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Veröffentlicht am 29.01.2022

Spannender Fantasyroman…

Das Geheimnis der Talente
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Melek ist eine 16-jährige Schülerin und eine gute Basketballspielerin, doch seit ein paar Wochen, gelingt ihr im Grunde jeder Wurf. Sie ist treffsicher, wie kein anderer. Sogar ein Talentscout kommt in ...

Melek ist eine 16-jährige Schülerin und eine gute Basketballspielerin, doch seit ein paar Wochen, gelingt ihr im Grunde jeder Wurf. Sie ist treffsicher, wie kein anderer. Sogar ein Talentscout kommt in die Schule, um sie sich anzusehen und lädt sie daraufhin zu eine Art Probetraining ein. Doch das nächste Zusammentreffen läuft gänzlich anders als gedacht. Melek erkennt nämlich, dass sie ein ganz besonderes Talent hat, das neben ihr nur ganz wenig andere Auserwählte haben. Mit ihren besonderen Fähigkeiten kann sie Menschen vor Dschinns schützen bzw. dafür, gefühlsmäßig ausgesaugt zu werden. Sie entscheidet sich, diesen Weg zu gehen, auch wenn ihr bewusst ist, dass es ein sehr schwieriger Weg ist, der zum frühzeitigen Tod führen kann.

Melek ist eine recht verschlossene Schülerin, die nicht wirklich Freunde hat. Nur Erik ist immer für sie da. Sie scheint sich für nichts so richtig begeistern zu können und auch sich selbst noch nicht wirklich gefunden zu haben. Doch dann gerät ihr recht „langweiliges“ Leben aus den Fugen und Melek muss sich entscheiden, wie sie weitermachen will. Obwohl ich sie bis dahin so eingeschätzt hatte, dass sie für sich immer die „Sicherheit“ wählen wird, folgt sie dem Ruf des Abenteuers und begibt sich in Gefahr. Dabei ist sie ziemlich waghalsig und für meinen Geschmack auch ein wenig egoistisch. Sie wird Teil eines Teams, jedoch habe ich sie nicht immer als teamfähig erlebt und mir insgesamt mehr Empathie gewünscht. Das gilt auch für ihre „vielen“ Verehrer. Auch da hat es auf mich gewirkt, als genieße sie die Aufmerksamkeit um sich, und als spiele sie mit den Jungs, auch auf die Gefahr hin, dass sie jemanden damit verletzt. Sie ist authentisch und macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Ich fand Melek als Figur insgesamt gelungen, jedoch hätte ich mir mehr Einfühlungsvermögen gewünscht und sie auch gerne als wirkliche Freundin erlebt, der andere nicht so egal sind. Und das Hin und Her mit ihren Verehrern war mir persönlich für eine unerfahrene 16-Jährige etwas zu viel.

Jakob fand ich als Anführer des Teams gut. Er ist aber sehr unnahbar und es gelang mir nicht wirklich eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Trotzdem hat mir gefallen, wie er reagiert, welche Entscheidungen er trifft und wie er sich grundsätzlich verhält. Auch er wächst an den vielen Herausforderungen und zeigt, warum er so wichtig für die Talente ist.

Levian hat mir auch sehr gut gefallen. Als eigentlicher Gegenspieler gelingt es ihm, Melek für sich zu gewinnen, auch wenn er dazu sein Talent nutzt. Trotzdem zeigt er in seiner Rolle etwas ganz Wesentliches, nämlich dass es nicht nur schwarz/weiß gibt, sondern viele Grautöne dazwischen.

Dafür ist Erik ein wirklicher Traum. Keine Ahnung, warum Melek nicht so wirklich was an ihm findet. Er sieht gut aus, hat Herz und hilft, wo er nur kann. Leider kommt er nach jeder Abfuhr aber immer wieder bei Melek angekrochen und lässt sich zum Teil von ihr vor allen erniedrigen. Erik macht eine ganz besondere Entwicklung durch und das Schicksal, was ihn trifft, passt perfekt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede einzelne Figur hat eine eigene Motivation und ergänzt das große Ganze.

Die Handlung hat mir insgesamt auch gut gefallen. Es gibt eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen und großen Konflikten und überraschenden Wendungen. Mir persönlich waren aber die Ausflüge der Talente zu detailliert und etwas zu ausführlich beschrieben, so dass es für meinen Geschmack zu ein paar Längen kam. Trotzdem war es spannend bis zum Schluss. Mit dem Ende habe ich mich etwas schwer getan, aber wahrscheinlich weil ich Erik so mochte und es muss ja auch noch etwas für die nächsten Bände offen bleiben. Trotz allem habe ich in der Geschichte festgehangen und wollte immer wissen, wie es weitergeht.

Der Schreibstil von Mira Valentin ist absolut großartig. Sie schreibt so flüssig und bildhaft. Die Dialoge sind realistisch und passen zu den Charakteren. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen ließen einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen. Die Darstellung der emotionalen Ebene hat mich auch total abgeholt und ich konnte mitfühlen. Für mich war das Lesen ein Genuss.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Mira Valentin ganz besondere Figuren erschaffen hat, weil die Handlung spannend und für meinen Geschmack nicht vorhersehbar war und weil sie es geschafft hat, den Roman für mich lebendig werden zu lassen. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab für Melek bzw. ihren Umgang mit ihren Verehrern. Das war mir persönlich zu viel Hin und Her und hat sie für mich damit auch ein wenig unsympathisch werden lassen. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die Beschreibungen der Ausflüge der Talente. Das war mir persönlich zu ausführlich und hat die Handlung dadurch etwas gezogen. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mir dieser Roman sehr gut gefallen.

Vielen Dank an Mira Valentin für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Das bewegende Leben der Kaiserin Sisi…

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Auf diesen Roman hatte ich mich ganz besonders gefreut, denn ich kannte bisher nur die Verfilmung. Die junge Sisi wird schon fast zufällig als Frau für den Kaiser von Österreich ausgewählt. Dabei besticht ...

Auf diesen Roman hatte ich mich ganz besonders gefreut, denn ich kannte bisher nur die Verfilmung. Die junge Sisi wird schon fast zufällig als Frau für den Kaiser von Österreich ausgewählt. Dabei besticht sie vor allem durch ihre besondere und unterhaltsame Art, genau das, was der Kaisermutter später missfällt.

Man lernt Sisi als wahren Sonnenschein kennen, immer gut gelaunt, naturverbunden und ein absoluter Familienmensch. Und genau so kommt sie an den unnahbaren und doch recht „angestaubten“ Hof in Österreich. Sisi lässt sich jedoch nicht unterkriegen und kämpft immer für das Gute und für die Beziehung zu ihrem Mann. Dabei versucht sie ihm immer wieder deutlich zu machen, was aus ihrer Sicht gut für das Volk ist und versucht seinen Blick für das ein oder andere zu öffnen. Wenn doch nur das liebe „Schwiegermonster“ nicht wäre. Natürlich macht all das etwas mit dieser jungen Frau und sie hat schwer an ihrer Last zu tragen. Insbesondere die Beziehung bzw. die fehlende Beziehung zu ihren Kindern macht ihr sehr zu schaffen.

Franz Joseph ist da deutlich besser dran. Der ist mit dem Ganzen groß geworden und hat gelernt, seiner Mutter zu gefallen. Anfänglich mochte ich ihn noch, so wie er sich um Sisi bemüht hat, wie er wirklich versucht hat, sie besser kennenzulernen, doch dann hat er sich in eine Richtung entwickelt, die mir persönlich nicht gefallen hat, obwohl ich ihm seine Entscheidung am Ende hoch anrechne (also was das letzte Kind der beiden betraf). Ansonsten hat er bei mir leider den Eindruck von einer Art „Betriebsblindheit“ erweckt. Er wäre meines Erachtens gut beraten gewesen, mehr auf das Bauchgefühl seiner Frau zu hören, als seiner Mutter blind zu folgen.

Die Handlung hat mir gut gefallen. Sie ist zwar sehr an die Filme angelehnt, aber ich persönlich habe Sisi und ihr doch sehr bewegtes Leben besser kennenlernen können. Was sie alles aushalten und durchmachen musste ist wirklich bewegend, macht wütend und wühlt zum Teil auch auf. An „dem Tiefpunkt“ in ihrem Leben wird dann leider ausgeblendet und erst ein paar Jahre später wieder eingesetzt. Das fand ich ein wenig schade, denn gerade diese Zeit wird Sisi ja sehr geprägt haben und das hat sie mir persönlich auch eine wenig entfremdet. Das Ende hat mir dann wieder gut gefallen. Mit diesem positiven Moment für Sisi zu enden und mit einer Art Sieg, das fand ich richtig gut. Bei mir ist dabei das Gefühl entstanden: „Das hat sie sich auch verdient.“

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich sehr harmonisch und flüssig. Der Ausdruck passt zum Genre und in die vorherrschende Zeit des Romans. Die Dialoge fand ich authentisch. Ganz besonders gut haben mir die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen gefallen, weil ich dadurch in die damalige Zeit eintauchen konnte und es dadurch lebendig wurde. Die Darstellung der emotionalen Eben fand ich auch sehr gelungen, weil man tiefe Einblicke in Sisis Leben erhält, was ich vorher nicht wusste und so extrem auch nicht erwartet hätte. Insgesamt hat es sich wirklich wunderbar gelesen.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung, weil Sisi eine einzigartige Persönlichkeit war, die man aus meiner Sicht kennenlernen muss, weil die Erzählungen über die damalige Zeit wirklich interessant und zum Teil auch bewegend sind und weil Allison Pataki einen wundervollen Schreibstil hat. Ein Sternchen ziehe ich trotzdem ab, weil mir die Jahre zu Sisis „Tiefpunkt“ gefehlt haben, die aus meiner Sicht sehr wichtig waren und die sie bestimmt auch sehr geprägt haben. Trotzdem ist es für meinen Geschmack ein sehr gelungenes Buch.

Vielen Dank an Allison Pataki und den Aufbau Verlag für dieses großartige Werk.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Spannender Roman, aber wenig weihnachtlich…

Stürmische Weihnacht in Cornwall
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Lady Virginia reist anlässlich ihres 100. Geburtstags mit ihrem Enkel zurück in ihr ehemaliges Zuhause nach St. Michael’s Mount. Durch die eintretende Flut müssen die beiden warten, bis sie weiterfahren ...

Lady Virginia reist anlässlich ihres 100. Geburtstags mit ihrem Enkel zurück in ihr ehemaliges Zuhause nach St. Michael’s Mount. Durch die eintretende Flut müssen die beiden warten, bis sie weiterfahren können und so erinnert sich Virginia an ein Weihnachtsfest im Jahr 1899.

Sie erzählt uns dann von der jungen Virginia, ein aufgewecktes Mädchen, das neugierig aufs Leben ist. Sie ist das erste Mal verliebt und muss erkennen, dass Liebe nicht immer rosarot ist. Dabei ist sie aber nicht blauäugig, sondern erkennt schnell, worum es dem Duke, also ihrem Freund Freddie wirklich geht, nämlich um einen sagenumwobenen Edelstein. Virginia ist äußerst sympathisch und super aktiv. Sie ist intelligent und geht gern neue Wege. Und in dem recht kurzen Zeitraum, in dem die Geschichte spielt, macht sie auch schon eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Ich fand Sie auf Anhieb sympathisch und sie hat mich so einige Male zum Schmunzeln gebracht.

Freddie mochte ich nicht so. Im ersten Moment dachte ich noch, naja, eben ein junger Mann, der noch nicht so richtig weiß, was er will. Als dann aber seine wahren Absichten klar wurden, wurde er zunehmend unsympathischer.

Charlie mochte ich dagegen sofort. Er hat das Herz am rechten Fleck und kämpft immer für das Gute. Dabei scheint er sehr bedacht vorzugehen. Für meinen Geschmack fehlen ihm aber ein paar Ecken und Kanten.

Auch alle anderen Figuren fand ich gelungen, obwohl ich mit Virginias Schwester irgendwie gar nicht warm geworden bin.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es war durchweg spannend und ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich vordergründig von einer Liebesgeschichte ausgegangen war. Die gibt es auch, doch läuft diese für meinen Geschmack zu sehr im Hintergrund und auch zu glatt ab. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Das Ende für Virginia und Charlie mochte ich sehr. Das Ende des Buches fand ich ein wenig befremdlich. Ich konnte zwar die Botschaft verstehen, aber für mich hat es nicht so wirklich gepasst. Außerdem wurde mir alles etwas zu schnell abgehandelt. Für mich hätte es etwas ausführlicher sein können.

Den Schreibstil fand ich toll. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt zum Genre und zur Geschichte. Die Dialoge sind authentisch und unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen, so dass die Szenerie lebendig wurde. Für meinen Geschmack war aber die Darstellung der emotionalen Ebene etwas enttäuschend. In der Kennenlernphase von Charlie und Virginia hat mir leider jedes Knistern gefehlt und auch sonst konnte ich leider nicht nachvollziehen, wie so schnell eine derartig innige Beziehung entstehen konnte. Genau dafür hätte ich mir persönlich mehr Raum gewünscht.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil es eine spannende Geschichte mit einer äußerst unterhaltsamen Hauptfigur ist und weil es ein paar schöne Lesestunden garantiert. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab für die Darstellung der emotionalen Ebene. Hier hätte ich mir einfach mehr gewünscht, so dass man sich besser in die Figuren und deren Beziehungen zueinander hineinversetzen kann. Und ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich ab für die fehlende weihnachtliche Stimmung. Allein schon durch den Titel hätte ich mir mehr weihnachtliches Flair gewünscht. Das hat mir aber fast gänzlich gefehlt. Trotzdem hat mir dieses Buch gut gefallen.

Vielen Dank an Maxim Wahl und den Aufbau Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Bewegender New Adult Roman mit wichtigen Themen…

Regenglanz
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Alissa ist eine äußerst begabte Tätowiererin und recht gefragt, doch offensichtlich möchte sich nicht jeder bei ihr unter die Nadel legen. Als Simon Alissa ablehnt, ahnt sie nicht, dass er sich für sein ...

Alissa ist eine äußerst begabte Tätowiererin und recht gefragt, doch offensichtlich möchte sich nicht jeder bei ihr unter die Nadel legen. Als Simon Alissa ablehnt, ahnt sie nicht, dass er sich für sein peinliches Tattoo schämt, sondern sie versteht es als frauenverachtend. Glücklicherweise finden die beiden aber gleich Gefallen aneinander und man spürt auch sofort, dass Funken fliegen. So kommen sie wieder und wieder ins Gespräch und können die Missverständnisse aus dem Weg räumen. Zumindest die meisten davon, denn eines scheint einfach zu groß zu sein…

Alissa ist eine sehr talentierte und selbstbewusste junge Frau. Sie liebt es, ihre Kreativität auszuleben und sie liebt ihren Job. Durch ihre Kunst gelingt es ihr, sich auszudrücken und Dinge zu verarbeiten, aber leider eben nicht alle. Alissa ist in ihrer Art sehr ruhig und ausgeglichen. Auf mich wirkt sie sehr emphatisch. Das führt aber leider dazu, dass sie sich selbst häufig hinten anstellt und auf jeden und alles Rücksicht nimmt. Doch durch Simon stellt sie fest, dass sie das gar nicht immer möchte.
Alissa ist sympathisch. Sie ist im Herzen ein Sonnenschein, der aber leider durch die dicken grauen Wolken um sie herum nicht zum Strahlen kommt. Glücklicherweise zeigt Simon ihr aber, wie sie sich durch die Wolken kämpfen kann. Ich finde, Alissa hat eine wunderbare Entwicklung durchgemacht und ich fand sie als Figur und mit der Thematik sehr authentisch. Trotzdem konnte ich nicht so richtig warm mit ihr werden.

Simon war mir dafür gleich sympathisch. Auch er hat sein Päckchen zu tragen. Nur ahnen anfänglich beide nicht, dass ein Päckchen sie verbindet. Simon empfand ich aktiver als Alissa und in seiner Art auch irgendwie offener, was ihn mir deutlich näher gebracht hat. Er hat eine tolle Familie, in der alle aufeinander aufpassen und wo man sich einander natürlich auch in schwierigen Situationen auffängt. Dieses Behütet-Sein merkt man ihm auch gleich an. Ich finde, er strahlt so etwas Warmherziges aus. Er ist sehr bemüht, Alissa für sich zu gewinnen und gibt sich wirklich große Mühe, besondere Momente für sie zu schaffen…schon irgendwie wie ein Traummann.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen, allen voran Simons Oma. Die fand ich richtig klasse. Super sympathisch, immer offen für Neues und sie hat einen Weg für sich gefunden, um mit Schicksalen umzugehen.
Alissas Familie ist für meinen Geschmack sehr speziell, aber das gehört einfach so zur Geschichte. In ihren Rollen und mit ihren Erfahrungen haben sie aber auch prima in das Gesamtgeschehen gepasst.

Die Handlung hat mir insgesamt gefallen. Anya Omah hat versucht eine ansteigende Spannungskurve zu entwickeln. Es gab kleinere und größere Konflikte und auch überraschende Wendungen. Für meinen Geschmack gab es leider aber auch ein paar Längen. Die Themen und deren Bearbeitung haben mir sehr gut gefallen und auch das Ende mochte ich sehr und fand es wirklich passend.

Das Hörbuch hat mir insgesamt zugesagt. Dagmar Bittner als Sprecherin von Alissa hat es aus meiner Sicht geschafft, sich in Alissa hineinzuversetzen und sie glaubhaft darzustellen. Ich mag auch ihre Art zu sprechen, nur manchmal sind mir die „unterschiedlichen“ Stimmen ein wenig zu krass und etwas zu künstlich. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Elmar Börger als Sprecher von Simon hat mir etwas besser gefallen. Ich mag seine Stimmfarbe und ich finde er hat auf den Punkt zu der Figur Simon gepasst.
Beide haben sehr deutlich gesprochen und es ist ihnen super gelungen, die Stimmung der Geschichte zu transportieren. Beide fand ich auch in den Dialogen sehr unterhaltsam. Die Dialoge haben zur Geschichte und in das Genre gepasst. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert, was durch Dagmar Bittner und Elmar Börger noch verstärkt wurde. Die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich ebenfalls sehr gelungen, sowohl inhaltlich, als auch durch die Sprechweise.

Von mir erhält dieses (Hör-)Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sterne), weil Alissa und Simon sehr authentische Hauptfiguren sind, weil aus meiner Sicht wirklich wichtige Themen bearbeitet werden und weil die Geschichte sehr emotional ist. Ein Sternchen ziehe ich ab für die Längen, die ich zum Teil empfunden habe. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Trotzdem hat mir das Hörbuch sehr gefallen.

Vielen Dank an Anya Omah und den Kyss-Verlag für diese Geschichte und an Dagmar Bittner und Elmar Börger für das Hörerlebnis.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Aufwühlender New Adult Roman…

April & Storm - Stärker als die Nacht
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April ist eine junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Nachdem sie eine schwere Krankheit besiegt hat, versucht sie nun ihren Traum zu verwirklichen. Sie möchte Osteopathin werden und absolviert ...

April ist eine junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Nachdem sie eine schwere Krankheit besiegt hat, versucht sie nun ihren Traum zu verwirklichen. Sie möchte Osteopathin werden und absolviert dazu ein Praktikum in den USA. Anfänglich lief auch alles so, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber dann verließ sie ihr langjähriger Freund und ihre Mitbewohnerin musste vorerst nach Hause. April musste sich also überlegen, wie sie die teure Wohnung halten kann und so kommt sie recht schnell zu einem neuen Mitbewohner, den sie eigentlich nicht wollte. Und dann stirbt auch noch ihre Nachbarin und sie muss sich jetzt um deren Hund kümmern. (Sky - ein ganz süßes Kerlchen) April nimmt auch alle Hürden, die sich auf ihrem Weg ergeben, aber für meinen Geschmack geht das alles ein bisschen zu einfach. Ich finde, es gibt keine wirklichen Konflikte. Natürlich hat sie eine schwere Krankheit hinter sich und ich verstehe ihre Ängste, diese Krankheit könnte zurückkommen, aber sie ist mir irgendwie zu perfekt und macht für meinen Geschmack eine zu geringe Entwicklung durch. Dadurch fiel es mir schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Insgesamt hätte ich mir bei April mehr Tiefe gewünscht.

Deutlich interessanter fand ich da Storm. Er ist für mich eine wirkliche Persönlichkeit. Man fragt sich die ganze Zeit, was ihm widerfahren ist und naja… ohne spoilern zu wollen, das ist schon krass. Der hat echt was hinter sich und wird auch daran zu knabbern haben. Aber er stellt sich seinen Problemen und lernt, ehrlich damit umzugehen. Sich selbst eine neue Chance zu geben, damit es auch andere können. Nur kommt diese Einsicht in Band 1 etwas zu spät, so dass man einen prima Cliffhanger hat. Storm finde ich total authentisch und trotz seiner Vergangenheit irgendwie sympathisch. Er hat aber auch wirkliche Hürden zu überwinden, an denen er am Ende auch wächst.

Die Nebenfiguren fand ich alle großartig und in ihrer Art einzigartig und erfrischend. April’s Tante ist so eine besondere und liebe Person, die kann man nur ins Herz schließen. Auch die Nachbarin Mrs. Wolowitz ist irgendwie zum Knuddeln. Jede der Nebenfiguren hatte eine bestimmte Aufgabe im Roman und diese Umsetzung ist super gelungen. Die Trauerbewältigung nach Mrs. Wolowitz Tod bzw. die Auseinandersetzung mit diesem Thema hat mir ganz besonders gefallen.

Die Handlung fand ich insgesamt gut. Karen Ashley hat eine ansteigende Spannungskurve entwickelt, die mich immer im Buch gehalten hat. Es gab kleine und größere Konflikte und überraschende Wendungen. Was mir wirklich gefehlt hat, war der Beziehungsaufbau zwischen April und Storm, das Knistern, die Verliebtheit, die rosarote Wolke. Damit wäre es für mich einfacher gewesen, die Beziehung als etwas Besonderes zu sehen und mich in die Hauptfiguren hineinversetzen zu können. Die bearbeiteten Themen sind für meinen Geschmack wichtig und auch sehr gut umgesetzt worden, aber auch an der Stelle hätte ich mir mehr Gefühle bei April gewünscht.

Der Schreibstil ist wunderbar. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt zum Genre. Die Dialoge sind äußerst unterhaltsam, insbesondere zwischen April und Storm. Die Beschreibungen des Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Nur die Beschreibung der emotionalen Ebene hätte ich mir etwas intensiver gewünscht.

Von mir erhält diese Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Geschichte um Storm wirklich fesselnd ist und Aprils Schicksal schon auch bewegend. Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und der Schreibstil mal etwas anderes. Ein Sternchen ziehe ich ab für Aprils fehlende Konflikte bzw. die fehlende Tiefe und das für meinen Geschmack fehlende Knistern zwischen den Hauptfiguren.

Vielen Dank an Karen Ashley für diese Geschichte.

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