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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2017

Blick hinter die Kulissen

Dancing Stars - Backstage
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Seit 2005 ist „Dancing Stars“ ein Fixstarter im Österreichischen Fernsehen. Rechtzeitig zum Start der bereits elften Staffel ist nun dieses Buch erschienen, in welchem es Michael Maly sehr gut gelingt, ...

Seit 2005 ist „Dancing Stars“ ein Fixstarter im Österreichischen Fernsehen. Rechtzeitig zum Start der bereits elften Staffel ist nun dieses Buch erschienen, in welchem es Michael Maly sehr gut gelingt, seine Faszination für diese Show greifbar zu machen.
Er beantwortet eine Reihe von Fragen – beispielsweise: Nach welchen Kriterien werden die Promi- bzw die Profitänzer ausgesucht? Wie werden die Tanzpaare zusammengestellt? Entscheidet die Jury live in der Sendung? Wie läuft die Show hinter den Kulissen ab? und viele mehr. Ob die Antworten immer 100%ig der Wahrheit entsprechen sie dahingestellt, sie sind aber jedenfalls amüsant zu lesen und machen deutlich, wie viel Aufwand hinter dieser Sendung steckt und wie viele Personen in den unterschiedlichsten Positionen zu ihrem Gelingen beitragen.
Neben manchen Hintergrundinformationen und einigen Anekdoten kann dieses Werk auch mit vielen hübschen Fotos punkten.
Es enthält jedoch auch einige Fehler – eigenartige Satzkonstruktionen, mal wird dieselbe Geschichte zweimal erzählt etc. Dies dürfte vermutlich einem zu knapp angesetzten Erscheinungsdatum geschuldet sein.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Was die Völker unterscheidet

Völkerpsychologie
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Andreas Vonderach gibt hier einen Überblick zum Thema Völkerpsychologie. Deren Ziel ist es, die psychischen Eigenschaften verschiedener Völker zu vergleichen und so etwas wie die „Volksseele“ herauszufinden. ...

Andreas Vonderach gibt hier einen Überblick zum Thema Völkerpsychologie. Deren Ziel ist es, die psychischen Eigenschaften verschiedener Völker zu vergleichen und so etwas wie die „Volksseele“ herauszufinden. Gerade in den letzten Jahrzehnten war diese Herangehensweise immer wieder starker Kritik unterworfen, wurde ihr doch die Etablierung von Vorurteilen unterstellt.
Doch der Autor ist von der Nützlichkeit seines Fachgebiets überzeugt und kann seine Ansichten durchaus eloquent darlegen und mit diversen Forschungsergebnissen untermauern.

Das Buch folgt im Wesentlichen einem chronologischen Aufbau, wobei sich ca das erste Drittel mit „völkerpsychologischen“ Betrachtungen aus Antike und Mittelalter befasst. Da es sich hierbei eher um persönliche Meinungen bzw Anekdoten handelt, die zwar ganz interessant sind, aber nicht besonders fundiert wirken, hätte dieser Teil für meinen Geschmack deutlich kürzer ausfallen können.
Danach wird der Inhalt zunehmend wissenschaftlicher. Eine Reihe von Studien aus verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen sowie die Auffassungen und Interpretationen von Experten werden vorgestellt. Dabei zeigt sich, dass hinsichtlich der Eigenschaften diverser Völker teilweise erstaunliche Übereinstimmungen erzielt werden, gelegentlich gibt es aber auch widersprüchliche Resultate.

Der Autor gibt dazu auch immer wieder seine persönlichen Einschätzungen ab, dennoch ist die Darstellung insgesamt sehr sachlich.
Die Ausführungen lassen sich flüssig lesen und liefern viele spannende Einblicke und Denkansätze.
Ein bisschen gefehlt hat mir allerdings eine abschließende Synthese, das entsprechende Kapitel „Versuch einer Synthese“ fällt doch sehr kurz aus.
Auch wird – anders als von der Inhaltsangabe suggeriert – nicht auf konkrete Anwendungen völkerpsychologischer Ergebnisse, beispielsweise in der Werbung, eingegangen.

Positiv hervorzuheben ist noch das kommentierte Literaturverzeichnis, welches eine weiterführende Recherche sehr erleichtert. Schade fand ich, dass es kein Stichwortverzeichnis gibt.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Florrie und Florence

Die zwei Leben der Florence Grace
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England um 1850: Florrie Buckley ist in einem kleinen Dorf in Cornwall aufgewachsen. Ihr Leben war von Armut und harter Arbeit geprägt, doch sie genoss auch die Liebe ihrer Großmutter sowie die Freiheit, ...

England um 1850: Florrie Buckley ist in einem kleinen Dorf in Cornwall aufgewachsen. Ihr Leben war von Armut und harter Arbeit geprägt, doch sie genoss auch die Liebe ihrer Großmutter sowie die Freiheit, durchs Moor zu streifen, und wurde mit dessen Geheimnissen vertraut gemacht.
Mit 15 erfährt sie plötzlich, dass sie eigentlich ein Teil der reichen Familie Grace ist und nach dem Tod ihrer Großmutter zu ihnen nach London ziehen muss. Dort sind viele Umstellungen zu meistern, damit aus ihr Florence Grace werden kann, doch die meisten anderen Familienmitglieder sind nicht gerade darum bemüht, es ihr leicht zu machen. Nur in ihrem Cousin Turlington erkennt sie einen Seelenverwandten, aber gerade bei ihm handelt es sich um das schwarze Schaf der Familie.

Diese Geschichte wird von Florrie in Ich-Form erzählt. Anschaulich und mitreißend schildert sie ihren von einigen Aufregungen und Umwälzungen geprägten Lebensweg und lässt die Leser an ihren Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Vor allem zu Beginn hat mir dieser Roman daher richtig gut gefallen. Insbesondere Florries erste Zeit bei den Graces sowie die vielen neuen Eindrücke und Vorschriften, die auf sie einstürmen, werden eindringlich und nachvollziehbar beschrieben. Auch sind die diversen Mitglieder der Familie interessant gezeichnet, die meisten Charaktere weisen mehr Facetten auf, als es auf den ersten Blick scheint.

Etwa ab der Hälfte enthält die Handlung allerdings einige Längen. Das Hin-und-Her einer Liebesbeziehung bzw die Diskussionen darüber nehmen relativ viel Platz ein ohne dass es eine echte Weiterentwicklung gäbe.

Das Ende ist dann wieder gelungener. Kein klassisches Happy End, aber ein insgesamt stimmiger Abschluss.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Sammlung spannender Artikel

Wie das Denken erwachte
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Dieses Werk besteht aus 17 Artikeln, die zwischen 2006 und 2010 in der Zeitschrift „Gehirn & Geist“ erschienen waren, und sich mit einer Reihe interessanter Themen befassen.
Sie untersuchen beispielsweise, ...

Dieses Werk besteht aus 17 Artikeln, die zwischen 2006 und 2010 in der Zeitschrift „Gehirn & Geist“ erschienen waren, und sich mit einer Reihe interessanter Themen befassen.
Sie untersuchen beispielsweise, über welche kognitiven Fähigkeiten diverse Tiere verfügen (könnten), wobei sich herausstellt, dass sogar Reptilien Ansätze für Fertigkeiten zeigen, die man lange nur Menschen zugetraut hatte, überlegen, was man aus archäologischen Funden über Geisteskräfte und kulturelle Leistungen von Neandertalern und anderen unserer Vorfahren ableiten kann, loten Bedeutung und Ausgestaltung der menschlichen Sprache aus, inklusive einer möglichen Erklärung dafür, welche Vokale weltweit am häufigsten verwendet werden, und werfen abschließend einen Blick auf die Frage, welche evolutionären Vorteile die Religion bietet.

Die Texte sind großteils gut geschrieben und allgemein verständlich. Sie sprechen viele faszinierende Aspekte an, der Inhalt geht allerdings nicht besonders in die Tiefe.
Da die einzelnen Beiträge ursprünglich unabhängig voneinander verfasst wurden, sind sie außerdem nicht aufeinander abgestimmt. Manche Fakten werden mehrmals erwähnt, andererseits wiedersprechen sie einander auch gelegentlich.

Dennoch bietet dieses Buch einige spannende Einblicke darin, was es auf Gebieten wie Neurowissenschaft oder Evolutionsbiologie alles zu entdecken gibt.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Spanisches Lebensgefühl und Leidenschaft

Spanische Verführung - Shadows of Love
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In dieser Folge der „Shadows of Love“-Reihe steht Lucia im Mittelpunkt, die in Düsseldorf ein ruhiges Leben mit ihrem Partner Stefan führt und für ein Architekturmagazin arbeitet. Doch ein nur vier Tage ...

In dieser Folge der „Shadows of Love“-Reihe steht Lucia im Mittelpunkt, die in Düsseldorf ein ruhiges Leben mit ihrem Partner Stefan führt und für ein Architekturmagazin arbeitet. Doch ein nur vier Tage dauernder Aufenthalt in Barcelona, wo sie für einen Artikel über den katalanischen Architekten Antoni Gaudi recherchiert, wird alles ändern.
Lucia ist begeistert von der Mentalität und Lebensfreude der Spanier, vor allem aber fühlt sie sich von dem Gaudi-Experten Javier angezogen, der sich ihr als Reiseführer zur Verfügung stellt.

Diese Geschichte ist lebendig geschrieben und flott lesbar. Da in Ich-Form und im Präsens erzählt wird, entsteht ein besonders unmittelbarer Eindruck, ich hatte das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Die vorkommenden Zeitsprünge wirken dadurch allerdings etwas seltsam.
Ansonsten kann der Inhalt aber großteils überzeugen. Neben einiger Erotik gibt es sogar ein paar interessante Informationen zu Gaudis Architektur.
Für meinen Geschmack fehlt es allerdings an Spannung, das meiste ist doch ziemlich vorhersehbar