Cover-Bild Words I Keep
Band 1 der Reihe "Die Amber-Falls-Reihe"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 10.01.2022
  • ISBN: 9783453425200
Josi Wismar

Words I Keep

Roman - Josi Wismar war nominiert als #BookTok Autor:in des Jahres 2023!
Es gibt Worte, an die man sich für immer erinnern möchte

Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Cassidy im wunderschönen Amber Falls in den Rocky Mountains. Cas, ihre Bookstagram-Community und ihre besten Freunde Lexie und Will sind für Em das Wichtigste im Leben. Als sie dem attraktiven, aber undurchschaubaren David begegnet, fühlt sie es sofort: die Aufregung des Neuen, das Knistern des ersten Verliebtseins. Jedes Mal, wenn sie sich begegnen, sprühen die Funken. Doch die Beziehung mit ihm verändert Em und treibt einen Keil zwischen sie und Cas. Kann er der Richtige sein, wenn er ihr Leben so durcheinanderbringt? Em muss sich entscheiden, oder sie verliert alles. Gibt es Happy Ends doch nur in Büchern und nicht im echten Leben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2022

konnte mich nicht überzeugen

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„Du musst nur lernen, auf dich zu hören und dir selbst zu vertrauen.“ 
(Will zu Emely in Words I Keep) 

Worum geht’s? 

Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren ...

„Du musst nur lernen, auf dich zu hören und dir selbst zu vertrauen.“ 
(Will zu Emely in Words I Keep) 

Worum geht’s? 

Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Cassidy im wunderschönen Amber Falls in den Rocky Mountains. Cas, ihre Bookstagram-Community und ihre besten Freunde Lexie und Will sind für Em das Wichtigste im Leben. Als sie dem attraktiven, aber undurchschaubaren David begegnet, fühlt sie es sofort: die Aufregung des Neuen, das Knistern des ersten Verliebtseins. Jedes Mal, wenn sie sich begegnen, sprühen die Funken. Doch die Beziehung mit ihm verändert Em und treibt einen Keil zwischen sie und Cas. Kann er der Richtige sein, wenn er ihr Leben so durcheinanderbringt? Em muss sich entscheiden, oder sie verliert alles. Gibt es Happy Ends doch nur in Büchern und nicht im echten Leben?

Words I Keep ist Band 1 der Amber Falls Reihe und in sich geschlossen. Die Charaktere der Folgebände kommen bereits vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise 

Das Buch wird durch Emely in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, teils sehr ausschweifend bild und teils sehr poetisch. Das Buch enthält keine erotischen Inhalte.

Meine Meinung 

Diese Rezension musste leider ziemlich lange darauf warten, getippt zu werden. Das lag daran, dass ich nach Beenden der Lektüre keine wirkliche Lust hatte, mich erneut mit dem Buch befassen zu müssen. Das ist leider ein ziemlich schlechtes Zeichen und entsprechend möchte ich an dieser Stelle auch bereits die Warnung voranstellen, dass die Rezension teilweise wohl sehr kritisch werden könnte. Lange habe ich gehadert, ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, dann nochmal, ob ich’s rezensieren möchte. Aber ich war schon immer ein ehrlicher Mensch, deswegen here we go.

Ein Buch zu kritisieren tut immer weh. Das glauben viele einem nicht, denn viele denken, es macht Spaß, Bücher „zu zerlegen“. Das tut es nie. Jedes Buch besteht aus Herzblut, Tränen, der aufopfernden Arbeit von vielen Leuten – Autorin, Lektoren, Marketingleute, Vertriebler, so viele arbeiten an dem Buch mit. Aber manchmal kann man ein Buch leider nicht schön reden und das ist bei Words I keep der Fall. Zunächst möchte ich festhalten, dass sich das Buch sehr schnell lesen lässt – ich war in gut drei Stunden durch. Gern würde ich sagen, dass dies daran lag, weil es so fesselnd war, tatsächlich war es aber einfach nur der relativ schlichte Schreibstil. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir ganz okay, man ist recht fix drin und lernt auch schnell die Charaktere kennen. Leider geht es hier aber bereits los: Words I keep zeichnet sich durch eine sehr ausufernde Darstellung aus. Das Buch hat wenig thematische Ausrichtung mit überschaubarem Inhalt, aber sehr viel Drumherum, umfassende Ausschmückungen und detaillierte Beschreibungen. Weite Strecken des Buches lesen sich leider beinahe wie ein Tagebuch, bei dem man das Gefühl hat, dass sich gar nichts tut. Emely steht auf, sie geht manchmal zu Vorlesungen, manchmal nicht, sie geht oft in den Laden, wo ihre Schwester arbeitet, sie macht Ausführungen zum Leben als Bloggerin. Viel mehr passiert ehrlich gesagt nicht und das wirklich lang. Als Love Interest David auftritt, war für mich nicht so wirklich greifbar, was hier gerade los ist. Beide laufen zufällig ineinander und danach ist sie fast schon obsessiv fasziniert von ihm, er zeigt ihr die kalte Schulter, dann plötzlich nicht mehr.

Das ist eines der Hauptprobleme des Buches. Das Buch ist von sprunghaften Entwicklungen geprägt. Die Charaktere sind heute der einen, morgen der anderen Meinung. Wieso, bleibt zumeist offen. Das Buch wirkt leider wahnsinnig planlos, als hätte man einfach losgeschrien. Die Autorin scheint nicht zu wissen, was sie will und wohin sie will. So wirken viele Szenen wahllos aneinandergereiht, viele Dialoge wirken platt und wenig greifbar. Die Charaktere, die Szenen, die Probleme – sie alle haben wenig bis keinen Raum, sich zu entfalten. So viele Gespräche enden abrupt, oftmals genau auf dem Höhepunkt eines Streitgesprächs etwa. Und dann kommt ein vollkommen willkürlicher Szenenwechsel in irgendeine völlig belanglose Situation, die seitenweise ausgeführt wird. Das sorgte dafür, dass ich weder zwischen David und Emely irgendeinen Funken von Chemie und Anziehung finden konnte noch dass mir die Freundschaften wirklich klar wurden. Das Buch ist durchzogen von vielen leeren Phrasen, wenig greifbaren Entscheidungen und dem fehlenden Hintergrund und der notwendigen Tiefe, die in vielen Situationen nötig gewesen wäre. Wenig hilfreich ist hierbei auch, dass sich die zweite Hälfte des Buches auf einmal liest, als hätte jemand anderes das Buch geschrieben. Das Buch bleibt zwar zäh, es gibt durchweg wenig Handlung und es ist fast schon langweilig, aber plötzlich gibt es zahlreiche (pseudo)philosophische Sprüche, statt einfachen Sätzen, werden plötzlich komplexe Satzkonstrukte gebaut und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, plötzlich in einem anderen Buch zu sein – zumindest vom Schreibstil und Aufbau her. Es ist einfach so, dass die Sachen nicht in das Buch gepasst haben. Weder in den Zusammenhang, in dem sie fallen, noch zu den Charakteren. Es ist ein wildes Zusammenzimmern von Inhalten, Zitaten und Ideen, bei denen aber schlichtweg die Konnexität fehlt.

Die Liebesgeschichte verdient es nicht, als solche betitelt zu werden. Von Anfang an sieht der Leser, dass David eine laufende Red Flag ist. Sein manipulatives Verhalten, die leeren Worte und generell das Gefühl, der ist eher ein notwendiger Pappaufsteller als ein Mensch mit Gefühlen, machte es mir nicht einfach. Ich mochte David von Anfang an nicht und mit jeder Szene wurde es schlimmer. Denn David ist ein ambivalenter Charakter, der einfach den Eindruck macht, das die Autorin sich nicht entscheiden konnte, ob sie einen rich good guy mit Problemen oder einen unangenehmen Schnösel ohne Rücksicht und Rückgrat möchte. Und so führen seine Handlungen zu Fragezeichen. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso er sich für Emely interessiert, wieso er an einigen Stellen der beste Boyfriend der Welt und an anderen das rücksichtsloseste Gesicht des ganzen Buches ist. Wobei… dieser Titel geht vielleicht auch an eine andere Person, aber dazu gleich. Jedenfalls funktioniert die Liebesgeschichte schlichtweg nicht. Dass sie dies auch nicht soll oder muss, merkt man dann im wenig nachvollziehbaren Finale des Buches, was durchaus Potenzial gehabt hätte, aber leider durch die fehlende Vorarbeit willkürlich und ebenso wenig greifbar ist. Es hätte ein interessanter (wenn auch an einigen Stellen vorhersehbarer) Twist werden können, aber leider mangelt es eben auch hier an Tiefe und Input. Zu schnell wird über alles drübergebügelt und sich lieber wieder auf Belangloses konzentriert. So war ich am Ende einfach nur noch froh, es bis zum Ende durchgehalten zu haben. Wie das Buch endet, war mir an der Stelle schon egal. Auch finde ich, dass die Autorin sich dem durchaus kritischem Thema, welches die Beziehung zu David betrifft, mehr hätte widmen müssen. Die ausufernden Sprüche, die Emely David wohlformuliert und hochgradig reflektiert (interessant, wenn man bedenkt, dass sie woher keine einzige Red Flag wahrgenommen hat) an den Kopf wirft, wirken komplett aus dem Zusammenhang gerissen. Fast mag ich die Behauptung aufstellen, dass die Autorin vorher gewisse Abschnitte vorgeschrieben hat, weil sie sie unbedingt so haben wollte, aber dann die Zwischenteile schreiben musste, was dazu führte, dass die Puzzleteile nur bedingt zusammenpassen. Wieso hier auch seitens des Lektorats kein Störgefühl eingetreten ist, wundert mich tatsächlich bis heute. Aber sei`s drum, bei Words I keep geht es um mehr als Liebe.

Ein Großteil des Buches entfällt auf die Thematiken Studium (bzw. Nichtstudium), Bookstagram/Bloggerleben und das Leben der beiden ungleichen Schwestern Emely und Cas, die nach dem Tod des Vaters und dem Abgang der Mutter sich irgendwie zusammenraufen müssen. Die Thematik Studium empfand ich als müßig. Ausführlich beklagt sich Emely über das Studium, was ihr keinen Spaß macht, berichtet von Inhalten, aber alles fühlt sich platt und berichtend an. Wo sind die Gefühle gewesen? Bei mir sind sie nicht angekommen. Das betrifft leider auch Emelys Freundschaften. Lexie und Will sind ihre Primärfreunde, die man so halb kennenlernt, bei denen man aber vor allem im Hinblick auf Lexie das Gefühl hat, Emely ist nur am verurteilen. Ernsthaft, sie sagt an so vielen Stellen unnette Sachen über Lexie, dass ich mich gefragt habe, was ihre Freundschaft überhaupt ausmacht. Dabei ist Lexie ein interessanter, ehrlicher Charakter, der durchaus hätte Spaß machen können, wenn man ihr mehr Raum und Möglichkeiten zur Entwicklung gegeben hätte. Welche Rolle Will in dem ganzen Konstrukt spielt, lasse ich jetzt einmal offen. Greifbar erklären kann ich es an dieser Stelle sowieso nicht.

Die Thematik um Bookstagram und das Buchbloggerleben war ehrlich gesagt der Hauptgrund dafür, dass ich dieses Buch lesen wollte. Die Autorin ist selbst Bloggerin und kann somit direkt davon berichten, welche Erfahrungen sie gemacht hat. Was in diesem Buch dann aber präsentiert wird, liest sich weniger wie ein direkter Erfahrungsbericht sondern wie eine sachliche Anleitung, wie man in dieser Welt bestehen kann und sollte. Mir fehlten die Emotionen und die tatsächliche Begeisterung, für das, was Emely dort macht. Auch hier gilt wieder, dass die Autorin es versäumt hat, greifbar zu machen, wie ihr Bloggerleben aussieht. Hier und da werden einzelne Tätigkeiten erwähnt aber ich hatte das Gefühl, dass das große Gesamtbild fehlte. So war es ein zentrales Thema, dass Emely ihr Studium abbrechen möchte, weil sie lieber ihre Bloggerkarriere vorantreiben möchte. Das ist durchaus nicht zu kritisieren, gleichzeitig fehlte mir aber die Erklärung dafür. Denn eigentlich wurde nur thematisiert, dass ein Verlag an einer Zusammenarbeit mit ihr interessiert ist. Die ganze Gestaltung der Thematik konnte mich schlichtweg nicht abholen, insbesondere wenn man die Welt selbst zumindest auszugsweise kennt. Ist ein das Universum Bookstagram und Buchblogger gänzlich unbekannt, dürfte sich vermutlich Ernüchterung einstellen, wie das Thema hier dargestellt wird. Ich muss an dieser Stelle auch einfach gestehen, dass der Klappentext viel mehr versprochen hat und dies - wie so häufig leider - nicht gehalten wurde. Hinzu kommt, dass sich die Autorin irgendwie zu sehr auf Fandoms konzentriert hat, was erneut zu einem gewissen Ungleichgewicht hinsichtlich Tiefe und inhaltliche Ausrichtung der Handlung führt.

Für mich leider jedoch fast schon der schlimmste Teil ist die Thematik rund um ihre Schwester Cas. Für die schwesterliche Verbindung fällt mir leider nur ein einziges Wort ein, wobei eigentlich zwei: toxische Beziehung. Es tut mir leid, aber die Darstellung führte zu mehr als nur einem Fragezeichen. Bereits von Anfang an hatte ich arge Probleme damit, wie die Schwester Emely behandelt. Denn diese ist tatsächlich volljährig, wird von ihrer Schwester aber tendenziell behandelt als wäre sie noch ein kleines Kind. Die bereits vielfach bemängelte Nachvollziehbarkeit der Geschichte war also auch hier wieder ein Problem. Denn tatsächlich erschloss es sich mir nicht, wie Cas so sehr davon überzeugt sein konnte, über Emely und ihr Leben bestimmen zu dürfen. Ich rede hierbei nicht von Kleinigkeiten, sondern tatsächlich solch gewichtigen Themen, dass Emely von ihrer Schwester bewusst Steine in den Weg gelegt werden, wenn diese etwas machen möchte. An so vielen Punkten wollte ich einfach nur schreien, weil in keinster Form diese Art des Miteinanders zu dulden ist. Von bewusster Manipulation über Lügen bis hinzu subtilen Drohungen ist hier wirklich alles dabei. Selten habe ich mich über eine familiäre Beziehung derart aufgeregt wie in diesem Buch. Dass beide Schwestern durch den Verlust des Vaters leiden, spielt eine wichtige Rolle, rechtfertigt aber in keinster Weise, wie Cas in das Leben von Emely eingreift. Toxische Verhaltensweisen müssen als solche betitelt werden und ich finde es wahnsinnig schade, dass in diesem Buch wenig Raum für eine Beleuchtung der Unangemessenheit der Verhaltensweisen geschaffen wurde. Zwar wagt es Emely an irgendeiner Stelle durchaus, sich gegen ihre Schwester aufzulehnen, dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Autorin Cas` Verhalten fast schon beschönigt. Mir fehlt hierfür leider absolut das Verständnis. Man wollte Emely nur dazu raten, ihre Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen. Das wird vor allem auch dann bestätigt, als der wohl heftigste Vertrauensbruch durch Cas erfolgt, den Emely dann aber mit ganz viel Verständnis einfach so hinnimmt.

Das plötzlich in Vielerlei konstruierte Ende vermag dann auch nicht zu überzeugen. Die Autorin hat sich an vielen Stellen sehr einfach gemacht, ganz egal, ob dies nachvollziehbar ist. Das betrifft sowohl die Thematik um die schwesterliche Beziehung als auch die nunmehr neu aufkommende Liebesgeschichte und auch Emelys Umgang mit ihrem Studium und ihrem Leben als Blogger. Final kann ich nur sagen, dass dieses Buch an vielen Stellen sicher sehr viel Potential gehabt hätte, ist meiner Meinung nach aber schlichtweg nicht genutzt wurde. Zusammenfassend ist das für mich daher ein Buch ohne wirkliche Handlung, bei dem die Charaktere nicht überzeugen können und welches durch die fehlende Tiefe einen auch nicht wirklich abholen kann.


An dieser Stelle möchte ich tatsächlich auch sagen, dass ist mir durchaus schwer fällt, dieses Buch mit einer Sternebewertung zu versehen, da mir persönlich an dem Buch eigentlich nichts gefallen hat, ich gleichzeitig dem Buch aber auch nicht seine Daseinsberechtigung absprechen möchte, weil ich mir vorstellen kann, dass einige Leser sich von vielen der mir kritisierten Punkte nicht stören lassen. Daher erhält es gerade noch 2 Sterne von mir, aber eben mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass ich es leider bedauerlicherweise nicht empfehlen kann. Es tut mir im Herzen weh, eben weil ich absolut neutral an das Buch herangegangen bin und mich auch von dem Hintergrund der Autorin nicht beeinflussen lassen wollte.

Mein Fazit 

Words I Keep konnte mich leider in keinster Weise überzeugen. Das Buch ist für mich geprägt von einer gewissen Oberflächlichkeit, kaum Handlung, sprunghaften Entwicklungen und nicht wirklich liebenswerten Charakteren. Dies gepaart mit den doch etwas kuriosen pseudophilosophischen Ausführungen sorgte bei mir leider für viel Langeweile und Lesefrust. Daher bedauerlicherweise keine Leseempfehlung von mir.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.01.2022

Gute erste Hälfte, enttäuschende zweite Hälfte

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Rezension zu „Words I keep“ von Josi Wismar
#q wollt ihr das Buch lesen?
Heute gibt es wieder eine neue Rezension von mir, diesmal zu den Debütroman von Josi Wismar. Ich habe mich sehr auf die Veröffentlichung ...

Rezension zu „Words I keep“ von Josi Wismar
#q wollt ihr das Buch lesen?
Heute gibt es wieder eine neue Rezension von mir, diesmal zu den Debütroman von Josi Wismar. Ich habe mich sehr auf die Veröffentlichung gefreut, weil ich Josi schon länger auf ihren Kanälen verfolgt habe.
Es fällt mir ziemlich schwer, meine Meinung in Worte zu fassen, weil ich sehr zwiegespalten bin.
- Die Handlung-
In dem Buch geht es um Emely, die Studentin ist und in ihrer Freizeit einen Buchblog führt.
Die Thematik fand ich sehr interessant, weil ich mich logischerweise gut damit identifizieren konnte und noch kein Buch mit diesem Thema gelesen habe.
Ich hatte jedoch das Gefühl, dass die Buchthematik nur am Anfang kurz angerissen wurde und dann immer mehr in den Hintergrund gerückt ist. Ich hätte mir an dieser Stelle mehr von dem Thema gewünscht, da es eine Menge Potenzial bietet und man somit beispielsweise auch auf die Schattenseiten aufmerksam machen kann.
Des Weiteren hat mir gefallen, dass es so viele Szenen im College gab, weil ich persönlich sehr gerne Geschichte mit diesem Setting lese.
Zuletzt gab es, vor allem im Gespräch mit ihrer besten Freundin Lexie, einige Marvel Anspielungen, die mir sehr gut gefallen haben. Dadurch ist man den Charakteren noch ein bisschen näher gekommen.
Hier hören für mich leider auch schon die positiven Aspekte auf.

Eine wichtige Rolle sollte in dem Buch die Beziehung zu ihrer Schwester Cassidy spielen, jedoch konnte ich absolut keine Liebe zwischen den beiden spüren. Für mich war die Beziehung zwischen den beiden sehr toxisch, was vor allem daran lag, dass sich Cassidy immer über Emely gestellt hat und ihre Bedürfnisse nicht wertgeschätzt hat. Ich kann dieses Verhalten nicht nachvollziehen, da Emely eine erwachsene Frau ist und durchaus in der Lage ist, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Schließlich weiß sie am besten, was gut für sie ist.

Außerdem hat mir in der Geschichte der rote Faden gefehlt. Wie schon angesprochen, spielte die Buchthematik nach einiger Zeit nur eine untergeordnete Rolle, die einen Leitfaden hätte sein können.
Dazu kommt auch, dass ich zwischen den Hauptprotagonisten Emely und David nichts nachfühlen konnte. Die Beziehung kam von einem Tag auf den anderen, ohne dass sich die beiden richtig kennengelernt haben.
Das war für mich schon sehr unauthentisch, denn schließlich liegt in New Adult Romanen der Fokus auf dem Kennenlernen der Protagonisten bis schließlich zu der Beziehung. Dieser ganze Weg wurde nicht thematisiert und deshalb spürte ich keinerlei Verbindung zwischen den beiden.

Zum Ende hin gab es immer mehr Überraschungen und Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, die aber für mich das bisherige Leseerlebnis kaputtgemacht haben. Ich kann dies nicht weiter ausführen ohne zu Spoilern, aber wenn ihr das Buch lest, werdet ihr wissen, was ich meine.

- Die Charaktere -
Die Charaktere hatten während des ganzen Buches keinen Wiedererkennunsgwert für mich. Sie waren sehr oberflächlich gestaltet und bei den besten Freunden von Emely, Lexie und Will, wurden einige Klischees aufgegriffen. Versteht mich nicht falsch, inzwischen ist es quasi unvermeidbar, Klischees zu vermeiden, aber es kommt auf die Menge an und meiner Meinung nach, gab es hier einfach zu viele, sodass es wieder unrealistisch wurde.

- Mein Fazit-
Die erste Hälfte des Buches konnte mich sehr überzeugen, während mich die zweite Hälfte leider sehr enttäuscht hat. Nichtsdestotrotz gab es einige positive Aspekte, die das Buch ausgemacht haben. 2/5 Sterne ⭐️

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Flache Story und gewöhnungsbedürftige Charaktere

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Mir fällt es wirklich, wirklich schwer diese Rezension zu verfassen, da ich sehe und merke wie viel Arbeit, Herzblut und Liebe darin steckt.
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, da der Klappentext ...

Mir fällt es wirklich, wirklich schwer diese Rezension zu verfassen, da ich sehe und merke wie viel Arbeit, Herzblut und Liebe darin steckt.
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, da der Klappentext sehr spannend klang doch leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen.
Aber ich möchte betonen, dass dies meine eigene persönliche Meinung ist und ich einfach ehrlich sein möchte.

Der Schreibstil war super und hat mir sehr gut gefallen! Locker leicht mit Witz & Humor. Auch die Bookstagram Thematik hat mir sehr gut gefallen, weil ich ja nun mal selbst hier aktiv bin. Es geht um Worte und die Liebe zu Büchern - ein Traum!

Jedoch gab es auch einiges, was mir nicht so gut gefallen hat:

Die Beziehung zu David kam mir viel zu plötzlich. Die beiden haben sich 1-2x gesehen und schon lag eine solche Vertrautheit zwischen den beiden von der ich als Leserin keine Ahnung habe, wo sie herkommt. Es ist die Rede davon, wie viel sie schon erlebt haben zusammen aber davon bekommt man als Leserin nichts mit. Und so schnell wie David kam, war er auch wieder weg.

Man lernt die Charaktere überhaupt nicht kennen. Man erfährt kaum etwas über David, über Emely als Person und wird einfach so ins kalte Wasser geworfen. So war es auch für mich als Leserin schwer, einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen.

Die Beziehung zur Schwester war für mich absolut toxisch und gefiel mir leider gar nicht. Klar, man kann etwas verstehen warum sie sich so benimmt aber trotzdem. 0 Vertrauen, Em wird behandelt wie eine 12jährige und lässt sich das alles auch noch gefallen. Die Konflikte zwischen den beiden werden sehr schnell abgetan.

Zum Schluss Will. Seine Pseudo Glückskekssprüche ergaben für mich teilweise gar keinen Sinn in den Dialogen und wirkten einfach nur gekünstelt. Generell waren die Dialoge steif und es machte für mich den Anschein, als wolle man eine tiefere Ebene erreichen durch diese Sprüche. Mich hat es leider nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Ein Buch voller Glückskeksweisheiten

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Wie so viele andere liebe auch ich den Austausch mit anderen Lesern über spannende Bücher, sympathische Charaktere und neue Autoren. Da sind nicht nur die ganzen Buchplattformen, sondern auch Instagram ...

Wie so viele andere liebe auch ich den Austausch mit anderen Lesern über spannende Bücher, sympathische Charaktere und neue Autoren. Da sind nicht nur die ganzen Buchplattformen, sondern auch Instagram zu einer virtuellen Heimat geworden. Im realen Leben findet man meist nicht genug Menschen, die den gleichen Lesegeschmack habe, um sich persönlich auszutauschen. Das Buch „Words I keep“ hat mich daher direkt angesprochen, weil die Hauptperson Emely viele ähnliche Interessen hat und ich mich mit ihr sofort identifizieren konnte.

Leider musste ich schnell feststellen, dass bei der Leidenschaft für Bücher auch schon die Gemeinsamkeiten aufhörten. Generell habe ich kein Problem damit, wenn Charaktere mir nicht ähneln, aber ich möchte zumindest eine Figur verstehen können und das war hier nicht immer der Fall. Emely hat vor einem Jahr ihren Vater verloren und ihre Mutter hat sie verlassen, sodass sie nun mit ihrer großen Schwester zusammenlebt. Für ihr Trauer und ihren Verlust hatte ich großes Verständnis. Was ich weniger verstanden habe ist ihre Charakterentwicklung. Emely ist eher schüchtern und spricht ihre Gefühle nicht gerne an. Aus irgendeinem Grund fängt sie immer häufiger an über ihre Emotionen zu thematisieren und öffnet sich mehr. Der Auslöser für ihren Wandel wird allerdings nie genannt. Auch ist es keine bewusste Veränderung ihrerseits, sondern irgendwann wird einfach erwähnt, dass sie sich weiterentwickelt. Als Leser hatte ich nicht die Chance die „vorher“ Emely wirklich kennenzulernen, die nicht über ihre Gefühle spricht, und hatte auch nicht die Möglichkeit diese Entwicklung mitzuerleben. Das fand ich sehr schade.

Die Geschichte lebt von den Emotionen sowie den Beziehungen zwischen den Charakteren, da es ansonsten wenig wirkliche Handlung gibt. Es ist somit nachvollziehbar, dass die Figuren in ihren Dialogen häufig ihre Probleme sowie Gefühle thematisieren. Immer wieder fallen hier jedoch auch Äußerungen, die man sonst nur in Glückskeksen findet. Lustigerweise wird das auch ein paar Mal erwähnt, dass die pseudo-philosophischen Weisheiten wie aus einem Glückskeks klingen. Diesen Bemerkungen konnte ich zwar zustimmen, aber sie haben die Dialoge dadurch nicht besser gemacht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Freunde wirklich so miteinander reden. Dazu kam, dass einzelne Sätze oder Informationen recht häufig wiederholt werden.

Es ist immer wieder spannend das Debüt eines Autors beziehungsweise einer Autorin zu lesen. Von vielen Autoren höre ich immer wieder, dass sie gerne noch einmal ihr Debüt überarbeiten würden, weil sie sich seitdem deutlich weiterentwickelt haben. Josi Wismar hat mit ihrem Debüt gezeigt, dass sie definitiv kreativ ist. Für mich hatte dieser Roman jedoch einige Mängel in der Charakterdarstellung sowie in den Dialogen, sodass mich dieses Debüt nicht wirklich überzeugen konnte. Ich würde es allerdings nicht ausschließen, dass ich in ein paar Jahren noch einmal ein Buch von Josi lesen werde – in der Hoffnung, dass mich ihre Charaktere dann überzeugen werden.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Schwierig, schwierig, schwierig.

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Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Buch nur geholt, weil ich aufrichtig wissen wollte, warum das Buch so viele schlechte Bewertungen bekommen hat. Mit neutraler Einstellung und einer gewissen Vorfreude ...

Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Buch nur geholt, weil ich aufrichtig wissen wollte, warum das Buch so viele schlechte Bewertungen bekommen hat. Mit neutraler Einstellung und einer gewissen Vorfreude bin ich an das Buch rangegangen. Die ersten Kapitel ließen sich schnell lesen, weil man wissen wollte, was weiter passierte. Aber irgendwann wurde es zu viel und die Neugier zu wenig. Die Grundidee ist nicht schlecht, aber leider hat mir die Umsetzung überhaupt nicht gefallen. Des Weiteren frage ich mich, warum das Buch im Lektorat die Logikfehler, Wortwiederholungen und Missverständnisse nicht ausgemerzt hat. Der Schreibstil war abgehackt, plump und nicht durchgehend flüssig. Manche Szenen waren schön beschrieben, viele andere und die meisten nicht. Immer wieder stolperte ich über Sätze, die immer gleich geschrieben wurden, immer dieselben Worte hatten. Es gab wenig Abwechslung, weshalb vieles monoton klang. Auch wurde vieles erzählt, ohne gezeigt zu werden. Also das „show, don’t tell“-Prinzip wurde nicht wirklich beachtet. Zumindest kam es mir so vor. Dadurch kamen die Gefühle nicht an, man konnte nichts nachempfinden oder sich bildlich etwas vorstellen. Dies führte dazu, dass die Charaktere und die Geschichte blass blieben. Die Tiefgründigkeit und Komplexität fehlte.
Darüber hinaus fand ich die Beziehung zwischen Cass und Em ziemlich toxisch. Auch wenn ihre Eltern nicht leben und Cass als große Schwester eine größere Verantwortung übernommen hat, heißt es nicht, dass sie ihren Willen durchsetzen kann. Jegliche Kommunikation fehlte und sie bestimmte alles. Und wehe wenn Em sich dagegen wehrte. Der Loveinterest war für mich nicht interessant genug gestaltet und alles wirkte so oberflächlich. Eine Wendung im weiteren Verlauf war doch ziemlich überraschend und ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll. Irgendwann kam der Punkt, wo ich keinen Reiz mehr hatte, die Geschichte weiterzuverfolgen. Weshalb ich sie abgebrochen und quergelesen habe. Vielleicht werde ich sie mir mal noch mal vorknöpfen. Aber nicht jetzt. Schade fand ich echt, dass man viel aus der Geschichte hätte herausholen können, es aber nicht ganz ausgeschöpft wurde. Ein paar Logikfehler hätten auch vermieden werden können, die ebenfalls zum Stirnrunzeln beigetragen haben.
Alles in allem kann ich sagen, dass es sehr schwierig ist, das Buch zu beurteilen. Jeder sollte sich selbst ein Bild machen. Für mich war das Buch leider nichts.

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