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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2017

mit sehr viel gefühl

Eversea - Ein einziger Moment
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Ein kleines Städtchen mit einem wundervollen Namen. Verschrobene Einwohner, alles geht seinen gemächlichen Gang. Na ja, bis auf einmal im kleinen Butler Cove ein junger Mann auftaucht, der eigentlich unentdeckt ...

Ein kleines Städtchen mit einem wundervollen Namen. Verschrobene Einwohner, alles geht seinen gemächlichen Gang. Na ja, bis auf einmal im kleinen Butler Cove ein junger Mann auftaucht, der eigentlich unentdeckt bleiben möchte.

Für Keri Ann ist das Leben in Butler Cove nicht gerade das, was sie sich wünscht, doch sie hat mit ihrem großen Bruder ausgemacht, wenn er sein Studium beendet hat, dass sie dann studieren kann. Und so arbeitet sie in einem Restaurant, in dem eines Abends ein Typ auftaucht, mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen, und Sonnenbrille auf der Nase.

Da sich Keri Ann nichts aus Klatsch und Tratsch aus Hollywood macht, fällt ihr nicht auf, wer dort vor ihr steht. Es ist Jack Eversea, der größte Schwarm sämtlicher Mädels. Auch der von Keri Anns Freundin Jazz. Als ihr dieses bewusst wird, weiß sie kaum, wie sie sich verhalten soll. Denn Jack bittet sie, niemandem zu sagen, wo er sich gerade aufhält. Auch ihrer Freundin nicht. Und so wird Keri Ann seine Einkäuferin, und er revanchiert sich, indem er Renovierungsarbeiten in ihrem Haus macht.

Doch zwischen ihnen beginnen sich zarte Bande zu knüpfen, die die Autorin sehr schön beschrieben hat. Man kann sie regelrecht nachspüren.

Leider bleibt das Geheimnis doch nicht so geheim wie es sein sollte, denn plötzlich liegt über das Glück des süßen Pärchens ein dunkler Schatten.



Die Autorin Natasha Boyd hat mit „Eversea- ein einziger Moment“ eine wunderbare gefühlvolle Liebesgeschichte geschrieben. Das Buch lässt sich durch die flüssige Sprache gut lesen, und man hat das Gefühl, man leidet und liebt mit den beiden Hauptprotagonisten mit.

Veröffentlicht am 22.05.2017

hatte mir mehr erhofft

In Flammen
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im englischen hampshire in dem kleinen dorf sowerbridge geschieht ein brutaler mord an zwei ältere damen. das motiv "raubmord" und der täter, ein ire, sind schnell gefunden. entspricht es der realität ...

im englischen hampshire in dem kleinen dorf sowerbridge geschieht ein brutaler mord an zwei ältere damen. das motiv "raubmord" und der täter, ein ire, sind schnell gefunden. entspricht es der realität oder ist es nur projizierter wunschgedanke der englischen dorfgemeinde?

"in flammen" ist eine nette kleine kriminalgeschichte von minette walters.

auf den ersten vielen seiten geschieht nicht wirklich etwas. es wird vor allem der haß zwischen briten und iren beschrieben, der bei der kleinsten sache neu entfacht und lodernd vieles mit sich reißt. der mord wird zur nebensache. und zum schluß gibt es einen (verpuffungs)knall.

die letzten seiten sind spannend. die wendung überrascht jedoch nicht sonderlich.

Veröffentlicht am 22.05.2017

irgendwie verwirrend

Die Judenbuche
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die judenbuche - ein sittengemälde aus dem gebirgichten westfalen von anette von droste - hülshoff schildert den lebensweg friedrich mergels.

ich finde es gut, daß die geschichte einen realen schauplatz ...

die judenbuche - ein sittengemälde aus dem gebirgichten westfalen von anette von droste - hülshoff schildert den lebensweg friedrich mergels.

ich finde es gut, daß die geschichte einen realen schauplatz hat. diejenigen, die dort wohnen, werden sicherlich alle orte benennen können. und das macht es umso spannender.

über friedrich mergel, die hauptperson, erfährt man doch recht viel. sein charakter ist gut ausgearbeitet worden - über den vater, die mutter, den onkel, seinen freund johannes.

sehr detailliert wird die natur in westfalen beschrieben. die auch das recht und die ordnung übernimmt. im gegensatz zur bevölkerung, die primitiv und antisemitisch
richtet. das recht wurde wahrscheinlich noch nicht vereinheitlicht.

die dialoge finde ich teilweise verwirrend.

ich frage mich, warum gerade die buche ausgewählt wurde?
sicherlich wird sie der vorrangige baum in der gegend sein, aber in der geschichte werden auch eichen genannt ... - oder wäre das zu fatal, da die eiche ab und an als attribut deutsch trägt?

Veröffentlicht am 16.05.2017

hatte mir mehr erwartet

Der Turm der toten Seelen
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Was macht ein suspendierter Polizist? Auf der faulen Haut liegen und Richtersendungen schauen jedenfalls nicht. Genau! Er ermittelt, den Mord an einer jungen Frau im Erdgeschoss seines Wohnhauses. Denn ...

Was macht ein suspendierter Polizist? Auf der faulen Haut liegen und Richtersendungen schauen jedenfalls nicht. Genau! Er ermittelt, den Mord an einer jungen Frau im Erdgeschoss seines Wohnhauses. Denn die Tote hat etwas in der Hand, das ihm sehr bekannt vorkommt.

In Christoffer Carlssons "Der Turm der toten Seelen" begleitet der Leser einen Polizisten, Leo Junker, bei (s)einem inoffiziellen Fall, der ihn mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Kann Leo ihn lösen oder wird er daran zerbrechen?

Die Geschichte hat keinen extrem spannenden Aufbau. Große Knalleffekte bleiben ebenfalls aus. Sie ist jedoch solide. Kein wackeliges Gerüst. Passabler Sprachstil. Kein Knallermotiv, dennoch plausibel und wohl durchdacht. Einzig der Buchtitel scheint falsch gewählt.

Veröffentlicht am 09.05.2017

spannend und ungewöhnlich

Das eherne Buch
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"Vom Ende allen Krieges" lautet etwas pathetisch der Untertitel dieses interessanten Romans. Ist sie überhaupt möglich, diese Utopie? Was ist eigentlich erlaubt, um das "Ende allen Krieges" herbeizuführen?

Der ...

"Vom Ende allen Krieges" lautet etwas pathetisch der Untertitel dieses interessanten Romans. Ist sie überhaupt möglich, diese Utopie? Was ist eigentlich erlaubt, um das "Ende allen Krieges" herbeizuführen?

Der fünfzehnjährige Jaarn ist Bücherbruder. Allein für die Erfindung dieses Ordens müsste man dem Autor schon einen Orden verleihen, findet die bibliophil veranlagte Rezensentin... Jaarn haust mit seinen Ordensbrüdern im Bücherturm der mächtigen Stadt Ghidt-Lhorr, den er noch nie verlassen hat, und hütet die altehrwürdige Bibliothek. Eigentlich hat er sich schon immer gewünscht, einmal die Welt draußen zu sehen. Allerdings nicht so, wie es ihm dann völlig unfreiwillig widerfährt...

Kann es Jaarn wirklich gelingen, mit dem Legendeneisen, einem Schwert voller faszinierender Geschichten, die Menschheit vom Krieg zu erlösen? Und wer ist der mysteriöse Narbige, der nicht mehr von seiner Seite weicht?

Die Sprache ist sehr schön. Kraftvoll und ausdrucksstark, und gleichzeitig elegant, so dass es eigentlich fast nie schwülstig wird, was in dieser Art Literatur, scheint mir, in der Regel schwierig zu vermeiden ist... Christian von Aster versteht es gekonnt, mit Worten umzugehen. Hin und wieder würzt er seine geschliffenen Dialoge mit einer guten Prise trockenem Humor. Und dann die Geschichten in der Geschichte! Solche Erzählkunst kenne ich sonst nur aus den Büchern Rafik Schamis. Trotzdem bin ich am Ende vom Roman enttäuscht. Zu einfach (wenn auch unerwartet) löst sich alles auf. Am Ende fragt man sich, wozu die ganzen Leichen auf dem Weg? Und man fragt sich, möchte der Autor, dass man sich das fragt?

Dennoch meine Anerkennung für ein spannendes und ungewöhnliches Leseerlebnis.