✎ Anton M. Berger - Station Neun
Als ich die Anfrage für dieses Werk bekam, dachte ich, es handele sich um eine Geschichte - also eine Geschichte in Tagebuchform über mehrere hundert Seiten. Tatsächlich hat dieses Büchlein jedoch nur ...
Als ich die Anfrage für dieses Werk bekam, dachte ich, es handele sich um eine Geschichte - also eine Geschichte in Tagebuchform über mehrere hundert Seiten. Tatsächlich hat dieses Büchlein jedoch nur um die 50 Seiten. Also etwas, was man eigentlich schnell mal nebenbei lesen kann.
Dennoch habe ich mehrere Tage gebraucht, um bis zum Ende zu gelangen.
Es ist wirklich ein Tagebuch. Nichts Zusammenhängendes. Jeder Tag steht für sich. Und am Ende gibt es auch kein "danach".
Noch immer bin ich mir nicht sicher, was der Autor mit seinem Werk erreichen möchte.
Möchte er der Welt einfach seine Geschichte erzählen?
Möchte er zeigen, wie es auf solch einer Station wahrhaftig zugeht?
Möchte er Abhängigen Mut machen, diesen Schritt zu gehen, auch wenn der Entzug mehr als hart ist?
Möchte er der Gesellschaft die Augen öffnen, was Abhängige unbestritten durchmachen müssen, wenn sie den Weg des Enzuges wählen?
Möchte er auf die Gefahren hinweisen, die Medikamentenkonsum mit sich bringen kann?
Schon jetzt, 1 Tag nach Beendigung, habe ich den Inhalt vergessen. Es ist nichts hängen geblieben von dem, was Anton M. Berger in den 4 Wochen durchmachen musste. (außer, dass er ständig rauchen war)
Mir ist diese Lektüre zu unausgegoren. Nichtssagend.
Klar ist es für mich als Nichtbetroffene interessant zu sehen, wie ein Entzug stattfinden kann. Welche Gedanken und körperlichen Beschwerden dieser mitbringt. Was der Verfasser durchmachen musste.
Doch wem solch ich "Station Neun" empfehlen?
©2022 Mademoiselle Cake