Cover-Bild Ohne jede Spur
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inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 21.05.2019
  • ISBN: 9783499634154
Peter Jamin

Ohne jede Spur

Wahre Geschichten von vermissten Menschen
Ein hochspannender Blick auf spektakuläre Kriminalfälle – Peter Jamin beschäftigt sich seit 25 Jahren mit Vermisstenfällen und hat die eindrücklichsten Schicksale und dramatischsten Geschichten zusammengetragen. Ein 16-jähriges Mädchen wird mehr als ein Jahr lang von einem Unternehmerpaar eingesperrt und gefoltert. Als sie die Täter bei der Polizei anzeigen will, glaubt man ihr nicht. Ein junger Mann bittet im Fernsehen um Unterstützung bei der Suche nach seiner Ehefrau. Was erst später bekannt wird: Er hat die Frau erschlagen und im Keller seines Hauses einbetoniert. Ein Lehrling verschwindet, macht in Asien Karriere, heiratet mehrmals – und kehrt schließlich nach 30 Jahren schwer erkrankt zu seinen Eltern zurück, um zu Hause zu sterben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2022

Der Kreis der Opfer ist viel grösser

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"True Crime" Berichte erfreuen sich aktuell immer grösserer Beliebtheit, wobei die Sensationslust meist dominiert und die Geschichten dementsprechend aufgebaut sind. Peter Jamin, der sich ehrenamtlich ...

"True Crime" Berichte erfreuen sich aktuell immer grösserer Beliebtheit, wobei die Sensationslust meist dominiert und die Geschichten dementsprechend aufgebaut sind. Peter Jamin, der sich ehrenamtlich seit 25 Jahren mit Vermisstenfällen und der Unterstützung der Angehörigen beschäftigt, bedient mit dem vorliegenden Buch nicht nur die Faszination der Menschen an dem Bösen. Besonders gelungen und meiner Meinung nach fast noch wichtiger ist, das auch das Schicksal und Leid der Hinterbliebenen Beachtung findet. Beim Hören dieses Buches spürte ich sehr deutlich die Hilf- und Machtlosigkeit derer, die neben der Trauerarbeit kaum Unterstützung vom Staat erhalten, stattdessen viel eher zum Spielball der Kompetenzstreitigkeiten einzelner Ämter und Behörden werden. Damit nähert sich dieses Buch für mich berührend anders den tragischen Einzelfällen, die jeder für sich ganze Familien, Freunde und Bekannte in den Abgrund ziehen.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Wahre Vermisstenfälle und Schicksale, die mich berührt und teilweise sprachlos zurückgelassen haben!

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"Ohne jede Spur: Wahre Geschichten von vermissten Menschen" von Peter Jamin habe ich als ungekürztes Hörbuch gehört, welches am 19.11.2021 im Audio-To-Go Verlag erschienen ist. Der Sprecher Alexander Gamnitzer ...

"Ohne jede Spur: Wahre Geschichten von vermissten Menschen" von Peter Jamin habe ich als ungekürztes Hörbuch gehört, welches am 19.11.2021 im Audio-To-Go Verlag erschienen ist. Der Sprecher Alexander Gamnitzer erzählt 5 Stunden und 34 Minuten über wahre Kriminalfälle, mit denen Peter Jamin sich seit 25 Jahren beschäftigt. Es sind Vermisstenfälle, dessen Schicksale und dramatische Geschichten er in verschiedenen Kurzgeschichten zusammengetragen hat. Die meisten davon haben mich fassungslos zurückgelassen, oft war ich schockiert und sprachlos. Denn der Autor hat nicht nur detaillierte Hergänge wiedergeben, auch wurden die psychischen und verzweifelten Ausnahmezustände und Strapazen der Angehörigen von vermissten Menschen geschildert. Viele Fälle haben mich sehr berührt und mitgenommen, sodass ich mit einigen Menschen mitgelitten habe. Aber auch Wut und Unverständnis kamen bei mir auf, da auch gezeigt wurde, wie Betroffene und Angehörige im Stich gelassen wurden und keine Hilfe erhielten. Oftmals waren sie es dann, die ihre vermissten Angehörigen auf eigene Faust gesucht haben. Nicht immer gab es einen erfreulichen Ausgang. Jeder geschilderte Fall ist sehr unterschiedlich, zum größten Teil mit Wendungen, die für Gänsehaut gesorgt haben.

Der Sprecher Alexander Gamnitzer hat die wahren Vermisstenfälle, die manchmal zu Kriminalfälle wurden, sehr emotional, aber dennoch sachlich und authentisch wiedergegeben. Seine Fassungslosigkeit konnte ich an einigen Stellen heraushören, denn was ich hier zu hören bekommen habe, lässt wirklich niemanden kalt. Auch empfand ich seine Stimme als sehr angenehm, die sich jeden Fall sehr gut angepasst hat. Gamnitzer und Jamin haben den spannenden und teilweise wirklich sehr spektakulären Fällen eine großartige Stimme gegeben, Angehörige haben wie die Vermissten vom Autor gleichermaßen viel Aufmerksamkeit bekommen. Verschiedene Leidenswege haben mich sehr erschüttert, denn oft wurde die Zeit des Hoffens und Bangens für viele Angehörigen zur schrecklichen Ungewissheit, sie zerbrachen von Jahr zu Jahr immer mehr. Die Ohnmacht, die meistens vorhanden war, konnte ich absolut nachvollziehen. Besonders wenn die eigenen Kinder ohne ein Zeichen plötzlich verschwinden, da ist das Alter nebensächlich. Der Fall einer Mutter, die ihre Tochter verzweifelt auf Ibiza sucht, ging mir wirklich sehr an die Nieren. Die Tochter macht mit ihrer Freundin dort Urlaub, aber nach Deutschland kehrt nur die Freundin alleine zurück. Was in dem fremden Land passiert ist und wo die Tochter der verzweifelten Mutter abgeblieben ist, fand ich sehr mysteriös. Es gab Vermutungen und Spekulationen, die Mutter suchte ihre Tochter selbst auf Ibiza und hat alle Hebel in Gang gesetzt. Doch sie kam dort überhaupt nicht weiter, selbst ihr eigenes Leben setzte sie mit der Suche aufs Spiel. Die schreckliche Ungewissheit, ob die eigene Tochter in den Fängen eines Menschenhändlerrings steckt oder nicht mehr lebt, hat mich sehr mitgenommen.

Die Verzweiflung vieler Angehörigen hat Peter Jamin besonders authentisch rübergebracht. Er hat die verschiedenen Fälle sachlich und neutral zusammengefasst und berichtet wahrheitsgemäß und frei von jeglicher Sensationsgier. Ich konnte deutlich spüren, dass er immer versucht hat, sachlich zu bleiben. Aber manchmal war selbst sein Unverständnis zu groß, um Emotionen zu verbergen. Wichtige Fakten haben dafür gesorgt, dass ich die einzelnen Hergänge der Kurzgeschichten gut vor meinen Augen hatte, denn sie wurden verständlich, bildlich und flüssig erklärt. Die ein oder andere Wendung aus den hier erzählten Vermisstenfällen hat mich sehr überrascht, das Verhältnis zwischen "Happy End"und "Tragödien" fand ich in diesem Hörbuch gut aufgeteilt. Ein Ehemann und Vater zweier Töchter meldete seine Frau kurz nach ihrem plötzlichen Verschwinden als vermisst und sorgte für großes Aufsehen, da er verzweifelt um Hilfe bei der Suche nach einer Ehefrau bat. Doch Jahre später kam heraus, dass er sie aus Wut erschlagen und im Keller seines Hauses einbetoniert hat. Diese scheinheiligen Aktionen und die Glaubwürdigkeit, die der Mörder an den Tag gelegt hat, haben dafür gesorgt, dass es für die Polizei keinen Zweifel gab, den Mann als Täter in Betracht zu ziehen, etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun zu haben. Wie sich durch einen krassen Zufall das Blatt gewendet hat, hat mich richtig schockiert. Aber auch das Schicksal einer verzweifelten jungen Frau, die aus blinder Liebe zu ihrem Mann nach Saudi-Arabien gezogen ist, hat mich sehr mitgenommen. Als ihr bewusst wurde, dass sie als Frau dort keine Rechte mehr hat, will sie zurück nach Deutschland. Doch schnell wurde ihr deutlich gemacht, dass es unmöglich ist. Die gemeinsame Tochter wurde ihr vorenthalten und gemeinsam aus dem Land auszureisen war unmöglich...

Peter Jamin arbeitete als Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter in Redaktionen der Zeitungsgruppe WAZ, bevor er sich 1985 als Autor selbstständig machte. Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema "Vermisste Menschen". Ebenso lange unterhält er ehrenamtlich ein Vermisstentelefon und berät Angehörige. In diesem Hörbuch erzählt Alexander Gamnitzer Jamins' Geschichten von Menschen, die, ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwunden sind. Außerdem wird von denjenigen erzählt, die sie vermissen und auf die Suche gehen. Es sind wahre Vermisstenfälle und Schicksale, die ihn in den vielen Jahren seiner Arbeit besonders berührt und bis heute nicht losgelassen haben. Einige dieser Geschichten gehen gut aus, andere leider nicht. Bei einigen Schicksalen konnte ich kaum glauben, dass es die Realität ist. Denn hinter jeder Geschichte steckt viel mehr als nur ein vermisster Mensch, denn wer noch nie so eine vergleichbare Situation miterlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was mit den Angehörigen passiert, wenn ein geliebter Mensch plötzlich und spurlos verschwindet.

Interessante und sogleich erschreckende Einblicke in das bewegende Schicksal vieler Familien haben bei mir viele Emotionen hervorgerufen. Zustände, die sich teilweise jahrelang zwischen Trauer und Hoffnung abwechseln, haben mich definitiv nicht kaltgelassen. Denn das Schlimmste ist vor allem die Ungewissheit. Es wurde oft deutlich, dass die Vermissten und ihre Angehörigen von den Behörden keine Hilfe zu erwarten hatten. Die Polizei, die jeden Vermisstenfall eines Erwachsenen sorgfältig prüfen muss, ob überhaupt Handlungsbedarf besteht, macht das ganze nicht leichter. Die Personen werden zwar registriert, was den Angehörigen oftmals aber nicht weiterhilft. Peter Jamin beriet ehrenamtlich Betroffene mit seinem Vermisstentelefon, in mehr als 2000 Fällen konnte er bislang helfen und er erfuhr dabei von Schicksalen, die für Außenstehende kaum vorstellbar sind. Die Geschichten von Vermissten spiegeln die meisten Probleme der Menschen in unserer Gesellschaft wider: Versagensängste, Mobbing, Verschuldung, Eheprobleme, Schwierigkeiten in der Schule, Studium und Beruf, Demenz, Depressionen und andere Krankheiten, Missbrauch und Misshandlungen, Gewalt in der Familie und vieles mehr. Die Geschichten der Angehörigen von Vermissten zeigen, wie hilflos und verzweifelt sie sind – sie gehen buchstäblich durch die Hölle. Ein Prozent der Vermisstenfälle, sind Gewalttaten – Entführung, Mord oder Totschlag. Doch verständlicherweise gehen Angehörige oft direkt vom Schlimmsten aus. In diesem Hörbuch möchte der Autor den Betroffenen eine Stimme geben.

Die Geschichten sind wahr, aber sie geben die Wirklichkeit natürlich aus einem besonderen Blickwinkel wieder. In manchen Geschichten stellt er besonders intensive Momente der Handlung in den Mittelpunkt. Peter Jamin hat in all den Jahren viele Menschen kennengelernt und eine Menge Situationen erlebt, die er in den Geschichten neu zusammensetzt. Sie geben nicht die Wirklichkeit wieder, aber die einzelnen Teile sind vollkommen wahr. Dieses Hörbuch ist aber auch Faction – Fakten und Fiktion ganz dicht an der Wahrheit. Die Basis der Kurzgeschichten sind reale Fälle, wobei er sich in die Protagonisten hineinversetzt und das Geschehen teilweise aus ihren Blickwinkeln beschreibt. So ist es möglich, das Handeln und Tun wie auch die Emotionen und Beweggründe von Angehörigen wie Vermissten intensiver zu vermitteln. Da nichts spannender und verstörender als die Realität ist, empfehle ich dieses (Hör)Buch ganz klar weiter. True Crime-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 24.09.2019

Faszinierend und berührend

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Peter Jamin beschäftigt sich seit 25 Jahren mit "vermissten Menschen". Er kümmert sich ehrenamtlich um ein Vermisstentelefon und berät die verzweifelten Angehörigen. In seinem Buch "Ohne jede Spur" vereint ...

Peter Jamin beschäftigt sich seit 25 Jahren mit "vermissten Menschen". Er kümmert sich ehrenamtlich um ein Vermisstentelefon und berät die verzweifelten Angehörigen. In seinem Buch "Ohne jede Spur" vereint er nun seine spannendsten Fälle. Er berichtet über ein eingesperrtes und gefoltertes Mädchen, jemanden der nach 30 Jahren totkrank zu seiner Familie zurückkehrt, eine Frau, die mit ihrer Tochter in Riad festgehalten wird und viele berührende Fälle mehr.


Peter Jamin hat hier ein bewegendes Buch geschrieben. Er schreibt so anteilnehmend, daß dem Leser so manches Mal die Luft wegbleibt und man hart Schlucken muß. Denn seine Art berührt. Die Menschen und ihre Schicksale bleiben nicht auf Distanz. Sie gehen nahe und prägen sich ein. Ja, man kann sich perfekt in das Leid einfühlen. Denn Peter Jamin schreibt die Geschichten je aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Manche Geschichten vermitteln Einsicht in die Beweggründe der Vermissten, andere in die Verzweiflung der Angehörigen. Und bei einer Geschichte wird man ebenso getäuscht, wie die Ermittler damals. Durch die besondere Art des Autors versteht man beide Seiten und kann die Gefühle nachempfinden. Jedoch bekommt man hier auch Einsicht in die wahre Arbeit der Polizei bei Vermisstenfällen - und diese unterscheidet sich gewaltig von der Phantasiewelt, die man in TV und Krimi sonst vorgespielt bekommt. Es ist erstaunlich, welch Langsamkeit hier an den Tag gebracht wird. Man mag sich nicht vorstellen, wie sich die Betroffenen in diesen Situationen gefühlt haben!

Mich hat dieses Buch zutiefst bewegt - und empfehle es gern weiter!