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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2017

Zum Verlieben

True North - Wo auch immer du bist
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Audrey hat eine dermaßen schlechte Beziehung zu ihrer (reichen) Mutter, dass sie unbedingt einen Job braucht, selbst wenn sie zu dem, was sie tun soll, gar kein Talent hat. Nach zwei abgebrochenen Studiengängen ...

Audrey hat eine dermaßen schlechte Beziehung zu ihrer (reichen) Mutter, dass sie unbedingt einen Job braucht, selbst wenn sie zu dem, was sie tun soll, gar kein Talent hat. Nach zwei abgebrochenen Studiengängen hat sie Köchin gelernt und arbeitet nun für einen Konzern, allerdings nicht in der Küche. Nun soll sie nach Vermont fahren, um Lebensmittel direkt bei den örtlichen Farmern zu kaufen.
Gleich auf der ersten Farm trifft sie Griffin, einen ehemaligen Kommilitonen, mit dem sie schon mal das Bett geteilt hat. Entsprechend knistert es, als sie sich so unerwartet gegenüber stehen.
Audrey hat große Probleme, die Lebensmittel zu bekommen, die sie braucht, deshalb verbringt sie mehr Zeit in Vermont als geplant und damit auch mehr Zeit mit Griffin und seiner Familie.
Der Autorin gelingt es, die beiden Hauptfiguren innerhalb weniger Seiten so vorzustellen, dass sie einem ans Herz wachsen. Die Kapitel werden abwechselnd aus den Perspektiven der beiden erzählt, sodass die Leserinnen immer ein wenig mehr wissen als die Protagonisten.
Doch in dem Buch gibt es weitere Figuren, die einem im Laufe der Zeit ans Herz wachsen. Alle haben ihre Probleme, alle haben ihre Ecken und Kanten, aber auch liebenswürdige Seiten. Gelegentlich werden die Sexszenen relativ explizit beschrieben.
Insgesamt erzeugt das Buch Spannung und ein fröhliches Gefühl. Es ist humorvoll geschrieben, lässt sich sehr flüssig lesen und macht Lust auf mehr, eine perfekte Sommerlektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 25.04.2017

Dramatisch

Der Froschkönig – was wirklich geschah: Hipp und Hopp retten Papa Grünsprung
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Die Froschkinder Hipp und Hopp erleben mit, wie die Prinzessin ihren Vater küsst, woraufhin er sich sofort ebenfalls in einen Menschen verwandelt. Das können sie nicht zulassen.

Mit der Unterstützung ...

Die Froschkinder Hipp und Hopp erleben mit, wie die Prinzessin ihren Vater küsst, woraufhin er sich sofort ebenfalls in einen Menschen verwandelt. Das können sie nicht zulassen.

Mit der Unterstützung von Frau Quaatsch, der Froschprinzessin Irene und … dem … Storch (der eigentlich für alles Übel verantwortlich ist) versuchen die beiden Froschkinder, ihren Vater zurück zu verwandeln.
Dabei erleben sie allerlei haarsträubende Abenteuer und müssen über sich selbst hinauswachsen.
Die Geschichte ist in der Gegenwart erzählt und wirkt so unmittelbar. Sie ist spannend und gleichzeitig humorvoll aus der Sicht eines allwissenden Erzählers erzählt. Der Text flattert am rechten Rand aus und ist mit großem Zeilenabstand gesetzt, so dass Erstleser problemlos folgen können. Jede Seite ist farbig illustriert. Die Zeichnungen helfen beim Erlesen der Textinhalte, da sie zeigen, was auf der jeweiligen Seite geschieht.
Die Geschichte wartet mit mehreren überraschenden Wendungen auf. Sie ist witzig, skurril und die Autorin hat sich viele nette Ideen einfallen lassen, um dem alten Märchen einen neuen Dreh zu geben.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Atmosphärisch dicht

Frühling in Paris
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Louise kommt in Paris an und fühlt sich in die Stadt ein, bevor sie zu dem Haus geht, in dem sie erwartet wird. Ihre Tante ist verstorben, und Paulette, eine Freundin der Tante, hat ihr mitgeteilt, dass ...

Louise kommt in Paris an und fühlt sich in die Stadt ein, bevor sie zu dem Haus geht, in dem sie erwartet wird. Ihre Tante ist verstorben, und Paulette, eine Freundin der Tante, hat ihr mitgeteilt, dass sie eine kleine Wohnung geerbt hat. Später wird sich herausstellen, dass sie auch die Bäckerei erben soll.
In dem Haus wohnen noch Camille, eine Balletttänzerin, und Nicolas, ein Straßenkünstler, nebenan Monsieur Isaac, der einen Kiosk betreibt, ein alter Zirkusclown spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Alle haben ihr eigenen Ziele, Probleme, Ideen, ihr Päcklein zu tragen, trotzdem sind alle Feuer und Flamme und äußerst hilfsbereit, als Louise beschließt, die Bäckerei in ein Café umzuwandeln.
Doch vor der Eröffnung will sie unbedingt die perfekten Macarons backen, doch das stellt sich als schwieriger heraus als erwartet.
Der Text fließt mitreißend, plätschert fröhlich, vereinnahmend, atmosphärisch dicht durch die Geschehnisse, tragische Zweifel, geplatzte Träume, schockierende Erlebnisse geben sich die Klinke in die Hand und trotzdem bleibt die Grundstimmung positiv, es liegt immer ein Pariser Frühling im Hintergrund, der Anlass zur Hoffnung gibt. Und natürlich spielt die Liebe eine herausragende Rolle – in all ihren Facetten, denn nur wer sich selbst annimmt, kann lieben, oder? Und manchmal findet man die Liebe an ganz ungewöhnlichen Orten.
Die Figuren gewinnt man beim Lesen mit all ihrer Skurrilität, ihren Verletzungen, Befürchtungen, Selbstzweifeln sehr schnell lieb und schreitet mit ihnen gemeinsam glücklich durch die Geschichte und ist am Ende etwas enttäuscht, dass es schon vorbei ist.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Unglaublich detailreich

Die Mississippi-Bande
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Vier Jugendliche, Te Trois, Eddie, Joju und Tit, finden in den Sümpfen eine Dose mit 3 Dollar. Damit beginnt ein Abenteuer, das ihre komplette Welt auf den Kopf stellen wird.

Die vier, drei Jungen, ein ...

Vier Jugendliche, Te Trois, Eddie, Joju und Tit, finden in den Sümpfen eine Dose mit 3 Dollar. Damit beginnt ein Abenteuer, das ihre komplette Welt auf den Kopf stellen wird.

Die vier, drei Jungen, ein Mädchen, kommen aus einem kleinen Dorf im Bayou. Harte Arbeit und wenig Freizeit gehören zu ihrem Alltag. In jedem Haushalt gibt es allerdings einen Versandhauskatalog. Dieser bietet quasi alles an, was man irgendwie gebrauchen kann. Unter anderem Laternen, Herde, Waffen, Mäntel …
Bald erfährt man in der Geschichte, dessen erster Teil von Te Trois erzählt wird, dass der Versandhauskatalog von Dawn & Walker ganz neu ist. Im Laufe der Zeit wird die komplette Geschichte der Gründung und Umsetzung deutlich. Die vier Kinder bestellen sich eine Pistole und Munition. Doch sie erhalten die Munition und eine kaputte Uhr. Kurz darauf taucht ein Mann auf, der ihnen für die beschädigte Uhr 50 Dollar bietet – unglaublich viel Geld. Doch es kommt anders, und plötzlich sind die vier unterwegs nach Chicago.
Jedes Kind bekommt einen Teil des Buches, das aus seiner Sicht erzählt wird. Zuerst Te Trois, dann Eddie, gefolgt von Julie und schließlich Tit.
Das Buch entführt einen beim Lesen in eine weite entfernte Welt. Doch die Figuren sind so grandios beschrieben, dass man sofort mit ihnen mitleidet, mitfiebert, mithofft. Das Ganze ist unglaublich spannend. Die Kinder erleben ein rasantes Abenteuer nach dem anderen. Mit Humor, Tatkraft und Cleverness lösen sie alle Probleme, vor allem aber, weil sie zusammenhalten, einander zuhören und jeder etwas zur Lösung der anstehenden Schwierigkeiten beitragen kann, selbst Tit, ein kleiner schwarzer Junge, der nur selten spricht.
Das Amerika jener Tage wird nicht nur durch die Erzählung lebendig, sondern auch durch die Seiten, auf denen Karten und vor allem Auszüge aus dem Versandhauskatalog abgebildet sind.
Die Sprache ist flüssig, Dialoge und Monologe herrschen vor. Durch die zahlreichen Informationen, die Kinder sehen zum Beispiel zum ersten Mal ein Automobil oder hören Jazz-Musik auf der Straße, entsteht ein Kaleidoskop an Informationen und atmosphärischen Details, welche die Geschichte zu einer machen, die noch lange in Erinnerung bleibt und die eigene Fantasie beschäftigt.
Eine Leseempfehlung für alle, die sich noch an Tom Sawyer erinnern, aber auch für Menschen, die gern über Reisen und Abenteuer lesen, die in vergangene Zeiten eintauchen wollen.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Spannend

Feuertanz
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Auf dem Friedhof begegnet Sarah einem verletzen Jungen, der sich nicht erinnern kann, wie er heißt. Allerdings wirkt er gehetzt und will keinesfalls ins Krankenhaus.
Da er auf Sarah einen verlassenen Eindruck ...

Auf dem Friedhof begegnet Sarah einem verletzen Jungen, der sich nicht erinnern kann, wie er heißt. Allerdings wirkt er gehetzt und will keinesfalls ins Krankenhaus.
Da er auf Sarah einen verlassenen Eindruck macht, bietet sie ihm einen Platz zum Übernachten in einem alten, derzeit ungenutzten Gewächshaus ihres Vaters an. Sie versorgt ihn mit Lebensmitteln und versorgt seine Verletzungen.
Sarah selbst lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater allein. Ihre große Schwester hat eine eigene Wohnung und eine Dogge sowie einen Kater, alle drei werden in dem Thriller noch eine bedeutende Rolle spielen.
Sarah freundet sich gerade mit Conny an, die neu in ihre Klasse gekommen ist. In diesem Moment überschlagen sich die Ereignisse für Sarah. Doch sie ist gefestigt und trifft Entscheidungen, zu denen sie dann auch steht, obwohl sie häufig von Zweifeln geplagt wird.
Der Junge ohne Namen erlebt immer wieder Flashbacks und zeichnet dann Orte, Menschen oder Ereignisse, die die beiden im Laufe der Zeit dazu bringen, immer mehr Informationen über seine Vergangenheit herauszufinden. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Junge wohl Recht hat, wenn er sich vor Verfolgern fürchtet.
Mehr möchte ich zum Inhalt an dieser Stelle nicht verraten, um Spoiler zu vermeiden.
Allerdings bleibt die Frage, ob Sarah sich mit dem “Guten” oder doch mit dem “Bösen” eingelassen hat, bis zum Ende relevant. Die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt auf, je länger sie voranschreitet. Erzählt wird in zwei Perspektiven, der von Sarah als Ich-Erzählerin in der Vergangenheit und der des Jungen, als Personaler Erzähler in der Gegenwart. Dabei sind die Perspektiven so gegeneinander geschnitten, dass sie die Spannung steigern, da die Informationen so verteilt werden, dass die Leserinnen immer einen kleinen Wissensvorsprung vor den Protagonisten haben.
Sprachlich liest sich der Thriller flüssig. Dialoge und innere Monologe prägen die Geschichte. Der Titel erklärt sich erst ganz zum Ende, ist dann aber schlüssig und feinsinnig. Das Titelbild hingegen verweist nur auf einem Aspekt der Geschichte, ist grafisch aber sehr ansprechend gestaltet.
Da das Buch zwar spannend, aber weder blutrünstig noch alptraumhaft ist, ist es eine echte Leseempfehlung für Mädchen ab 12, die spannende Abenteuer mit starken Mädchen lieben, die selbst nicht wissen, wo ihre Stärken liegen.
Als Amuse Gueule gibt es noch ein paar Zitate aus dem “Kleinen Prinzen”, Sarahs Lieblingsbuch, das ihr gelegentlich bei Entscheidungen hilft.