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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2017

konnte mich nicht wirklich überzeugen

Mit jedem neuen Tag
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Gedankenversunken läuft er an einem Morgen im Juli Zweitausendundzwölf seine Runde. Nie wieder! Vergessen! Glücklich machen, schwört er sich. Ergriffen von dieser Idee, spürt er plötzlich einen stechenden ...

Gedankenversunken läuft er an einem Morgen im Juli Zweitausendundzwölf seine Runde. Nie wieder! Vergessen! Glücklich machen, schwört er sich. Ergriffen von dieser Idee, spürt er plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner Lendengegend. Das Licht erlöscht, und kommt flackernd zurück - zwei Monate zuvor ...

Andrew Stilman, ein Journalist bei der New York Times, ist der Protagonist in Marc Levys "Mit jedem neuen Tag". Zusammen mit ihm findet der Leser seine Geschichte heraus. Am Anfang werden gemächlich seine Umgebung und die Personenkonstellationen in seinem Leben dargestellt. Später katapultieren diese in rasante Abenteuer seiner Recherchen und gipfeln schließlich in einem spannenden Ende.

Der einfach daherkommende Schreibstil trägt den Leser schnell durch die Handlung. Dabei bleiben Emotionen nicht auf der Stecke oder gehen gar verloren. Einzig die Personen werden lakonisch umrissen. Anders einige der darin vorkommenden Themen.

Während anfänglich noch Fragen im Kopf auftauchen, werden sie im Laufe Andrews Geschichte zwar nicht unbedingt aufgeklärt, jedoch fast beiseite geschoben, da einen eine Strömung zum Ende mitzieht.

Wie sich Andrew Stilmans zweite Chance ausnimmt, lest ihr besser selbst!

Veröffentlicht am 09.05.2017

hatte mehr erwartet

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Eine verstorbene Mutter zwingt ihre Tochter durch ein ungewöhnliches Testament, ihre Träume zu leben und noch einmal neu anzufangen. Soweit die Kurzfassung. Und so reizvoll die Themenstellung auch ist ...

Eine verstorbene Mutter zwingt ihre Tochter durch ein ungewöhnliches Testament, ihre Träume zu leben und noch einmal neu anzufangen. Soweit die Kurzfassung. Und so reizvoll die Themenstellung auch ist und mich zum Buchkauf animiert hat, so problematisch ist sie doch von Anfang an - mit welchem Recht eigentlich bestimmt hier ein Mensch über die Freiheit und Selbstbestimmung eines anderen? Die Antwort liefert das Buch postwendend: Deine Mutter kennt dich eben besser als du selbst, tut alles einzig aus selbstloser Liebe zu dir und darf dich daher auch demütigen und entmündigen, es ist nur zu deinem Besten. Mal ehrlich: Auf diese fragwürdige Formel reduziert, wird die charmante Geschichte schnell zur Farce, die Mutter zum Übergott. Für jede Eventualität hält die Tote ein erneutes Briefchen an ihre Tochter bereit, Tenor: ich wusste, dass du so reagieren wirst, aber so habe ich es mir nicht vorgestellt; du musst schon machen, was ich will. Ganz so kalt klingt es natürlich nicht im Roman, es gelingt der Autorin auf rätselhafte Weise, dem Leser von Anfang an zu überzeugen, dass diese geniale und fürsorgliche Mutter recht hat.

Liebe Mütter, macht das um Himmels willen nicht nach!!! Im wahren Leben könnt Ihr überhaupt nicht abschätzen, was für Überraschungen das Leben für Eure Töchter bereithält, welchen krummen oder gerade Verlauf ihr Leben weiterhin nehmen wird. Eins aber ist klar: wer im wahren Leben versucht, dermaßen lieber Gott zu spielen wie diese Frau, wird entweder seine Tochter in den endgültigen Wahnsinn treiben oder aber den Kontakt und den Einfluss auf sie für alle Zeiten verlieren.

Dabei ist ansonsten die psychologische Ausleuchtung der sensiblen und von Selbstzweifeln geplagten Protagonistin durchaus gelungen. Die Geschichte ist spannend geschrieben, voller überraschender Wendungen, so dass man am Ende des Kapitels meist nicht die Vernunft besitzt, den Deckel zuzuklappen, sondern gebannt weiterlesen möchte. Hat man sich erst einmal damit abgefunden, dass die inhaltliche Grundidee des Romans überaus fragwürdig ist, kann man der kurzweiligen Schreibweise von Frau Nelson Spielman durchaus etwas abgewinnen.

Nicht alle Dialoge sind von gleichbleibend genialer Qualität. Insgesamt aber ist der Schreibstil von Lori Nelson Spielman angenehm; ein paar Episoden fand ich ausgesprochen berührend, zum Beispiel, wie Brett am Thanksgiving-Tag, nachdem ihr Lebensgefährte sich urplötzlich aus dem Staub gemacht hat, nach anfänglicher Single-Depression ihren sorgsam bereiteten Truthahn einfach zu den Mädchen ins Frauenhaus bringt.

Dennoch habe ich mich nach gut zwei Dritteln entschieden, den Rest nicht mehr zu lesen, daher weiß ich nicht, ob Brett am Ende ihren Anwalt heiratet, den netten Psychater, oder vielleicht doch den Burberry-Man. Aber da eine Rezension ja nicht alles verraten soll, denke ich, der geneigte Leser kann mir meine Unwissenheit nachsehen.

Veröffentlicht am 14.04.2017

sehr viel verwirrung

Zwanzig Jahre und ein Tag
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Kennt ihr das? Ihr wollt unbedingt ein Buch aus dem Bereich eures Lieblingsthemas (in meinem Fall die spanische Literatur) lesen, wollt freudestrahlend vor Begeisterung die Arme in die Luft reißen – und ...

Kennt ihr das? Ihr wollt unbedingt ein Buch aus dem Bereich eures Lieblingsthemas (in meinem Fall die spanische Literatur) lesen, wollt freudestrahlend vor Begeisterung die Arme in die Luft reißen – und landet nach Lektüre ernüchtert und enttäuscht auf dem Boden der Tatsachen und seid völlig verwirrt.

So ging es mir mit dem Roman „Zwanzig Jahre und ein Tag“ von Jorge Semprun. War es die verwirrende Schreibweise, die den Leser innerhalb einer Seite von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück in die Zukunft gebracht hat? War es die noch verwirrendere (literarische) Verbindung zwischen den sexuellen Neigungen einer spanischen Familie und dem spanischen Bürgerkrieg? War es das falsche Buch zur falschen Zeit? Ich glaub es war eine Mischung aus allem, die diesen Roman zu meiner ersten Leseenttäuschung 2016 gemacht hat.

Vielleicht revidiere ich meine Meinung zu diesem Buch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal, aber aktuell lässt es mich mit tausenden von Fragezeichen zurück. Ein Highlight hat das Buch jedoch zu bieten: es verleitet mich dazu, die für mich bisher kürzeste Rezension zu schreiben – das hat vorher noch keines meiner Bücher geschafft g.

Veröffentlicht am 31.03.2017

hatte mir mehr erhofft

Elf Meter
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Die Frauen aus Lürig sind sauer: Eigentlich wollten sie mit ihren Männern zum Bezirksmusikfest, doch die lassen sie sitzen für ein Fußballspiel. Unterwegs verunglückt der Bus - fast alle Insassen sterben. ...

Die Frauen aus Lürig sind sauer: Eigentlich wollten sie mit ihren Männern zum Bezirksmusikfest, doch die lassen sie sitzen für ein Fußballspiel. Unterwegs verunglückt der Bus - fast alle Insassen sterben. Plötzlich ist das kleine Dorf nahezu männerlos. Alles steht Kopf, was zu reichlichen Intrigen, aber auch zu allerlei schrägen Situationen führt. Außerdem wäre eine der Frauen ihren Mann zu gerne losgeworden, doch er saß nicht mit im Bus. Also muss Frau selbst aktiv werden …

Der Dorftratsch blüht, der Run zur Partnervermittlung startet drei Tage nach der Beerdigung, die Ärztin versauert im Alkohol, eine Frau, deren Mann noch lebt, soll unter die Erde –also Geisterbeschwörung-, der Pfarrer taucht in der Mitte des Buches auf einmal auf usw.

Sogar die Särge gibt es im Dutzend billiger, außer man nimmt so ein billiges Holzteil.



In diesem Buch ist das einzig strukturierte die Kapiteleinteilung, welche Wochentägig ist. Ansonsten finden sechs verschiedene Personen in einem Kapitel Platz, und der Leser weiß gar nicht mehr, wer wer ist.

Aus der Leseprobe hinaus versprach ich mir ein wahres Feuerwerk an Humor, welches leider untergegangen ist. Ironie und Sarkasmus werden hier eher großgeschrieben. Denn kaum eine Frau trauert um ihren Mann. Dafür wird am Beginn auf drei Seiten verzeichnet, wer zu wem gehört.

Nein, leider kein Feuerwerk, eher mühsame Leserverwirrung.

Veröffentlicht am 31.03.2017

wenig spannung

Die letzte Rauhnacht
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In dem Schauerroman von Alexander Lorenz Golling „Die letzte Rauhnacht" lernen wir den jungen Antiquaren Leo kennen. Leo ist ein wahrer Büchernarr, der seine Quellen bis in den letzten Winkel der Welt ...

In dem Schauerroman von Alexander Lorenz Golling „Die letzte Rauhnacht" lernen wir den jungen Antiquaren Leo kennen. Leo ist ein wahrer Büchernarr, der seine Quellen bis in den letzten Winkel der Welt verzweigt hat.

Erst seit kurzer Zeit wohnt er in der Nähe des kleinen Dörfchens Kreuth, welches anderen Dingen weichen musste. Eines Abends hört Leo eine Schauergeschichte von ebendiesem Örtchen. Und da Leo die Neugierde gepackt hat, begibt er sich am nächsten Tag auf den Weg dorthin.

Auf dem dortigen Friedhof entdeckt er ein altes goldenes Kreuz, und ein Tagebuch. Er nimmt dieses trotz Zweifel an sich, und nimmt es mit nach Hause.

Je mehr er liest, desto unwirklicher wird für ihn die Realität. Einzig dem Iren Doug vertraut er sich an, und macht sich mit ihm auf Spurensuche.

Der Autor bringt eine Menge gut recherchiertes Fachwissen über Kelten und deren Sagen und Mythen mit ins Buch hinein. Es las sich wie eine Reise in die Geschichte. Passte perfekt zum Buch.

Doch leider konnte ich mich kein richtiger Schauer erfassen, dafür war es mir zu unblutig. Somit kann ich das Buch aber jedem empfehlen, der eine mysteriöse Geschichte mit Geschichtsinhalt und einem Einblick in die Seele des Bösen lesen will.