätte.

Sehr nett und schön geschrieben fand ich die Tagebucheinträge der Teenager-Maxi und wie diese mit der Geschichte in der Gegenwart zusammenhängen.
Im Großen und Ganzen war die Geschichte trotz der erwähnten kleinen Schwächen für mich wieder sehr unterhaltsam.


Fazit:
Auch wenn ich mir ein kleines bisschen mehr von dem Roman versprochen hatte, hat er mich wieder gut unterhalten und amüsiert und ich habe die netten Lesestunden genossen.

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