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Veröffentlicht am 06.08.2022

Eingeholt von der Vergangenheit – spannender Thriller

Betrug
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Um ihrer Familie näher zu sein, hat sich Ursula dazu entschieden zurück nach Island zu kommen und ihre Arbeit in Kriegsländern niederzulegen. Doch nach kurzer Zeit wird sie gebeten die Aufgabe der Innenministerin ...

Um ihrer Familie näher zu sein, hat sich Ursula dazu entschieden zurück nach Island zu kommen und ihre Arbeit in Kriegsländern niederzulegen. Doch nach kurzer Zeit wird sie gebeten die Aufgabe der Innenministerin zu übernehmen, da der amtierende Innenminister das Amt krankheitsbedingt niederlegen muss. Auf den ersten Blick empfindet sie dies als willkommene Abwechslung und sie beginnt voller Freude ihre Arbeit. Ihr Ziel ist es, das Asylwesen in Island zu verändern, doch viele andere Themen verlangen bei ihrem Amtsantritt ihre Aufmerksamkeit. Da ist die Vergewaltigungsgeschichte, die aus unbestimmten Gründen nicht weiterverfolgt wird oder das Strassenbauprojekt, dass alle sehnlichst erwarten. Einige Sachen scheinen dabei nicht mit richtigen Dingen abzulaufen und beschäftigen Ursula immer mehr. Plötzlich gerät sie selbst ins Visier eines Stalkers und ist auf persönlichen Schutz angewiesen. Kann sie ihre gesetzten Ziele trotzdem erreichen und gelingt es ihr Ordnung in die vielen Themen zu bringen?

‘Betrug’ ist ein spannender Thriller, der sich nicht nur um die Politik dreht. Die Geschichte wird ergänzt mit düsteren Machenschaften, Drohungen und einem scheinbar skrupellosen Stalker. Die vielen Handlungsstränge erzählen ihre eigene Geschichte und es ist bis zum Schluss nicht klar, wie diese zusammenhängen. Ein Thriller, der nicht einem typischen Thriller entspricht, da die Spannung erst nach und nach aufgebaut wird, jedoch das Lesevergnügen nicht schmälert.

Ursula ist ein sehr spannender Charakter, der versucht Familienleben und ihre eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Ihre Vergangenheit prägt sie jedoch mehr, als sie sich zugesteht und holt sie immer mehr ein. Bei Gunnar ist man sich nicht immer sicher, auf welcher Seite er sich bewegt. Mal scheint es so, dass er Ursula unterstützt und beschützen möchte. Manchmal ist durch die Erzählung jedoch nicht klar, wer sich hinter dem Teufel versteckt und da könnte man jeden vermuten, der sich im näheren Umfeld von Ursula befindet.

Ein spannender Thriller, der den Leser nicht mehr loslässt und man unbedingt wissen muss, wie die ganze Geschichte ausgeht.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Die drei Unbesiegbaren – eine spannende und emotionale Geschichte

Morgen werden wir glücklich sein
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Amiel, Marie und Geneviève leben zu Zeiten des zweiten Weltkrieges in Paris und nennen sich die drei Unbesiegbaren. Sie sind zusammen aufgewachsen und sind nun die besten Freundinnen. Doch als Paris von ...

Amiel, Marie und Geneviève leben zu Zeiten des zweiten Weltkrieges in Paris und nennen sich die drei Unbesiegbaren. Sie sind zusammen aufgewachsen und sind nun die besten Freundinnen. Doch als Paris von den Deutschen angegriffen wird, droht ihre Freundschaft zu zerbrechen. Amiel, die jüdischer Abstammung ist, muss um ihren Job als Ärztin bangen, Marie schliesst sich dem Wiederstand an und Geneviève spielt im Chez Loulu vor den deutschen Soldaten Klavier. Geneviève beginnt etwas mit einem deutschen Soldaten, was Marie und Amiel gar nicht verstehen können. Als Geneviève aus der gemeinsamen Wohnung auszieht, bleiben Amiel und Marie alleine zurück. Die Deutschen gehen immer härter gegen die Pariser Bevölkerung vor und alle drei gehen damit auf ihre eigene Art und Weise um. Doch sie begeben sich immer mehr in Gefahr und ohne die Hilfe untereinander funktioniert es nicht. Werden sie die drei Unbesiegbaren bleiben?

Ein spannendes Buch über den zweiten Weltkrieg in Paris und die Freundschaft dreier junger Damen. Die Passagen, welche in der Gegenwart spielen haben mich während der ganzen Geschichte eher verwirrt. Ganz am Schluss ergaben sie für mich dann einen Sinn und passen gut in die Geschichte. So wird die Geschichte der drei Damen sowohl aus ihrer Perspektive, aber auch aus der Perspektive ihrer Enkelinnen erzählt.

Die drei Hauptprotagonistinnen Amiel, Marie und Geneviève sind drei sehr starke Charakter, die alle ihren eigenen Kopf haben und ihr Ziel verfolgen. Auch wenn es noch so gefährlich ist, sie lassen sich nicht von ihrem Plan abbringen. Im Vordergrund steht dabei jedoch nicht ihr eigenes Wohl, sondern das ihrer Mitmenschen. Ihre Freundschaft verbindet sie sehr stark und jede würde alles für die anderen tun.

Ein spannendes, aber auch emotionales Buch das den Leser nicht mehr loslässt. Eine klare Leseempfehlung für alle die historische Romane, die im 2. Weltkrieg spielen lieben.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Kurzweilige Lesestunden garantiert inklusive Schmunzelgefahr

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
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Die siebenjährige resp. schon nahezu 8-jährige Elsa ist ein nicht «normales» Mädchen. Ihre beste und einzige Freundin, ihre Oma und sie sind ein vertrautes Team, die so einiges zusammen erleben. Zusammen ...

Die siebenjährige resp. schon nahezu 8-jährige Elsa ist ein nicht «normales» Mädchen. Ihre beste und einzige Freundin, ihre Oma und sie sind ein vertrautes Team, die so einiges zusammen erleben. Zusammen stellen sie die verrücktesten Sachen an und treiben ihre Nachbarn und ihre Familie in den Wahnsinn. Oma erzählt ihr immer wieder Märchen und gemeinsam tauchen sie jeweils in das Land-fast-noch-Wach ab. Als Oma stirbt, ist Elsa alleine und steht plötzlich in der wirklichen Welt. Von Oma bekommt sie vor deren Tod ein Auftrag zur Schnitzeljagd. Diese besteht darin, das sie Briefe an unterschiedliche Personen verteilen soll. Darin geht es immer um Entschuldigungen seitens der Oma. Mit jedem Brief wird eine neue Geschichte der Nachbarn erzählt und die Personen rücken immer ein bisschen näher.

‘Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid’ ist ein spannendes Buch in dem es um Traumwelten, die Verbindung zwischen Oma und Enkelin, aber auch die Geschichten der Nachbarn geht. Mit der Traumwelt bin ich nicht immer so zurechtgekommen, hat dem Spass am Lesen aber nichts abgetan. Die Welt aus Sicht der fast 8-jährigen Elsa wahrzunehmen, fand ich spannend und es gab durchaus auch einige Passagen, wo man sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte und es einfach mal raus musste.

Elsa als Hauptperson muss man einfach mögen, obwohl sie so viel weiss. Ein kleines Mädchen, dessen Hauptbezugsperson plötzlich nicht mehr da ist und sie sich zuerst in der wirklichen Welt wieder zurechtfinden muss. Das sie in der Schule gemobbt wird, hat sie nicht verdient, den jeder hat das Recht ‘Anders’ zu sein. Gut dass sie sich jeweils zu wehren weiss, obwohl das nicht bei allen gut ankommt. Elsa’s Familie und die Nachbarn sind alle auf eine Art sympathisch, den jeder hat ja seine Geschichte die er mit sich rumträgt und sein Verhalten beeinflusst. Und Elsa kann mit ihrer kindlichen, sympathischen und ‘besserwisserischen’ Art irgendwie alle knacken.

Ein spannendes Buch mit einem angenehmen und lustigen Schreibstil, das ich sehr gerne weiterempfehle. Verspricht kurzweilige Lesestunden, die zum Schmunzeln einladen.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Spannende Ermittlungen mit interessanten Einblicken in die Nachkriegszeit in München

Die letzte Schuld
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An einem Bahnsteig wird eine tote Frau gefunden. Der Ermittler Emil Graf tappt jedoch im Dunkeln und hat keinen Hinweis darauf, um wenn es sich bei der Toten handelt. Billa und ihre Freundin Lydia sind ...

An einem Bahnsteig wird eine tote Frau gefunden. Der Ermittler Emil Graf tappt jedoch im Dunkeln und hat keinen Hinweis darauf, um wenn es sich bei der Toten handelt. Billa und ihre Freundin Lydia sind zum Zeitpunkt des Auffindens der Leiche für Recherchezwecke in der Umgebung. Auf dem Rückweg zu ihrer Unterkunft, stossen sie auf den Fundort und die Beamten. Emil erhofft sich allfällige Hinweise der beiden zum Tathergang und zur Identität der Toten. Doch die beiden können nicht weiterhelfen. Billa führt eigene Nachforschungen an und findet bei der Familie des ehemaligen Blockwarts zufällig Hinweise darauf, um wen es sich bei der Toten handelt. Emil und sein Ermittlerteam wissen nun zumindest den Namen der Toten, jedoch bleibt nach wie vor unklar, was passiert ist. Je mehr Billa und Emil zusammenarbeiten, umso mehr Details kommen ans Licht, zwar lassen sich noch nicht alle Teile zusammensetzen, aber die Zusammenarbeit zwischen den beiden läuft gut. Wieso musste die Gustl sterben? Was hat es mit den gefälschten Leumundszeugnissen auf sich und welche Rolle spielt dabei das Haus der Kunst? Fragen über Fragen, welche zur Lösung des Falles führen werden.

‘Die letzte Schuld’ ist eine spannende Geschichte, welche mitten im zerbombten München spielt. Die Leute sind kurz nach dem Kriegsende immer noch sehr ängstlich und misstrauen jedem. Hierbei das Vertrauen von den Leuten während der Ermittlungen zu gewinnen ist nicht immer einfach. Vieles lässt sich jedoch durch Abgabe von Zigaretten, Kaugummis oder Schokolade regeln. München in der Nachkriegszeit finde ich sehr spannend dargestellt und die Schauplätze kann man sich als Leser sehr gut bildlich ausmalen.

Die beiden Hauptprotagonisten Billa und Emil sind beide sehr sympathisch. Die beiden arbeiten gut zusammen und verfolgen beide das gleiche Ziel. Billa ist ganz und gar nicht nur die Journalistin, welche auf gute Geschichten aus ist, sondern auch eine gute Detektivin, die daran interessiert ist das Verbrechen aufzuklären. Das sich zwischen Billa und Emil auch privat etwas entwickelt ist ein schöner Nebenschauplatz in der Geschichte. Die beiden passen sehr gut zusammen und ergänzen sich perfekt. Hier bin ich sehr gespannt wie es mit den beiden weitergeht, Billa bezeichnet ihn ja zumindest am Schluss als Verlobten.

Eine sehr spannende und fesselnde Geschichte rund um München in der Nachkriegszeit.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Spannende Einblicke in das Savoy – Juwelendieb miteingeschlossen

Das Savoy - Hoffnung einer Familie
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Das Savoy blüht nach dem Kriegsende wieder auf. Es kommen wieder Gäste in das Luxushotel und das Leben nimmt wieder seinen gewohnten Gang. Violet, die Hotelbesitzerin, scheint mit Lionel ihr Liebesglück ...

Das Savoy blüht nach dem Kriegsende wieder auf. Es kommen wieder Gäste in das Luxushotel und das Leben nimmt wieder seinen gewohnten Gang. Violet, die Hotelbesitzerin, scheint mit Lionel ihr Liebesglück gefunden zu haben. Zusammen mit Violet’s Tochter Maxine sind sie eine kleine Familie, welche jedoch immer um gemeinsame Zeit kämpfen muss. Mitten in dieser Idylle sorgt ein Juwelendieb im Hotel für Unruhe. Gleich mehrere wohlhabende Damen werden ihres Schmuckes beraubt. Als dann noch eine Leiche eines Mannes gefunden wird und in dessen Zimmer ein Koffer mit Diebstahl-Utensilien entdeckt wird, ist die Vermutung gross, dass der Täter gefunden wurde. Doch die Beute ist nirgends aufzufinden. Doch die Raubzüge gehen weiter. Violet freundet sich währenddessen mit einem Hotelgast an, wo die Vermutung gross ist dass es sich um einen ehemaligen Juwelendieb handelt, der nun unter einem anderen Namen lebt. Doch bei ihm findet sie die notwendige Ablenkung von den Vorfällen im Hotel und auch ihrer immer schwerer werdenden Beziehung zu Lionel. Zusammen mit dem Hotelgast stellt Violet eigene Ermittlungen an. Gelingt es den Juwelendieb auf frischer Tat zu ertappen?

Auch in diesem Buch geht die Geschichte rund um das Hotel Savoy spannend weiter. Mit dem Juwelenraub geht es gleich rasant los und auch die Hotelküche und deren Mitarbeiter spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle. Für den Leser ist der Einblick in die Geschehnisse rund um den Betrieb eines Hotels immer spannend und Maxim Wahl schafft es immer wieder den Leser in diese spannende Welt abtauchen zu lassen.

Die Entwicklung der Hauptprotagonistin Violet ist in jedem Buch immer wieder spannend zu sehen. Ihr Privatleben scheint zur Ruhe gekommen zu sein, wird dann aber doch wieder richtig durcheinander gewirbelt. Die Beziehung zu ihrer Tochter ist trotz der zeitintensiven Arbeit im Hotel sehr innig. Sie lässt sich wie auch schon in der vorherigen Büchern nicht aus der Ruhe bringen und möchte nur das Beste führ ihre Hotelgäste. Sie ist eine sehr spannende und sympathische Persönlichkeit. Ihr Onkel Henry ist immer noch die gleiche ruhige Person, welche nicht sehr gesprächig ist, aber sein Platz im Leben wieder gefunden hat. Dies nicht zuletzt dank der Tochter von Violet. Mit Maxime verbindet ihn etwas ganz besonders.

Wiederum ein sehr spannendes Buch rund um das Savoy. Eine absolute Leseempfehlung.

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