Alex und Jane sind wie füreinander geschaffen
Inhalt:
Jane fühlt sich vollkommen allein, weil zuerst ihre Mutter gestorben ist und sie dann auch noch herausgefunden hat, dass ihr Bruder sie belogen hat. Wegen eines Geheimnisses, von dem auf keinen ...
Inhalt:
Jane fühlt sich vollkommen allein, weil zuerst ihre Mutter gestorben ist und sie dann auch noch herausgefunden hat, dass ihr Bruder sie belogen hat. Wegen eines Geheimnisses, von dem auf keinen Fall niemand jemals erfahren darf. Die einzige Ablenkung zurzeit bietet ihr der Job im Diner, in dem sie aktuell schläft, und Alex. Der Politikstudent im Poloshirt mit seiner arroganten, ironischen Art, von dem sie trotzdem irgendwie fasziniert ist. Denn er scheint andere Menschen nicht grundlos mit seiner bissigen Art auf Distanz zu halten.
Meinung:
Als ich „Blue“ beendet hatte, wollte ich Jane und Alex genauso wenig loslassen wie Abbi und David am Ende von Band 1. Denn die Geschichte, die die beiden erzählt haben, habe ich auf jeder Seite absolut genossen. Das Buch ist wundervoll geschrieben und ich fand den Stil großartig. Doch auch all das, was zwischen den Zeilen stand, habe ich förmlich in mich aufgesogen.
Außerdem trifft man hier auf so viele tolle Charaktere: ob nun die beiden Protas, Janes Bruder David und seine Freundin Abbi oder Chase, Janes Chef aus dem Diner, Alex‘ Bruder Luke oder all die wunderbaren Figuren, die nur ganz kleine Rollen spielen – sie sind alle wundervoll und fantastisch aufeinander abgestimmt.
Bereits während des Lesens von „Ever“ habe ich auf Janes Geschichte hingefiebert, jedoch muss ich zugeben, dass mein Highlight tatsächlich Alex war und die Kapitel, die aus seiner Sicht zu lesen waren. Seine ironische Art, die er regelmäßig an den Tag gelegt hat, hat mich mehrfach schmunzeln lassen – besonders, wenn sein Mund offensichtlich schneller war als sein Kopf. Sein Verhalten wurde aber auch wunderbar erklärt und mit seinen vergangenen Erfahrungen verwoben, sodass es absolut Sinn ergeben hat.
Zudem habe ich es sehr gemocht, wie Jane auf ihn und sein Verhalten reagiert hat, auch wenn es für sie nicht immer ganz nachvollziehbar war. Vor allem mochte ich jedoch ihre Art, wie sie ihre persönlichen Grenzen anderen gegenüber verbalisiert hat. Sie ist eine unfassbar tolle, starke Protagonistin, die ihren Platz im Leben kennt und sich so schnell von niemandem einschüchtern lässt.
Neben der Beziehung zwischen Jane und Alex mochte ich allerdings auch Janes Beziehung zu ihrer Halbschwester Abbi unfassbar gerne. Wie die beiden miteinander umgegangen sind und aufeinander geachtet haben, wirkte so voller Empathie und Respekt füreinander und hat eine tolle Geschwisterbeziehung aufgezeigt, auch wenn diese nicht dem klassischen Bild entsprechen mag. Besonders interessant fand ich in dieser Hinsicht auch William Hayden, den man hier noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen konnte als in Band 1.
Von den grandiosen Charakteren einmal abgesehen, sind jedoch auch die Themen toll gewählt. Sie alle sind unfassbar wichtig und werden unfassbar feinsinnig behandelt. Ob es sich dabei um Alex‘ Vergangenheit dreht oder um das generelle Aufbrechen von klassischen Bildern, wie sie oftmals vermittelt werden – ich fand es großartig.
Auch „Blue – Wo immer du mich findest“ war wieder ein unfassbar tolles Buch und mindestens genauso großartig wie sein Vorgängen. Nikola Hotel hat mich mit ihrer „Paper Love“-Dilogie absolut für sich gewonnen und ich kann es kaum erwarten, weitere Werke aus ihrer Feder zu lesen!
Lieblingszitat:
„Ich mache dich taub?“
„Nein. Du hast mir Stille geschenkt, als ich dachte, im Lärm der Welt ertrinken zu müssen.“