Enttäuschend
Dunbridge Academy - AnyoneAuf die Geschichte habe ich mich eigentlich gefreut. Ich mochte Tori und Sinclair im ersten Band sehr und war gespannt auf ihre Geschichte. Am Ende muss ich aber leider sagen, dass sie mich überhaupt nicht ...
Auf die Geschichte habe ich mich eigentlich gefreut. Ich mochte Tori und Sinclair im ersten Band sehr und war gespannt auf ihre Geschichte. Am Ende muss ich aber leider sagen, dass sie mich überhaupt nicht überzeugen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und lässt sich flüssig lesen. Das hat es mir zumindest ein bisschen einfacher gemacht, durch die Geschichte zu kommen. Sie wird wechselnd aus der Sicht von Tori und Sinclair erzählt, wobei ich den Eindruck hatte, dass Tori mehr Raum bekommen hat. Was ich ein bisschen schade fand, denn bei ihr drehte sich viel einfach nur im Kreis.
Von der Handlung her war ich sehr enttäuscht. Lange Zeit passierte einfach gar nichts. Die Geschichte stand auf der Stelle, kam einfach nicht vorwärts. Von dem Internatsleben oder den Charakteren, die ich im ersten Band mochte, habe ich einfach nichts gefunden. Vieles wurde einfach nur kurz angerissen, aber dann erstmal auch nicht weiter beachtet. Einzig die Theateraufführung zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung, aber das wars dann auch schon. Schade fand ich es, dass sich die Geschichte viel "in den Köpfen", vor allem in Toris, abgespielt hat. So viele lange Monologe, die immer wieder den gleichen Inhalt haben, aber nichts vorwärts bringen. Und Tori und Sinclair, die sich einfach nur anschweigen und das Schlimmste voneinander annehmen ... nicht nur einmal hat Henry verlauten lassen, dass Reden hilft. Dachte ich mir beim lesen leider dauerhaft.
Erst in den letzten Kapiteln hatte ich das Gefühl, in der Geschichte zu sein. Plötzlich bekam man Internatsalltag, Nebencharaktere, Handlung - genau das, was ich mir für die ganze Geschichte gewünscht hätte. Auch wenn ich die Wendungen dann teils doch sehr offensichtlich und viel zu einfach fand. Aber dort hatte ich endlich wieder etwas von dem Flair, was ich im ersten Band hatte und hier weitgehend vergeblich gesucht habe. Zumal sich viele Problemlagen, die vorher nur kurz angeschnitten waren, plötzlich wie aus dem Nichts haben lösen können.
Sinclair hat mir prinzipiell noch ganz gut gefallen, wenn er auch ein wenig untergegangen ist für meinen Geschmack. Mit Tori bin ich dagegen gar nicht klargekommen. Sie trat mir so lange auf der Stelle und hat die Handlung irgendwie blockiert. Ich hab auch nie verstanden, was sie an Valentine gefunden hat. Vor allem habe ich aber vermisst, wie Sinclair und Tori in Band 1 miteinander umgegangen sind - herzlich und auf eine witzige Art. Auch die Nebencharaktere an der Schule sind mir ein bisschen untergegangen.
Mit dem letzten Kapitel war ich dann auch nicht ganz zufrieden, da es schon mit einem recht fiesen Cliffhanger endet. Aber nicht in Bezug auf die Protagonisten dieses Bandes, sondern auf die des nächsten (dank des Klappentextes hab ich lange darauf gewartet und fand es unschön, dass es nur so kurz behandelt wurde). Ehrlicherweise weiß ich nicht, ob ich den dritten Band noch lesen werde. Jene Protagonistin konnte mich bisher nicht von sich überzeugen und nach dem Flop hier ... ich weiß es nicht.
Mein Fazit
Von Toris und Sinclairs Geschichte hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Ich mochte sie im ersten Band unglaublich gerne, aber davon habe ich hier nichts mehr gefunden. Die Handlung kam einfach nicht voran, es passierte nichts. Und am Ende kam alles auf einmal und war so schnell beendet. Ich hab das Flair der Academy vermisst, die Nebencharaktere, einfach Tori und Sinclair, die Spaß miteinander haben. Dank des Stils hat sich das Buch wenigstens gut weglesen lassen, auch wenn es mich inhaltlich leider so gar nicht packen konnte.