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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2022

Sucht, Liebe und zweite Chancen

Forever Right Now
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Die lebenslustige Darlene wagt einen neuen Start in einer fremden Stadt. Ein Neuanfang, ein ungeschriebenes Blatt Papier, ohne ihrer Vergangenheit. Wäre da nur nicht ihr verschlossener, übermüdeter Nachbar ...

Die lebenslustige Darlene wagt einen neuen Start in einer fremden Stadt. Ein Neuanfang, ein ungeschriebenes Blatt Papier, ohne ihrer Vergangenheit. Wäre da nur nicht ihr verschlossener, übermüdeter Nachbar Sawyer, der sie ihren Schwur zur Abstinenz schnell vergessen lässt.

Darlene ist offen, herzlich und strahlt mit ihrer Ausstrahlung heller als jede Sonne. Doch sie kämpft auch mit sich. Sie schämt sich für ihre Vergangenheit und will diese daher auch einfach nur begraben und vergessen.
Sawyer dagegen fühlt sich in seiner Gesetzeswelt sehr wohl. Schwarz oder weiß, mehr gibt das Gesetz für ihn nicht her. Sein Leben wurde von einem Tag auf den anderen verändert. Er rackert sich für seine kleine Tochter, seinen größten Schatz, Tag für Tag ab. Trotz allem ist er zielstrebig und verliert auch seinen Traum nicht aus den Augen. Für keinen von beiden kommt eine Beziehung in Frage, doch das kleine viktorianische Haus ist nun mal kein New-Yorker Wohnkomplex, sondern ein Zuhause.

„Für das Leben gibt es keinen Routenplaner. Dinge passieren, und Leute reagieren darauf, und es gibt keine zwei Personen, die dasselbe tun.“

Der Schreibstil und die Story haben mich wieder einmal in den Bann gezogen und fast nicht mehr losgelassen. Trotz allem hat für mich persönlich noch ein kleiner Funken gefehlt. Das Buch war ohne Frage emotional, und zum mit fiebern, und trotzdem hat es mich nicht zur Achterbahnfahrt der Gefühle abgeholt. Das was Emma Scott aber immer wieder schafft, ist die Message aus ihren Büchern authentisch rüberzubringen. Die Charaktere haben ihre Eigenheiten, und sind realitätsnah, haben Stärken und Schwächen, gute und schlechte Tage.

Eine zarte Geschichte über zweite Chancen, Liebe, Leben und Hoffnung.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Dramatisch, aber herzerwärmend sanft

Where the Roots Grow Stronger
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Drei lange Jahre ist es her, seit Fiona ihre Heimat und ihre Liebe zurückgelassen hat. Nach ihrem Abschluss und einer erwartenden Schicksalsschlag kehrt sie wieder zurück zu ihren Wurzeln. Dabei trifft ...

Drei lange Jahre ist es her, seit Fiona ihre Heimat und ihre Liebe zurückgelassen hat. Nach ihrem Abschluss und einer erwartenden Schicksalsschlag kehrt sie wieder zurück zu ihren Wurzeln. Dabei trifft sie auch wieder auf Connal, und merkt das die Jahre in der Ferne ihre Gefühle nicht verändert haben.

Fiona ist eine zurückhaltende Person, die die Dinge gerne im Stillen regelt, ohne viel aufsehen. Man merkt wie niedergeschlagen, melancholisch sie ist. Der grimmige, bärtige Connal hat sich seit in den drei Jahren verändert. Der lebhafte Junge von damals scheint nun eher ein trauriger, wütender Mann zu sein.

"Wie kann man so sehr schreien und gleichzeitig schweigen?"

Das Cover ist wunderschön gestaltet und der bildhafte Schreibstil und die Gedichte zwischen den Kapiteln bringen einen dazu sich fallen zu lassen. Ich würde fast schon sagen das es ein Wohlfühlbuch ist, mit diesem wunderschönem Setting, das auch so unglaublich gut rüberkommt, aber es gab einige Stellen in denen mir das Drama etwas zu viel war. Auch dieses Hin und Her, der Entscheidungslosigkeit hat das Buch meiner Meinung nach etwas abgeschwächt. Trotzdem gibt es auch viele positive Punkte. Das Gefühl von Heimat, Zugehörigkeit und dem Weg der Selbstfindung kommt perfekt zur Geltung. Die Lovestory bleibt dadurch auch etwas im Hintergrund. Fionas Schwestern wurden mit ihren unterschiedlichen Charakterzügen schön dargestellt, und man merkt das in diesen Figuren viel Potential liegt. Umso mehr freut es mich das sich die nächsten Bände mit ihnen beschäftigen. Übrigens gibt es auch ein ebook-Bonuskapitel aus Connals Sicht!

"Menschen machen Fehler. Alte Menschen, junge Menschen. Die jungen vielleicht mehr als die alten. Dennoch haben sie Liebe verdient."

Ein schönes Buch, mit poetischen Gedichten, übers ankommen, loslassen und neu beginnen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Atmosphärische und spannungsgeladene Urban-Fantasy

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho ist eine etwas andere Art von moderner Superheldin. Sie arbeitet in einer Bar, und wir der Zufall es so will, verleiht ihr dieser ungeahnte Kräfte. Diese nutzt sie, nach Dienstschluss, um etwas Gerechtigkeit ...

Tycho ist eine etwas andere Art von moderner Superheldin. Sie arbeitet in einer Bar, und wir der Zufall es so will, verleiht ihr dieser ungeahnte Kräfte. Diese nutzt sie, nach Dienstschluss, um etwas Gerechtigkeit in die Welt zu bringen und Menschen in Not zu retten. Genau das ist wohl auch ihr größtes Geheimnis, das sie nicht einmal mit ihrem besten Freund Logan teilt. Das Geheimnis droht jedoch gelüftet zu werden, als die Polizei beginnt Phantombilder zu zeichnen und die taffe Grayson auftaucht.

"Diese Welt fürchtet mich nicht. Zwischen acht Millionen Seelen gehen selbst Bestien in der Masse unter."

Tycho mit ihrer dramatischen Vergangenheit ist eine interessante Protagonistin. Sie ist tough und mysteriös, mit einer verletzlichen Seite. Sie liebt und hasst den Kontrollverlust gleichermaßen. Schon nach den ersten Seiten spürt man deutlich den Druck der auf ihr lastet. Durch diesen psychischen Druck, und wohl auch, weil sie ein Geheimnis komplett für sich behalten muss, greift sie zum Alkohol. Dieser führt aber auch dazu das sie die Kontrolle über sich selbst verliert. Ihr Studienkollege, und Freund seit Kindestagen, Logan ist mehr als besorgt über ihren Zustand. Der unter anderem durch die sichtbaren Schürfwunden viel zu offensichtlich ist, um es auf Dauer zu verbergen.

"Ich will nicht sterben. Ich möchte verschwinden. Ganz vorsichtig und leise. Als hätte es mich nie gegeben. Das stelle ich mir ganz schön vor."

Das Cover hat sofort mein Interesse geweckt. Der Titel hat erstmal Fragen aufgeworfen, aber gemeinsam mit der dunklen Flüssigkeit am Cover unglaublich passend. Der Schreibstil ist detailliert, ohne überladen zu sein, mitreißend und spannend. Die Story baut sich langsam auf, und gewinnt dann zunehmend an Fahrt auf. Marie Graßhof hat es geschafft, das man mit Tycho mitfühlen konnte. Mit ihrem Schmerz und ihrer Hoffnungslosigkeit. Auch die anderen Charaktere wirken realitätsnah und das ganze Setting wirkt sehr atmosphärisch, wenn auch sehr düster und traurig. Die Kampfszenen und Rückblenden waren unglaublich bildlich beschrieben, das man das Gefühl hatte, man ist mitten drin im Geschehen. Einziger Kritikpunkt ist einerseits der Klappentext der etwas von der Spannung wegnimmt, und die wenigen Erklärungen am Ende. Hier fühlt man sich etwas im dunklen gelassen. Abgesehen davon konnte mich dieses Buch aber auf jeden Fall abholen.

Ein überaus spannungsgeladenes Urban-Action-Fantasy-Buch mit interessanter Storyline, vielen unerwarteten Wendungen gemischt mit einem Hauch Romantik.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Süße Kurzgeschichte

Redwood Lights – Es beginnt mit dem Duft nach Schnee
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Mit dem kleinen, aber feinen, Band 6 der Redwood-Reihe entführt uns Kelly Moran wieder zurück in die kleine Stadt Redwood und zu ihren Bewohnern.
Im Mittelpunkt steht dieses Mal jedoch ein Mitglied des ...

Mit dem kleinen, aber feinen, Band 6 der Redwood-Reihe entführt uns Kelly Moran wieder zurück in die kleine Stadt Redwood und zu ihren Bewohnern.
Im Mittelpunkt steht dieses Mal jedoch ein Mitglied des Drachentrios: Marie. Die taffe Bürgermeisterin hat sich schon oft in das Liebesleben der Bewohner eingemischt. Als jetzt nach 25 Jahren Maries Jugendliebe wieder nach Redwood zurückkehrt, drehen die bereits bekannten Charaktere den Spieß um.

Marie hat ihr Leben lang ihre Träume verfolgt, bis auf den sich eine eigene Familie aufzubauen. Ihre Jugendliebe Preston, hat sie verlassen, und nun nach 25 Jahren steht er wieder vor ihrer Tür und stürzt sie in ein Chaos, das sie als Bürgermeisterin nicht gewöhnt ist. Preston selbst ist äußerst liebeswürdig und man lernt ihn im Laufe der Geschichte etwas besser kennen.

Ich fand es super das hier auch mal das Drachentrio verkuppelt wurde! Die Geschichte ist kurz und lässt sich leicht lesen, doch durch die Kürze fehlt auch etwas an Tiefe. Schade war auch das die restlichen Charaktere von Redwood, abgesehen vom Anfang und Ende keine größere Rolle gespielt haben, aber sonst wäre es ja auch keine Kurzgeschichte. Das Setting ist aber auf jeden Fall wieder wie gewohnt cozy, weihnachtlich und zu einer Kleinstadt passend.

Ein schöner, wenn auch kurzer, Ausflug zurück nach Redwood mit weihnachtlichem Setting.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Von Stärken und Schwächen bis zur Selbstwahrnehmung

Late Night
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Die junge Programmiererin Lousia will mit ihrer App für Autisten durchstarten. Dafür braucht sie jedoch einen Investor. Abhilfe soll hierbei die Show "Unter Haien" bringen, bei der sie ihre Software vorstellt. ...

Die junge Programmiererin Lousia will mit ihrer App für Autisten durchstarten. Dafür braucht sie jedoch einen Investor. Abhilfe soll hierbei die Show "Unter Haien" bringen, bei der sie ihre Software vorstellt. Trotz der vielen Pannen auf dem Weg glaubt ein Hai an ihr Konzept: Ruben Stephanski. Er bietet ihr nicht nur einen Deal, sondern auch eine Metorenschaft an.

Louisa ist eine interessante junge Frau, die aber scheinbar oft nur auf ihr Äußeres reduziert wird, obwohl sie so viel mehr ist. Da ihr bester Freund Tobi durch eine Erkrankung bei der wichtigsten Präsentation ausfällt, muss Louisa ihr bestes geben. Dann läuft aber nichts, aber wirklich gar nichts wie geplant. Ein Stau, Regen, keine Requisiten und eine aufwühlende Begegnung mit Ruben. Trotz allem will sie ihr Glück bei der Show versuchen und wird belohnt mit dem Investment von Ruben. Der attraktive Selfmade-Millionär Ruben hat sich in der Presse ein Image aufgebaut. Er ist der Hai, der schon mit jungen Jahren lernen musste im dunklen Ozean zu überleben. Fressen oder gefressen werden - genau danach lebt Ruben, doch man merkt wie genau diese Einstellung an ihm zieht.

"Für etwas wirklich zu brennen bedeutet nämlich nicht, davon überzeugt zu sein, dass es gut ausgeht, sondern an dem Glauben festzuhalten, dass es Sinn ergibt, egal, wie das Ergebnis ausfällt."

Das Cover schreit quasi nach dirty/sexy Office Romance, dennoch verbrigt sich in diesem Buch so viel mehr als das. Der Schreibstil ist angenehm mitfühlend und auch unglaublich sanft. Ruben und Lousia sind nicht die typischen Protagonisten. Sie sind ebenbürtig. Partner in Crime, oder eher Investment. Beide wurden von ihrer Vergangenheit geprägt, gleich und doch so unterschiedlich. Die Geschichte ist realistisch, und hat mich auch ein wenig zum grübeln gebracht. Wie auch im echten Leben verschließen wir oft die Augen vor dem offensichtlichen. Wir zeigen nach außen hin das perfekte Bild, denn nur das zählt, oder? Letztendlich könnten nur die engsten Freunde einen durchschauen, bis es zu spät ist. Leistung sollte eben nicht immer an erster Stelle stehen, denn wir sind eben auch alle nur Menschen. Ich finde dieses Buch enthält genau diese unglaublich wichtigen Messages. Das einzige was mir persönlich etwas gefehlt hat, waren mehr gemeinsame Szenen zwischen Ruben und Lousia. Die kamen mir persönlich zu kurz, ebenso wie mich die Zeitsprünge im zweiten Drittel des Buches etwas aus dem Lesefluss gebracht haben.

Alles in allem ein prickelnder und gleichzeitig unglaublich mitreißender, sanfter Roman, der einen dazu bringt das ein oder andere Detail in seinem Leben in einem anderen Licht zu sehen.

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