Solider Auftakt mit Luft nach oben
Dunbridge Academy - AnywhereMal wieder ein Internats-Roman. Ich bin ja großer Fan davon, weil die Schüler dann einfach wie eine kleine Familie sind. Und auch an der schottischen Dunbridge Academy ist das der Fall, was ich wirklich ...
Mal wieder ein Internats-Roman. Ich bin ja großer Fan davon, weil die Schüler dann einfach wie eine kleine Familie sind. Und auch an der schottischen Dunbridge Academy ist das der Fall, was ich wirklich sehr genossen habe. Das gibt direkt eine sehr gemütliche und wohlfühlende Atmosphäre. Generell mochte ich die Beschreibungen der DA.
Emma kommt eigentlich aus Deutschland, will aber ihren Vater finden, der sie damals verlassen hat. Angeblich ist er in Schottland, daher will sie an die DA wechseln, wo auch schon ihre Eltern waren. Dabei lernt sie schon auf dem Weg zum Internat Henry kennen, der genau wie Emma viel zu spät dran ist. Diese ersten Szenen waren amüsant und haben einen zum Weiterlesen verleitet. Schon auf dem Flug ist Emma fasziniert von Henry und das lässt auch nachher nicht nach, trotz dessen, dass er eine Freundin, Grace, hat. Ist ja auch völlig okay. Was ich allerdings nicht okay fand war, dass Emma sich nicht von Henry fernhalten konnte. Und statt an Grace Gefühle zu denken, die sie damit verletzt, denkt sie nur an sich selbst. Das Schlimmste war daran, wie unglaublich sympathisch und nett Grace gegenüber Emma die ganze Zeit war. Sie hat mir einfach nur leidgetan. Ja, es war authentisch, dass Henry und Emma sich näherkamen. Die zwei waren füreinander da und helfen sich gegenseitig (wobei es am Ende auch da etwas zu viel Hin und Her war). Aber dennoch hat das mit Grace einen bitteren Beigeschmack.
Die anderen Charaktere an der DA fand ich sehr sympathisch. Besonders auf Toris und Sinclairs Geschichte bin ich sehr gespannt. Nach und nach lernen wir im Buch den Internatsalltag kennen, sehr spannend! Natürlich gibt es auch heimliche Partys und Geheimnisse am Internat. Auch Emma ist ja ihrem Vater auf der Spur und man merkt, dass mehr dahintersteckt. Leider war mir die Auflösung, dafür dass das die Motivation von Emma war, am Ende viel zu einfach und schnell gelöst. Dabei habe ich so etwas Spektakuläres erwartet. Stattdessen haben andere Aspekte einen großen Raum im Buch eingenommen, die meiner Meinung nach etwas zu sehr ins Detail gingen bzw. einfach mit Gedanken und Heilungsprozessen langgezogen wurden. Es ging plötzlich in eine völlig andere Richtung. Nicht mehr die DA oder die Suche nach Emmas Vater stand im Vordergrund, sondern etwas völlig anderes. Das fand ich schade.
Auch noch eine kleine Sache die mir negativ aufgefallen ist, wie unglaublich wenig Schwierigkeiten Emma mit Englisch und den Muttersprachlern dort hatte. Sie kann ja gut sein, aber wenn man dort ist, stolpert man ja doch mal über die ein oder anderen Worte, aber sie hatte überhaupt keine Probleme, was ich unrealistisch fand.
Fazit:
Die Story hat Potential und hat mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen. Die DA bietet einiges an Erzählstoff und es war spannend das Internatsleben und die Charaktere kennenzulernen. Auch die Annäherung von Henry und Emma hat mir gefallen, bis auf die Sache mit Grace natürlich. Leider wurde mir ab einem bestimmten Punkt der Fokus falsch gesetzt und die Auflösung war zu einfach. Da habe ich mir einfach mehr gewünscht, da dieses Geheimnis das ganze Buch aufrecht gehalten wurde. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung mit Tori und Sinclair und hoffe die zwei können mich mehr überzeugen.
3/5 Sterne