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Veröffentlicht am 11.02.2022

Eine Uhr braucht seine Zeit!

Die Uhrmacher der Königin
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„Die Uhrmacher der Königin“ ist ein historischer Roman aus der Feder von Ralf H. Dorweiler.
Er entführt den Leser in das 19. Jh., in dem sich zwei junge Uhrmacher aus dem Schwarzwald aufmachen, um im fernen ...

„Die Uhrmacher der Königin“ ist ein historischer Roman aus der Feder von Ralf H. Dorweiler.
Er entführt den Leser in das 19. Jh., in dem sich zwei junge Uhrmacher aus dem Schwarzwald aufmachen, um im fernen London ihr Glück zu machen.
Johannes und Ernst begeben sich auf eine nicht ganz ungefährliche Reise, auf der sie der jungen Frau Sophia begegnen, die ihnen nicht nur einmal eine große Hilfe sein wird.
Als sie bereits denken, dass sie im Uhrenland gescheitert sind, bekommen sie einen Auftrag der ganz besonderen Art – eine Uhr als Geschenk für Königin Victoria höchstpersönlich! Doch als sie diese übergeben wollen, werden sie Zeugen eines Attentats auf die Königin und ihren Gemahl Albert.
Das Cover des Buches beeindruckt durch seinen Blick auf London und das Ziffernblatt einer Uhr im Hintergrund. Es offenbart sofort die Thematik des Buches.
Die Abschnitte des Buches beginnen jeweils mit einer interessanten Information zu den einzelnen Teilen einer Uhr, sodass der Leser einen tiefen Einblick in die Bauweise sowie Funktion erhält. Die jeweiligen Kapitel sind gut unterteilt und nicht zu lang.
Der Schreibstil ist von Beginn an flüssig zu lesen und fesselt. Der Spannungsbogen wird dabei immer aufrecht erhalten; auch durch teils unvorhergesehene Wendungen.
Die Protagonisten überzeugen durch sehr individuelle Charaktereigenschaften. Sie haben Ecken und Kanten und müssen sich durchkämpfen.
Die beiden Brüder Johannes und Ernst haben eine sehr tiefe feste Bindung, die ihnen durch viele Höhen und Tiefen hilft.
Doch auch Sophia, die sich allein durchs Leben kämpfen muss, ist eine Sympathieträgerin.
Auch die zahlreichen Nebencharaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet.
Dem Autor gelingt es durch bildhafte Sprache, dass man die damalige Stadt, deren Kultur und Begebenheiten beim Lesen förmlich vor Augen hat.
Auch der etwas tiefere Einblick in das damalige Leben im Buckingham Palace ist dabei sehr interessant.
Im Buch werden fiktive Handlungsstränge gekonnt mit den tatsächlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit verknüpft.
Der tiefe Einblick in den Bau und die Funktionsweise der Uhren zieht sich durch das gesamte Werk und wird dabei zu keiner Zeit langweilig.

Fazit:
Dem Autor ist ein großartiger historischer Roman gelungen, der einem die Zeit vergessen lässt und durch den man eintaucht in eine ferne Zeit, die einem lebendig vor Augen erscheint.
Eine klare Leseempfehlung für jeden Liebhaber historischer Romane.
Es war mein erstes Buch dieses Autors und wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 01.02.2022

Eine rührende Geschichte von den Näherinnen von Auschwitz-Birkenau

Das rote Band der Hoffnung
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Der Roman „Das Rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington beschäftigt sich mit dem dunkelsten Kapitel in der deutschen Vergangenheit.
Es ist – wie auf dem Cover erwähnt – inspiriert von der Geschichte ...

Der Roman „Das Rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington beschäftigt sich mit dem dunkelsten Kapitel in der deutschen Vergangenheit.
Es ist – wie auf dem Cover erwähnt – inspiriert von der Geschichte der Näherinnen von Auschwitz.

Inhalt:
In den letzten beiden Kriegsjahren wird Ella, ein junges Mädchen von 14 Jahren, nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Dort kann sie zu ihrem Glück als Schneiderin in der Nähwerkstatt anfangen. Zu ihren Kundinnen zählen die Aufseherinnen sowie die Frau des Lagerkommandanten. Jedes Kleidungsstück, das sie anfertigt, kann über Leben und Tod entscheiden.
Ihre Liebe zu besonderer Kleidung und ihre besonderen Fähigkeiten halten sie am Leben und auch unverhoffte Freundschaft wird ihr zuteil. Doch kann Ella bis zur Befreiung durchhalten?

Meine Meinung:
Bereits das Cover zeigt die gestreifte Häftlingskleidung, sodass man sofort das Thema des Buches erkennen kann. Doch auch ein rotes Band wie im Titel erwähnt, ist zu sehen. Dieses wird im Buch eine besondere Rolle spielen.
Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt, welche jeweils eine Farbe als Überschrift tragen. Diese spielt in dem jeweiligen Kapitel eine große Rolle und finden sich auch an anderer Stelle wieder, die ich hier jedoch nicht verraten möchte.
Der Autorin ist durch ihren einfachen, aber eindringlichen Schreibstil gelungen, dass man intensiv in das Buch und die Geschichte eintaucht.
Man erlebt die Geschehnisse aus der Sicht der jungen Jüdin Ella, die mutig und kämpferisch ist, doch sich immer wieder gegen Grausamkeiten, Missgunst und die ständige Todesangst stellen muss.
Rose, eine politisch Gefangene, ist träumerisch und stiller. Überraschend wird sie zu einer sehr guten Freundin und bringt durch ihre blühende Fantasie und tolle Geschichten Licht in die dunkelsten Tage.
Durch die Art von Ella, den Menschen Tiernamen zu geben, hat man sofort Bilder im Kopf und kann sich auch gut vorstellen, wer eine Chance auf Überleben hat und wer nicht.
Der Autorin ist es gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die die damaligen Grausamkeiten auch einer jüngeren Generation erzählt und dabei eine Sprache zu finden, die einerseits die Gräueltaten sehr deutlich aufzeigt, auf der anderen Seite aber auch zeigt, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf.
Die Personen sind allesamt fiktiv, die geschilderten Erlebnisse jedoch leider brutale Realität.
Daher ist es umso wichtiger, dieser Thematik immer wieder Aufmerksamkeit zu widmen und dafür zu sorgen, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.
Das Nachwort der Autorin hat mir in diesem Punkt sehr gut gefallen.
„Wenn wir Humanismus und Solidarität als heroischen Akt begreifen, können wir uns dem Hass und der Gewalt entgegenstellen.“

Fazit:
Dieses Buch hat in mir die unterschiedlichsten Gefühle ausgelöst – von Wut über Trauer bis zu Fassungslosigkeit, aber auch Freude an manchen Stellen. Es war für mich absolut lesenswert und ich kann nur jedem ans Herz legen, es zu lesen und sich mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Romantisch-chaotische Reise in den hohen Norden

Kein Isländer ist auch keine Lösung
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Nach langer Zeit habe ich mit „Kein Isländer ist auch keine Lösung“ von Karin Müller mal wieder einen Unterhaltungsroman gelesen und bin davon alles andere als enttäuscht worden.
Man begleitet die beiden ...

Nach langer Zeit habe ich mit „Kein Isländer ist auch keine Lösung“ von Karin Müller mal wieder einen Unterhaltungsroman gelesen und bin davon alles andere als enttäuscht worden.
Man begleitet die beiden langjährigen Freundinnen Merle und Steffi auf einer Krimi-Reise mit der Fähre Eydna nach Island.
Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Merle ist alleinerziehende Mutter einer Zwölfjährigen und sucht Ruhe und Erholung. Gleichzeitig muss sie immer wieder an ihre mysteriöse Internetbekanntschaft aus Island denken – besteht eine Chance, diese in der Realität kennen zu lernen oder ist das Wagnis doch zu groß?
Steffi hingegen ist verheiratet, kinderlos und eine Karrierefrau. Sie sucht auf dem Schiff die Inspiration für ihren ersten eigenen Krimi und viel Unterhaltung.
Kaum sind die beiden Freundinnen auf dem Schiff angekommen, geht das Chaos auch schon los...
Bereits das Coverbild ist witzig-spritzig und passt perfekt zur Lektüre.
Die locker-leichte Schreibweise lässt einen nur so durch die Seiten fliegen.
Die beiden Hauptpersonen sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Merle ist einem von Beginn an sympathisch und man möchte ihr teilweise einen Schubs geben, damit sie endlich aus ihrem Schneckenhaus ausbricht.
Bei Steffi hatte ich beim Lesen zwiespältige Gefühle, was einen Protagonisten aber auch interessant macht.
Auch die zahlreichen Nebencharaktere wie der Barmann Pawel mit seinem immer offenen Ohr für die Probleme der Passagiere fand ich sehr gelungen dargestellt.
Durch die Beschreibung von Landschaft und Leuten konnte man sich die Schönheit des Nordens sehr gut vorstellen und ich selber habe große Lust auf eine Reise in diese Gefilde bekommen.
Der Autorin ist ein Mix aus Romantik, Freundschaft, Reiseführer und Lebensweisheit gelungen, der mir ein paar wunderbare Lesestunden bereitet hat.
Ich kann diese Lektüre jedem empfehlen, der Lust auf eine genüssliche Lesezeit hat, ohne viel nachdenken zu müssen – vor allem auch als Urlaubslektüre finde ich diese wunderbar geeignet.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Ein spannender historischer Roman über den Bau der steinernen Brücke in Prag

Die Brücke der Ewigkeit
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„Die Brücke der Ewigkeit“ ist ein historischer Roman von Wolf Hector, welcher uns ins 14. Jahrhundert nach Prag entführt.

Inhalt:
Der junge Jan Otlin muss bei der Magdalenenflutkatastrophe erleben, ...


„Die Brücke der Ewigkeit“ ist ein historischer Roman von Wolf Hector, welcher uns ins 14. Jahrhundert nach Prag entführt.

Inhalt:
Der junge Jan Otlin muss bei der Magdalenenflutkatastrophe erleben, wie die Judithbrücke über die Moldau zerstört wird und schwört beim Leben seiner Mutter, der Stadt eine neue Brücke zu bauen, die ewig halten wird.
Erst viele Jahre später erhält er tatsächlich die Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen und wird als Brückenbaumeister für den Bau einer neuen Brücke eingestellt. Doch dieses Vorhaben ruft nicht nur Freunde, sondern auch viele Feinde auf den Plan.
Gleichzeitig versucht die junge Frau Maria-Magdalena ohne Rückhalt ihrer Familie in Prag ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.
Doch ausgerechnet sie wird von Rudolph, einem konkurrierenden Steinmetz und größten Widersacher von Jan, für dessen Rachepläne gegen Jan benutzt.
Das Cover des Buches zeigt sehr passend die steinerne Karlsbrücke, die die Moldau überspannt. Die Verzierungen und der Schriftzug sind ansprechend und verlocken dazu, das Buch in die Hand zu nehmen und näher zu betrachten.

Das Buch ist in vier Bücher mit jeweils mehreren Kapiteln unterteilt, wobei der Autor jeweils das Ende der Geschichte an den Anfang der vier Bücher setzt. Dies führt dazu, dass man schon zu Beginn einen Ausblick darauf erhält, was einen am Ende erwartet, aber nicht weiß, wie es dazu kommt und eine große Spannung aufgebaut wird.
Der Schreibstil ist von Beginn an fesselnd und bildhaft. Man fühlt sich sofort in die Geschichte hineingezogen, kann sich die einzelnen Schauplätze hautnah vorstellen, fühlt mit den Protagonisten mit.
Die Protagonisten sind dabei sehr unterschiedlich – man findet sofort Sympathieträger wie Jan Otlin oder Maria-Magdalena, aber auch Ekel wie Rudolph.
Was mir aber besonders gefallen hat, ist, dass keiner der Protagonisten unfehlbar dargestellt und somit der Realität auch Rechnung getragen wurde.
Der Gefühlswelt der einzelnen Personen konnte man aufgrund des Perspektivwechsels sehr gut folgen. Damit waren auch einzelne Handlungen besser zu verstehen.
Dem Autor ist es gelungen, historische Hintergründe wie damals herrschende Sitten oder Bestrafungen geschickt einzubauen, sodass man auch hier sehr viel über die damalige Zeit lernen konnte.

Fazit:
Dieser historische Roman ist ein Lesevergnügen von Anfang bis Ende. Ich selber konnte das Buch kaum aus der Hand legen und freue mich nun umso mehr auf meine baldige Pragreise.

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Veröffentlicht am 31.12.2021

Die Macht der Worte

Die Schule der Redner
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Der historische Roman „Die Schule der Redner“ von Johann Seeger ist ein wortgewaltiges Abenteuer.

Der Leser wird in das Jahr 1246 geführt. Kaiser Friedrich wurde vom Papst exkommuniziert und unter den ...

Der historische Roman „Die Schule der Redner“ von Johann Seeger ist ein wortgewaltiges Abenteuer.

Der Leser wird in das Jahr 1246 geführt. Kaiser Friedrich wurde vom Papst exkommuniziert und unter den Fürsten herrscht die reine Willkür. Gewalt, Brandschatzungen und Plünderungen sind an der Tagesordnung.
In dieser gefährlichen Zeit wird Leon, der Neffe des Fürsten Rudolf von Habsburg, mit der Mission beauftragt, ein geheimnisvolles Buch in Sicherheit zu bringen.
Dieses Buch soll demjenigen, der es zu deuten weiß, zu großer Macht verhelfen. Sein Weg führt ihn nach St. Gallen an die Schule der Redner, wo er auch als Schüler aufgenommen wird.
Doch auch hinter den Mauern der Schule sind Leon und seine Freunde nicht sicher.
Das Rätsel um die geheimnisvolle Schrift ist brandgefährlich und die Gefahr droht nicht nur von einer Seite.

Johann Seeger gelingt mit diesem Roman eine bildgewaltige Darstellung der damaligen Zeit eingebettet in ein spannendes Abenteuer.
Von Beginn an ist man mittendrin im Geschehen und begleitet den jungen Leon bei seiner Reise.
Die Charaktere sind dabei nicht nur eindimensional, sondern teilweise rätselhaft und undurchschaubar. Manche halten Überraschungen für einen parat, mit denen man nicht gerechnet hätte.
Auch die Beschreibung der Orte und Begebenheiten sind so gestaltet, dass man sich fühlt, als würde mal selber mit auf die Reise gehen und die Gefahren bestehen.

Durch ein an den Anfang des Buches gesetztes Personenverzeichnis, welches es nicht an Humor mangeln lässt, kann man die einzelnen Personen sehr gut zuordnen und findet sich jederzeit gut zurecht.
Auch die Karte im Inneneinband, die den Grundriss der Schule der Redner zeigt, fand ich sehr gelungen.

Die Macht der Sprache wird an der Schule der Redner sehr deutlich – man verfolgt den Unterricht und wird in dessen Bann gezogen.
Wie wichtig es ist, den inneren Kern zu durchschauen und sich nicht den Manipulationen seines Gegenübers hinzugeben, ist damals wie heute brandaktuell.
Dieser Teil der Geschichte war für mich nicht nur deshalb interessant, da ich mich selber beruflich auch mit der Thematik der Rhetorik auseinandersetze, sondern weil man sich aufgrund des Gelesenen selber reflektiert. Das ist Johann Seeger sehr gut gelungen.

An manchen Stellen ist die Thematik etwas ins Fantastische geglitten, hat jedoch niemals die Balance verloren.

Für mich hatte dieser historische Roman genau die richtige Mischung aus Abenteuer, Kampf, Liebe, Verrat und Freundschaft mit einer Prise Geheimnis und ganz viel Spannung.
Die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich freue mich jetzt schon auf den angekündigten Band 2, auf den ich leider noch eine Weile warten muss.

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