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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2022

Spannung pur

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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„Ein Mord ohne Motiv ist quasi nicht aufzuklären“
Max Bischoff wird von einer Kollegin um Hilfe beim Selbstmord ihres Neffen gebeten. Er soll eine Frau mit mehreren Messerstichen getötet haben. Die Last ...

„Ein Mord ohne Motiv ist quasi nicht aufzuklären“
Max Bischoff wird von einer Kollegin um Hilfe beim Selbstmord ihres Neffen gebeten. Er soll eine Frau mit mehreren Messerstichen getötet haben. Die Last der Anklage traf ihn so hart, dass er Selbstmord begangen hat. Und tatsächlich scheint es, als habe Bischoff keine Chance, den Fall aufzuklären. Denn alle Indizien sprechen gegen den jungen Mann.
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Bereits nach den ersten Zeilen rätselt man fieberhaft mit und sieht aufgrund der erdrückenden Beweise keinen Ausweg für den Neffen der Polizistin. Als weitere Morde geschehen, zieht sich die Schlinge nur weiter zu und auf einmal ist sogar Bischoff in größter Gefahr.
In 3 Teile gegliedert, besteht der größte Teil aus der Sicht von Max. Nur einige Kapitel werden aus Horsts Sicht, der Max weiterhin ein guter Freund bleibt, geschildert. Die Taten sind so verwirrend, dass ich bis zum Ende keinen Verdächtigen festmachen konnte. Strobel baut einige Wendungen in seine Handlung ein, die es zudem erschweren, dem Hintergrund der Taten auf die Spur zu kommen.
Seine Charaktere sind wie immer toll ausgearbeitet und die Dialoge spritzig und mit viel Wortwitz und Schlagfertigkeit eine Freude zu lesen. Die Ermittlungsarbeit von Max und Horst finde ich ausgewogen und authentisch.
Und über einen neuen Charakter habe ich mich besonders gefreut: Schriftenanalytiker Marvin Wagner. Der ist so herrlich erfrischend, dass man nur hoffen kann, dass er in weiteren Bänden wieder auftaucht.
Fazit: Ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 26.02.2022

Spaßig

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Miss Merkel langweilt sich in ihrem Rentendasein. Zwar darf sie Ersatzoma sein, aber so ein bisschen Aufregung in Form eines Mordes wäre doch mal wieder etwas Feines. Prompt geht Merkels Wunsch in Erfüllung ...

Miss Merkel langweilt sich in ihrem Rentendasein. Zwar darf sie Ersatzoma sein, aber so ein bisschen Aufregung in Form eines Mordes wäre doch mal wieder etwas Feines. Prompt geht Merkels Wunsch in Erfüllung und sie darf wieder ermitteln. Und da sind dann auch noch ihre Gefühle für Aramis.

Bereits zum zweiten Mal darf unsere Ex-Kanzlerin in einem Todesfall ermitteln. Und sie tut das mit der ihr eigenen Diplomatie, political correctness und Schmetterlingen im Bauch. Denn einer der Bestatter hat es ihr schon sehr angetan. Der Mordfall ist etwas verzwickt und nicht einfach zu lösen, gibt es doch wieder jede Menge Verdächtiger. Doch dank Obst-Angela, Frau Krawinkel und der Mithilfe von Puffel gelingt Angie wieder ein runder Abschluss.
Fehlten mir im ersten Band noch die lauten Lacher, hat sich Safier in diesem Band wieder etwas gesteigert und seinen typischen Humor einfließen lassen. Auch die Seitenhiebe auf diverse Politikerkollegen von Frau Merkel durften natürlich wieder nicht fehlen und sorgten ebenfalls fürs Schmunzler. Der Fall lädt ein zum Miträtseln, aber die Hinweise auf den wahren Täter sind schon sehr gut versteckt, was mir sehr gefallen hat.
Auch die Charaktere haben sich weiterentwickelt und mir durchwegs gut gefallen. Vor allem Mike fand ich sehr gut ausgearbeitet.
Fazit: Spannung, Romantik und eine gute Prise Humor machen den neuen Roman von David Safier aus.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Klare Leseempfehlung

Enna Andersen und der falsche Täter
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Dieses Mal fällt das Los der Cold-Case-Ermittler auf den Fall der ermordeten Rieke Erken. Verdächtig war der Ehemann, jedoch bestanden begründete Zweifel an seiner Schuld. Das Cold Case Team um Kommissarin ...

Dieses Mal fällt das Los der Cold-Case-Ermittler auf den Fall der ermordeten Rieke Erken. Verdächtig war der Ehemann, jedoch bestanden begründete Zweifel an seiner Schuld. Das Cold Case Team um Kommissarin Enna Andersen folgt mühsam jeder kleinsten Spur – und entdeckt langsam etwas viel Größeres.
Wie immer bei Enna Andersen war ich gleich zu Beginn des Buches wieder in der Handlung gefangen und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Cold Cases sind ja an sich schon sehr schwer zu lösen, hier war ich wieder überrascht mit welchen überraschenden Mitteln die Autorin aufwartet, um Stück für Stück der Lösung des Falles näherzukommen.
Auch das Privatleben von Enna und ihrem Sohn Elias finde ich sehr gut gelungen. Das Verhältnis von Fall und Privatleben ist sehr ausgewogen und man kann dieses Buch sicherlich auch für sich lesen, mehr Vergnügen hat man aber, wenn man auch die Vorgängerbände kennt.
Begeistert hat mich auch der alte Fall an sich. Was alles dahintersteckte und welche Auswirkungen das erneute Ermitteln auf den alten Fall hatte.
Fazit: wie immer bei Enna Andersen: ein Buch mit vollster Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 12.02.2022

total gut gelungen

Ufermord
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Als am Ufer der Sellin kurz nacheinander zwei Leichen gefunden werden, wird aus einem aktuellen Fall ein Cold Case.

Wer hatte eine solche Wut auf den Tierarzt, dass er ihn ersticht? Und was hat der zweite ...

Als am Ufer der Sellin kurz nacheinander zwei Leichen gefunden werden, wird aus einem aktuellen Fall ein Cold Case.

Wer hatte eine solche Wut auf den Tierarzt, dass er ihn ersticht? Und was hat der zweite gefundene, ältere Leichnam mit damit zu tun? Denn zwei Morde am selben Platz scheinen dann doch etwas zu viel des Zufalls. Romy und ihre Ermittler haben es schwer. Denn keiner will so richtig mit der Wahrheit heraus.

Ich mag es, wenn eine Story Anlass zum Rätseln bietet und ein schier aussichtslos scheinender Fall Schritt für Schritt aufgeklärt wird. Peters gelingt das in „Ufermord“ wieder grandios. Stück für Stück, Schicht für Schicht kommt Romy der Lösung des Falls näher und oft sind es nur Winzigkeiten, die sie weiterbringen und die auch mich als Leser überraschen konnten.

Romy Beccare verfolge ich seit dem ersten Band und immer wieder gelingt es der Autorin, neue Facetten der Protagonistin zu Tage zu fördern. Romy ist eine starke Persönlichkeit und die Gewichtung zwischen Fall und Privatleben immer sehr ausgewogen.
Ein wenig negative Kritik muss ich aber dennoch üben: „Sie beschloss, das Thema endgültig abzuschließen.“ Am Ende des 2. Kapitels wird ein Verdächtiger verhaftet, obwohl Romy starke Zweifel an seiner Schuld plagten. Und sie will es dabei belassen? Das hat mich etwas verärgert, kommen doch Zweifel an der Ermittlungsarbeit der Polizei auf.

Fazit: wieder total gut gelungen, man rast nur so durch die Zeilen und kann sich nicht vorstellen, wie Romy diesen Fall denn lösen soll.

Veröffentlicht am 30.01.2022

Sympathisch-naives Zimmermädchen

The Maid
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Molly ist Zimmermädchen in einem gehobenen Hotel. Sie nimmt für sich in Anspruch, perfekte Arbeit leisten zu wollen. Als sie eines Tages einen der Gäste leblos auf dem Bett vorfindet, gerät ihr perfektes ...

Molly ist Zimmermädchen in einem gehobenen Hotel. Sie nimmt für sich in Anspruch, perfekte Arbeit leisten zu wollen. Als sie eines Tages einen der Gäste leblos auf dem Bett vorfindet, gerät ihr perfektes kleines Leben aus den Fugen. Sie wird des Mordes verdächtigt und benötigt die Hilfe ihrer Freunde. Doch wer ist Freund und wer ist Feind?
Zugegeben: der Einstieg fiel mir etwas schwer. Da war zum einen die Ich-Perspektive und zum anderen die etwas naive Art von Molly. Aber bald hatte ich Molly liebgewonnen, wenn sie auch etwas leichtgläubig war und das teilweise etwas genervt hat. Vor allem Rodney gegenüber hätte ich ihr am liebsten zugerufen, was für eine linke Bazille das zu sein scheint.
Das Buch erzählt die Gegenwart, Molly schweift aber in Gedanken oft in die Vergangenheit ab. Da ist der Tod der Großmutter, den sie noch nicht verarbeitet hat, der ehemalige Freund, der es nicht gut mit ihr meinte und die etwas seltsame Freundschaft zu einem weiblichen Gast. Diese Einblicke sind wichtig für die Handlung, zeigen sie doch Mollys Charakter und der ist nun wirklich nicht zu tadeln.
Besonders ab Mollys Verhaftung wollte ich das Buch dann nicht mehr zur Seite legen und war gespannt, wer denn nun der wahre Täter war. Mit dem Epilog hat mich die Autorin dann noch einmal kurz schmunzeln lassen.
Fazit: locker geschriebener Cosy-Krimi um ein sympathisch-naives Zimmermädchen, von dem ich gerne mal wieder lesen würde.