Cover-Bild Die Hummerkönige
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 09.05.2017
  • ISBN: 9783442715442
Alexi Zentner

Die Hummerkönige

Roman
Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Sie sind die Familie Kings, die Könige von Loosewood Island. Dieser ungestümen Insel zwischen Nova Scotia und Maine. Karg ist es hier, ursprünglich, rau. Doch die Kings sind mit dem Reichtum des Meeres gesegnet und widmen sich hier seit nunmehr dreihundert Jahren dem Hummerfang. Als Brumfitt Kings, der erste der Familie auf die Insel kam, konnte er, so heißt es, das letzte Stück zu Fuß zurücklegen. Denn es gab hier so viele Hummer, sie bildeten mit ihren Panzern eine Brücke und bahnten ihm einen Weg durch das Wasser. Heute will sich Cordelia Kings auf Loosewood Island und als Hummerfischerin behaupten. Sie will beweisen, dass sie die Königin der Insel sein kann: sich selbst, ihrem Vater – und ihrem verheirateten Steuermann. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht, denn seit jeher lastet ein Fluch auf den Kings – und der fordert Opfer, und beeinflusst das Leben der Familie nicht minder als das unergründliche, alles verschlingende Meer …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2017

Großartige Familiengeschichte!

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Die Familie Kings ist führend im Hummerfang auf Loosewood Island und sie sind seit 300 Jahren quasi die Könige dieser Insel. Der berühmte Maler Brumfitt Kings ist ihr Vorfahre und viele Touristen kommen ...

Die Familie Kings ist führend im Hummerfang auf Loosewood Island und sie sind seit 300 Jahren quasi die Könige dieser Insel. Der berühmte Maler Brumfitt Kings ist ihr Vorfahre und viele Touristen kommen auf die Insel, um seine Bilder und den Ort, wo sie entstanden sind, zu sehen. Der Sage nach hatte er eine Frau aus dem Meer - dadurch wurden ihm immer volle Hummerkörbe beschert. Aber es liegt auch ein Fluch auf der Familie: den ältesten Sohn holt sich das Meer dafür.

Der Roman beginnt langsam - man erfährt viel über den Hummerfang, die Insel und die Familie - aber dann nimmt er Fahrt auf und entwickelt sich zu einem spannenden Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es werden auch aktuelle Probleme wie Drogen und Alkohol angesprochen, die Kriminalität macht auch vor einer kleinen Insel nicht halt. Doch die Könige der Insel regeln das auf ihre Art und Weise. Cordelia, die älteste Tochter der Familie, die auch als Hummerfischerin arbeitet, tritt dabei in die Fußstapfen ihres Vaters Woody.

Die Mitglieder der Familie sind sehr gut gezeichnet, ebenfalls die Inselbewohner und die Insel selbst. Man kann sich das raue Klima lebhaft vorstellen. Der Schreibstil ist sehr lebendig und der Leser leidet und fühlt mit der Familie mit.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Gefährlicher Hummerfang

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Cordelia Kings ist die älteste von drei Schwestern und erzählt in diesem Buch ihre Familiengeschichte - die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft. Besonders steht ihr "Familienerbe" als Hummerfischer ...

Cordelia Kings ist die älteste von drei Schwestern und erzählt in diesem Buch ihre Familiengeschichte - die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft. Besonders steht ihr "Familienerbe" als Hummerfischer auf der Insel Loosewood und die Beziehung zu ihrem Vater im Vordergrund. Dabei vermischt sich alles mit dem Mythos über und von ihrem Vorfahren Brumfitt Kings, der als erster die Insel bewohnt hatte und vor 300 Jahren mit der Hummerfischerei angefangen hatte.
Dem Autor gelingt es in dieser Familiengeschichte die Athmosphäre der rauen Insel, des kalten Ozeans und der eigentümlichen Inselbewohner gekonnt einzufangen. Die Mythen rund um Brumfitt machen den Text etwas poetischer, was mir aber stellenweise etwas zu abgehoben war. Trotzdem bleibt es eine spannende Familiengeschichte, in die man eintauchen kann.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Familiengeschichte

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Seit vor 300 Jahre Brumfitt Kings nach Loosewood Island kam und sich dort niedergelassen hat, lebt die Familie dort vom Hummerfang. So ist es auch jetzt noch, doch mit Cordelia steht zum ersten Mal eine ...

Seit vor 300 Jahre Brumfitt Kings nach Loosewood Island kam und sich dort niedergelassen hat, lebt die Familie dort vom Hummerfang. So ist es auch jetzt noch, doch mit Cordelia steht zum ersten Mal eine Frau an zweiter Position und es steht außer Frage, dass sie die Stelle ihres Vaters einnehmen wird, wenn er sich zurückziehen wird.
Ein hartes Leben auf dieser Insel zwischen Kanada und den USA. Der Alltag der Hummerfischer, der Kampf um das Überleben und gegen persönliche Schicksalsschläge beherrschen den Alltag.
Aber auch immer wieder die Bilder von Brumfitt Kings, die immer noch in den Sommermonaten die Touristen anziehen und für die Kings eine besondere Bedeutung habe, ja fast schon eine mystische Komponente.
Ein ruhiger Schreibstil und eine gut geschriebene Familiengeschichte mit einer tollen Atmosphäre.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Die Familie Kings

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Cordelia gehört zur Familie der Kings, die sich als eine Art Königsfamilie auf Loosewood Island sieht, da sie sich vor dreihundert Jahren auf der Insel angesiedelt hat und seitdem in jeder Generation wieder ...

Cordelia gehört zur Familie der Kings, die sich als eine Art Königsfamilie auf Loosewood Island sieht, da sie sich vor dreihundert Jahren auf der Insel angesiedelt hat und seitdem in jeder Generation wieder einen Hummerfischer hervorgebracht hat. Da in Cordelias Generation ihr Bruder nicht zum Hummerfischen geboren ist und auch noch tödlich verunglückt, bleibt dieses Los an Cordelia hängen, die sich seit sie denken kann für diesen Job interessiert.

Sie fand es schon immer unfair, dass ihr Bruder mit dem Vater aufs Meer hinaus durfte und sie mit ihren Schwestern zu Hause bleiben musste. Auch wenn sie diesen doch sehr rauen Beruf gewählt hat, wird im Buch der Zusammenhalt der Familie sehr deutlich und dieser ist mir auch als das wichtigste in Erinnerung geblieben, als ich das Buch durchgelesen habe.

Cordelia hängt sehr an dem Vater, dessen Beruf sie ja auch gewählt hat, während die Schwestern kein Interesse hatten, auf das Meer hinaus zu fahren und da zu schauen, was die Hummer machen. Ich muss sagen, dass das Buch mich leider nicht durchgehend fesseln konnte, da es für mich doch einige Längen hatte. Aber es ist ein sehr interessantes Buch und ich konnte noch einiges über den Hummerfang lernen, was ich noch nicht wusste. Auch das Cover gefällt mir gut.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Die Könige von Loosewood Island

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„Was ich ihn hätte fragen sollen, war dieses: Wenn er das Rad zurückdrehen und einen Handel mit dem Ozean machen könnte, würde er dann mein Leben gegen das seines Sohnes eintauschen?“

Inhalt

Cordelia ...

„Was ich ihn hätte fragen sollen, war dieses: Wenn er das Rad zurückdrehen und einen Handel mit dem Ozean machen könnte, würde er dann mein Leben gegen das seines Sohnes eintauschen?“

Inhalt

Cordelia Kings lebt seit ihrer Geburt auf der malerischen, wenn auch rauen Insel Loosewood Insland zwischen Neuschottland und Maine und erlebt als Tochter eines alteingesessenen Hummerfischers tagtäglich die Anforderungen, die das Meer an sie stellt. Angefangen bei einer jahrhundertealten Familientradition, die sich auf die Mythologie der Meereswesen stützt bis hin zu den körperlichen Anstrengungen, die sie im Erwachsenenalter als Fischerin und Kapitän eines eigenen Bootes aufbringen muss. Sie hat in der eingeschworenen Gemeinschaft und der Einsamkeit des Meeres ihre Passion gefunden und blickt voller Stolz auf die Geschichte und Vergangenheit ihrer Vorfahren zurück. Gemeinsam mit ihrem Vater hält sie die Tradition aufrecht und kümmert sich ambitioniert um das Fortbestehen der Hummerfischerei in ihrer Heimat. Doch nicht nur eine dunkle Prophezeiung aus grauer Vorzeit trübt ihr persönliches Glück, sondern auch die kriminellen Machenschaften der Konkurrenz, die weder vor Plünderei noch Mord zurückschrecken. Cordelia muss beweisen, dass sie tatsächlich zur Königsfamilie auf Loosewood Island gehört …

Meinung

Der kanadische Autor Alexi Zentner, der bereits für seinen Debütroman „Das Flüstern des Schnees“ für renommierte Literaturpreise nominiert wurde, erzählt in dieser dichten, abwechslungsreichen Geschichte von der Schönheit und Veränderlichkeit des Meeres ebenso wie vom Freud und Leid einer ortsansässigen Familie, die für ihr Auskommen einen profitablen Fischereibetrieb aufrechterhalten muss. Besonders intensiv und anschaulich gestaltet der Autor die Atmosphäre auf den Booten, die Schönheit aber auch Unberechenbarkeit der Natur, die Verlässlichkeit der Menschen aufeinander in ihrem Schaffensprozess und darüber hinaus die Vielfalt menschlicher Beziehungen innerhalb eines Familienverbandes. Gerade dieser Schwerpunkt bringt wundervolle Gedankengänge und echte Emotionen rüber, die von einer intensiven Vater-Tochterbeziehung getragen werden. Aber auch die Liebe der Hauptprotagonistin zu ihrem verheirateten Steuermann, die Zuneigung aber auch Rivalität zu ihren Geschwistern und der Schatten eines tödlichen Dramas aus Kindertagen bereichern den Text und differenzieren die Ursachen für ein Leben in der Gegenwart.

Lediglich die eingeflochtene Erzählung über die bösartige Konkurrenz, die dem Hummerfang eigentlich längst abgeschworen hat und stattdessen nun den Drogenhandel favorisiert, erscheint mir etwas unpassend und bringt zwar einige zusätzliche Spannungsmomente in das Geschehen ein, wirkt auf mich aber aufgesetzt und sehr erzwungen. So wandelt sich eine ansonsten sehr verlässliche, besonnene Cordelia in Anbetracht der Umstände zur Brandstifterin, die ihre Rivalen förmlich ausräuchert. Auch die Grenze zwischen Gewaltbereitschaft und Rechtssprechung der Massen missfällt mir in diesem Zusammenhang sehr und lässt mich hier einige Minuspunkte verteilen. Der Roman wäre auch ohne diese Zwischenpunkte hervorragend ausgekommen und hätte schon allein auf Grund der Naturgewalten eine ganz spezifische Anziehungskraft.

Fazit

Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen naturverbundenen Familienroman, der mich durch seine differenzierte Betrachtung menschlicher Verhaltensweisen innerhalb eines kleinen Familienkreises einnehmen konnte. Erzählt wird eine Geschichte mit viel Liebe zu den Menschen, mit einer ausgeprägt innigen Vater-Tochter-Beziehung und der Möglichkeit, andere in die Mitte einer Gruppe mit aufzunehmen. Dieser Gedanke konnte mich sehr erwärmen und absolut überzeugen, nur die Umsetzung der tatsächlichen Geschehnisse, der Einsatz der Waffen und die dadurch erzwungene Dramatik geben den Ausschlag für meine Bewertung.