Eine etwas anderer Erzählart, aber ansonsten nicht ganz so viel Spannung
Bridgerton - Hochzeitsglocken für Lady LucyMit der Bridgerton-Romanen hat Julia Quinn in jedem Fall eine sehr gute Buchreihe geschaffen. Sie verkauft zwar in jedem Band eine heile Welt, die es so in der damaligen Zeit mit Sicherheit nicht immer ...
Mit der Bridgerton-Romanen hat Julia Quinn in jedem Fall eine sehr gute Buchreihe geschaffen. Sie verkauft zwar in jedem Band eine heile Welt, die es so in der damaligen Zeit mit Sicherheit nicht immer gegeben hat, aber jedes Buch ist dennoch sehr lesenswert und fesselnd geschrieben. Bei in Summe acht Büchern habe ich jedoch auch ganz klar gemerkt, dass es schwer ist in jedem Band neue Aspekte zu schaffen, vor allem da alle Hauptpersonen aus der gleichen Gesellschaftsschicht kommen und die Probleme meist sehr ähnlich sind. Da ist auch die Geschichte von Gregory keine Ausnahme. Allerdings hat hier die durch die Erzählart für etwas Abwechslung gesorgt.
Der Roman startet quasi in der Zukunft, also mit einer Vorblende. Der Leser bekommt mit, wie Gregory in eine Kirsche stürmt und eine Hochzeit verhindern möchte. Da stellt sich direkt die Frage, wen denn Gregory heiraten möchte und ob er seine Herzdame mit dieser großen Geste überzeugen kann. Mit diesem Einstieg ist der Spannungsbogen in jedem Fall schon einmal vorgegeben und ich war sehr gespannt, wie es zu dieser Szene kommt. Ansonsten gibt es in diesem Buch kaum einen übergeordneten Erzähler. Es gibt keine Lady Whistledown, keine Briefe und auch keine kurzen Zusammenfassungen am Kapitelanfang. Es gibt zwar kurze Kapitelüberschriften, aber das war es auch. Ein bisschen haben ich diese Kommentare vermisst.
So viel Spaß mir auch der abschließende Band der Reihe gemacht hat, so kam ich nicht umhin einige Parallelen zu den vorherigen Teilen zu sehen. Lady Lucy ist vom Charakter her ähnlich wie Kate. Sie hat eine beste Freundin, die von den Männern angehimmelt wird und in deren Schatten sie steht. Anders ist hier nur, wie sie sich für ihre Familie aufopfert und sogar bereit ist einen Mann zu heiraten, den sie gar nicht liebt. Diese Loyalität war in jedem Fall an einigen Stellen überraschend.
Bei Gregory konnte ich gut merken, dass er der jüngste Bruder ist. Auch schon bei Hyacinth konnte der Leser merken, dass sie ohne die ganzen Verpflichtungen groß geworden ist. Bei Gregory äußert sich dies nun, da er keine feste Aufgabe in seinem Leben hat. Er muss somit selber entscheiden, ob er heiraten, zum Militär gehen oder Priester werden möchte. Ohne großes Erbe scheint man früher nicht mehr Optionen gehabt zu haben.
Der abschließende Band der Bridgerton-Reihe hat mir auch wieder gut gefallen, allerdings ist es auch gut, dass hier nicht noch weitere Teile folgen. Vielleicht habe ich die Bücher in zu kurzer Zeit gelesen, aber ich freue mich nun erst einmal auf etwas mehr Abwechslung. Ich kann mir jedoch sehr gut vorstellen, in ein paar Monaten weitere Bücher der Autorin – dann von einer anderen Reihe – zu lesen.