Mord im Eislaufverein
Mord auf dem Eis"Mord auf dem Eis" ist der sechste Fall rund um die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und ihrem Freund Anton Böck.
Beate Maly entführt uns diesmal zum Wiener Eislaufverein. Wir schreiben das Jahr ...
"Mord auf dem Eis" ist der sechste Fall rund um die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und ihrem Freund Anton Böck.
Beate Maly entführt uns diesmal zum Wiener Eislaufverein. Wir schreiben das Jahr 1924. Die Vorweihnachtszeit lässt die Menschen ein bisschen die Sorgen der Nachkriegszeit vergessen und sie strömen zur Eisbahn in der Wiener Innenstadt. Auch die kleine Rosa, Antons Enkelin, lernt mit großer Begeisterung Schlittschulaufen. Ernestine überredet ihren Anton beim Rundttanz mitzumachen, wo sie auch die neuen Hoffnungsträger für die nächsten Winter-Olympiade kennenlernen. Anton lockt allerdings nur das Versprechen sich nach dem Rundtanz eine gute Nachspeise in der Kantine einzuverleiben. Während er genüßlich seine Kuchen und Torten verspeist, beobachtet Ernestine die Menschen um sich herum. Die winterliche Idylle wird jäh zerstört, als eine junge Eiskunstläuferin ermordet wird. Ernestines Neugier ist geweckt und sie versucht hinter den Kulissen mehr über die junge Frau zu erfahren. Diese scheint sich jede Menge Feinde gemacht zu haben. Ihre eigenen Interessen standen dabei immer im Vordergrund, wenn sie Vortele für sich, wie gute Trainingsstunden, herausholen konnte.
Kommissar Erich Felsberg, Heide's Freund und "Bald-Schwiegersohn" von Anton, ist nicht begeistert, dass Ernestine herumschnüffelt, auch wenn sie ihm schon bei anderen Fällen entscheidende Tipps gegeben hat. Im Kommissariat greift in letzter Zeit der Antisemitismus um sich und Erich werden von einem Kollegen immer mehr Steine in den Weg gelegt. Aber Ernestine wäre nicht Ernestine, würde sie aufgeben und so steckt sie wieder einmal ihre Nase in Angelegenheiten, die sie nichts angehen und kommt dabei den Mörder immer näher. Da passiert ein weiterer Mord....
Der historische Krimi lebt vorallem durch das sympathische Seniorenpärchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Wiener "Miss Marple" und ihr eher schüchterner Apothekerfreund bekennen sich öffentlich noch immer nicht als Paar, obwohl sie das ehemalige Kutscherhäuschen neben der Apotheke renovieren. Anton wird in Zukunft dort mit Ernestine wohnen, während Heide und Erich mit Rosa nach der geplanten Hochzeit das Obergeschoß übernehmen. Doch Ernestine ist sich nicht sicher, ob sie wirklich ihre Eigenständigkeit aufgeben soll...
Während das Verbrechen bei dieser Reihe eher im Hintergrund steht, ist dieser Fall trotzdem spannend geschrieben und ich hatte die 257 Seiten sehr schnell gelesen. Beate Maly schreibt flüssig und sehr bildhaft.
Sie schafft es wieder ganz wunderbar die historische Stimmung und das Wiener Lokalkolorit einzufangen. Der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Die Sprache ist der Zeit angepasst. Die Kapitel sind kurz gehalten.
Besonders hervorheben möchte ich das wunderschöne Cover vom Emons Verlag, das wieder im Jugendstil gehalten ist und hervorragend zu den Vorgängerbänden passt. Für mich ist es bisher das schönste Cover der Reihe.
Fazit:
Ich mag das rüstige Schnüfflerpärchen und die Reihe sehr, wobei die einzelnen Teile doch sehr unterschiedlich sind. Diesen Teil fand ich wirklich gelungen und spannend und die Atmosphäre auf der Wiener Kunsteislaufbahn wurde fantastisch eingefangen. Für mich der bisher beste Teil der Reihe.