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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

Ein starkes Team rettet die Klasse

DinoRox
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Michael Peinkofer hat ja schon so einiges spannendes zu Papier gebracht und somit waren wir hier bei „Dinorox – In der Falle der Raptoren“ gespannt, ob es uns gefällt.
Die Erde wurde durch Umweltzerstörungen ...

Michael Peinkofer hat ja schon so einiges spannendes zu Papier gebracht und somit waren wir hier bei „Dinorox – In der Falle der Raptoren“ gespannt, ob es uns gefällt.
Die Erde wurde durch Umweltzerstörungen zu Grunde gewirtschaftet und ernährt die Weltbevölkerung nicht mehr. Aber Wissenschaftler fanden ein Wurmloch durch das man 90 Millionen Jahre in die Vergangenheit reisen kann. Dort gibt es dann die Forschungsstation Dinorox, die die Gegenwart ernährt.
Hier kommt nun Remo mit seinen Wissenschaftseltern an. Er liebt Dinos und weiß so gut wie alles über sie. Für ihn geht ein Traum in Erfüllung, aber er erkennt auch wie gefährlich die Urzeiten waren. Nun ich möchte nicht zu viel verraten, aber er lebt sich ein. Gerät an den einen nicht so tollen Schüler, kann aber dank seines Wissens in einer sehr sehr brenzligen Situation von großer Hilfe sein.
Dieser Band ist ein Reihenauftakt, kann aber auch alleinstehend gelesen werden und hat genug Spannung. Ideal zum Selbstlesen ab der 2./3. Klasse für klein bisschen besser geübtere Schüler:innen. Da das Buch viele unheimliche Zeichnungen durchzieht und der Text groß ist, stellen sich schnell Leseerfolge ein. Aber keine Sorge so furchteinflößend das Cover auch aussehen mag, der Inhalt ist es nicht.
Da es hier um Dinos geht, hat mir am Ende eine Übersicht gefehlt über die Dinos die vorkamen. Da hätte es gut und gerne noch mal eine Steckbriefartige Übersicht geben können mit Zeichnung.
Fazit: Meinem Sohn hat dieser Reihenauftakt gut gefallen. Meine Tochter war weniger begeistert.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Versklavte Zwillingsschwester und ihre Trennung

Tiefe Wasser zwischen uns
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Ein wenig Magie, eine Priese Mut, viel Liebe und Widerstandskarft, dass macht diesen Roman zu dem was er ist: „Tiefe Wasser zwischen uns“.
Es geht um die Zwillingsschwestern Hassana und Husseina, deren ...

Ein wenig Magie, eine Priese Mut, viel Liebe und Widerstandskarft, dass macht diesen Roman zu dem was er ist: „Tiefe Wasser zwischen uns“.
Es geht um die Zwillingsschwestern Hassana und Husseina, deren Dorf in Ghana von Sklavenhändlern überfallen wurde. Es ist das Jahr 1892 und die Sklaverei eigentlich bereits verboten und doch passiert es. Die eine landet in Lagos, an der „Goldküste“ Afrikas und die andere verlässt gar den Kontinent und strandet in Brasilien. Die beiden müssen sich neu finden und erfinden. Immer sind sie in Gedanken beieinander und lassen nie los. Hier spielen ihre Träume eine ganz besondere Rolle, hier ist gibt es eine spirituelle Note im Buch.
Ayesha Harruna Attah wählt für ihre Erzählung zwei unterschiedliche Perspektiven für die Schwestern. Hassana erzählt selbst und Husseina wird von außen betrachtet. Auch hier entsteht schon eine Distanz, alleine durch die gewählten Erzählstimmen.
Ein Roman, der nicht nur die Liebe der Zwillingsschwestern in den Mittelpunkt stellt, sondern auch die damaligen Zeiten und Zustände gut beschreibt und erklärt. Wie beispielsweise die europäischen Missionare, die bekehrend unterwegs waren oder die englische Kolonialmacht.
Eine Melange aus vielen Themen, die doch weiterhin seltener in der Literatur vorkommt. Eine unterhaltsame wie bereichernde Lektüre.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Erstaunlich das kleine Konstrukt in unserem Schädel!

Das erschöpfte Gehirn
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Man schleppt sich durch den Alltag und wundert sich, dass die Konzentration immer schlechter wird. Wenig Lust auf neue Entdeckungen, lieber in eingefahrenen einfachen Bahnen bleiben. Daher wollte ich gerne ...

Man schleppt sich durch den Alltag und wundert sich, dass die Konzentration immer schlechter wird. Wenig Lust auf neue Entdeckungen, lieber in eingefahrenen einfachen Bahnen bleiben. Daher wollte ich gerne „Das erschöpfte Gehirn“ von Dr. med. Michael Nehls lesen. Er wurde mit vielen Publikationen zum Thema Alzheimer bekannter. Sein Ziel ist es hockkomplexe Zusammenhänge für Fachfremden einfach zu erklären. Ich finde, dass er das in der Tat sehr gut kann. Themen runterbrechen und querzusammenhänge aufzeigen und zugleich Beispiele nennen. Dieses Buch verzahnt verschiedenste Wissenschaftsbereiche der Neurologie, Genetik, Soziologie sowie Ökonomie und auch Philosophie. Ein sehr gelungener interdisziplinärer Ansatz. Der Fokus liegt, wie der Titel verrät, beim Gehirn und dort speziell das Frontalhirn. Es ist sehr aktuell, macht es sogar das Themenfeld Long-COVID auf. Das Buch gibt Einblick in aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, manches auch nicht neu, aber ist in der Tat kein Handlungsratgeber. Eher eine Wissensbereicherung.
Was an der ein und anderen Stelle etwas stört, sind die doch sehr polemische Formulierung des Autors, wenn er beispielsweise „Die Regierung agiert als Erfüllungshilfe der Industrie.“ (S. 209) betitelt. Hier hätte man auch sachlicher auf den starken Lobbyismus hinweisen können. Diese Aspekte des Buches habe ich für mich persönlich ignorieren können.
Gelungen ist dagegen der Bezug der Forschung auf das Alltägliche, wenn er z. B. ausführlich wissenschaftlich belegt aufzeigt, dass Spielen ein essenzieller Bestandteil des Lebens sein sollte um Kreativität zu fördern im Zusammenhang mit dem Sinn des Lebens. Auch fand ich die Grafiken zur Illustration auflockernd und hilfreich.
Fazit: Spannendes komprimiertes Sachbuch vorrangig über das Frontalhirn. Ein Ansporn sich die eigenen Verhaltensmuster vor Augen zu halten und unser Frontalhirn auf seine präferierte Weise zu pflegen.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Vergangenes holt uns immer wieder ein

Wir sind schließlich wer
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Wer das vorangegangene Buch der Moderatorin Anne Gesthuysen „Wir sind doch Schwester“ (2014) mochte, wird auch hier wieder begeistert sein. Denn „Wir sind schließlich wer“ ist auch wieder ein Familienroman ...

Wer das vorangegangene Buch der Moderatorin Anne Gesthuysen „Wir sind doch Schwester“ (2014) mochte, wird auch hier wieder begeistert sein. Denn „Wir sind schließlich wer“ ist auch wieder ein Familienroman und beleuchtet interfamiläre Dynamiken wie mit Problemen umgegangen wird.
Auch hier begegnen wir wieder zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ist da Anna von Betteray und ihre Schwester Maria von Moitzfeld. Anna ist auf dem Weg Pastorin zu werden und tritt ihre erste Stelle am Niederrhein an, wo sonst bei Anna Gesthuysen, ist es doch auch ihre Heimat. Und dann ist da Maria, genau das Gegenteil ihrer Schwester, reich geheiratet und in einer Abhängigkeit zu ihrem Ehemann. Nicht zu vergessen die Mutter Mechthild der beiden, die eine klare Position einnimmt und Teil des Problems der Beiden ist. Der Titel spielt auf die Herkunft an, denn „Wir sind schließlich wer“ ist auf die adelige Vergangenheit der „von Betterays“ ausgerichtet.
Nicht nur muss sich Anna nun mit der neuen Gemeinde und ihrem Hang zum Trasch auseinandersetzen, vor allem muss sie eine Stütze für ihre Schwester sein, die damit kämpft, dass ihr Mann wegen Steuerhinterziehung verhaftet wurde und Marias 11jähriger Sohn verschwindet, weil er das Mobbing in der Schule nicht mehr aushält.
Im Fokus stehen die unterschiedlichen Schwestern, Maria immer wie gewünscht und dem Stand entsprechend und Anna wild und mit eigenem Kopf. Komplex wird hier auseinandergenommen was die Bürde einer Familiengeschichte mit sich bringt, aber auch zugleich das Familie eine Stütze sein kann. Es ist in keinster Weise trotz aller Tragik kein schwerer Roman, an mancher Stelle sogar zu viele komödiantische Elemente. Der Roman lebt definitiv von überzeichneten Charakteren um die Abgrenzungen zu vereinfachen.
Spannend gemacht, denn es werden immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut, die uns heutige Verhaltensweisen und Motive der Beiden liefern.
Fazit: Familie ist Familie und bleibt Familie. Deine Vergangenheit ist geprägt durch sie und nun ist es an uns eine stabile und positive Umwelt zu kreieren um ein positives Miteinander zu fördern mit Rücksicht auf die Vergangenheit.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Wie würde man selbst entscheiden?

Was wir verschweigen
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Bester Kriminalroman Finnlands im Jahr 2020. Wenn das mal die Erwartungshaltung an „Was wir verschweigen“ (im Finnischen ‚Verivelka‘) ansteigen lässt!
Es gibt einen neunen kommissarischen Chef in Pori: ...

Bester Kriminalroman Finnlands im Jahr 2020. Wenn das mal die Erwartungshaltung an „Was wir verschweigen“ (im Finnischen ‚Verivelka‘) ansteigen lässt!
Es gibt einen neunen kommissarischen Chef in Pori: Jari Paloviita und mit der Übernahme des Amtes gibt es auch gleich einen Mord. Jari beauftragt das Ermittlerduo Linda und Hendrik den Fall zu untersuchen. Ein Abend, zu viel Alkohol, der Fall ist recht schnell klar und auch wir als Leser:innen wissen wer den Mord begann. Was Jari erst im Protokoll liest und ihn erstarren lässt sind die Namen von Täter und Opfer. Beide sind im äußerst gut bekannt und seine Vergangenheit holt ihn ein. Hier liegt nicht die Leiche im Mittelpunkt sondern eine tiefe Freundschaft und ihre versprochenen Verpflichtungen. Eine Auseinandersetzung zwischen dem Recht und der Moral.
Das der Autor Arttu Tuominen am Ort des Geschehens wohnt, verwundert kaum, ist die Umgebung so deutlich beschrieben als wäre man mit vor Ort und auch ein Teil des Geschehens.
Dieses Buch ist der Auftakt der DELTA Serie. Im finnischen liegen bereits (inklusive diesem) vier Krimis von Arttu Tuominen vor. Wir können also auf mindestens drei weitere hoffen.
Ich lese selbst sehr gerne unblutige Krimis und gute Literatur weswegen mich dieses Buch überzeugt hat, allerdings kann ich auch verstehen, dass klassische Krimi-leser für die der Mord im Vordergrund steht, hier nicht auf ihre Kosten kommen.

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